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Hartnäckige Infektion
Verfasst: Samstag 6. Februar 2016, 13:29
von fufi
Moinmoin,
ich bin verzweifelt, seit 3 Suden hab ich folgendes Bild in der Gärung:


Also eine glibbrige, faltige Haut. Der Geschmack des unten abgezapften Bieres ist normal, soweit ich das beurteilen kann. Bei einem Sud hatte ich mal versucht, von unten ein paar Liter abzuziehen und in nem anderen Bottich noch ne Weile stehen zu lassen, um zu sehen, ob die Haut sich wieder bildet (tat sie). Ich habe (mMn) alles in meiner Macht stehende getan, um so sauber wie möglich zu arbeiten. Der letzte Sud wurde nur einmal zum Stopfen geöffnet, nach 5 Tagen Hauptgärung (noch keine Anzeichen der Haut, aber noch etwas OG-Hefeaktivität). Hopfen lose rein, wieder zu, nach 5 Tagen beim rausfischen des Hopfens mit nem abgekochten Edelstahlsieb war dann die Haut schon im Ansatz sichtbar. Jetzt, knapp ne Woche später sieht das so aus. Ich hab einige verdächtige Teile, die mit allen Suden in Verbindung gekommen sind (Kühler, Schläuche, "luftpumpe", Gärfass/Hähne), bin aber eigentlich relativ sicher, dass ich die alle akribisch sauber halte. Inzwischen hab ich Schiss, dass ich die Infektionserreger vllt in der Umgebungsluft habe.
Kennt jemand von euch dieses Bild? Ist es die berüchtigte Kahmhefe oder irgendwas anderes? Kann so etwas in der Luft rumschwirren oder muss es am Equipment liegen? Wie kann ich am Besten den Übeltäter finden?
Danke,
Alex
Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Samstag 6. Februar 2016, 13:43
von Johnny H
Sieht schon nach einer Kahnhefe aus.
Hähne sind oft kritisch. Durch die verwinkelte Bauweise können sich "Nester" bilden, die man dann schwer wieder los wird. Was für einen Hahn am Gärfass hast Du (Kugelhahn?), und hast Du diese/n schon mal auseinandergenommen und penibel gereinigt?
Was für einen Kühler hast Du? Kochst Du den mit der Würze mit (letzte 10 MInuten oder so)?
Ich kühle über Nacht ab. Die heiße Würze kommt also direkt ins Gärfass und macht alles platt.
Zur Umgebungsluft: wo vergärst Du? Und was ist das für eine Luftpumpe, von der Du sprichst?
Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Samstag 6. Februar 2016, 13:46
von Bierolo
Ist das Gärfass aus Edelstahl oder Kunststoff?
Ist der Kühler eine Spirale oder ein Plattensystem?
Was ist die "Luftpumpe"
Wurde bei allen drei Suds gestopft oder nur beim letzten?
Welche Reiniger wurden eingesetzt ?
Wo ist der Gärraum ?
Was bei allen 3 Suds die Prozesskette die Gleiche ?
Je mehr Details genannt werden, desto besser !
Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Samstag 6. Februar 2016, 14:02
von fufi
Ich hab die 35l-Polsinellis (Edelstahl) mit den eingeklebten abgewinkelten Kugelhähnen. Zwei davon hab ich inzwischen ausgebaut und so weit wir möglich zerlegt, ohne irgendwelchen sichtbaren Dreck zu finden. Der dritte ist noch eingeklebt in dem Gärfass, wo grad noch die Infektion drin ist und ist als nächstes dran. Die Luftpumpe ist ungefähr sowas hier
http://www.lidl.de/de/silvercrest-elekt ... pe/p196868. Damit belüfte ich über einen Silikonschlauch die Anstellwürze. Das hat auch über mehrere Sude problemlos funktioniert, ist aber aktuell mein heißester Infektionsherdverdacht, da ich da ja nicht rein gucken kann und auch die Luft ungefiltert da raus kommt.
