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Eigenbau Magnetrührer unter 30 EUR

Verfasst: Dienstag 23. Februar 2016, 18:43
von Claus1982
Hallo an alle Bastler,

letztes Mal hat mich wieder die Bastellust gepackt und ich habe beschlossen einen Magnetrührer selbst zu bauen. Dabei habe ich versucht alles so günstig wie möglich zu halten ohne dabei zu tief in die Elektrotechnik einzusteigen.

Hier das Ergebnis: https://www.youtube.com/watch?v=94ZYBM47zHI

Folgende Materialien habe ich dazu verwendet:

1 ISO-Abzweigkasten von Hornbach ca. 2,50 EUR
1 Gewindestange von Hornbach M4 ca. 1 EUR
16 Sicherungsmutter, 4 Maschinenschrauben M5, 4 Muttern M5, einige passende Beilagscheiben für die Schrauben und die Gewindestange, alles zusammen ca. 2,50 EUR
1 PC-Gehäuselüfter mit Gleitlager von Amazon 92x92x25, 12 V, 8,49 EUR
1 Lüftersteuerung Fan Mate 2 6W, von Amazon 8,35 EUR
1 Schalter von Pollin ca. 0,50 EUR
1 Netzteil 12V 5A, aus der Bastelkiste
1 Magnet aus einer alten Festplatte
1 Drehknopf für die Lüftersteuerung aus der Bastelkiste
1 Klebe-Gleitfuß wie er normalerweise unter Möbel geklebt wird 0,50 EUR
1 Magnetrührstäbchen

Jetzt zum Bau:

1. Die Löcher mit denen der Deckel des ISO-Kastens befestigt ist mit einem passenden Bohrer komplett bis unten nachbohren, so dass die Maschinen Schrauben hindurch passen. Die Schrauben müssen lang genug sein, dass sie unten noch ca. 2cm herausschauen. Diese 2cm bilden später gleich die Füße.
2. Außen auf dem Boden des Gehäuse zwei Diagonalen zwischen den Ecken aufzeichnen und den Lüfter auf das gezeichnete Kreuz legen. Die vier Befestigungslöcher des Lüfters müssen alle auf den Diagonalen liegen. Somit ist sicher gestellt, dass der Lüfter mittig sitzt. Dann am besten mit einem langen Nagel eine Markierung durch die Befestigungslöcher des Lüfters auf den Gehäuseboden kratzen. Nun vier Löcher an den markierten Stellen in den Gehäuseboden bohren. Hier werden später die 4 Teile der Gewindestange befestigt. Bei einer M4 Gewindestange also einen 4er Bohrer verwenden.
3. Nun vier gleich lange Stücke von der Gewindestange absägen und jeweils mit Muttern und Beilagscheiben ober- und unterhalb des Gehäusebodens befestigen. Nun hat man die vier Stelzen, auf welche der Lüfter später aufgesetzt wird. Nun müssen wir noch die Höhe des Lüfters über dem Boden festlegen oder besser gesagt wie weit der Lüfter vom Deckel entfernt sein soll. Auf die Nabe des Lüfters wird später mittig der Magnet geklebt. Um die Höhe des Lüfters festzulegen schrauben wir nun auf jede Gewindestange eine Sicherungsmutter soweit hinunter, dass der Lüfter möglichst knapp unter dem Deckel sitzt ohne zu schleifen. Dazu legt man am besten ein Lineal oben auf die Kanten des Gehäuse, so sieht man schön wie weit der Magnet noch vom Deckel entfernt ist. Vorher natürlich den Magnet testhalber auf die Lüfter-Nabe legen. Ich habe später sogar noch ein Stück Möbelgleiter auf die Nabe des Lüfters geklebt um näher an den Deckel zu kommen.
4. Nun den Lüfter in die vier Gewindestangen einsetzen und von oben auf jeder Gewindestange mit Mutter und Beilagscheibe sichern. Magnet auf die Lüfternabe kleben und ggf. Möbelgleiter unterlegen.
5. Die Löcher für den Schalter und den Drehknopf der Lüftersteuerung vorbohren und mit einem Cuttermesser nachschneiden. Anschließend noch ein Loch für das Netzkabel bohren. Die Lüftersteuerung habe ich von innen an die Gehäuseinnenseite mit Sekundenkleber geklebt. Auf den Drehknopf habe ich nun von außen einen größeren Drehknopf ebenfalls mit Sekundenkleber geklebt.
6. Mein Netzteil hatte diesen Runden Anschluss für Notebooks. Da hier Plus und Minus schlecht zu trennen war, habe ich das Gehäuse geöffnet (die Schrauben sitzen teilweise unter den Gummifüßchen). Das alte Kabel habe ich abgezwickt und durch ein herkömmliches 2-Phasen-Kabel ersetzt. Im Netzteil dazu einfach das neue Kabel an Plus und Minus anlöten. Netzteil wieder zu schrauben und Kabel in das Gehäuse legen.
7. Alles Verkabeln (Schaltplan zeichne ich falls gewünscht) und die Kabel innen am Gehäuse mit Heißkleber fixieren. Das gelbe und das weiße Kabel wird nicht benötigt und kann mit Isolierband abgeklebt werden.
8. Deckel des ISO-Abzweigkasten drauf und Maschinenschrauben rein. Muttern unten anziehen (nicht zu fest sonst bricht das Plastik). Jetzt nochmal Muttern als Füße bündig auf die Gewindestangen schrauben und mit jeweils einem Stückchen Möbelgleiter bekleben. Somit hat das Ganze einen sicheren und ruhigen Stand.
9. FERTIG :-)

