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richtige Stammwürze
Verfasst: Donnerstag 11. Februar 2016, 17:33
von supertom
Hi, ganz kurze Anfängerfrage:
was spricht dagegen nach dem Würzekochen die verkochte Wassermenge exakt gleich mit heißem Wasser wieder nachzufüllen, wenn inkl der Nachgüsse die gewünschte Stammwürze vorher exakt erreicht wurde - oder passiert da sonst noch was ???
Re: richtige Stammwürze
Verfasst: Donnerstag 11. Februar 2016, 17:36
von El Gordo
Da spricht gar nichts dagegen.
Du kannst aber auch so lange läutern, bis du leicht drunter liegst und dann nach dem Kochen die gewünschte Stammwürze erreichst.
Dadurch hast Du etwas mehr Ausbeute.
Stefan, der fast immer verdünnen muss
Re: richtige Stammwürze
Verfasst: Montag 15. Februar 2016, 14:47
von gerold
Hi
Ich hàng mich mal an die frage dran.
Ich hab gestern nach dem hopfenkochen eine stamwürze von 16 (bei Raumtemperatur) gemessen. Das rezept sagt 12. Heute morgen hab ich dir hefe dazu.
Wenn ich jetzt mit abgekochtem und abgekühltem wasser verdünne passt das dann oder soll ich es so lassen. Ist ein dunkles hefeweizen. Die menge muss ich eh schätzen, da es in einem rechteckigem speidelfass ist nicht ausgelitert.
Danke Grüße Gerold
Re: richtige Stammwürze
Verfasst: Montag 15. Februar 2016, 14:55
von hyper472
gerold hat geschrieben:Die menge muss ich eh schätzen, da es in einem rechteckigem speidelfass ist nicht ausgelitert.
Danke Grüße Gerold
Hi Gerold,
wenns das ein (halbwegs) regelmäßiges Rechteck ist, kannst Du das Volumen ja ausrechnen.
Die notwendige Menge Verdünnungswasser errechnest Du hier:
http://fabier.de/biercalcs.html
unter "Temperatur bzw. Konzentration".
So auf gut Glück würde ich das nicht verdünnen wollen.
Viele Grüße, Henning
PS, nur fast OT:
der kleine Brauhelfer errechnet auch die notwendige Menge der Zumischung, wenn man Zuviel Stammwürze hat.
Re: richtige Stammwürze
Verfasst: Montag 15. Februar 2016, 15:08
von El Gordo
Mich würde echt mal interessieren, warum Anfänger immer so Panik vor dem Verdünnen haben.
Bier besteht zu ca 90% aus Wasser.
Eleganter ist natürlich so zu brauen, dass man nicht verdünnen muss.
Schießt man aber über das Ziel hinaus, ist das doch gar kein Problem.
Stefan
Re: richtige Stammwürze
Verfasst: Montag 15. Februar 2016, 15:17
von oliver0904
Ganz im Gegenteil, ich kippte immer nach dem kochen kaltes Wasser in die Würze und verkürzte so meine Nachisomerisierungszeit.
Gruß
Oliver
Re: richtige Stammwürze
Verfasst: Montag 15. Februar 2016, 16:58
von hyper472
gerold hat geschrieben:Wenn ich jetzt mit abgekochtem und abgekühltem wasser verdünne passt das dann oder soll ich es so lassen
Abkochen würde ich es auch nicht: abkühlendes Wasser durchläuft notwendigerweise irgendwann die Temperaturspanne von 55°C bis runter auf 15°C. In diesem Temperaturbereich fühlen sich Bakterien am wohlsten und vermehren sich aus purer Lebensfreude. Alle 30min verdoppelt sich so die Anzahl der Keime. Mit frischem Leitungswasser, das Du mit Hilfe eines ausgekochten Gefäßes zugibst, fährst Du meine ich besser, weil da die "ideale Brut-Temperatur" wegfällt.
"Panik" vor dem Zugeben von Wasser habe ich in meiner - kurzen - Zeit im Forum nicht feststellen können. Man will halt wissen, warum und wie man was macht. "Warum" wissen wir schon, und "wie" erklären Fabier.de oder der kleine Brauhelfer oder viele andere Webseiten sehr gut.
Ich persönlich bin sowieso mehr der "Saufbier"-Typ, ich trinke lieber drei Bier mit 4% als zwei mit 6% Alkohol; Wasser ist da sehr willkommen, um die Jungbiermenge zu erhöhen.
Viele Grüße,
Henning
Re: richtige Stammwürze
Verfasst: Montag 15. Februar 2016, 17:22
von Flothe
Ich wollte mal kurz was anmerken, was nicht nur diesen Thread hier betrifft, aber auch.
