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Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Samstag 20. Februar 2016, 14:26
von Bitkiller
Hallo Forensiker,
heute habe ich das erste Mal mit meinem neuen PC EKA und einem Rührwerk gebraut. Der PC ist vor 10 Tagen geliefert worden und trotz aller Negativbewertungen (noch) einwandfrei gelaufen.

Das Rührwerk hatte ich auch das erste Mal im Einsatz und ich muss sagen, diese Anschaffung lohnt sich wirklich.

Kein Vergleich zu vorher, wo man dauernd dabei stehen und rühren musste, damit nichts anbrennt. Total entspannend.
Doch nun zum Thema. Ich habe mir jetzt viele Berichte durchgelesen, in denen es um den Läuterboden, die Läuterhexe, Läuterkörbe und auch Edelstahl Ablasshähne geht. Lange habe ich mir überlegt, ob ich mir für meinen neuen Kessel mit Rührwerk auch so etwas zulegen soll. Ich habe jetzt ca. 12-14 Sude (20 Liter Klasse) hinter mir und fing an mit dem Läuterboden. Also beim Abmaischen die ganze Brühe in einen 30er Kunststoffkübel rübergeschüttet, in dem der Läuterboden war, einpaar Minuten gewartet und ablaufen lassen. War mir dann viel zu umständlich und der Sud war sehr trüb.
Dann habe ich mir einen Maischesack gekauft. Das Gleiche wieder, nur schneller, da das Malz ja jetzt im Sack war. Das Ergebnis war auch nicht besser, im Gegenteil, ich hatte das Gefühl, dass die SHA geringer war, weil das Malz in dem Sack nicht richtig durchgespült wurde, obwohl ich ihn viel bewegt habe.
Jetzt mache ich es schon seit einigen Suden so, das ich das Malz ohne jegliche Einsätze (Sack, Boden, Gitterrost, Läuterhexe usw.) einmaische, die Rasten fahre, nach erreichen der 78° abschalte, 10 Minuten warte und den Sud durch den Treberkuchen und den mitgelieferten Kunststoffhahn ablaufen lasse. Bei dem Kunststoffhahn schraube ich oben den Deckel ab und wenn nicht gleich was kommt, stocherer ich mit einen dünnen Draht etwas in der Öffnung und schon läuft es. Unter den Hahn stelle ich ein Salatsieb mit einer neuen, unbenutzten Babywindel, die ich 2 x gefaltet habe und filter den Sud da durch. Die Flüssigkeit ist fast klar, also man kann hindurchschauen und es funktioniert einwandfrei. Wozu also diese Mehrausgaben für Läuterhexe und Co. und warum favorisiert jeder diesen Edelstahl Ablasshahn? Gibt es da bestimmte Gründe für, habe ich bis jetzt einfach nur Glück gehabt oder machen viele andere auch so?
LG - Achim
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Samstag 20. Februar 2016, 14:33
von Unfiltered
Hallo Achim,
wichtig ist das Ergebnis, wenn Du damit zufrieden bist belasse es so. Ich bin Fan der Läuterhexe im Maischebottich, das erspart mir viel klebrige Hinterlassenschaft in unserer Küche und damit auch Ärger.
Gruß Holger
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Samstag 20. Februar 2016, 15:15
von Hagen
Bitkiller hat geschrieben:Hallo Forensiker,
heute habe ich das erste Mal mit meinem neuen PC EKA und einem Rührwerk gebraut.
Was ist ein PC EKA?
Also beim Abmaischen die ganze Brühe in einen 30er Kunststoffkübel rübergeschüttet, in dem der Läuterboden war, ein paar Minuten gewartet und ablaufen lassen. War mir dann viel zu umständlich und der Sud war sehr trüb.
Mit ein "paar Minuten" Läuterruhe ist auch nicht getan. 15-20 Minuten sollen es schon sein. Die ersten Liter würze müssen ohnehin rezirkulieren bis die Würze klar läuft
Dann habe ich mir einen Maischesack gekauft. Das Gleiche wieder, nur schneller, da das Malz ja jetzt im Sack war. Das Ergebnis war auch nicht besser, im Gegenteil, ich hatte das Gefühl, dass die SHA geringer war, weil das Malz in dem Sack nicht richtig durchgespült wurde, obwohl ich ihn viel bewegt habe.