Viel Spaß beim basteln wer Lust hat. Ich würde mich über Berichte freuen.

Re: Eigenbau Magnetrührer unter 30 EUR

Verfasst: Dienstag 23. Februar 2016, 19:06
von Hagen
Schickelones! :thumbup

Sehr schöne Selbstbaulösung.
Jetzt noch ein Heizung dabei und die Sache wäre perfekt.
Hast du schon mal ausprobiert, wie groß für die Funktion die Erlmeyerkolben max. sein können?

Re: Eigenbau Magnetrührer unter 30 EUR

Verfasst: Dienstag 23. Februar 2016, 21:01
von Claus1982
Was meinst du mit Funktion? Der Erlenmeyerkolben hat im Video eine Füllung von ca. einem Liter. Das funktioniert noch bei 50% Leistung einwandfrei.

Re: Eigenbau Magnetrührer unter 30 EUR

Verfasst: Dienstag 23. Februar 2016, 21:07
von happyhibo
Claus1982 hat geschrieben:Was meinst du mit Funktion? Der Erlenmeyerkolben hat im Video eine Füllung von ca. einem Liter. Das funktioniert noch bei 50% Leistung einwandfrei.
Hagen meint bestimmt welche Größen an E-Kolben noch funktionieren.
Es gibt ja bis zu 5l Vol. von den Dingern.
Deine Konstruktion wäre für mich nur interessant, wenn ich meine 3l Kolben da auch drauf bekomme.
Wobei ich Deine Konstruktion super finde :thumbup

Re: Eigenbau Magnetrührer unter 30 EUR

Verfasst: Dienstag 23. Februar 2016, 21:20
von Claus1982
Das kann ich leider nicht mit Sicherheit sagen,da ich keinen Kolben in der Größe besitze aber das Gewicht sollte kein Problem sein und die Leistung reicht denke ich auch denn ich betreibe den Lüfter wie gesagt gerade auf nicht mal 50%.

Re: Eigenbau Magnetrührer unter 30 EUR

Verfasst: Dienstag 23. Februar 2016, 21:57
von Hagen
Meinte es wie Alex schon sagte. Ich bin keine Physiker, daher kann ich dazu theoretisch nichts sagen. Ich denke aber, dass aufgrund der größeren Masse, die in Zirkulation zu setzen ist, eventuell ein mehrfaches an, ich sage mal unphysikalisch, "Energie" aufzuwenden sein könnte. Hast du nicht einen 5 l Eimer, den du da mal zum Testen drauf stellen kannst?

