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Hilfe bei Hopfengaben bei Bockbier

Verfasst: Montag 1. Februar 2016, 15:46
von phigoek
Grüßt Euch,

ich möchte gerne mein erstes Bockbier brauen und den Saphir benutzen (6. Sud). Da ich zum ersten mal den Kleinen Brauhelfer verwende und nicht nach vorgegebenen Rezept arbeite, bitte ich Euch mir bei der Hopfengabe etwas zu helfen. Ich bin mir nicht sicher ob der Saphir/Aromahopfen in der Vorderwürze hier Sinn macht. Außerdem kann ich mangels Erfahrung überhaupt nicht einschätzen wieviel Whirlpoolhopfen zuviel des Guten ist. Und hier der grobe, zusammengeklaute Entwurf:

Re: Hilfe bei Hopfengaben bei Bockbier

Verfasst: Montag 1. Februar 2016, 16:26
von Bergbock
Ich nehm den Faden mal auf. Nach 26 Jahren Bockbier-Brauen fühle ich mich angesprochen. :Bigsmile
35 IBU ist für ein Bockbier nach meiner Meinung zu hoch, die Malzigkeit, das Malzaroma sollte eigentlich nicht gegen eine "Hopfenübermacht" ankämpfen sollen.
IBU 25 kommt viel eher hin.
Entsprechendes gilt für Aromagabe oder gar Whirlpool. Whirlpool würde ich an Deiner Stelle hier weglassen (Grund siehe oben).
Vorderwürzehopfung ist sehr gut geeignet. Und Safir ist eine exzellente Wahl.

Bei allem was ich sagte, gilt natürlich : Du kannst es selbstverständlich anders machen (erlaubt ist im Prinzip alles), es gibt auch herbere Maibock-Typen (ehemals der Jever-Maibock war ziemlich herb).
Bier gibt es immer. Aber wenn Du einen "typischen" hellen Bock machen willst, würde ich wie oben verfahren.

Wenn Du es verfahrenstechnisch machen kannst: unbedingt Kochmaische(n). ziehen.

Gruss und gutes Gelingen
Frank

Re: Hilfe bei Hopfengaben bei Bockbier

Verfasst: Montag 1. Februar 2016, 18:13
von ggansde
Moin,
wäre es ein dunkler Bock würde ich Frank's Meinung absolut teilen, aber hier würde ich das ein wenig anders sehen. Der Bock ist hell und schreit nach Hopfen. Malz und Alkohol brauche einen Gegenspieler, sonst wird's pappig. Ich gehe bei diesem Typ auch immer in Richtung 35 bis 40 IBU. Saphir ist toll. Neben dem Aroma, welches Du durch die Vorderwürzehopfung hinbekommst lebt er aber sehr stark von der Hopfen-Nase. Hierzu brauchst Du unbedingt die Whirlpool-Hopfung.
Es geht hier aber um Geschmack, und der ist individuell :Drink
VG, Markus

Re: Hilfe bei Hopfengaben bei Bockbier

Verfasst: Dienstag 2. Februar 2016, 07:29
von Bergbock
Hahaha, 2 Antworten, 2 Meinungen. Ist ja schon fast wie bei den Ärzten,

...womit auch wieder klar wird, dass es "richtig" oder "falsch" bei dieser Problemstellung nicht gibt. Es gibt nur Meinungen und die differieren eben wie die Geschmäcker.
Die Typenbeschreibung und Herangehensweise an "Heller Bock", die ich geschrieben habe deckt sich im Übrigen mit diesem hervorragenden Buch :

http://www.amazon.de/Die-Biersorten-BRA ... biersorten

Aber eben, das macht es auch nicht "richtiger" als Markus' Ansatz.

Gut Sud!
Frank

Re: Hilfe bei Hopfengaben bei Bockbier

Verfasst: Dienstag 2. Februar 2016, 11:47
von phigoek
Bergbock hat geschrieben:Hahaha, 2 Antworten, 2 Meinungen...
Das habe ich mir auch gedacht :puzz OK. Das dies kein klassisches Bockbier wird habe ich mir bereits gedacht. Whirlpoolhopfung und Infusion scheint es ja bei den klassischen Rezepten nicht zu geben. Ich würde es trotzdem dabei belassen, frage mich jedoch immer noch, ob ich mir bei den angegebenen Hopfengaben einen groben Fauxpas geleistet habe.

Re: Hilfe bei Hopfengaben bei Bockbier

Verfasst: Dienstag 2. Februar 2016, 12:17
von Bergbock
Wenn Du deinen Bock hopfenbetont und herb haben willst, dann passt das schon.
Einfach die Nachisomerisierungszeit nicht ausser acht lassen, sonst wird er definitiv zu herb. :puzz

Ich bin jetzt kein so grosser Fan vom Magnum-Hopfen, ich habe seine Bitterkeit irgendwie immer etwas aufdringlich, unangenehm empfunden.
Aber auch das ist natürlich Geschmacksache.

Frank

Re: Hilfe bei Hopfengaben bei Bockbier

Verfasst: Dienstag 2. Februar 2016, 12:39
von Hagen
Heller Saphirbok - sehr schön!

Würde VWH machen. Falls du Geld sparen willst, die Bittere aber mehr aus einer Bittergabe mit zb Magnum. Falls dies kein Aspekt ist, die Bittere allein aus der VWH
WP unterhalb 75° ist besser für die Aromatik und verursacht keine Nachiso.
Zusätzlich mit Saphir (1-2 gr. L) stopfen.
Ähnich ist auch der Schönramer Saphirbock gstrickt. Der hat übrigens ca. 40 IBU
Ohne ein Bitterfreak zu sein, würde ich auch eher auf 35-40 IBU gehen. Bei weniger könnte der Bock vielleicht etwas mastig werden. Ist letztlich Geschmackssache. Wie gesagt, als Anhaltspunkt vielleicht ein wunderbares Schönramer probieren.

Re: Hilfe bei Hopfengaben bei Bockbier

Verfasst: Dienstag 2. Februar 2016, 14:24
von phigoek
Mir wurde in einem anderen Beitrag empfohlen mit einer Hochalphasorte zu bittern, da die Menge an dem 3,5% Alpha Saphir "grasig" werden könnte. Deshalb der Magnum. Und weil der noch da ist.
Hagen hat geschrieben:[...]als Anhaltspunkt vielleicht ein wunderbares Schönramer probieren.
Gibt es hier im Nordwesten nirgends und ich tue mich immer schwer mit Bier per Postweg zu bestellen.

Vielen Dank schonmal für Eure Beträge.

Re: Hilfe bei Hopfengaben bei Bockbier

Verfasst: Dienstag 2. Februar 2016, 14:35
von gulp
Mir wurde in einem anderen Beitrag empfohlen mit einer Hochalphasorte zu bittern, da die Menge an dem 3,5% Alpha Saphir "grasig" werden könnte.
Mit Verlaub, aber das ist Quatsch. Dann müßte z.B. das Pilsner Urquell grasig sein, das Spalter Nr. 1, und das helle Bockl mit seinen ca. 35-40 IBU. Die werden nur mit Spalter Spalt und Spalter Select gebraut. Die müssten dann grasig ohne Ende sein. Sind es aber nicht. :Greets

Gruß
Peter