Helles mit 50% Luftmalz
Verfasst: Samstag 8. November 2014, 23:09
Hallo Leute,
nachdem ich schon vor einigen Tagen den Bericht über die Herstellung von Luftmalz (viewtopic.php?f=6&t=637&view=unread#unread) reingestellt habe,
hier ein kurzer Bericht über den ersten Brauversuch mit Luftmalz:
Weil ich nicht wusste, was auf mich zukommt habe ich mich zunächst einmal auf eine Mischung aus Pilsner Malz und Luftmalz entschieden. Vielleicht hätte man auch gleich auf 100%
gehen sollen. Aber ich dachte mir: "Lieber erst mal rantasten!" Weil sich vieles aus anderen Braudokumentationen wiederholt, habe ich einiges in der Dokumentation übersprungen
bzw. verkürzt dargestellt oder nur beschrieben.
Die Schüttung bestand also aus
2kg Luftmalz und
2 kg Pilsner Malz.
Beim Schroten gab es dann die erste kleine Überraschung. Da nicht alle getrockneten Keimlinge entfernt werden konnte, rutschte das Lufmalz wesentlich schlechter ins Mahlwerk und
blieb oft hängen. Es musste ständig mit einem Holz nachgeschoben werden. Dadurch dauerte das Mahlen des Luftmalze 3- bis 4-mal so lang, wie das Mahlen des Pilsner Malzes. Jedesmal, wenn ich das rieselnde Lufmalzschrot fotografieren wollte, blieb das Malz im Trichter hängen. Also wieder nachschieben und erneut versuchen. Trotz des weiten Walzenabstands, mit dem ich sonst immer schrote, entstand beim Lufmalz immer ein sehr hoher Anteil von fast weißem Mehl. Auf der rechten Seite sieht man das
geschrotete Lufmalz mit dem Mehl und den fast unbeschädigten Spelzen. Auf der linken Seite ist das Pilsner Malz mit einem nur geringen Mehlanteil, das auch nicht richtig weiß ist. Das Maischen verlief relativ normal. Es passierte nichts Außergewöhnliches. Vom Geruch her gab es auch nichts Auffälliges. Ich hatte das Gefühl in der Nase, als braute ich ein ganz einfaches Helles.
Die Bilder dazu lasse ich jetzt mal einfach weg. Es gibt auch fast keine davon.
Die Rasten lagen bei
57 °C für 10 Miunten (Vorsichthalber mal nicht einfach eine Kombirast. Lieber eine kurze Eiweißrast einlegen. Wer weiss, wozu die vielleicht gut ist.),
63 - 64 °C für 45 Minuten (Nach der Hälfte der Zeit ungefähr habe ich etwa 5 Liter Kochmaische gezogen und nach 10 Minuten Kochen zugebrüht;
weil mittlerweil zu weit abgekühlt war, musste ich zusätzlich noch aufheizen.),
71 - 72 °C für 20 Minuten,
Abmaischen bei ca 77 °C.
Beim Läutern hatte ich mich schon auf eine mittlere Katastrophe eingestellt. Bei dem hohen Mehlanteil rechnete ich eigentlich damit, dass die ganze Sache mindestens doppelt so lange wie sonst
verlaufen würde. Ich läutere übrigens mit Panzerschlauch. Aber was soll ich sagen: Die ganz Geschichte lief ungewohnt schnell durch, deutlich schneller als sonst, vielleicht zwei Drittel der Zeit.
Die Würze war auch wie erwartet sehr hell. Weil beim Würzkochen auch nichts Besonderes passierte, habe ich auch diese Bilder weggelassen. Zur Hopfengabe ist nur anzumerken, dass ich beim ersten Luftmalzbier keine Experimente machen wollte.
Es wurde Vorderwüze gehopft mit Nordbrauer (8,7%) und 10 Minuten vor Kochende mit etwas Saazer (3,9%) zugegeben. Der IBU-Wert sollte damit bei ca. 27 liegen.
Überrascht war ich dann nach dem Ausschlagen über den geringen Würzegehalt von ca. 10,5 °P. Das hätte ich jetzt nicht gedacht. Bei meinem Equipment und 4 kg Schüttung hätte ich jetzt mit einem Wert
zwischen 12 und 13 °P gerechnet. Möglicherweise ist der Feuchtigkeitsgehalt beim Luftmalz doch deutlich höher als bei gedarrten Malzen, so dass man den Luftmalzanteil höher veranschlagen muss.
Die Farbe der Würze auf dem Foto täuscht übrigens gewaltig. Sie ist eigentlich deutlich heller. Mit der Hefe wollte ich auch nicht sonderlich experimentieren. Am liebsten hätte ich wegen der halbwegs neutralen Aromen eine Kölschhefe verwendet. Die hatte ich aber leider nicht zur Hand. Stattdessen
habe ich dann eine M07 (British Ale), die ich vor gut zwei Wochen geerntet habe, verwendet. Die ist eigentlich auch relativ neutral. Ich habe sie mit etwas Vorderwürze einige Stunden vorher in Schwung gebracht.
Und nach 7 Stunden sah es dann schon so aus:
Ich werde dann natürlich noch berichten wie es weitergeht. Über Anregungen oder Kommentare würde ich mich aber auch jetzt schon freuen.