Re: Eigenbau Magnetrührer unter 30 EUR

Verfasst: Dienstag 23. Februar 2016, 22:18
von Paule
Super Teil! :thumbup
Wie groß ist dein Rührfisch?
Hab mir auch einen Magnetrührer gebastelt und ein 2 cm Rührfisch drin schwimmen.
Reicht für meine 1-1,5 Liter. Aber ich glaube bei mehr wird es schwierig. :Grübel

Re: Eigenbau Magnetrührer unter 30 EUR

Verfasst: Dienstag 23. Februar 2016, 22:53
von oliver0904
Hagen hat geschrieben:Schickelones! :thumbup

Sehr schöne Selbstbaulösung.
Jetzt noch ein Heizung dabei und die Sache wäre perfekt.
Hast du schon mal ausprobiert, wie groß für die Funktion die Erlmeyerkolben max. sein können?

Mal eine Frage:

Wozu braucht denn ein Magnetrührer eine Heizung?


Oliver

Re: Eigenbau Magnetrührer unter 30 EUR

Verfasst: Dienstag 23. Februar 2016, 23:01
von philipp
oliver0904 hat geschrieben:Mal eine Frage:

Wozu braucht denn ein Magnetrührer eine Heizung?
Kuschelig warm vermehrt es sich am Besten ;-)

Re: Eigenbau Magnetrührer unter 30 EUR

Verfasst: Dienstag 23. Februar 2016, 23:53
von exmores
Hagen hat geschrieben:Schickelones! :thumbup

Sehr schöne Selbstbaulösung.
Jetzt noch ein Heizung dabei und die Sache wäre perfekt.
Hast du schon mal ausprobiert, wie groß für die Funktion die Erlmeyerkolben max. sein können?

Man könnte überlegen ob es möglich ist ein Peltierelement im Deckel einzufassen.
Wie gut die steuerbar sind weiß ich zwar nicht aber undenkbar ist es nicht ( denke ich... :Wink )

Re: Eigenbau Magnetrührer unter 30 EUR

Verfasst: Mittwoch 24. Februar 2016, 07:24
von Malzwein
Im Prinzip finde ich die Basteleien hier immer klasse. Aber ich habe mit meinen zwei linken Daumen und ohne "Bastelkiste" lernen müssen, dass der Gesamtpreis oft dem eines Fertigproduktes nahekommt, wenn ich jedes Teil per Versand bestellen oder dafür mit dem Auto 80 km fahren muss und mir noch dann noch das erste Loch ausreißt und ein Netzteil durchbrennt.
:redhead

Seitdem schaue ich mehr nach Fertigprodukten. ... auch wenn die Bastelei mehr Spaß gemacht hat.

Re: Eigenbau Magnetrührer unter 30 EUR

Verfasst: Mittwoch 24. Februar 2016, 07:38
von oliver0904
philipp hat geschrieben:
oliver0904 hat geschrieben:Mal eine Frage:

Wozu braucht denn ein Magnetrührer eine Heizung?
Kuschelig warm vermehrt es sich am Besten ;-)

Also ich habe einen Rührer von IKA. Der hat eine Heizung eingebaut. Ich hätte allerdings bedenken diese ein zuschalten während die Hefe drauf steht. Die Temperaturschwankung ist doch zu groß, es sei denn, man steuert es über ein externes Thermometer. Das wird aber im Eigenbau kaum umsetzbar sein.
Ich stellte das Gerät lieber an einen Ort, wo die Temperatur passt.

Oliver

Re: Eigenbau Magnetrührer unter 30 EUR

Verfasst: Mittwoch 24. Februar 2016, 08:10
von philipp
oliver0904 hat geschrieben:Also ich habe einen Rührer von IKA. Der hat eine Heizung eingebaut. Ich hätte allerdings bedenken diese ein zuschalten während die Hefe drauf steht. Die Temperaturschwankung ist doch zu groß, es sei denn, man steuert es über ein externes Thermometer. Das wird aber im Eigenbau kaum umsetzbar sein.
Ich stellte das Gerät lieber an einen Ort, wo die Temperatur passt.
So einen habe ich auch. Keine Chance, die thermische Masse der Kochplatte ist zu groß - außerdem ist das für höhere Temperaturen ausgelegt.