Hier ähnlich. Rezirkulieren musst du schon die ersten Liter. Und wenn du beim Läutern den Sack auch noch "viel bewegst", brauchst du dich über trübe Würze nicht zu wundern. Was ist das denn überhaupt für ein Sack, mit welcher Maschenweite?
Jetzt mache ich es schon seit einigen Suden so, das ich das Malz ohne jegliche Einsätze (Sack, Boden, Gitterrost, Läuterhexe usw.) einmaische, die Rasten fahre, nach erreichen der 78° abschalte, 10 Minuten warte und den Sud durch den Treberkuchen und den mitgelieferten Kunststoffhahn ablaufen lasse. Bei dem Kunststoffhahn schraube ich oben den Deckel ab und wenn nicht gleich was kommt, stocherer ich mit einen dünnen Draht etwas in der Öffnung und schon läuft es. Unter den Hahn stelle ich ein Salatsieb mit einer neuen, unbenutzten Babywindel, die ich 2 x gefaltet habe und filter den Sud da durch. Die Flüssigkeit ist fast klar, also man kann hindurchschauen und es funktioniert einwandfrei. Wozu also diese Mehrausgaben für Läuterhexe und Co. und warum favorisiert jeder diesen Edelstahl Ablasshahn? Gibt es da bestimmte Gründe für, habe ich bis jetzt einfach nur Glück gehabt oder machen viele andere auch so?
Ja, in den Anfangen der Hobbybrauerrenaissance Ende der 80er/Anfang der 90er haben die meisten mit Windeln gearbeitet. Lag aber eher daran, dass es für HB kaum anderen Läutermöglichkeiten gab.
Einfach alles durch den Hahn laufen zu lassen, habe ich allerdings noch nicht gehört. Ein nennenswertes Treberbett dürfte oberhalb des Hahns es wohl auch nicht geben. Wundert mich, das du bsiher keine großartigen Schwierigkeiten gehabt zu haben scheinst.
Wenn du damit zufrieden bist, mache doch einfach weiter so. Mir wäre es zu aufwändig und zu fehleranfällig.
Das Misslingen der anderen Läutermetiden scheinen mir indes eher an deiner Fehlbedienung zu liegen.
LG - Achim
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Samstag 20. Februar 2016, 15:33
von Bitkiller
Hagen hat geschrieben:Bitkiller hat geschrieben:Hallo Forensiker,
heute habe ich das erste Mal mit meinem neuen PC EKA und einem Rührwerk gebraut.
Was ist ein PC EKA? Ein Proficook Einkochautomat, die Abkürzung PC ist aber hier im Forum sehr geläufig und das EKA ist der Typ
Also beim Abmaischen die ganze Brühe in einen 30er Kunststoffkübel rübergeschüttet, in dem der Läuterboden war, ein paar Minuten gewartet und ablaufen lassen. War mir dann viel zu umständlich und der Sud war sehr trüb.
Mit ein "paar Minuten" Läuterruhe ist auch nicht getan. 15-20 Minuten sollen es schon sein. Die ersten Liter würze müssen ohnehin rezirkulieren bis die Würze klar läuft
Ja, 10-15 Minuten habe ich auch gewartet, trotzdem sehr umständlich
Dann habe ich mir einen Maischesack gekauft. Das Gleiche wieder, nur schneller, da das Malz ja jetzt im Sack war. Das Ergebnis war auch nicht besser, im Gegenteil, ich hatte das Gefühl, dass die SHA geringer war, weil das Malz in dem Sack nicht richtig durchgespült wurde, obwohl ich ihn viel bewegt habe.
Hier ähnlich. Rezirkulieren musst du schon die ersten Liter. Und wenn du beim Läutern den Sack auch noch "viel bewegst", brauchst du dich über trübe Würze nicht zu wundern. Was ist das denn überhaupt für ein Sack, mit welcher Maschenweite? Das Rezirkulieren hatte ich vergessen zu schreiben, habe ich gemacht. Den Sack habe ich in einem Brauzubehörladen gekauft, der ist sehr feinmaschig. Das Bewegen habe ich gemacht, damit die Maische besser auslaugt.