Ich kühle mit einem selbstgebauten Gegenstromkühler (Kupferrohrspirale in Gartenschlauch). Vor jeder Verwendung lasse ich mind. 10 Min. kochendes Wasser im Kreis pumpen (und desinfiziere so auch gleich alle schläuche). Ich vergäre bei mir im Wohnzimmer/Küche. Gestopft wurde bei allen 3 Suden.
Gereinigt wurde immer mit Oxi, beim letzten Sud dann auch mit Chemipro Acid und Chemipro Caustic.
Prozesskette ist immer annähernd gleich: Kochen, Kühlen und direkt durch den Kühler durch abgekochten Sputnikfilter ins Gärfass, Hefe (in abgekochtem Wasser rehydriert) dazu, über Pumpe belüftet, ca 1 Woche HG, dann lose gestopft (verschiedene Hopfen für die verschiedenen Sude), bei Sud 1 und 2 hab ich dafür in ein zweites Gefäß umgeschlaucht (durch abgekochten Monofilamentfilter und abgekochten Silikonschlauch), bei Sud 3 hab ich nicht umgeschlaucht. Beim Hopfen abfischen war dann die Haut schon sichtbar.
Meinen Hopfen lagere ich vakuumiert und tiefgekühlt. Es handelte sich sowohl um Pellets als auch um Dolden.
Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Samstag 6. Februar 2016, 14:15
von Corvus
Oh je - tut mir leid.
Ich würde auf jeden Fall mal die Luftpumpe weglassen. Könnte mir vorstellen, dass das der Übeltäter ist. Davon abgesehen ist das auch gar nicht notwendig, solange Du immer fitte und mit ausreichender Zellzahl bestückte Hefe verwendest.
Viel Glück - lass Dich auf jeden Fall nicht unterkriegen.
LG
Andreas
Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Samstag 6. Februar 2016, 14:25
von Grunzi
Wuerde die Pumpe schon deswegen weglassen weil die sicher nicht lebensmittelexht ist.
Ansonsten wuerde ich saemtliche kleinteile auskochen und den rest mit einem dampfreiniger behandeln.
Viel glueck fuer den naechsten sud
Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Samstag 6. Februar 2016, 14:32
von Bierolo
Also die Luftpumpe ist für mich auch
Kandidat Nr. 1 gefolgt vom Gegenstromkühler und dem Hopfenstopfen.
Ich würde beim nächsten mal auf die Luftpumpe, dem Gegenstromkühler und dem Stopfen verzichten.
Abühlen über Nacht oder Abkühlen mit einem einfachen Eintauchkühler.
Frische flüssige Reinzuchthefe-Ampulle drauf ohne Rehydrieren und Anlüften mit einer Schaumkelle. OG im Wohnzimmer.
Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Samstag 6. Februar 2016, 14:35
von ggansde
Moin,
alle drei bisherigen Infektionen mit Kamhefen hatte ich bei gestopften Bieren.
Jetzt müsste man nur noch ein wenig die Statistik bemühen ;-)
VG, Markus
Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Samstag 6. Februar 2016, 14:36
von Ladeberger
Wie lange belüftest du denn mit dieser Pumpe?
Gruß
Andy
Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Samstag 6. Februar 2016, 14:53
von wwwcom
ggansde hat geschrieben:Moin,
alle drei bisherigen Infektionen mit Kamhefen hatte ich bei gestopften Bieren.
Jetzt müsste man nur noch ein wenig die Statistik bemühen ;-)
VG, Markus
Mit Dolden oder Pellets? Wie viele Sude gingen in etwa gut? Du machst mir Angst.
Gruß Manu
Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Samstag 6. Februar 2016, 15:26
von Bierolo
Ich habe mir mal den Link angesehen.
Aus meiner Sicht ist das ein Inverser-Ministaubsauger.
Im kritisch sensiblem Kaltbereich wird hier aus der Umgebung die Luft ungefiltert angesaugt und ungefiltert in die Würze gepumpt.
Grobe Staubpartikel werden auf dem Propeller und im Gehäuse gesammelt oder verzögert auch in Etappen als "Mini-Klumpen" (in die Würze) abgetrennt.
Wenn ich an die alten Desktop-PC Netzteile denke und deren verstaubte Lüfter sehe, wird mir Übel, das so ähnlich In die anfällige Würze zu pusten.