Re: Eigenbau Magnetrührer unter 30 EUR

Verfasst: Mittwoch 24. Februar 2016, 08:32
von tommes
Würde ich sowas bauen würde ich es mit so einer Matte probieren:
https://www.conrad.de/de/flaechenheizun ... 89149.html
Deckel aus Alu bauen, Matte drunter kleben

Prost!

Re: Eigenbau Magnetrührer unter 30 EUR

Verfasst: Mittwoch 24. Februar 2016, 08:33
von oliver0904
Verstehe ich jetzt nicht :puzz

Re: Eigenbau Magnetrührer unter 30 EUR

Verfasst: Mittwoch 24. Februar 2016, 08:42
von tommes
MMh war ich wohl zu ungenau.
Wenn ich einen Rührer nachbauen würde, dann als Heizung einen Deckel aus Alu (damit der Magnet nicht gestört wird) und eine Klebeheizung (Außenspiegel, gibt auch andere) und eine kleine Steuerung dazu.
Dann kannste der Hefe auch muckelige 30°C einstellen wenn sie das braucht.

Prost!

Re: Eigenbau Magnetrührer unter 30 EUR

Verfasst: Mittwoch 24. Februar 2016, 08:56
von oliver0904
philipp hat geschrieben:
oliver0904 hat geschrieben:Also ich habe einen Rührer von IKA. Der hat eine Heizung eingebaut. Ich hätte allerdings bedenken diese ein zuschalten während die Hefe drauf steht. Die Temperaturschwankung ist doch zu groß, es sei denn, man steuert es über ein externes Thermometer. Das wird aber im Eigenbau kaum umsetzbar sein.
Ich stellte das Gerät lieber an einen Ort, wo die Temperatur passt.
So einen habe ich auch. Keine Chance, die thermische Masse der Kochplatte ist zu groß - außerdem ist das für höhere Temperaturen ausgelegt.

Ich meinte eigentlich Philipp's Aussage

Re: Eigenbau Magnetrührer unter 30 EUR

Verfasst: Mittwoch 24. Februar 2016, 09:14
von philipp
oliver0904 hat geschrieben:Verstehe ich jetzt nicht :puzz
Die Hysterese der Heizung ist zu groß. Die heizt und stellt bei der eingestellten Temperatur ab. Allerdings ist da noch längst nicht die ganze Hitze am Sensor angekommen. Und weil die thermische Masse der Kochplatte so hoch ist, ist da Einiges unterwegs. Man verbrennt sich am Ende die Finger, obwohl nur 30°C eingestellt sind.

Die Frage ist, ob das etwas ausmacht, weil die Flüssigkeit im Kolben ja in Bewegung ist.

Re: Eigenbau Magnetrührer unter 30 EUR

Verfasst: Mittwoch 24. Februar 2016, 09:45
von Claus1982
Die Idee mit dem 5l Eimer ist gut allerdings befürchte ich, dass der Boden des Eimers nicht mehr zwischen die Köpfe der Schrauben passt. Ich werde mich mal umschauen ob ich etwas passendes finde.

Re: Eigenbau Magnetrührer unter 30 EUR

Verfasst: Mittwoch 24. Februar 2016, 10:19
von oliver0904
philipp hat geschrieben:
oliver0904 hat geschrieben:Verstehe ich jetzt nicht :puzz
Die Hysterese der Heizung ist zu groß. Die heizt und stellt bei der eingestellten Temperatur ab. Allerdings ist da noch längst nicht die ganze Hitze am Sensor angekommen. Und weil die thermische Masse der Kochplatte so hoch ist, ist da Einiges unterwegs. Man verbrennt sich am Ende die Finger, obwohl nur 30°C eingestellt sind.

Die Frage ist, ob das etwas ausmacht, weil die Flüssigkeit im Kolben ja in Bewegung ist.

Genau das meinte ich. Da hätte ich Angst, die Hefe durch zu hohe Temperatur zu killen.

