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Temperaturmissgeschick mit obergäriger Hefe

Verfasst: Samstag 30. Januar 2016, 14:17
von Daniel Thomas
Hallo zusammen!

Ich habe gestern zum ersten Mal gebraut und es ist relativ unkompliziert gelaufen. Ich habe mit schlimmeren gerechnet. Zum Ende ist aber leider bei der Kühlung was schiefgelaufen. Ich habe die Würze nach dem Kochen in den Gäreimer gefüllt und diesen dann zum Abkühlen in ein Eisbad gesteckt und gewartet, bis die Temperatur in der Eintauchtiefe des Temperaturfühlers 20°C erreicht hat. Parallel dazu habe ich die US 05 Trockenhefe mit ca. 150 ml Würze mit 26°C angesetzt. Nachdem ich die Hefe in den Gäreimer befördert und diesen in den Keller getragen habe, habe ich die Spindel versenkt und gleich nochmal die Temperatur gemessen, um ggf. den Spindelwert korrekturzurechnen. Dabei musste ich dann leider feststellen, dass die Temperatur nur 16,5°C betrug. Es dürfte da am Boden des Gäreimers eine sehr kalte Schicht gewesen sein.
Obergärige Hefe soll erstmal schwimmen und erst nach der Hauptgärung untergehen. Bei mir ist aber im Gäreimer gar nichts mehr von der Hefe zu sehen. Ich habe gelesen, dass es eine Weile dauern kann, bis die Gärung beginnt. Ich konnte aber nicht rausfinden, ob die Hefe bis es soweit ist oben bleiben sollte oder nicht. So wie die 150 ml aufgegangen sind würde ich sagen ja. Kommt die Hefe irgendwann wieder hoch und gärt oder ist sie durch die 10°C Temperaturabfall hinüber? Eine Reservepackung habe ich falls es notwendig sein sollte.

Gruß,
Daniel

Re: Temperaturmissgeschick mit obergäriger Hefe

Verfasst: Samstag 30. Januar 2016, 14:23
von Griller76
Hallo Daniel,

keine Sorge. Deine obergärige Hefe ist nun keineswegs so beleidigt, dass sie nichts mehr tun wird. Jedoch kann es nun etwas länger dauern, bis Deine Gärung ankommt. In der Regel startet obergärige Hefe bei optimalen Bedingungen ca. nach 12 Stunden. Es kann aber auch länger dauern.
Ein Tipp für die Zukunft: Aktivierte Hefe und der Sud zu welchem sie gegeben wird sollten in etwa die gleiche Temperatur haben, denn es stresst ansonsten die Hefe.

freundliche Grüße

Alexander

Re: Temperaturmissgeschick mit obergäriger Hefe

Verfasst: Samstag 30. Januar 2016, 14:25
von Unfiltered
Hallo Daniel,

geringe Temperaturen von 10 Grad ist für eine Hefe kein Problem, im schlimmsten Fall schläft sie. Wenn, dann ist höchstens das Rehydrieren mit Würze ein Problem, da nimm man lieber abgekochtes Wasser.

Mit etwas Geduld, sollten sich morgen Kräusen gebildet haben. Viel Erfolg und herzlich Willkommen im Forum.

Gruß Holger

Re: Temperaturmissgeschick mit obergäriger Hefe

Verfasst: Samstag 30. Januar 2016, 14:33
von hyper472
Unfiltered hat geschrieben:Hallo Daniel,

geringe Temperaturen von 10 Grad ist für eine Hefe kein Problem, im schlimmsten Fall schläft sie. Wenn, dann ist höchstens das Rehydrieren mit Würze ein Problem, da nimm man lieber abgekochtes Wasser.

Mit etwas Geduld, sollten sich morgen Kräusen gebildet haben. Viel Erfolg und herzlich Willkommen im Forum.

Gruß Holger
Auch von mir willkommen!
Meine Erfahrung beschränkt sich darauf, dass ich zu kurz abgekühlt und die Hefe bei über 30 Grad zugegeben habe. Sie kam trotzdem gut an.
Warte bis morgen ab, bis dahin weißt Du, ob die Hefe angekommen ist, obwohl es zu kalt war. Hefe hat einen beachtlichen Überlebenswillen!

Viele Grüße, Henning

Re: Temperaturmissgeschick mit obergäriger Hefe

Verfasst: Samstag 30. Januar 2016, 14:49
von Daniel Thomas
Danke für den freundlichen Empfang!
Dann warte ich! Ich habe alles schön mit Ethanol abgewischt (Gäreimer, Thermometer, Spindel, ...) und in einem Raum gestellt, in dem die Temperatur zwischen 18°C und 19°C schwankt. Den Rest muss die Hefe sozusagen selber schaffen. Ich bin gespannt! Das Rühren war etwas anstrengend und gegen Ende hin etwas kalt da im Freien gemacht, aber trotzdem könnte ich es gleich nochmal machen!

Gruß,
Daniel

Re: Temperaturmissgeschick mit obergäriger Hefe

Verfasst: Samstag 30. Januar 2016, 14:56
von OS-Schlingel
Hallo Daniel,

willkommen im Form.

Nimm mal einen Schneebesen und schlage mal Luft unter die Würze!
Damit kannst Du der Hefe beim ankommen unterstützen.


Sonst alles gut...