Zu den Lagerschmierstoffen Motor/Lüfterrad und Kunststoffausdünstungen schreibe ich mal nichts.
Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Samstag 6. Februar 2016, 18:58
von ggansde
Mit Dolden oder Pellets? Wie viele Sude gingen in etwa gut? Du machst mir Angst.
Es waren immer Pellets. Wenn ich jetzt mal genauer nachdenke, sogar dreimal Hopfen (Nelson Sauvin) aus der selben charge.
VG, Markus
Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Samstag 6. Februar 2016, 19:35
von wwwcom
ggansde hat geschrieben:
Es waren immer Pellets. Wenn ich jetzt mal genauer nachdenke, sogar dreimal Hopfen (Nelson Sauvin) aus der selben charge.
Dann halte ich das Risiko für mich jetzt einfach für sehr gering. Ich an fufis Stelle würde aber erstmal alles weg lassen machen wo die Infektion entstehen könnte. Wenns dann gut geht ist die Fehlerursache zumindest eingegrenzt, aber ich könnte ja fast auf die Pumpe wetten.
Gruß Manu
Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Samstag 6. Februar 2016, 20:06
von §11
Wenn du per Pumpe belüftest, brauchst du unbedingt einen Filter. Im Hobbybereich gibt es sog. Spritzenvorsatzfilter zur Sterilfiltration. Damit schließt du das Risiko aus. Dann noch einen Edelstahl Belüftet den du vorher auskochst. Fertig ist die Laube
Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Samstag 6. Februar 2016, 20:45
von fufi
Danke erstmal =) Ich werde mal ein Test-Ale ohne Stopfen brauen. Wenn ich dolle motiviert bin, vllt sogar splitten und nen Teil durch den Kühler, nen Teil luftpumpen und nen Teil ohne alles ausprobieren. Vielleicht kann ich den Übeltäter ja genau ausmachen.
Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Samstag 6. Februar 2016, 21:08
von Ladeberger
Ich würde nicht aufs Stopfen verzichten wollen. Die Belüftung ist auch wichtig. Macht man das klassisch per Reinplätschern, Schneebesen, Umkippen, dann wird mit relativ wenig Luftvolumen gearbeitet. Aber wenn du mit 60m³/h wie diese LIDL-Pumpe da reinballerst, hast du binnen weniger Minuten die ganze Kellerluft einmal durch den Sud gejagt. Ich würde hier auch dringend zu einem Sterilfilter raten.
Gruß
Andy
Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Samstag 6. Februar 2016, 21:49
von schnapsbrenner
Moin
da kann ich Ladeberger nur anschließen und ein Luftfilter steril 0.2 micron bekommt man fur ein paar Euro.
VG
Simon
Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Samstag 6. Februar 2016, 22:03
von fufi
Ich hab inzwischen auch schon ne Pumpe aus dem Aquariumbereich inklusive Luftfilter. Die pustet nur so spärlich, dass ich sie bisher nicht eingesetzt habe :/ und der Sprudelstein von Alibaba, den ich dazu bestellt hab, der lässt leider gar nix durch, sprudelt also nicht.
Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Samstag 6. Februar 2016, 22:09
von schnapsbrenner
Moin
wie so oft ins Forum wer billig kauft, kauft 2 mal.
Warum nicht ein erprobte Lösung bei HuM, Brouwland oder bei uns kaufen.
Bei sehr große Anschaffungen kann ich mir noch vorstellen das man weiterguckt.
Aber 20 Euro sparen und 3 Süden entsorgen das verstehe ich nicht.
VG
Simon
Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Samstag 6. Februar 2016, 22:15
von Johnny H
Ich habe diese hier und verwende sie für meine Starter mit Belüftungsstein und Filter:
http://www.hobbybrauerversand.de/Luftpu ... ftung-o-ae
Für die Würzebelüftung (20-25l) verwende ich einen Schneebesen und Muskelkraft.