Re: Eigenbau Magnetrührer unter 30 EUR

Verfasst: Mittwoch 24. Februar 2016, 10:44
von JuggerNaut84
Malzwein hat geschrieben:Im Prinzip finde ich die Basteleien hier immer klasse. Aber ich habe mit meinen zwei linken Daumen und ohne "Bastelkiste" lernen müssen, dass der Gesamtpreis oft dem eines Fertigproduktes nahekommt, wenn ich jedes Teil per Versand bestellen oder dafür mit dem Auto 80 km fahren muss und mir noch dann noch das erste Loch ausreißt und ein Netzteil durchbrennt.
:redhead

Seitdem schaue ich mehr nach Fertigprodukten. ... auch wenn die Bastelei mehr Spaß gemacht hat.
Ich hab neulich auch so ein Teil gebaut, PC Lüfter und 12V Netzteil hatte ich noch rumliegen, Poti, Wiederstände etc habe ich bei Conrad gekauft, habe alles doppelt genommen, falls ich nochmal in den Genuß komme einen zu bauen. Als Box habe ich ne Alte Holzschachtel von Forstnerbohrern genommen. Gesamtkosten beliefen sich bei nicht ganz 5€ pro Schaltung. Nen Lüfter bekommste bei Ebay neu auch schon für 5€. Du bist doch am Donnerstag eh in Berlin ist also kaum ein Umweg für dich :)

Re: Eigenbau Magnetrührer unter 30 EUR

Verfasst: Mittwoch 24. Februar 2016, 11:19
von Malzwein
Ich habe mich beim Magnetrührer nach einigen Überlegungen zum Selberbauen zu Weihnachten für so ein Fertigprodukt entschieden. :redhead

Re: Eigenbau Magnetrührer unter 30 EUR

Verfasst: Mittwoch 24. Februar 2016, 11:49
von JuggerNaut84
Naja gut ok :Bigsmile

Ich hätte dir zur Not auch einen gebaut für ein paar Fläschchen selbstgebrautes :Mad2

Re: Eigenbau Magnetrührer unter 30 EUR

Verfasst: Mittwoch 24. Februar 2016, 14:28
von dingenz
Tolles Projekt! Gibt's da noch mehr Bilder? Vom Innenleben, etc.? :Smile

Re: Eigenbau Magnetrührer unter 30 EUR

Verfasst: Freitag 26. Februar 2016, 07:49
von Claus1982
Hallo dingenz,
ich werde den Deckel bald durch eine Alu Dibond Platte ersetzen, da sich der Plastik Deckel offenbar ein bis zwei mm in der Mitte nach unten gebogen hat. Da mein Magnet sehr knapp unter dem Deckel sitzt schleift dieser nun leicht ab 700ml im Erlenmeyerkolben. Wenn ich den Deckel tausche mache ich ein Foto vom Innenleben.

Gruß Claus

Re: Eigenbau Magnetrührer unter 30 EUR

Verfasst: Freitag 26. Februar 2016, 09:17
von dingenz
Claus1982 hat geschrieben:Hallo dingenz,
ich werde den Deckel bald durch eine Alu Dibond Platte ersetzen, da sich der Plastik Deckel offenbar ein bis zwei mm in der Mitte nach unten gebogen hat. Da mein Magnet sehr knapp unter dem Deckel sitzt schleift dieser nun leicht ab 700ml im Erlenmeyerkolben. Wenn ich den Deckel tausche mache ich ein Foto vom Innenleben.
Super, würde mich freuen! Finde das Ergebnis wirklich gelungen!
Ein Selbstbau Magnetrührer fehlt mir nämlich noch. Wäre ein schönes Projekt! :Wink

Re: Eigenbau Magnetrührer unter 30 EUR

Verfasst: Donnerstag 24. März 2016, 12:59
von Hagen
Ziehe den Thread nochmal hoch. Hatte die Frage nach der Leistungfähigkeit der Magneten ja bereits gestellt. Leider hat sich niemand darauf gemeldet. Da zwischenzeitig der eine oder andere das Teil wohl nachgebaut haben dürfte, daher nochmal:

Wie stark müssen die Magneten sein, um damit wirksam einen 3l-Erlmeyerkolben zu betreiben?
Ich mutmaße mal, dass die Masse des Eisenkern im Rührfisch dabei auch eine Rolle spielen dürfte?