Der Titel: Was soll der mir sagen? Bis auf das Wort "Stammwürze" kann man da überhaupt keinen Inhalt entnehmen.
Für eine optimale Funktion des Forums wäre es meiner Meinung nach sehr von Vorteil, wenn die User (aber auch die Mods) etwas mehr auf aussagekräftige Titel achten würden. Hier z.B. "Kann man auf die richtige Stammwürze verdünnen?" oder kürzer "Verdünnen auf Stammwürze möglich?".
Allzeit gut Sud
Florian
Re: richtige Stammwürze
Verfasst: Montag 15. Februar 2016, 17:47
von oliver0904
hyper472 hat geschrieben:gerold hat geschrieben:Wenn ich jetzt mit abgekochtem und abgekühltem wasser verdünne passt das dann oder soll ich es so lassen
Abkochen würde ich es auch nicht: abkühlendes Wasser durchläuft notwendigerweise irgendwann die Temperaturspanne von 55°C bis runter auf 15°C. In diesem Temperaturbereich fühlen sich Bakterien am wohlsten und vermehren sich aus purer Lebensfreude. Alle 30min verdoppelt sich so die Anzahl der Keime. Mit frischem Leitungswasser, das Du mit Hilfe eines ausgekochten Gefäßes zugibst, fährst Du meine ich besser, weil da die "ideale Brut-Temperatur" wegfällt.
"Panik" vor dem Zugeben von Wasser habe ich in meiner - kurzen - Zeit im Forum nicht feststellen können. Man will halt wissen, warum und wie man was macht. "Warum" wissen wir schon, und "wie" erklären Fabier.de oder der kleine Brauhelfer oder viele andere Webseiten sehr gut.
Ich persönlich bin sowieso mehr der "Saufbier"-Typ, ich trinke lieber drei Bier mit 4% als zwei mit 6% Alkohol; Wasser ist da sehr willkommen, um die Jungbiermenge zu erhöhen.
Viele Grüße,
Henning
Sorry Henning,
ganz so einfach sehe ich das nicht. Man sollte nicht einfach mal die Würze verdünnen um ein weniger Alkohol haltiges Bier zu erhalten. Dadurch verändert sich der komplette Charakter des Bieres und es schmeckt möglicherweise leer. Deshalb sollte man sich schon an die Rezepte halten.
Minimale Abweichungen sollten kein Problem seien, aber zu stark verdünnen wurde ich nicht.
Oliver
Re: richtige Stammwürze
Verfasst: Montag 15. Februar 2016, 17:59
von hyper472
oliver0904 hat geschrieben:
Sorry Henning,
ganz so einfach sehe ich das nicht. Man sollte nicht einfach mal die Würze verdünnen um ein weniger Alkohol haltiges Bier zu erhalten. Dadurch verändert sich der komplette Charakter des Bieres und es schmeckt möglicherweise leer. Deshalb sollte man sich schon an die Rezepte halten.
Minimale Abweichungen sollten kein Problem seien, aber zu stark verdünnen wurde ich nicht.
Oliver
Hi Oliver,
kein Grund, sich zu entschuldigen. Ich habe mich da auch nicht klar ausgedrückt; natürlich kann man nicht einfach ein Starkbierier brauen und dann mit der gleichen Menge Wasser verdünnen, um so ein leichtes Bier zu erhalten. Bis zu einem bestimmten Grad ist so eine Verdünnung aber durchaus möglich und wird zum Teil auch empfohlen. Da gibt es auch irgend einen Fachausdruck für, der mir natürlich gerade nicht einfällt. Bis zu zehn, vielleicht 15 % Wasser würde ich persönlich ohne Bedenken zugeben, wenn es für die gewünschte Stammwürze erforderlich ist.
Viele Grüße, Henning
Re: richtige Stammwürze
Verfasst: Montag 15. Februar 2016, 18:04
von t3k
Das schimpft sich high Gravity ... Mein ich.
Auch das kann man im kleinen Brauhelfer schon vorsehen.
Re: richtige Stammwürze
Verfasst: Montag 15. Februar 2016, 18:05
von Flothe
Ich denke der gesuchte Fachbegriff ist "high gravity".
Das kann man allerdings auch nur machen, wenn vorher die Hopfenmenge enstprechend des Endvolumens (Würze + Wasser zum Verdünnen) berechnet wurde. Sonst verdünnt man nicht nur den Extrakt sondern auch die IBUs.
Wenn also 20 Liter mit 12 °P geplant waren und auch entsprechend für 20 Liter mit 12 °P der Hopfen gegeben wurde, man aber am Ende (aufgrund höherer Ausbeute) 20 Liter mit 15 °P hat, dann kann man nicht einfach so verdünnen...zumindest nicht, wenn man Wert auf die richtige Bittere legt.