Die obige Pumpe natürlich nur etwa 1/1000 der Leistung Deiner Pumpe, wobei Dir bei etwa 60m3/hr mit Deiner Pumpe vermutlich ein kleiner aufsteckbarer Sterilfilter (s. Link) durch die Luft fliegt.
Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Samstag 6. Februar 2016, 22:28
von Bierolo
Und zum Thema Belüften gibt´s auch schon im alten Forum was...
http://hobbybrauer.de/modules.php?name= ... d&tid=4841
Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Sonntag 7. Februar 2016, 01:03
von fufi
schnapsbrenner hat geschrieben:Moin
wie so oft ins Forum wer billig kauft, kauft 2 mal.
Warum nicht ein erprobte Lösung bei HuM, Brouwland oder bei uns kaufen.
Bei sehr große Anschaffungen kann ich mir noch vorstellen das man weiterguckt.
Aber 20 Euro sparen und 3 Süden entsorgen das verstehe ich nicht.
VG
Simon
Ich bin jetzt kein typischer Billigkäufer, ich gucke nur gern in den Ramsch-ecken bei Lidl und ähnlichen, ob man da vielleicht was praktisches findet, das man zweckentfremden kann. Keinen Luftfilter dazwischen zu hängen ist natürlich fahrlässig.
Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Montag 15. Februar 2016, 08:57
von fufi
So, jetzt bitte Daumen drücken =) Hab nochmal alle Geräte mit Oxi, Säure und Base gereinigt, mit Isopropanol desinfiziert, und alle Hähne ausgebaut und mechanisch gereinigt und ausgekocht. Gestern dann gebraut und die Würze ausschließlich über mitgekochten Eintauchkühler auf 20°C runtergekühlt und direkt aus dem Sudkessel durch nen abgekochten Sputnik ohne Schläuche ins Gärfass plätschern lassen, nochmal wild aufgerührt, in abgekochtem Wasser rehydrierte Hefe rein und Deckel drauf. Wenn diese mistige Infektion jetzt wieder kommt, bin ich völlig ratlos.
Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Montag 15. Februar 2016, 11:32
von happyhibo
Dann drück ich Dir mal die Daumen.
Eine Infektion hatte ich auch mal. Die bekommt man nur durch penible Reinigung weg.
Ich habe dann auch alle Sputnik(filz)filter entsorgt und mir diese
Monofilamentfilter besorgt.
Seit dem ist Ruhe...

Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Montag 15. Februar 2016, 11:36
von fufi
Das wäre dann natürlich noch ne mögliche Stellschraube ;)
Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Montag 15. Februar 2016, 13:50
von Bodo
mal abgesehen davon, dass Du OG Trockenhefen nicht belüften musst. Mach ich schon lange nicht mehr. Wenn die Hefe gut rehydriert ist, kommt die Gärung ohne Belüftung in unter 12 Std. an. Bei mir ist der erste Schaum schon nach gut 6 Std. zu sehen.
Ich hoffe mal das beste für deinen Sud :-)
Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Montag 15. Februar 2016, 14:06
von DevilsHole82
Das Hopfenstopfen würde ich als Infektionsquelle ausschließen. Der Hopfen wirkt doch antiseptisch und trägt zu längerer Haltbarkeit bei.
Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Montag 15. Februar 2016, 14:16
von ggansde
Das würde ich nicht ausschließen, da meine bisherigen Infektionen bislang nur bei gestopften Bieren vorkamen. Es war zusätzlich noch jedesmal Nelson Sauvin derselben charge.
VG, Markus
Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Montag 15. Februar 2016, 14:42
von fufi
Das Stopfen würde ich (in meinem Fall) auch eher als unwahrscheinliche Quelle annehmen, da es sich immer um unterschiedliche Hopfenchargen handelte, ich einmal ein Säckchen und ein anderes mal keins verwendet habe, eine Charge gar nicht gestopft wurde und trotzdem alle die vmtl gleiche Infektion hatten.
Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Montag 15. Februar 2016, 15:45
von Ulrich
die "Infektionsquelle" ist die Luft, (Belüftung, Raumluft, auch die durch den Hopfen eingebrachte Luft nicht unterbewerten)
Schutz vor Kahmhefe: CO2 -Schutzschicht über der Würze in Deinem Gärbottich. Kahmhefe ist in der Regel aerob, benötigt also Sauerstoff. Igendiwe hast Du wohl zu wenig CO2 auf Deiner Würze.
