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Erster Brauversuch - Abfüllvorrichtung
Verfasst: Mittwoch 10. Februar 2016, 12:14
von coyote77
Hallo zusammen!
Ich werde demnächst unter die Hobbybrauer gehen und bin schon aufgeregt. Derzeit plane ich meine Anschaffungen. Für den Anfang solls ganz einfach und günstig sein, erweitern kann man ja später immer noch
Kochen will ich ganz klassisch in einem alten Einkochtopf auf einer Induktionsplatte. Geläutert wird wohl im 30l-Gäreimer mit einem Leuterator.
Soweit hab ich alles zusammen, denke ich, ich hadere im Moment nur noch, was sich wohl am Besten zum Abfüllen eignet.
Eine Möglichkeit wäre ein zweiter Gäreimer, in den ich den Zucker zur Nachgärung vorlege, und von da aus mit einem Abfüllschlauch in die 0,5l-Flaschen. Ich habe gelesen, dass es eine ziemliche Arbeit ist, den Zucker einzeln in den Flaschen vorzulegen.
Was hat es mit diesem Abziehrohr auf sich:
Wie funktioniert das? Irgendwie fehlt mir da die Vorstellung.
Außerdem schwärmen viele von der automatischen Abfüllpistole. Wie läuft das denn? Wir die auch unten auf den Hahn aufgesteckt?
Vielen Dank für eure Hilfe!
Gruß,
der coyote
Re: Erster Brauversuch - Abfüllvorrichtung
Verfasst: Mittwoch 10. Februar 2016, 12:19
von EmkaY
Hallo coyote,
die Abfüllpistole ist im Vergleich zum Abfüllröhrchen ein Segen.
Nach abgeschlossener Gärung setzt sich im Gäreimer eine Schicht HEfe und Trübstoffe unten ab.
Wir ziehen immer vom Gäreimer direkt über den eingebauten Hahn (der keine Hefe mit abzieht, da höhergelegen) in unseren EInkocher um (vermischen Dort mit Speise oder Zucker), reinigen den Gäreimer (außer du hast einen Hahn am Einkocher), schütten wieder zurück in den Gäreimer und füllen von dort aus wieder mit Hahn und Silikonschlauch ab.
Gruß Martin
Re: Erster Brauversuch - Abfüllvorrichtung
Verfasst: Mittwoch 10. Februar 2016, 12:47
von Alt-Phex
Ich habe gelesen, dass es eine ziemliche Arbeit ist, den Zucker einzeln in den Flaschen vorzulegen.
Damit geht das Ratzfatz und du hast eine gleichmäßige Karbonisierung.
Ist nur ein Handgriff mehr und nimmt sicherlich auch nicht mehr Zeit in
Anspruch als vorher eine Zuckerlösung anzusetzen.
Dosierhilfe für Zucker
Re: Erster Brauversuch - Abfüllvorrichtung
Verfasst: Mittwoch 10. Februar 2016, 13:18
von Brauknecht96
Dein Einkochtopf, sofern es so ein klassischer Emailietopf ist, funktioniert auf Indu-Platten nicht. Du benötigst einen Topf mit massiven Boden. Auf "induktionsgeeignet" achten.
Richtig, du benötigst zum Abfüllen einen zweiten Eimer mit Hahn. Da kommst du nicht drum herum, wenn du nicht den Zucker einzeln in die Flaschen geben willst.
Der von dir verlinkte Enterhaken ist zum Abziehen gedacht. Das Abziehrohr wird mit dem Pinöppel nach unten in das Gärfass gehalten, das gebogene Ende schaut oben raus. Daran kommt ein 9x13 mm Silikonschlauch (Länge: 2,5 m). Den Schlauch füllst du mit Wasser, steckst ihn an das gebogene Ende und lässt das andere Ende nach unten hängen. Durch den Unterdruck kommt erst das Wasser aus dem Schlauch, danach das Jungbier, das du in den Abfülleimer füllst.