Jetzt mache ich es schon seit einigen Suden so, das ich das Malz ohne jegliche Einsätze (Sack, Boden, Gitterrost, Läuterhexe usw.) einmaische, die Rasten fahre, nach erreichen der 78° abschalte, 10 Minuten warte und den Sud durch den Treberkuchen und den mitgelieferten Kunststoffhahn ablaufen lasse. Bei dem Kunststoffhahn schraube ich oben den Deckel ab und wenn nicht gleich was kommt, stocherer ich mit einen dünnen Draht etwas in der Öffnung und schon läuft es. Unter den Hahn stelle ich ein Salatsieb mit einer neuen, unbenutzten Babywindel, die ich 2 x gefaltet habe und filter den Sud da durch. Die Flüssigkeit ist fast klar, also man kann hindurchschauen und es funktioniert einwandfrei. Wozu also diese Mehrausgaben für Läuterhexe und Co. und warum favorisiert jeder diesen Edelstahl Ablasshahn? Gibt es da bestimmte Gründe für, habe ich bis jetzt einfach nur Glück gehabt oder machen viele andere auch so?
Ja, in den Anfangen der Hobbybrauerrenaissance Ende der 80er/Anfang der 90er haben die meisten mit Windeln gearbeitet. Lag aber eher daran, dass es für HB kaum anderen Läutermöglichkeiten gab.
Einfach alles durch den Hahn laufen zu lassen, habe ich allerdings noch nicht gehört. Ein nennenswertes Treberbett dürfte oberhalb des Hahns es wohl auch nicht geben. Wundert mich, das du bsiher keine großartigen Schwierigkeiten gehabt zu haben scheinst.Nein, es ist nichts vor dem Hahn, es filtert rein durch den Trebersatz und funktioniert einwandfrei. Die Läuterzeit beträgt mit Nachguss ca. 1 Std., was glaube ich normal ist.
Wenn du damit zufrieden bist, mache doch einfach weiter so. Mir wäre es zu aufwändig und zu fehleranfällig.Welche Fehler meinst du, was kann passieren?
Das Misslingen der anderen Läutermetiden scheinen mir indes eher an deiner Fehlbedienung zu liegen.
LG - Achim
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Samstag 20. Februar 2016, 16:16
von gertstensaft
Hallo Achim,
na, wenn Du ein Sieb und eine Windel nimmst, ist "ohne Hilfsmittel" schon etwas übertrieben

.
Aber zu Deiner Frage. Ich mache das auch immer so, wie Du es am Anfang beschreibst : Rasten im Einkocher, abmaischen in den Plasteeimer mit Läuterblech ...
Der Vorteil liegt für mich darin, dass ich in der Zeit der Läuterruhe den Einkocher grob reinige und dann direkt in den Einkocher läutere.
Wenn Der Einkocher halb voll ist, beginne ich hochzuheizen .
Der Plastehahn geht sicher auch, ist mir aber zu wackelig. Wenn man da aus Versehen drannkommt, kommt auch gleich was Heißes raus

.
Ob es gleich Edelstahl sein muss, da gibt es hier genug Diskussionen .
Aber, wenn Du mit Deinem Verfahren zufrieden bist und das Ergebnis stimmt ...
Gruß
Gert
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Samstag 20. Februar 2016, 16:41
von cyme
Wenn die Methode funktioniert, super!
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Samstag 20. Februar 2016, 17:07
von Bitkiller
Hallo Gert,
ja, ich meinte Hilfsmittel im und am Topf. Wenn ich 2-4 Liter rezirkuliert habe, dann kommt der Sud schon so sauber raus, dass ich die Windel eigentlich auch nicht mehr bräuchte, die habe ich nur noch deshalb dazwischen, falls ich vielleicht mal mit dem Draht kurz nachstochern muss, dass die Bröckchen im Sieb bleiben. Es kommt ein schöner, gleichmäßiger Strahl raus und deshalb frage ich mich halt, wozu man diese, doch relativ teuren, Zusatzgerätschaften braucht, wenn der Treber eine so tolle Selbstfiltereigenschaft hat.
Auf dem Foto sieht man mein letztes Schwarzbier, dass ich gebraut habe. So kommt der Sud aus dem Kocher, ohne das etwas davorgeschaltet ist, außer der reine Treberkuchen.
LG - Achim
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Samstag 20. Februar 2016, 17:19
von gulp
Bei der Methode muss man sich um Sauerstoffeintrag wenigstens keine Gedanken mehr machen.