Gruß
Heinrich
nachdem ich schon vor einigen Tagen den Bericht über die Herstellung von Luftmalz (viewtopic.php?f=6&t=637&view=unread#unread) reingestellt habe,
hier ein kurzer Bericht über den ersten Brauversuch mit Luftmalz:
Weil ich nicht wusste, was auf mich zukommt habe ich mich zunächst einmal auf eine Mischung aus Pilsner Malz und Luftmalz entschieden. Vielleicht hätte man auch gleich auf 100%
gehen sollen. Aber ich dachte mir: "Lieber erst mal rantasten!" Weil sich vieles aus anderen Braudokumentationen wiederholt, habe ich einiges in der Dokumentation übersprungen
bzw. verkürzt dargestellt oder nur beschrieben.
Die Schüttung bestand also aus
2kg Luftmalz und
2 kg Pilsner Malz.
Beim Schroten gab es dann die erste kleine Überraschung. Da nicht alle getrockneten Keimlinge entfernt werden konnte, rutschte das Lufmalz wesentlich schlechter ins Mahlwerk und
blieb oft hängen. Es musste ständig mit einem Holz nachgeschoben werden. Dadurch dauerte das Mahlen des Luftmalze 3- bis 4-mal so lang, wie das Mahlen des Pilsner Malzes. Jedesmal, wenn ich das rieselnde Lufmalzschrot fotografieren wollte, blieb das Malz im Trichter hängen. Also wieder nachschieben und erneut versuchen. Trotz des weiten Walzenabstands, mit dem ich sonst immer schrote, entstand beim Lufmalz immer ein sehr hoher Anteil von fast weißem Mehl. Auf der rechten Seite sieht man das
geschrotete Lufmalz mit dem Mehl und den fast unbeschädigten Spelzen. Auf der linken Seite ist das Pilsner Malz mit einem nur geringen Mehlanteil, das auch nicht richtig weiß ist. Das Maischen verlief relativ normal. Es passierte nichts Außergewöhnliches. Vom Geruch her gab es auch nichts Auffälliges. Ich hatte das Gefühl in der Nase, als braute ich ein ganz einfaches Helles.
Die Bilder dazu lasse ich jetzt mal einfach weg. Es gibt auch fast keine davon.
Die Rasten lagen bei
57 °C für 10 Miunten (Vorsichthalber mal nicht einfach eine Kombirast. Lieber eine kurze Eiweißrast einlegen. Wer weiss, wozu die vielleicht gut ist.),
63 - 64 °C für 45 Minuten (Nach der Hälfte der Zeit ungefähr habe ich etwa 5 Liter Kochmaische gezogen und nach 10 Minuten Kochen zugebrüht;
weil mittlerweil zu weit abgekühlt war, musste ich zusätzlich noch aufheizen.),
71 - 72 °C für 20 Minuten,
Abmaischen bei ca 77 °C.
Beim Läutern hatte ich mich schon auf eine mittlere Katastrophe eingestellt. Bei dem hohen Mehlanteil rechnete ich eigentlich damit, dass die ganze Sache mindestens doppelt so lange wie sonst
verlaufen würde. Ich läutere übrigens mit Panzerschlauch. Aber was soll ich sagen: Die ganz Geschichte lief ungewohnt schnell durch, deutlich schneller als sonst, vielleicht zwei Drittel der Zeit.
Die Würze war auch wie erwartet sehr hell. Weil beim Würzkochen auch nichts Besonderes passierte, habe ich auch diese Bilder weggelassen. Zur Hopfengabe ist nur anzumerken, dass ich beim ersten Luftmalzbier keine Experimente machen wollte.
Es wurde Vorderwüze gehopft mit Nordbrauer (8,7%) und 10 Minuten vor Kochende mit etwas Saazer (3,9%) zugegeben. Der IBU-Wert sollte damit bei ca. 27 liegen.
Überrascht war ich dann nach dem Ausschlagen über den geringen Würzegehalt von ca. 10,5 °P. Das hätte ich jetzt nicht gedacht. Bei meinem Equipment und 4 kg Schüttung hätte ich jetzt mit einem Wert
zwischen 12 und 13 °P gerechnet. Möglicherweise ist der Feuchtigkeitsgehalt beim Luftmalz doch deutlich höher als bei gedarrten Malzen, so dass man den Luftmalzanteil höher veranschlagen muss.
Die Farbe der Würze auf dem Foto täuscht übrigens gewaltig. Sie ist eigentlich deutlich heller. Mit der Hefe wollte ich auch nicht sonderlich experimentieren. Am liebsten hätte ich wegen der halbwegs neutralen Aromen eine Kölschhefe verwendet. Die hatte ich aber leider nicht zur Hand. Stattdessen
habe ich dann eine M07 (British Ale), die ich vor gut zwei Wochen geerntet habe, verwendet. Die ist eigentlich auch relativ neutral. Ich habe sie mit etwas Vorderwürze einige Stunden vorher in Schwung gebracht.
Und nach 7 Stunden sah es dann schon so aus:
Ich werde dann natürlich noch berichten wie es weitergeht. Über Anregungen oder Kommentare würde ich mich aber auch jetzt schon freuen.
Gruß
Heinrich