Das funktioniert recht gut. Der Pinöppel hat den Sinn, dass die Würze immer von oben in das Rohr strömt und so die Hefe am Boden nicht eingesaugt wird. Die roten Klipse würde ich mitbestellen. Dann kannst du die Aktion auch allein durchführen. Das Abziehrohr ist großzügig bemessen. Je nach Gärfass kannst du davon noch ein gutes Stück kürzen. Das macht das Händling und die anschließende Reinigung einfacher.
Es gibt noch ein anderes Modell, einen Würze-/Bierheber zum Pumpen. Das geht noch einfacher, hat aber den Nachteil, dass du keine heiße Würze damit schlauchen kannst. Das Edelstahlabziehrohr kannst du auch verwenden, um noch heiße/warme Würze aus dem Kessel in das Gärfass zu schlauchen.
Wenn du das Jungbier dann in dem "Abfülleimer" hast und den zuvor aufgelösten Zucker untergerührt hast, nimmst du den Silikonschlauch wieder und steckst ihn an den Hahn vom Abfülleimer. An das andere Ende kommt die Abfüllpistole. Na, und dann ab in die Flaschen damit.
Wenn dein Gärfass einen Hahn hat, benötigst du das Abziehrohr eigentlich nicht. Ich persönlich bevorzuge das Abziehrohr, da ich das Jungbier sauberer in den Abfülleimer bekomme und ich es hasse, die Kunststoffhähne zum reinigen auseinanderzubauen. Aber das ist Geschmackssache.
Vergiss nicht StarSan o.ä. mit zu ordern. Das brauchst du bei allen Arbeitsgängen.
Re: Erster Brauversuch - Abfüllvorrichtung
Verfasst: Mittwoch 10. Februar 2016, 13:49
von Gasflasche
Brauknecht96 hat geschrieben:Dein Einkochtopf, sofern es so ein klassischer Emailietopf ist, funktioniert auf Indu-Platten nicht. Du benötigst einen Topf mit massiven Boden. Auf "induktionsgeeignet" achten.
Das würde ich nicht so sagen: wenn der "Kern" aus Eisen/Stahl besteht, hat er eine gute Chance, dass der Topf perfekt auf der Induktionsplatte funktioniert.
Re: Erster Brauversuch - Abfüllvorrichtung
Verfasst: Mittwoch 10. Februar 2016, 14:20
von DerDallmann
@Alt-Phex
Bei 2,5 gr Zucker auf die 0,33l Flasche sind das 7,5 gr/l, das ist pauschal ziemlich hoch carbonisiert, oder irre ich?
Re: Erster Brauversuch - Abfüllvorrichtung
Verfasst: Mittwoch 10. Februar 2016, 14:23
von Alt-Phex
DerDallmann hat geschrieben:@Alt-Phex
Bei 2,5 gr Zucker auf die 0,33l Flasche sind das 7,5 gr/l, das ist pauschal ziemlich hoch carbonisiert, oder irre ich?
Entspricht dann etwa 5,5g CO2/L - Finde ich völlig in Ordnung.
Re: Erster Brauversuch - Abfüllvorrichtung
Verfasst: Mittwoch 10. Februar 2016, 14:39
von Brauknecht96
Gasflasche hat geschrieben:Brauknecht96 hat geschrieben:Dein Einkochtopf, sofern es so ein klassischer Emailietopf ist, funktioniert auf Indu-Platten nicht. Du benötigst einen Topf mit massiven Boden. Auf "induktionsgeeignet" achten.
Das würde ich nicht so sagen: wenn der "Kern" aus Eisen/Stahl besteht, hat er eine gute Chance, dass der Topf perfekt auf der Induktionsplatte funktioniert.
Naja, du brauchst schon einen dicken Kern, damit aus den E-Wellen Wärme wird. Wenn der Boden auch nur aus dem ca. 1 mm dicken Stahlblech besteht, wird's wahrscheinlich schwierig. Warm wird der schon. Die (Wärme-)Leistung die er braucht, wird aber wahrscheinlich nicht im Sud ankommen. Nicht umsonst haben die Induktionstöpfe ja diesen dicken Boden.
