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Hopfenöle

Verfasst: Donnerstag 28. Januar 2016, 15:58
von Bergbock
Bin beim Stöbern bei "brauundrauchshop.ch" auf Hopfenöl gestossen.
Hat hier jemand Erfahrung, ob das sein Geld wert ist? In der Theorie kling es ja verlockend, das Öl vor dem Abfüllen zufügen und fertig.
Wenn das geschmacklich hinhaut, warum nicht.
Also, hat das jemand schon mal ausprobiert und kann berichten?

Frank

Re: Hopfenöle

Verfasst: Donnerstag 28. Januar 2016, 16:26
von Ladeberger
Berichten kann ich nicht, das ist aber ein typisches Produkt zur Anwendung im Downstream. Hierzu wird entweder die bei der CO2-Extraktion von Rohhopfen gewonnene Ölfraktion direkt verkauft (als z.B. als Cascade-Aromaöl) oder weiter aufgetrennt. Bei der weiteren Auftrennung wird dann zu den einschlägigen Aromaeindrücken gruppiert wie man sie vom Aromarad kennt: Zitrus, blumig, würzig, etc.

Je nach Einsatzort wird das Öl dann roh verkauft oder in Propylenglykol dispergiert. Die Variante mit Propylenglykol (z.B. Barth-Haas PHA) kommt direkt ins Bier, notfalls noch direkt vor dem Füller. Das Rohöl muss vor dem Einsatz noch dispergiert werden, sonst hast du nur einen Ölfilm auf der Würze schwimmen. Hierzu eignet sich 1:10 Ethanol.

Gruß
Andy

Re: Hopfenöle

Verfasst: Donnerstag 28. Januar 2016, 16:32
von Flothe
Ladeberger hat geschrieben:Die Variante mit Propylenglykol (z.B. Barth-Haas PHA) kommt direkt ins Bier, notfalls noch direkt vor dem Füller.
Kann man dem eine gewisse kritische Haltung ggü. diesem Verfahren entnehmen? :P

LG Florian

Re: Hopfenöle

Verfasst: Donnerstag 28. Januar 2016, 16:33
von Griller76
Könnte dieses Hopfenöl auch eine Alternative zum Stopfen sein?

Re: Hopfenöle

Verfasst: Donnerstag 28. Januar 2016, 16:34
von kabrecht
Griller76 hat geschrieben:Könnte dieses Hopfenöl auch eine Alternative zum Stopfen sein?
Oder für die übliche Supermarktsuppe?

Re: Hopfenöle

Verfasst: Donnerstag 28. Januar 2016, 17:43
von Ladeberger
Flothe hat geschrieben:
Ladeberger hat geschrieben:Die Variante mit Propylenglykol (z.B. Barth-Haas PHA) kommt direkt ins Bier, notfalls noch direkt vor dem Füller.
Kann man dem eine gewisse kritische Haltung ggü. diesem Verfahren entnehmen? :P

LG Florian
Ich finde schon Ethanol- und CO2-Extrakte grenzwertig, aber damit kann ich mich noch irgendwie arrangieren. Ohne Extrakte gäbe es auch kein Pliny the Elder oder Sierra Nevada Hop Hunter IPA. Im Grunde fahren wir beim Würzekochen und Stopfen (Lösungsmittel: Wasser, Alkohole, Etyhlacetat, ...) über verschiedene Zeiten und Temperaturen auch nichts anderes als Extraktionsverfahren, fühlt sich nur natürlicher an.

Aber für mich ist die Grenze erreicht, wenn a) selektiv Ölfraktionen zusammengestellt werden wie in der Parfümerie und b) bierfremde Stoffe wie Propylenglykol (für Bier in der EU m.W. nicht zugelassen) zum Einsatz kommen, damit die Arbeit im Filterkeller leichter von der Hand geht. Da tendiert mein Verständnis gen Null.

Gruß
Andy

Re: Hopfenöle

Verfasst: Donnerstag 28. Januar 2016, 19:00
von Flothe
Ladeberger hat geschrieben:Aber für mich ist die Grenze erreicht, wenn a) selektiv Ölfraktionen zusammengestellt werden wie in der Parfümerie und b) bierfremde Stoffe wie Propylenglykol (für Bier in der EU m.W. nicht zugelassen) zum Einsatz kommen, damit die Arbeit im Filterkeller leichter von der Hand geht. Da tendiert mein Verständnis gen Null.

Gruß
Andy
Zunächst mal: Hopfenöle werde ich persönlich noch lange nicht verwenden. Vorher teste ich lieber alle irgendwie verfügbaren Hopfen einmal durch, und das wird noch viel Zeit in Anspruch nehmen.

Zu a) würde ich aber sagen: Kann man machen. Ist ja alles noch aus dem Hopfen gewonnen. Der Züchter einer neuen Hopfensorte versucht ja auch nichts anderes als den Anteil einer bestimmten Fraktion positiv zu beeinflussen.
Klar, es ist nicht traditionell. Aber mit raffiniertem Zucker, oder gar reiner Glucose (Traubenzucker) zu carbonisieren ist es dann auch nicht.

Zu b) Meine vollste Zustimmung. Das ist halt rein gewinnorientiert gedacht und gemacht. Hat mit Genuss dann auch nichts mehr zu tun.

LG Florian

Re: Hopfenöle

Verfasst: Donnerstag 28. Januar 2016, 19:16
von §11
Griller76 hat geschrieben:Könnte dieses Hopfenöl auch eine Alternative zum Stopfen sein?

Ist Selbstbefriedigung eine Alternative zum Sex?

Beides führt irgendwie zum Ziel aber eben nur irgendwie....

Re: Hopfenöle

Verfasst: Montag 22. Februar 2016, 17:40
von AndreasMueller
Die grossen Brauereien haben bestimmt Erfahrung damit.

Re: Hopfenöle

Verfasst: Montag 22. Februar 2016, 22:09
von §11
AndreasMueller hat geschrieben:Die grossen Brauereien haben bestimmt Erfahrung damit.
Das glaube ich nicht. Ist meiner Meinung nach zu teuer.

Wer Erfahrung damit hat sind Craftbrauer (siehe z.B. Sierra Nevada Hop Hunter)