Kann dazu jemand was sagen?

Experiment mit 5l-Eimerchen oder entsprechend großer Messbecher dürfte auch reichen, wenn kein 3l-Erlmeyerkolben vorhanden ist.

Re: Eigenbau Magnetrührer unter 30 EUR

Verfasst: Donnerstag 24. März 2016, 13:15
von Flothe
Moin Hagen,

also ich habe eine "Stange" aus diesen Neodym-Magneten quer über die Drehachse des Lüfters geklebt.

http://www.amazon.de/gp/aw/d/B0187JGP1I ... ref=plSrch

Mit einzelnen Magnetplättchen sind mir die Rührfische immer wieder aus der Bahn geflogen.

Für große Volumen habe ich einen Rührfisch mit gut 4-5 cm Länge und 0,7 cm Durchmesser. Damit kann ich auch einen halb gefüllten 10 Liter Eimer in Drehung versetzen.
Allerdings ist das bei dem Volumen wirklich nur noch eine leichte Zirkulation. Das liegt aber an der Stärke des Lüfters. Ich denke die Magneten würden auf einem stärkeren Rotor auch noch höhere Drehzahlen mitmachen.

LG Florian

Re: Eigenbau Magnetrührer unter 30 EUR

Verfasst: Donnerstag 24. März 2016, 15:35
von Hagen
Der Aspekt spielt sicher eine Rolle, ist aber zunächst eine Frage des Abstands zwischen Lüfter und Gehäusedeckel, denke ich. Je größer der Abstand, desto stärker der Magnet.
Durch die zwei Magnete erzielst du natürlich auch eine verstärkte Kraft des Gesamtmagnetfelds.

Genau genommen bräuchte ich genaue Paramter zu:

1) Magnetstärke
2) Lüfter(drehmoment?)
3) Magnetfisch

Unter Berücksichtigung eines möglich geringen Abstand zwischen Magneten und Gehäusedeckels sollten diese WErte den problemlosen Antrieb eines 3l-Erlkmeyerkolbens gewährleisten.
Wollte eigentlich vermeiden, nacheinander die einzelnen Komponenten städnig nachzubestellen und auszutauschen bis es dann vielleicht mal klappt.

Man kann die Frage anders stellen: Kann es durch einen zu starken Magneten zur Funktionbsbeeinträchtigung kommen?
Wahrscheinlich, mutmaße ich, dann klebte der Rührfisch die ganze Zeit auf dem Boden!?

Re: Eigenbau Magnetrührer unter 30 EUR

Verfasst: Donnerstag 24. März 2016, 16:43
von Flothe
Hagen hat geschrieben:Man kann die Frage anders stellen: Kann es durch einen zu starken Magneten zur Funktionbsbeeinträchtigung kommen?
Wahrscheinlich, mutmaße ich, dann klebte der Rührfisch die ganze Zeit auf dem Boden!?
Du meinst, dass durch einen zu starken Magneten die Reibung zwischen Glas und Rührfisch so groß wird, dass er sich nicht mehr dreht?

In der Regel sind diese Rührfische ja aus Teflon und daher sehr "gleitfreudig". Die Magnetfelder von den Labormagnetrührern, die wir hier benutzen sind auf jeden Fall viel kräftiger. Da dreht der Fisch sich auch noch 5-10 cm über dem Rührer schwebend.

Ich habe mir eher schonmal Gedanken über die Wechselwirkung der Magnetfelder von Magnet und Lüfter-Spule gemacht. Da war doch was mit Induktion und Lorentz-Kraft und so. Bin aber kein Physiker.

Zum Lüfterdrehmoment kann ich keine exakten Daten liefern. Wie aber schon im redundanten Thread geschrieben, ist bei meinem Lüfter (Marke: Alpenföhn, 12V) das Drehmoment nur ausreichend groß, wenn die maximale Spannung anliegt, um einen großen Rührfisch in Flüssigkeit in Drehung zu versetzen. Sobald der Lüfter Schwung hat, kann die Spannung reduziert werden.