Gruß
Peter
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Samstag 20. Februar 2016, 17:27
von Fricky
Bitkiller hat geschrieben:und deshalb frage ich mich halt, wozu man diese, doch relativ teuren, Zusatzgerätschaften braucht, wenn der Treber eine so tolle Selbstfiltereigenschaft hat.]
Der Treber hat natürlich tolle Filtereigenschaften, es filtert ja effektiv auch nicht die Läuterhexe oder das Läuterblech sondern nur der Treber.
Allerdings kann die vom Treber gefilterte Würze dann über die
gesamte Fläche gleichmässig ablaufen und muss erst dann durch den Hahn.
Die gesamte ablaufende Würze muss bei Dir durch das Nadelör am Hahn und fliesst daher nicht überall gleich schnell durch den Treber.
Mit dem direkten Läutern über den Hahn wird die Würze gezwungen, auf einem Punkt abzufliessen.
Damit läufst du eher Gefahr, dass sich Im Treber Kanäle bilden und die Ausbeute sinkt.
Wenn das so bei Dir zufriedenstellend funktioniert, ist aber alles im Grünen Bereich.
Gruß, Peter
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Samstag 20. Februar 2016, 17:31
von Flothe
Hallo Achim,
zunächst mal: Wenns funktioniert und deine SHA zufriedenstellend ist, dann mach es so. Hier ist ja keiner die Läuter-Polizei
Andere Methoden (Schlitzboden, Läuterhexe) nutzen indes auch die Trebern als Filterschicht. Der Vorteil aus meiner Sicht ist hierbei, dass bei diesen Methoden die Trebern selbst vom Hahn abgehalten werden. Beim Läuterblech sickert die Flüssigkeit aus den Trebern durch die Schlitze und erst dann zum Hahn. Dadurch ist unter dem Läuterblech eine reine Flüssigkeitsschicht, ohne grobes Material. Auch wird hier die gesamte Bodenfläche des Läutergefäßes als Ablauf genutzt. Bei deiner Methode findet die Trennung von Fest und Flüssig nur an einem Ort ganz konzentriert statt: Direkt vor dem Hahn.
Das ist so, als hättest du ein Läuterblech mit nur einem Schlitz.
Hier kann es mMn schnell zu einer Kanalbildung kommen. Das heißt: Die Würze sucht sich den Weg des geringsten Widerstands durch die Trebern und andere "Wege" geht die Flüssigkeit dann nicht mehr. Das kann zu Einbußen bei der SHA führen.
LG Florian
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Samstag 20. Februar 2016, 17:32
von Flothe
Tja, zwei "Doofe", ein Gedanke. Peter war schneller ;)
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Samstag 20. Februar 2016, 17:33
von Bitkiller
Hallo Peter,
was meinst du mit Sauerstoffeintrag?
LG - Achim
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Samstag 20. Februar 2016, 17:39
von gulp
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Samstag 20. Februar 2016, 17:42
von Flothe
Mit deiner Methode plätschert es erst aus dem Hahn ins Sieb und dann aus dem Sieb in den Eimer/Topf. Da hast du gleich doppelten Sauerstoffeintrag in die heiße Würze.
Tipp: Hänge einen Trichter mit einem Schlauch unter den Hahn, der bis zum Boden des Auffanggefäßes reicht. Dann läuft die Würze ohne Plätschern.
LG Florian
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Samstag 20. Februar 2016, 17:51
von Bitkiller
Interessanter Bericht, gilt das auch schon vor dem Kochen, also nach dem Maischen, oder erst beim Abfüllen der fertigen Würze in den Gärbehälter, denn Hopfen z.B. ist ja noch gar keiner drin, der den Geschmack verändern könnte. Dass die Würze nach dem Kochen so wenig wie möglich mit Sauerstoff in Berührung kommen soll, ist mir schon klar, aber ich rede ja vom Läutern.
LG - Achim
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Samstag 20. Februar 2016, 17:55
von Flothe
Du hast auch in der ungehopften Würze schon genug Verbindungen, die oxidiert werden können.
Vor allem im Heißbereich ist die Würze am anfälligsten.
LG Florian
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Samstag 20. Februar 2016, 18:01
von gulp
Bitkiller hat geschrieben:Interessanter Bericht, gilt das auch schon vor dem Kochen, also nach dem Maischen, oder erst beim Abfüllen der fertigen Würze in den Gärbehälter, denn Hopfen z.B. ist ja noch gar keiner drin, der den Geschmack verändern könnte. Dass die Würze nach dem Kochen so wenig wie möglich mit Sauerstoff in Berührung kommen soll, ist mir schon klar, aber ich rede ja vom Läutern.