LG Florian
Re: richtige Stammwürze
Verfasst: Montag 15. Februar 2016, 18:08
von Rudiratlos
Das ganz nennt sich "high gravity"-Brauen.
Ich sehe auch Bei Verdünnung von deutlich mehr als 15% keine Probleme.
Z.B. habe ich erst diese Wochenende ein Leichtbier eingesotten. Nach dem Kochen hatte ich knappe 11,3°P, die dann auf 6,5°P verdünnt wurde.
Natürlich muss das Rezept (vor allem die Hopfung) der geplanten Verdünnung angepasst werden.
Edit: mal wieder viel zu langsam...
Re: richtige Stammwürze
Verfasst: Montag 15. Februar 2016, 18:12
von Alt-Phex
Genau, das nennt sich High Gravity. Mache ich jedesmal so um aus meinem 19L Topf
20L Anstellwürze zu bekommen. Muss natürlich, wie schon gesagt, vorher berechnet
werden.
High Gravity kann man locker bis zu 30% machen, kein Problem.
Vermutlich geht sogar noch mehr. Ab einem gewissen Punkt
dürfte es aber, wegen zu dicker Maische, schwieriger werden.
Re: richtige Stammwürze
Verfasst: Montag 15. Februar 2016, 18:16
von Flothe
Alt-Phex hat geschrieben:High Gravity kann man locker bis zu 30% machen, kein Problem.
Vermutlich geht sogar noch mehr. Ab einem gewissen Punkt
dürfte es aber, wegen zu dicker Maische, schwieriger werden.
Vermutlich leiden ab einem bestimmten Grad gewisse Aromastoffe, die nicht mehr in dem Maße aus dem Malz gelöst werden, wie der Extrakt steigt. Dann hat man zwar hinterher 20 Liter Würze mit 24 °P verdünnt auf 40 Liter mit 12 °P, wo aber nur andere Malz-Aromen für 20 Liter drin sind.
So stelle ich mir das zumindest vor
LG Florian
Re: richtige Stammwürze
Verfasst: Montag 15. Februar 2016, 18:22
von Alt-Phex
Genau Florian, außerdem war da noch was mit der
Isomerisierung von Hopfen bei zu hohen Stammwürzen.
Re: richtige Stammwürze
Verfasst: Montag 15. Februar 2016, 18:46
von murph
Also ich habe eigentlich genau das vor, um die Ausschlagmenge zu erhöhen.
Ich werde beim nächsten mal ein Bier mit einer Stw von 18°P brauen und auf 13 anpassen. So komme ich dann (laut Berechnung) auf eine
Ausschlagmenge auf knapp 40 L.
Re: richtige Stammwürze
Verfasst: Montag 15. Februar 2016, 18:48
von Flothe
murph hat geschrieben:Also ich habe eigentlich genau das vor, um die Ausschlagmenge zu erhöhen.
Ich werde beim nächsten mal ein Bier mit einer Stw von 18°P brauen und auf 13 anpassen. So komme ich dann (laut Berechnung) auf eine
Ausschlagmenge auf knapp 40 L.
Das entspricht einer Verdünnung von 28 %. Das sollte noch klar gehen.
LG Florian
Re: richtige Stammwürze
Verfasst: Montag 15. Februar 2016, 19:00
von murph
Flothe hat geschrieben:murph hat geschrieben:Also ich habe eigentlich genau das vor, um die Ausschlagmenge zu erhöhen.
Ich werde beim nächsten mal ein Bier mit einer Stw von 18°P brauen und auf 13 anpassen. So komme ich dann (laut Berechnung) auf eine
Ausschlagmenge auf knapp 40 L.
Das entspricht einer Verdünnung von 28 %. Das sollte noch klar gehen.
Denke ich auch. Laut fabier sollte das so klappen. Grundvoraussetzung ist natürlich die angestrebten 18° zu erreichen und 27 L.
Das ist das was ich mit dem Grainfather machen kann.
Re: richtige Stammwürze
Verfasst: Montag 15. Februar 2016, 19:59
von gerold
Hi
Also es hat geklappt. Das Weissbier hat jetzt 12 ° die Hefe ist angekommen das bier bubbert. Ich habe von17,5 auf 23 l aufgefüllt. Bin mal gespannt wie es wird.
Grüße Gerold
Re: richtige Stammwürze
Verfasst: Dienstag 16. Februar 2016, 06:59
von DevilsHole82
Ich maische in meinem 28 Liter Einkocher bisher jedes Mal dicker ein (High Gravity

), um mein 30 Liter KEG voll zu bekommen
Bisher haben 20-30% immer super funktioniert.