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Getränke umdrücken (CC-Kegs)
Verfasst: Dienstag 23. Februar 2016, 11:48
von danduril
Hallo zusammen,
da ich kürzlich einige günstige CC-Kegs ergattern konnte, habe ich mal ein bisschen zum Thema "Umdrücken" recherchiert -- jedoch habe ich ein paar Verständnisfragen.
Mein Vorhaben ist Folgendes: Ich würde gerne die Nachgärung im 18 Liter Keg durchführen, anschließend aber das Bier zu je 9 Liter aufteilen. Ob jetzt die kompletten 18 Liter umgedrückt werden sollen oder nur 9 Liter ist erstmal egal.
Im alten Forum habe ich folgendes gefunden (
http://hobbybrauer.de/modules.php?name= ... d&tid=9790):
bei meinen NC-Kegs geht das absolut einfach.
Alles was man braucht sind zwei Schläuche.
Einen mit Bieradapter an jedem Ende und einen mit CO2-Adapter an jedem Ende.
Das volle Keg kommt auf den Tisch und das leere auf den Boden.
das leere Keg wird mit dem gleichen CO2-Druck vorgespannt wie das volle.
Jetzt verbinde ich zuerst die beiden CO2-Inlets der Kegs.
Dann stecke ich den Bieradapter auf den Bier-Outlet des vollen Kegs.
Da im Schlauch nur athmosphärischer Druck ist, füllt sich der Bierschlauch jetzt schonmal bis zur Hälfte.
Jetzt stecke ich den Bierschlauch nurnoch auf den Bier-Outlet des leeren Kegs und das Bier beginnt sofort der Schwerkraft folgend zu laufen.
Nach 10min ist die Prozedur zu Ende.
Man kann auch zuerst die Outlets miteinander verbinden und einmal kurz am Sicherheitsventil ziehen bis das Bier zu laufen beginnt, dann steckt man die CO2-Adapter drauf und die Gechichte funzt.
Das müsste im Prinzip mit jedem Keg so funktionieren.
Im vollen Keg befindet sich ja nahezu kein Sauerstoff mehr im Gasraum, im vorgespannten Ziel-Keg jedoch ein Gemisch aus CO2 und Sauerstoff (bzw. "Luft"). Ein Teil dieser Luft wird sich ja zwangsläufig auch im (annähernd 9 Liter fassenden) Gasraum des befüllten Kegs befinden. Ist das ein Problem, bspw. hinsichtlich Oxidation, oder kann das vernachlässigt werden?
Viele Grüße
Daniel
Re: Getränke umdrücken (CC-Kegs)
Verfasst: Dienstag 23. Februar 2016, 11:59
von Smeg
Gute Frage... ich hätte das Fass einfach mit CO2 vorbegast. Aufgrund der Dichtedifferenz sollte der Sauerstoff oben aus der Öffnung ausgetrieben werden und das Problem sollte behoben sein
Re: Getränke umdrücken (CC-Kegs)
Verfasst: Dienstag 23. Februar 2016, 12:06
von tauroplu
Das kann m.E. vernachlässigt werden, da kleine Sauerstoffmengen von den fleißigen Gesellen im Rahmen der Nachgärung verknuspert werden. Wenn Du aber unbedingt Zeit und Kohlensäure verschwenden willst und auf Nr. Sicher gehen willst, füllst Du das Keg mit Wasser und drückst das dann mit Kohlensäure raus.
Re: Getränke umdrücken (CC-Kegs)
Verfasst: Dienstag 23. Februar 2016, 13:23
von danduril
Naja, die Nachgärung wäre ja zu diesem Zeitpunkt schon durch. Die Hefe wird dann nicht mehr viel umsetzen...
Re: Getränke umdrücken (CC-Kegs)
Verfasst: Dienstag 23. Februar 2016, 14:10
von tauroplu
Uuuups…sorry, ja, das stimmt allerdings, bei mir war irgendwie „Nachgärung in CC Kegs“ hängengeblieben. Dann musst halt die verschwenderische Methode anwenden, um auf der sicheren Seite zu sein.
Re: Getränke umdrücken (CC-Kegs)
Verfasst: Dienstag 23. Februar 2016, 14:13
von §11
Ich hab da mal was geschrieben. Ich meine das Thema Vorspannen war auch dabei.
viewtopic.php?f=22&t=7011&p=104362#p104362
Gruß
Jan
Re: Getränke umdrücken (CC-Kegs)
Verfasst: Dienstag 23. Februar 2016, 14:21
von §11
Noch ne Anmerkung:
Das Reduktionspotential der Hefe ist auch dann vorhanden wenn die Gärung durch ist
Man sollte Tanks/ Fässer nicht nur Vorspannen sondern vorher mit CO2 spülen. CO2 durch die Steigleitung unten rein und Gaseingang oben auf, dann wird die Luft aufgeschoben
Gruß
Jan
Re: Getränke umdrücken (CC-Kegs)
Verfasst: Dienstag 23. Februar 2016, 14:22
von Hagen
Sorry, bin chemisch-physikalisch ein weitgehend Unwissender. Bin aber von der stets propagierten, auch von Smeg genannten These als Sinn des Vorspannens ausgegangen, dass aufgrund der unterschiedlichen Dichte das CO2 sich unter dem Sauerstoff befindet, wobei letzteres whrend des Befüllens aus dem Keg gedrückt wird.