Also, entweder ist der Flüssigstand zu hoch (=zu niedrige CO2 Schicht, die bei jedem öffnen "weggeblasen" wird), oder Du hast duch Kräusenabheben, oder sonstige Eingriffe (wie zB Hopfenstopfen) die CO2 von der Oberfläche entfernt. Steht Dein Fass in der Zugluft?...usw
Da Trockenhefe => verzichten auf Belüften
Den Gärbottich nur aufmachen, wenn unbeding notwendig.
Grosses Wedeln, Pusten und Rühren vermeiden.
Schaun, dass der Gärbottich nicht im Zug steht.(besonders wärend des Öfnens. Hier ständig die Tür auf und zu, draufblasen...usw vermeiden)
Beim Stopfen den Hopfen nicht aus 10m Höhe in den Gärbottich Plumsen lassen.
Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Montag 15. Februar 2016, 17:02
von Gasflasche
DevilsHole82 hat geschrieben:Das Hopfenstopfen würde ich als Infektionsquelle ausschließen. Der Hopfen wirkt doch antiseptisch und trägt zu längerer Haltbarkeit bei.
Ich kann mich irren, aber wenn Hopfen "allgemein" antiseptisch wirken würde, dürfte "Gärung" überhaupt nicht oder nur sehr schwer stattfinden können. Hopfen wirkt soweit ich weiss gut gegen Bakterien (und angeblich sollte es auch gegen "Aging" wirken

), wenn es die Hefen aber auch "bekämpfen" würde, hätten wir Brauer ein Problem.. Hefen (Pilze) & Bakterien sind wirklich zwei Klassen für sich.
Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Montag 15. Februar 2016, 18:06
von fufi
Was wäre denn ein gutes "Starterset" zum CO2-Fluten?
Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Dienstag 16. Februar 2016, 06:36
von Bierwisch
fufi hat geschrieben:Was wäre denn ein gutes "Starterset" zum CO2-Fluten?
Ne Kerze, respelktive Streichholz / Feuerzeug.
Wobei es auch Kahmhefen zu geben scheint, denen Sauerstoff egal ist - bei meinem letzten infizierten Sud kann ich die Anwesenheit von Sauerstoff mehr oder weniger ausschliessen und trotzdem mußte ich ihn am Ende entsorgen. Komisch, komisch...
Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Dienstag 16. Februar 2016, 06:46
von Sura
Bierwisch hat geschrieben:fufi hat geschrieben:Was wäre denn ein gutes "Starterset" zum CO2-Fluten?
Ne Kerze, respelktive Streichholz / Feuerzeug..
Manchmal ists zu einfach um drauf zu kommen...... danke.
Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Dienstag 16. Februar 2016, 06:46
von DevilsHole82
Ich muss mich da auch korrigieren

. Richtig wäre gewesen, dass Hopfen, wie Gasflasche anmerkt antibakteriell wirkt. Nichtsdestotrotz wurde das historische Hopfenstopfen zur Verlängerung der Haltbarkeit eingesetzt

Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Dienstag 16. Februar 2016, 09:16
von fufi
Sura hat geschrieben:Bierwisch hat geschrieben:fufi hat geschrieben:Was wäre denn ein gutes "Starterset" zum CO2-Fluten?
Ne Kerze, respelktive Streichholz / Feuerzeug..
Manchmal ists zu einfach um drauf zu kommen...... danke.
:D Clever
Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Dienstag 16. Februar 2016, 13:04
von Ulrich
Bierwisch hat geschrieben:Wobei es auch Kahmhefen zu geben scheint, denen Sauerstoff egal ist - bei meinem letzten infizierten Sud kann ich die Anwesenheit von Sauerstoff mehr oder weniger ausschliessen und trotzdem mußte ich ihn am Ende entsorgen. Komisch, komisch...
nur, dass ich sicher bin, dass ich mich richtig ausgedrückt habe: Ich meine nicht Sauerstoff in der Würze/Bier, sondern Sauerstoff (keine ausreichende CO2 Schicht) auf der Würze/Bier. Die Kahmhefe ligt gemütlich auf der Würze, schlürft durch einen Strohalm (die coolen, die so rigelmäsig gbogen sind) die leckeren nutrients aus der Würze und lassen sich die Sonne auf dem Bauch scheinen.