LG - Achim
Das geht beim Einmaischen los.
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Samstag 20. Februar 2016, 19:05
von Schwarzbraeu
Im Grunde wird hier ja nur der eingeschlagene Weg der Minimalisierung konsequent zu Ende gegangen.
Vom Senkboden zur meterlange Läuterhexe, gegen die ich gar nichts sagen will - ich selbst arbeite damit sehr erfolgreich - über den kurzen Läuteratordödel und minimalistische Filterkörbe zu .... gar nichts mehr vor dem Ablasshahn.
Und das Ganze scheint zu funktionieren. Irre und geil.
Gruß
Thomas
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Samstag 20. Februar 2016, 19:16
von Flothe
Achim, welche SHAs erreichst du denn in der Regel mit deiner Methode?
LG Florian
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Samstag 20. Februar 2016, 19:25
von emjay2812
Ich läutere in einem Gestell. Oben ist ein Eimer mit Lochboden, unten eine Oskartonne.
Da plätschert das Bier auch in das untere Gefäß.
Um Sauerstoffeintrag habe ich mir nie Sorgen gemacht, da ich der Meinung war,
dass in die fertige Würze möglichst kein Sauerstoff kommen soll.
Und der Sauerstoff den ich beim Läutern einbringe, ja durch das Kochen wieder ausgetrieben wird.
Mein Bier ist bisher immer gut, ohne Fehlaromen. Allerdings ist es auch nach 3 - 4 Monaten
immer leer getrunken - vielleicht schmecke ich deswegen keine Oxidationsaromen?
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Samstag 20. Februar 2016, 19:28
von Flothe
Also wenn Läutern ohne Läuterhilfe möglich ist, dann gibts bestimmt auch gutes Bier trotz maximalem Sauerstoffeintrag

Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Samstag 20. Februar 2016, 22:47
von Bitkiller
@Flothe: Da kannste einen drauf lassen. Meine Biere, und das waren jetzt auch schon ein paar Liter, waren ALLE (für mein bescheidenes Dafürhalten) sehr lecker. Das war nicht nur meine Meinung, sondern auch die, diverser anderer Biertrinker. Von daher mache ich weiter, so wie bisher und genieße das flüssige Gold. Meine Signatur ist nicht nur abkopiert, sondern ich lebe sie
Liebe Grüße aus Ungarn
Achim
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Samstag 20. Februar 2016, 23:09
von afri
emjay2812 hat geschrieben:
Und der Sauerstoff den ich beim Läutern einbringe, ja durch das Kochen wieder ausgetrieben wird.
Wird er nicht, er reagiert bereits vorher mit einigen Substanzen in der Würze, was du durch das Kochen nicht wieder weg bekommst.
Achim
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Samstag 20. Februar 2016, 23:14
von Bitkiller
Hi afri,
sorry, falsche Adresse, der Beitreg auf den du ansprichst war von emjay2812, nicht von mir
LG - Achim
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Samstag 20. Februar 2016, 23:16
von Hagen
.....mag sein..bleibt die Frage nach deiner Sudhausausbeute. Wie schon angemerkt wurde, besteht der begründete Verdacht bei deiner Läutermethode, dass diese recht schlecht sein könnte.
Hast du sie mal ermittelt?
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Sonntag 21. Februar 2016, 00:43
von Morena von Nürnberg
Ohne Worte...
gibts mit Bild manchmal eine Erleuchtung.
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Sonntag 21. Februar 2016, 01:07
von afri
Bitkiller hat geschrieben:
sorry, falsche Adresse, der Beitreg auf den du ansprichst war von emjay2812, nicht von mir
Stimmt, Namensvetter, daher steht auch auf jedem Zitat drauf, von wem es ist :-)
Die Frage nach der Sudhausausbeute stellt sich jedoch auch mir immer dringender, wie sieht die bei dir aus? Zum Vergleich: ich läutere mit der Hexe seit ein paar Suden und habe Ausbeuten zwischen 55 und knapp 65%. Ich habe keine Aufzeichnungen, wie die SHA mit dem doppelten Oskar war, aber gefühlt war sie nicht schlechter als mit der Hexe. Daher wäre eine Angabe deinerseits nicht schlecht.