Wenn dem nicht so wäre, bäuchte man doch nicht mehr vorspannen/Spülen?!
Re: Getränke umdrücken (CC-Kegs)
Verfasst: Dienstag 23. Februar 2016, 14:27
von danduril
Hmm, jetzt bin ich noch mehr verwirrt.
Ich dachte, "Vorspannen" meint, das Fass grundsätzlich erst einmal unter Druck zu setzen. Oder muss ich parallel dazu die Luft ablassen, dass nach Möglichkeit nur noch CO2 vorhanden ist? Irgendwie widerstrebt es mir, weil dafür wahrscheinlich ganz schön viel CO2 drauf geht und ich nicht weiß, wann der Sauerstoff raus ist -- und dafür CO2 ausgeblasen wird...
Re: Getränke umdrücken (CC-Kegs)
Verfasst: Dienstag 23. Februar 2016, 14:47
von hoggel1
Hallo,
Wenn ich umdrücke, spanne ich das Fass mit CO2 vor.
Nachdem das Zielfass voll ist, schüttele ich das volle Fass und lass danach das CO2 ab, bis Schaum kommt.
Ich denke dann sollte sich fast kein Sauerstoff mehr im Kopfraum befinden.
Beim vorspannen und entlüften sehe ich 2 Nachteile. 1. Erhöhter CO2 Verbrauch und 2. Luft und CO2 mischen sich. In den Brauereien wird ja auch noch ein vakuum gezogen, bevor mit CO2 gefüllt wird.
MfG Thomas
Re: Getränke umdrücken (CC-Kegs)
Verfasst: Dienstag 23. Februar 2016, 14:51
von Hagen
Die komprimierte Luft sollte bei Überdruck ziemlich schnell durch das Ventil abpfeifen. Da verbraucht sich kaum CO2. Beim Befüllen musst du eh zusätzlich noch Druck (Restsauerstoff) ablassen. Da dürfte ohen große CO2-Verschwendung nicht viel bleiben!
Re: Getränke umdrücken (CC-Kegs)
Verfasst: Dienstag 23. Februar 2016, 14:56
von §11
hoggel1 hat geschrieben:Hallo,
Wenn ich umdrücke, spanne ich das Fass mit CO2 vor.
Nachdem das Zielfass voll ist, schüttele ich das volle Fass und lass danach das CO2 ab, bis Schaum kommt.
Ich denke dann sollte sich fast kein Sauerstoff mehr im Kopfraum befinden.
Beim vorspannen und entlüften sehe ich 2 Nachteile. 1. Erhöhter CO2 Verbrauch und 2. Luft und CO2 mischen sich. In den Brauereien wird ja auch noch ein vakuum gezogen, bevor mit CO2 gefüllt wird.
MfG Thomas
Tanks werden auch in der Brauerei nicht evakuiert. Die meisten Tanks haben eine bescheidene Unterdruckstabilität.
CO2 ist schwerer als Luft. Wenn man also das CO2 nicht mit voll Schmackes einströmen lässt, unterschichtet es die Luft und drückt sie aus. Ich hätte beim Schütteln vielmehr zwei Bedenken, zum einen vergrößere ich die Grenzfläche Luftsauerstoff- Bier und es löst sich mehr, zum anderen bildet sich Schaum, der Luft einschließt, wenn die Blasen wieder platzen ist die Luft wieder im Kopfraum, können aber nicht mehr entweichen. Das ist mit ein Grund warum Flaschen vorgespannt werden.
Gruß
Jan
Re: Getränke umdrücken (CC-Kegs)
Verfasst: Dienstag 23. Februar 2016, 15:07
von danduril
Okay, angenommen ich schließe das CO2 an das Steigrohr an und lasse es langsam einströmen, parallel dazu öffne ich das Gasventil am Keg. Woher weiß ich, ab wann die Luft ausgetrieben wurde? Nicht, dass mir dann CO2 entweicht...
Re: Getränke umdrücken (CC-Kegs)
Verfasst: Dienstag 23. Februar 2016, 15:20
von §11
danduril hat geschrieben:Okay, angenommen ich schließe das CO2 an das Steigrohr an und lasse es langsam einströmen, parallel dazu öffne ich das Gasventil am Keg. Woher weiß ich, ab wann die Luft ausgetrieben wurde? Nicht, dass mir dann CO2 entweicht...
Wenn du es ganz genau wissen wollen wuerdest, braeuchtest du ein Sauerstoffmessgeraet. Das macht man in der Brauerei. Eine andere Moeglichkeit waere ein so ein Gasdurchflussmesser mit Schwebekoerper, dann koenntest du mit dem einstroemenden Volumen die Zeit bestimmen.
Ich mach das aus dem "Handgelenk", soll heissen nach Gefuehl.
Was zahlt Ihr den fuer CO2 das man so sparsam damit umgeht?
Gruss
Jan
Re: Getränke umdrücken (CC-Kegs)
Verfasst: Dienstag 23. Februar 2016, 15:57
von Smeg
§11 hat geschrieben:
Was zahlt Ihr den fuer CO2 das man so sparsam damit umgeht?
Darauf wollte ich auch gerade hinaus. Ein Kilo CO2 hat ein Volumen von ~509 Liter, bzw. pro Liter werden 1,96 g CO2 benötigt... Macht bei 18 Liter 38,28 g CO2 * 7€/kg = 0,27 € pro Füllung