Ein Anzeichen für zu wenig CO2 Schutzschicht wäre auch SchiPi in der Brandhefe.
Es kann schon zu genügend Sauerstoff kommen, wenn man gar nichts macht, aber der Bottich zu lange ohne Gärung offen steht. Wenn durch die schwache oder gestoppte Gärung nicht mehr genügend frische CO2 produziert wird, findet (physikalisch begründet) ein Gasaustausch statt. Stück für Stück kommt immer mehr Sauerstoff an die Würze, bis genügend Sauerstoff für den Stoffwechsel vorhanden ist.
Und es gut nachvollziehbar, dass Kahmhefen (bzw einige davon) viel mehr Kohlendioxid vertragen können, als unsereins.

Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Sonntag 21. Februar 2016, 00:55
von jem
hi-
die bilder sehen gruselig aus. Aber du schreibst das bier aus dem hahn schmeckt gut.
Hast Du weitere Proben genommen und getestet? wie schmeckt das Bier? Das ist doch das entscheidende. ich hatte auch
schon Sude, die fies aussahen, aber der Geschmack am ende zählt.
Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Mittwoch 24. Februar 2016, 09:25
von McFly
Moin moin,
ich will nächste Woche auch einen Sud ansetzen, bei dem ich lose mit Doldenhopfen stopfen möchte.
Vor einiger Zeit habe ich mal lose mit Doldenhopfen gestopft, im Ergebnis hatte ich einen weißen Schimmelpilz auf der Oberfläche. Das Bier hat trotzdem geschmeckt aber das möchte ich eigentlich so nicht wiederholen.
Ihr sprecht von einer CO2 SChicht auf dem Bier. Wenn ich nach der HG stopfe könnte ich mir vorstellen, dass durch diese Tätigkeit von der CO2 Schicht nicht mehr viel übrig ist. Wie schütze ich dann mein Bier im Anschluss vor Infektionen durch Pilze oder Bakterien? Schließlich ist die HG ja durch und es wird nur noch sehr wenig CO2 in der NG produziert (wenn überhaupt).
Ich vergäre in einem 25l Kunststoffeimer.
Mfg Marcus
Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Mittwoch 24. Februar 2016, 11:18
von JuggerNaut84
Ich hatte neulich auch mal ne Kahmhefe, war nicht schön aber auch nicht ganz so wild, Es war ein Partygyle wobei ich unterschiedlich gestopft habe während die eine Würze komplett unbeleckt war, hatte die andere ne Infektion... Über den Hopfen hatte ich mir noch garkeine Gedanken gemacht. Wie kann ich denn demnächst Infektionen durch Stopfen vermeiden?
Hopfen vorher abkochen ist ja eher blöd... Microwelle? Dampfgarer? Atomrakete?

Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Montag 29. Februar 2016, 19:43
von fufi
fufi hat geschrieben:So, jetzt bitte Daumen drücken =) Hab nochmal alle Geräte mit Oxi, Säure und Base gereinigt, mit Isopropanol desinfiziert, und alle Hähne ausgebaut und mechanisch gereinigt und ausgekocht. Gestern dann gebraut und die Würze ausschließlich über mitgekochten Eintauchkühler auf 20°C runtergekühlt und direkt aus dem Sudkessel durch nen abgekochten Sputnik ohne Schläuche ins Gärfass plätschern lassen, nochmal wild aufgerührt, in abgekochtem Wasser rehydrierte Hefe rein und Deckel drauf. Wenn diese mistige Infektion jetzt wieder kommt, bin ich völlig ratlos.