Aber, einfach mal ausprobieren. Vielleicht geht's ja doch. Wenn nicht, 'ne dicke Edelstahlplatte in den Boden legen. :-)
Re: Erster Brauversuch - Abfüllvorrichtung
Verfasst: Mittwoch 10. Februar 2016, 14:42
von Brauknecht96
Wieso empfiehlst du eigentlich sowas? Bei deinem Namen müsstest du doch eigentlich oberster Verfechter des Gasbrenners sein.

Re: Erster Brauversuch - Abfüllvorrichtung
Verfasst: Mittwoch 10. Februar 2016, 14:55
von Braukontrolle
coyote77 hat geschrieben:
Ich habe gelesen, dass es eine ziemliche Arbeit ist, den Zucker einzeln in den Flaschen vorzulegen.
Hallo Coyote,
ich bringe meine Zuckerlösung mit einem solchen System (
https://agrarking.de/hsw-eco-maticr-mit ... wwodGvANfA ) in die Flaschen. Lässt sich ml genau einstellen, geht schnell und sauber.
Ich muss dazu sagen, dass ich das Vorgängermodell habe (mit Schlauch anstatt Flaschenaufsatz) und gerade überlege mir diese Version zu bestellen.
Gruß Thomas
Re: Erster Brauversuch - Abfüllvorrichtung
Verfasst: Mittwoch 10. Februar 2016, 15:07
von Gasflasche
Brauknecht96 hat geschrieben:Wieso empfiehlst du eigentlich sowas? Bei deinem Namen müsstest du doch eigentlich oberster Verfechter des Gasbrenners sein.

Wenn du wüstest was ich tun muss, um draußen mit Gasflamme kochen zu können, du würdest meine Zuwendung & Leidenschaft niemals mehr anzweifeln
Aber irgendwie, hast du trotzdem irgendwo Recht...

Re: Erster Brauversuch - Abfüllvorrichtung
Verfasst: Mittwoch 10. Februar 2016, 15:07
von tommes
Mit dem von Alt-Phex verlinkten Zuckerlöffel:
1. In einer Hand eine Schale mit Zucker.
2. Trichter in die 1. Flasche
3. Löffel mit Zucker füllen
4. Zucker in Trichter entleeren.
5. Mit der Hand mit dem Löffel den Trichter greifen
6. Trichter auf der nächsten Flasche absetzen
7. Goto 3.
So hab ich in Nullkommanix einen ganzen Kasten gezuckert, wahlweise vor oder nach dem Befüllen mit der Abfüllpistole.
Prost!
Re: Erster Brauversuch - Abfüllvorrichtung
Verfasst: Mittwoch 10. Februar 2016, 17:29
von coyote77
Vielen Dank für die vielen tollen Tipps!
Zum Topf: der ist magnetisch, also muss er auch auf Induktion funktionieren, so ist zumindest mein Informationsstand. Wir testen das aber vorher sicherheitshalber.
Danke für die Erklärung des Enterhakens!
Ich habe mich aufgrund eurer Tipps doch dazu entschieden, mit Hilfe dieser Dosierhilfe und einer Abfüllpistole zu arbeiten und den Zucker direkt in die Flaschen vorzulegen.
Ein Bilder-Bericht kommt ganz bestimmt! Und weitere Fragen bestimmt auch...
Grüße,
der coyote
Re: Erster Brauversuch - Abfüllvorrichtung
Verfasst: Mittwoch 10. Februar 2016, 20:26
von Gasflasche
coyote77 hat geschrieben:
Zum Topf: der ist magnetisch, also muss er auch auf Induktion funktionieren, so ist zumindest mein Informationsstand. Wir testen das aber vorher sicherheitshalber.
Sonst gäbe es ja immer noch die Möglichkeit, mit Gas zu heizen