Gruß
Stephen
:thumbsup

Re: Temperaturmissgeschick mit obergäriger Hefe

Verfasst: Samstag 30. Januar 2016, 15:51
von Daniel Thomas
Ok, das kann ich probieren! Kann ich bei der Gelegenheit auch noch steriles Wasser nachfüllen? Die Stammwürze ist nämlich um 1,5°P zu hoch.

Re: Temperaturmissgeschick mit obergäriger Hefe

Verfasst: Samstag 30. Januar 2016, 17:05
von freeflyer201
Verdünnen geht immer und zu jedem Zeitpunkt. Das Wasser muss auch nicht abgekocht werden. Das Wasser aus der Leitung ist in unseren Breitengraden sauber genug.
Um die benötigte Menge auszurechnen gibt es zB. das Mischkreuz auf fabier.de
Gruß
Yannick

Re: Temperaturmissgeschick mit obergäriger Hefe

Verfasst: Samstag 30. Januar 2016, 17:16
von El Gordo
Trockenhefe muss man nicht belüften und die Temperatur war zum Anstellen genau richtig.
Und das mit dem oben Schwimmen vergiss mal ganz schnell. Kann sein, muss aber nicht sein.

Stefan

Re: Temperaturmissgeschick mit obergäriger Hefe

Verfasst: Samstag 30. Januar 2016, 19:41
von Rudiratlos
Kenn mich mit obergärig nicht wirklich aus, aber die gut 16°C Würzetemperatur beim Anstellen sehe ich nicht kritisch.

Was mehr Probleme machen könnte ist, wenn du tatsächlich den warmen Starter (26°C) in die 10°C kühlere Würze gegeben hast. Das könnte die Hefe etwas beleidigt haben, so dass sie dich etwas warten lässt, bis sie mit der Arbeit beginnt.

Re: Temperaturmissgeschick mit obergäriger Hefe

Verfasst: Sonntag 31. Januar 2016, 07:30
von Daniel Thomas
Ich hab gerade nachgesehen, es hat begonnen! :thumbsup

Jetzt muss ich nur noch warten. Erst Hauptgärung, dann Hopfenstopfen. Ich möchte mit Zucker carbonisieren. Wieso passiert da in den Flaschen dann eigentlich noch was? Sinkt die Hefe nicht vollständig ab, so dass immer noch genug mit abgefüllt wird? Oder muss ich dafür sorgen, dass eine kleine Menge Hefe dabei ist?

Gruß,
Daniel

Re: Temperaturmissgeschick mit obergäriger Hefe

Verfasst: Sonntag 31. Januar 2016, 08:47
von Corvus
Hallo Daniel,
Herzlich willkommen und Gratulation zu Deinem ersten Sud.
Wegen des Abfüllens brauchst Du Dir keine Sorge machen. Selbst wenn Dir das Jungbier nach der Hauptgärung klar vorkommen sollte, es sind immer genügend Hefezellen in der Schwebe. Und besonders die von Dir verwendete US05 setzt sich sehr langsam ab.

LG
Andreas

Re: Temperaturmissgeschick mit obergäriger Hefe

Verfasst: Dienstag 2. Februar 2016, 16:47
von Schnippel
Hallo,

uns ging es samstags ähnlich. Haben den Würzekühler mal kurz aus den Augen gelasse, und schon war das Weizen auf 15 Grad runter. Hefe haben wir dann mit der kühlen Würze angereichert und so etwa 20x von einem Topf aus ner gewissen Höhe in den anderen geschüttet, um die Soße mit Sauerstoff anzureichern.
Nach 24 Stunden war bei 18 Grad Raumtemperatur noch gar nix aber nach 48 Stunden gings ab :)

Lg
Patrick

Re: Temperaturmissgeschick mit obergäriger Hefe

Verfasst: Samstag 6. Februar 2016, 16:43
von Daniel Thomas
Sagte ich "nur noch warten"? :Shocked

Re: Temperaturmissgeschick mit obergäriger Hefe

Verfasst: Samstag 6. Februar 2016, 17:33
von Wombat-Brewing
Jetzt muss ich nur noch warten. Erst Hauptgärung, dann Hopfenstopfen. Ich möchte mit Zucker carbonisieren. Wieso passiert da in den Flaschen dann eigentlich noch was? Sinkt die Hefe nicht vollständig ab, so dass immer noch genug mit abgefüllt wird? Oder muss ich dafür sorgen, dass eine kleine Menge Hefe dabei ist?
Die Hefe sinkt nie vollständig ab, einzelne Hefezellen bleiben immer in der Schwebe. Wenn man das Bier nach der Gärung noch ein paar Wochen stehen lässt und erst dann abfüllt kann es Probleme geben, 1-2 Wochen stellen aber gerade bei "nicht-Starkbieren" garkein Problem dar. Generell gilt auf jeden Fall: Lieber ein paar Tage später abfüllen als zu früh!

Lg
Michael

Re: Temperaturmissgeschick mit obergäriger Hefe

Verfasst: Montag 8. Februar 2016, 19:48
von Daniel Thomas
Die Hefe ist möglicherweise nicht motiviert abzusinken. Die Spindel steht noch immer auf ca. 3°P bis 3,5°P. So genau kann ich das nicht sagen, weil ich nicht weiß, wie dick die Hefedecke ist und die Spindel von 0°P bis 20°P geht. Anfangs waren es 15°P. Mein Abwartevermögen nähert sich inzwischen schnell seinem Ende, ich glaub morgen um die Zeit is vorbei damit!

Ich hab am Rand des Gäreimers geschnuppert, riecht sehr gut! :Smile