So, nach 2 Wochen hab ich auf dem Sud nun wieder die gleiche Infektion. Gestopft hab ich nach einer Woche sehr vorsichtig mit einem ausgekochten Baumwollsäckchen und einem Hopfen, der in den anderen Suden nicht drin war. Das Gärfass wurde nur zum Stopfen und zum rausnehmen des Säckchens geöffnet und steht nicht in Zugluft. Ich hab jetzt noch ein Stout in nem Gärfass, das lass ich erstmal 2 Wochen komplett zu. (nach 2 wochen hab ich eigentlich bei allen Suden ca die Infektion gesehen)
Hat sonst noch jemand Tipps?
Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Montag 29. Februar 2016, 20:14
von fufi
Vllt ne blöde Frage, aber können sich auch Schädlinge im Reinigungsequipment befinden? Ich hab auf ner Flasche 70%-Isopropanol einen Sprühkopf von ner billigen Wasserflasche aus dem 1-Euro-Shop und damit sprüh ich eigentlich alles ein. Kann das auch theoretisch auch infizieren statt zu desinfizieren? (die Flasche müsste ich auch so ca seit den Infektionssuden im Einsatz haben, genau kann ich das nicht mehr sagen, ich such grad nur noch verzweifelt nach ner Stellschraube)
Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Montag 29. Februar 2016, 20:26
von Der Unterhopfte
Nur für die Statistik - Kahmhefe 2x, jedesmal beim stopfen ....
Aber nur wenn der Hopfen oben geschwommen ist. Bei versenkten Hopfensäckchen nie.
Vorgehn - Hopfensack auskochen 5-10 Minuten, danach den Sack auf einen desinfizierten Teller legen (mit desinfizierter Gabel aus dem Topf gehoben), hopfen mit desinfizierten Händen in den Beutel, zugeknotet und rein.....jedesmal Kahmhefe.
Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Dienstag 1. März 2016, 00:45
von Gasflasche
fufi hat geschrieben:Vllt ne blöde Frage, aber können sich auch Schädlinge im Reinigungsequipment befinden? Ich hab auf ner Flasche 70%-Isopropanol einen Sprühkopf von ner billigen Wasserflasche aus dem 1-Euro-Shop und damit sprüh ich eigentlich alles ein. Kann das auch theoretisch auch infizieren statt zu desinfizieren? (die Flasche müsste ich auch so ca seit den Infektionssuden im Einsatz haben, genau kann ich das nicht mehr sagen, ich such grad nur noch verzweifelt nach ner Stellschraube)
Das gerade ein Desinfektionsmittel eine Hefe-Infektion verschleppt, wäre schon krass. Außer Sporen, die lassen sich glaube ich, weniger vom Isopropanol beeindrucken, aber das wäre dann bei einem teuren Sprühkopf genauso..
Könnte es irgendwie sein, dass du die wahrscheinlichste Wahrscheinlichkeit, nicht wahr haben willst?

Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Dienstag 1. März 2016, 01:07
von Tozzi
Nur so 'ne Idee:
Das Ganze sieht mir sehr nach Biofilm aus (Hautbildung), den kriegt man eigentlich konventionell nicht weg.
Ich kenn das aus meiner Espresso Maschine.
Das Zeug wächst z.T. sogar in Diesel, kann super hartnäckig sein.
Wenn's irgendwie geht, würde ich versuchen, verdächtige Teile im Dampfdrucktopf (Schnellkochtopf) bei Überdruck zu sterilisieren.
Wenn das Material das aushält (120 Grad feuchte Hitze), ist nachher Ruhe. Da sind auch die hartnäckigsten Sporen weg. Sonst hilft halt nur wirklich aggressive Chemie.
Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Dienstag 1. März 2016, 07:16
von fufi
Gasflasche hat geschrieben:fufi hat geschrieben:Vllt ne blöde Frage, aber können sich auch Schädlinge im Reinigungsequipment befinden? Ich hab auf ner Flasche 70%-Isopropanol einen Sprühkopf von ner billigen Wasserflasche aus dem 1-Euro-Shop und damit sprüh ich eigentlich alles ein. Kann das auch theoretisch auch infizieren statt zu desinfizieren? (die Flasche müsste ich auch so ca seit den Infektionssuden im Einsatz haben, genau kann ich das nicht mehr sagen, ich such grad nur noch verzweifelt nach ner Stellschraube)
Das gerade ein Desinfektionsmittel eine Hefe-Infektion verschleppt, wäre schon krass. Außer Sporen, die lassen sich glaube ich, weniger vom Isopropanol beeindrucken, aber das wäre dann bei einem teuren Sprühkopf genauso..