Achim
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Sonntag 21. Februar 2016, 01:54
von Hagen
Morena von Nürnberg hat geschrieben:Ohne Worte...
gibts mit Bild manchmal eine Erleuchtung.
Bei mir nicht?
Was ist denn der Unterschied zwischen dem oberen und unteren System?
Und wie sind die rechten Bilder zu interpretieren - dunkle Bereiche = stärkere Treberverdichtungen?
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Sonntag 21. Februar 2016, 09:05
von cyme
Die Bilder sollen die Kanalbildung zeigen - dunkel = schlecht durchspült.
Man kann natürlich einfach batch sparging machen, dann ist einem Kanalbildung sowas von egal.
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Sonntag 21. Februar 2016, 09:09
von hoggel1
Hallo,
es geht nicht um die Treberverdichtung, sondern um die Auswaschung des Trebers mit dem Nachguss.
Je nach Leutersystem gibt es Bereiche, die nicht gut oder gar nicht ausgewaschen werden.
Das würde auch erklären, warum manche Hobbybrauer Unterschiede bei der Leutermethode haben.
Mfg
Thomas
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Sonntag 21. Februar 2016, 09:22
von Snowman
Hallo,
Für mich stellen diese tollen Veranschaulichungen nur den Idealfall dar. Hat schon jemand nachgeprüft, ob das auch wirklich so im Treber abläuft? Stichwort: Ablaufgeschwindigkeit am Hahn.
Für alle anderen gibt´s die Entwarnung, dass es nicht ganz so schlimm ist ohne Läuterboden, nämlich durch Aufhacken.
LG Björn
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Sonntag 21. Februar 2016, 10:16
von OS-Schlingel
Guten Morgen,
Läutern und SHA, da hab ich auch lange dran gebastelt. Deshalb mal ein paar Bilder zu meiner Lösung.
Gesamtlänge 4 m, 10 mm Kupferrohr, am Ende mit 8mm Edelstahlschraube verschlossen. Wird zum Reinigen rausgeschraubt.
Löcher in der Spirale 1,5 mm. Anzahl der Löcher = 1,5 x Innenfläche des Rohres.
Nach Jodnormal Spirale in die Maische drücken -->Läuterruhe
Schlauch mit Wasser füllen, in Läuterbottich. Vorlauf in kleinem Topf auffangen, bis Würzen klar läuft. Aufgefangene Würze wieder vorsichtig zugeben.
Nicht die Oberschicht des Treibers aufwirbeln. Einfach auch mit Nachguss zu arbeiten..... Bitte beim Nachguss immer 5cm Flüssigkeit über Treiber halten...
sonst verdichtet sich dieser und es gibt Probleme.
Gruß Stephen
Achso, der Schlauch wird im Schneebesen gequetscht. Langsamer Fluss bedeutet bessere Ausbeute!
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Sonntag 21. Februar 2016, 10:39
von Bitkiller
Guten Morgen,
hab da mal noch ne Frage an die Sauerstoffexperten. Das Bier , das ich gestern gebraut habe, will ich jetzt mit Hefe versetzen. Nun liest man ja überall, Hefe einrühren und kräftig Luft mit einschlagen oder sogar verquirlen, damit die Hefe gleich richtig los legt!?

Nun bin ich aber schon etwas verunsichert

Gibt es da Erklärungen zu?
LG - Achim
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Sonntag 21. Februar 2016, 11:09
von Morena von Nürnberg
@Hagen
Wie einige Kollegen bereits festgestellt haben sind die dunklen Bereiche die, in denen schlechter ausgewaschen wird.
Ich persönlich mochte kein Läuterblech installieren, der Aufwand was gescheites hier in Brasilien zu bekommen wäre auch gross gewesen, wahrscheinlich nur über eine teure Sonderanfertigung zu realisieren.
Deshalb sieht meine Lösung, in Annäherung, so aus:
Um den übereifrigen Kritikern

gleich vorzubeugen, seid versichert....nein, es brennt daneben, darunter, darüber, nichts an. In den Heizphasen wird halt ordentlich gerührt, auch in den Zwischenräumen.