Könnte es irgendwie sein, dass du die wahrscheinlichste Wahrscheinlichkeit, nicht wahr haben willst?

Was meinste denn damit? Das stopfen? Das ist in meinen Augen nicht das wahrscheinlichste, da der erste infizierte sud schon gar nicht gestopft war und ich vorher ca 20 sude problemlos gestopft hab. Und seitdem hab ich eine 100%ige Infektionsrate. Aber ich hab ja noch nen anderen frischen sud, der wird nicht gestopft, mal sehen. Was den Sauerstoffeintrag angeht, hab ich den neuen Sud gar nicht belüftet und auch nicht, wie ich es sonst gemacht hab, nach der Hauptgärung umgeschlaucht, sondern in ihren Fässern gelassen, um die CO2-Schicht nicht zu stören.
Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Dienstag 1. März 2016, 07:24
von fufi
Tozzi hat geschrieben:Nur so 'ne Idee:
Das Ganze sieht mir sehr nach Biofilm aus (Hautbildung), den kriegt man eigentlich konventionell nicht weg.
Ich kenn das aus meiner Espresso Maschine.
Das Zeug wächst z.T. sogar in Diesel, kann super hartnäckig sein.
Wenn's irgendwie geht, würde ich versuchen, verdächtige Teile im Dampfdrucktopf (Schnellkochtopf) bei Überdruck zu sterilisieren.
Wenn das Material das aushält (120 Grad feuchte Hitze), ist nachher Ruhe. Da sind auch die hartnäckigsten Sporen weg. Sonst hilft halt nur wirklich aggressive Chemie.
Hmm, ne Haut trifft es schon gut. Wie kann ich denn mit sicherheit rausfinden, was es ist? Kann man das in nem Labor leicht rausfinden? Gibt es irgendwelche heimschnelltests?
Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Dienstag 1. März 2016, 14:13
von Gasflasche
fufi hat geschrieben:Was meinste denn damit? Das stopfen? Das ist in meinen Augen nicht das wahrscheinlichste, da der erste infizierte sud schon gar nicht gestopft war und ich vorher ca 20 sude problemlos gestopft hab. Und seitdem hab ich eine 100%ige Infektionsrate. Aber ich hab ja noch nen anderen frischen sud, der wird nicht gestopft, mal sehen. Was den Sauerstoffeintrag angeht, hab ich den neuen Sud gar nicht belüftet und auch nicht, wie ich es sonst gemacht hab, nach der Hauptgärung umgeschlaucht, sondern in ihren Fässern gelassen, um die CO2-Schicht nicht zu stören.
In dem Fall, muss ich wohl meine Worte zurücknehmen

Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Dienstag 1. März 2016, 19:00
von Tozzi
fufi hat geschrieben:Hmm, ne Haut trifft es schon gut. Wie kann ich denn mit sicherheit rausfinden, was es ist? Kann man das in nem Labor leicht rausfinden? Gibt es irgendwelche heimschnelltests?
Keine Ahnung, wie man das testen kann. Aber die Blickdiagnose ist schon recht verdächtig.
In der Wikipedia gibt's einen recht
ausführlichen Artikel.
Ich kenne die Zusammensetzung von Chemipro Caustic nicht, in obigem Artikel wird unter anderem Chlordioxid empfohlen.
Ich fürchte Du wirst da mit harter Chemie drangehen müssen.
Re: Hartnäckige Infektion
Verfasst: Donnerstag 3. März 2016, 22:26
von fufi
So, hab den Sud jetzt noch länger stehen lassen, um zu gucken, wie sich die Charakteristika entwickeln und er riecht inzwischen sehr deutlich nach Nagellackentferner. Kann man daran fest machen, worum es sich bei der Infektion handelt?