Von oben gibts vom richtigen Zeitpunkt an die kontinuierliche Dusche, das sieht dann so aus:
Solch ein Blech gibts nur mit Handarbeit, ohne Traufkante wird das nähmlich sonst nix. Also Hammer und Stahlnagel raus und mal eben 2000 Löcher geschlagen damit das hier entsteht:
Das Equipement und Verbesserungen des Schrotungsgrades sowie des Läutervorgangs ansich bescheren mir heute ohne Mühe SHA von 65% bis 70%.
Gruss Ralf
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Sonntag 21. Februar 2016, 11:40
von gulp
Wenn ich das hier richtig interpretiere, ist euch die Ausbeute wichtiger als der Geschmack. Quantität vor Qualität. Erstaunlich bei Malzpreisen von etwa 90 Cent/Kilo.
Gruß
Peter, der schon lange keine Sudhausausbeute mehr ausrechnet.
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Sonntag 21. Februar 2016, 11:54
von Morena von Nürnberg
gulp hat geschrieben:Wenn ich das hier richtig interpretiere, ist euch die Ausbeute wichtiger als der Geschmack. Quantität vor Qualität. Erstaunlich bei Malzpreisen von etwa 90 Cent/Kilo.
Gruß
Peter, der schon lange keine Sudhausausbeute mehr ausrechnet.
Geschmack geht vor Effizienz, aber was ist, wenn man beides haben kann.
Wäre doch dumm den Zucker nicht auszuwaschen und mit dem Treber zu entsorgen.
Im Treberbrot gewinnt das natürlich an Restsüße, aber...will man das?
Malzpreise sind natürlich davon Abhängig wo man lebt. Meine Basismalze liegen mit Fracht bei 5€ pro Kilo...
Wohnt halt nicht jeder neben einer Mälzerei
Gruss Ralf, der alle Parameter im Auge behält
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Sonntag 21. Februar 2016, 12:23
von hoggel1
Bitkiller hat geschrieben:Guten Morgen,
hab da mal noch ne Frage an die Sauerstoffexperten. Das Bier , das ich gestern gebraut habe, will ich jetzt mit Hefe versetzen. Nun liest man ja überall, Hefe einrühren und kräftig Luft mit einschlagen oder sogar verquirlen, damit die Hefe gleich richtig los legt!?

Nun bin ich aber schon etwas verunsichert

Gibt es da Erklärungen zu?
LG - Achim
Hallo Achim,
Grundsätzlich: desto wärmer es ist, desto besser verbindet sich der Sauerstoff mit anderen Dingen.
Durch Sauerstoff im warmen Bereich kann die Würze oxidieren, dadurch wird sie dunkler und der Geschmack kann sich auch ändern. Außerdem ist das Bier dann nicht so alterungsstabiel, weil die Möglichkeiten der Sauerstoffaufnahme schon ausgeschöpft sind.
Wenn die Würze kalt ist, und man dann Sauerstoff einbringt, wird der meiste Sauerstoff nicht durch die Oxidation der Würze verbraucht, sondern der Sauerstoff steht der Hefe zur Verfügung, die dadurch besser wachsen kann.
Mfg
Thomas
Weiterführende Literatur:
yeast
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Sonntag 21. Februar 2016, 13:52
von Bitkiller
Hallo Thomas,
danke für die Erklärung, obwohl ich es nicht so ganz nachvollziehen kann und ich denke, dass man im Hobbybrauerbereich manche Dinge einfach nicht zu verbissen sehen sollte, zumal, bei mir zumindest, das Bier sowieso nicht alt wird, da ich ja auch nur 20 Liter weise braue, und was ist das schon, 2-3 Wochen, weg isses
Hagen und Flothe, ihr habt mich nach meiner SHA gefragt, die liegt so bei 60-65% und das genügt mir dicke. Ich bin jetzt auch nicht der, der unbedingt das letzte Plato° rauskitzeln muss. Ich habe meine fest vorgegebenen Wassermengen, so dass ich immer auf 21-22 Liter Bier komme, 20 Liter im Kasten und 1-2 Liter zum Messen und Kosten. Bis jetzt bin ich sehr gut damit gefahren und solange das so bleibt, werde ich auch nichts daran ändern. Das Bier schmeckt mir und das ist für mich das Wichtigste - und vor Allem, ich weiß was drin ist !!! Mit Wurst und Schinken verfahre ich schon seit Jahren so, ich habe schon viele Jahre keine Discounterwurst oder Schinken mehr gegessen und je mehr ich im Fernseher sehe, desto wohler fühle ich mich dabei
LG - Achim
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Sonntag 21. Februar 2016, 23:15
von Hagen
60-65% ist doch ok. Wenn du mit dem Handling sonst zufrieden bist brauchst du auch nichts zu ändern.
Wegen des Sauerstoffeintrags solltest du dir dennoch einen Silikonschlauch über den Hahn ziehen statt der Windel darunter besser ein Monofilamentfilter nutzen, Gibt weniger Sauerei und lasst sich deutlich besser auswaschen.
Gibt es zB
hier
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Montag 22. Februar 2016, 08:56
von Flothe
Hagen hat geschrieben:Wegen des Sauerstoffeintrags solltest du dir dennoch einen Silikonschlauch über den Hahn ziehen
Das kann ihm dann aber ganz schnell den Treberkuchen verdichten, wenn er den Schlauch einfach über den Hahn zieht.
Ist hier im
Braumagazin sehr schön beschrieben. Ich empfehle zuerst in einen Trichter laufen zu lassen, an dem dann der Schlauch hängt.
LG Florian
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Montag 22. Februar 2016, 10:17
von Hagen
Hängt ja auch von der Hahneinstellung und der Positionierung des Schlauches zusammen. Einfach runter hängen lassen ist sicherlich kontraproduktiv. Daher danke für die Ergänzung.
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Montag 22. Februar 2016, 14:00
von Bitkiller
Unglaublich, auf wieviel Kleinigkeiten man achten muss. Wenn ich einen Schlauch benutzen will, dann muss ich mir wohl doch einen Metallhahn zulegen, denn der Kunststoffhahn läuft nach unten konisch zu und da hält kein Schlauch drauf.
LG - Achim
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Montag 22. Februar 2016, 14:19
von Hagen
Erleichtert aber das Rüberziehen. Zum Fixieren gibt es ja Schlauchschellen

Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Montag 22. Februar 2016, 14:30
von Fricky
Hagen hat geschrieben:Zum Fixieren gibt es ja Schlauchschellen

Das wird verm. nicht halten wenn das konisch ist, sobald du die Schlauchschelle festziehst, rutscht es runter.
Gruß, Peter.
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Montag 22. Februar 2016, 14:37
von not
Bitkiller hat geschrieben:Unglaublich, auf wieviel Kleinigkeiten man achten muss. Wenn ich einen Schlauch benutzen will, dann muss ich mir wohl doch einen Metallhahn zulegen, denn der Kunststoffhahn läuft nach unten konisch zu und da hält kein Schlauch drauf.
LG - Achim
Wenn Du Dir einen richtigen Hahn an den Kocher baust, kannst Du auch die Fliessgeschwindigkeit einstellen. Könnte beim Läutern ganz hilfreich sein (ich empfinde das zumindest so). Mein Tip: einmal und direkt richtig umbauen, dann hast Du Ruhe mit dem Thema Hahn.
(Mach sogar Spass) - Ahoi, Sönke
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Montag 22. Februar 2016, 16:14
von Bitkiller
Ja Peter, du hast recht. Das mit der Schlauchschelle habe ich schon mal probiert, das klappt nicht wegen dem Konus. Sobald ich die Schraube anziehe, schiebt sich der Schlauchschelle nach unten weg
Aber ich werde mir nen gescheiten Ablasshahn mit Kugelventil kaufen, dann ist dieses Problem auch gelöst.
LG - Achim
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Montag 22. Februar 2016, 16:19
von Hagen
Diese Plaste-Konushähne beim EK kann man ohnehin nur auf oder zu machen ohne Regulierungsmöglichkeit?
Zu dem Thema Hahntausch und Montage beim EK hat Ruthard (Brauwolf) neulich was interessantes geschrieben. Musse mal bei seinen Beiträgen nachsehen.
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Montag 22. Februar 2016, 16:37
von Bitkiller
Meinst du den
hier ? Ja, den habe ich schon gelesen, gefällt mir, ich glaube, den werde ich mir bestellen.
LG - Achim
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Montag 22. Februar 2016, 16:41
von Hagen
Genau den! ;-)
Re: Läutern ohne Hilfsmittel
Verfasst: Montag 22. Februar 2016, 16:42
von Hagen
P.S. Bei der Gelegenheit kannst du di ja auch gleich den Monofilamentfilter bestellen - Windel ade!