Re: Eigenbau Magnetrührer unter 30 EUR

Verfasst: Donnerstag 24. März 2016, 17:35
von Hagen
Kräftiger ist auch wieder relativ. Ich kann auch Nedodym-Kleinmagneten haben, die eine Tragkraft zwischen 100 gr. und 20 kg haben. Da habe ich für den konkreten Einsatzzweck überhaupt keine Vorstellungen.

Re: Eigenbau Magnetrührer unter 30 EUR

Verfasst: Donnerstag 24. März 2016, 18:59
von Flothe
Also die Magneten, die ich oben verlinkt habe, haben eine Haftkraft von 1,1 kg (ich nehme an pro Stück; Lieferumfang sind 20 Stück). Ich habe wie gesagt alle 20 zusammen als "Stange" quer über die Drehachse geklebt.

1. Ich glaube nicht, dass sich die Haftkraft proportional mit der Anzahl der Magnete steigert. Die 20 am Stück haben also bestimmt keine 22 kg Haftkraft.

2. Bei mir liegt die "Magnetstange" auf der Seite. Ebenso natürlich der Rührfisch. Der Fisch ordnet sich also parallel zum Magneten den Magnetfeldlinien folgend an.
Die "horizontale Haftkraft" dürfte nochmal geringer sein als die Vertikale.

Das ist mein Setup.
Wie gesagt bringe ich damit 5 Liter konstant in Bewegung, ohne dass der Rührfisch aus der Bahn fliegt.
Wenn mein Lüfter stärker wäre, würde der Fisch mMn auch noch nicht aus der Bahn fliegen.

Verglichen damit ist das Magnetfeld eines echten Laborrührers um ein vielfaches kräftiger, ohne, dass der Rührfisch bewegungsunfähig am Laborglas haftet.

LG Florian

Re: Eigenbau Magnetrührer unter 30 EUR

Verfasst: Donnerstag 24. März 2016, 21:23
von Hagen
Ah, danke! vobei ich bei 2) nicht ganz sicher bin, ob ich es richtig verstanden habe.
Wenn ich dich richtig verstehe, hast du das Magnetfeld also zur Seite, im Winkel von 45° zum Rührfisch hin ausgerichtet und nicht direkt nach oben?

Was ist Sinn und Zweck dieser Anordnung? Normalerweise würde man doch das Magnetfeld direkt nach oben ausrichten?

Re: Eigenbau Magnetrührer unter 30 EUR

Verfasst: Donnerstag 24. März 2016, 21:45
von Flothe
Hallo Hagen,

zum besseren Verständnis von Punkt 2 habe ich die folgende Skizze angefertigt. Man verzeihe mir bitte mein künstlerisches Unvermögen :P :redhead
IMG_20160324_214028.jpg
Links siehst du die Anordnung, die ich zuerst versucht habe. Der Kreis in der Aufsicht stellt die Scheibe im Zentrum eines PC Lüfters dar. Ich habe hier jeweils links und rechts von der Drehachse (Mitte der Scheibe) je einen Magneten (später auch je 3 Magneten) befestigt.
Diese Anordnung hat nicht funktioniert. Der Fisch geriet immer wieder in Unruhe und flog aus der Bahn.

Dann bin ich dazu übergegangen wie rechts im Bild alle 20 Magneten als zusammenhängenden "Stabmagneten" quer über die Drehachse zu legen.
Wie du siehst ordnet sich so der Rührfisch parallel zu den Feldlinien des Stabmagmeten aus.
Dadurch läuft das System ungemein stabiler.

LG Florian

Re: Eigenbau Magnetrührer unter 30 EUR

Verfasst: Dienstag 5. April 2016, 10:54
von sb11
Hallo zusammen,

ich bin auch gerade dabei den passenden Magneten für meinen Selbstbau-Magnetrührer auszusuchen. Meint ihr, dass dieser Magnet geeignet ist:

https://www.magnet-shop.net/neodym/quad ... elt-4.2-kg

Danke und Grüsse,
Sebastian

Re: Eigenbau Magnetrührer unter 30 EUR

Verfasst: Donnerstag 14. April 2016, 17:08
von Flothe
Denke schon :)

Re: Eigenbau Magnetrührer unter 30 EUR

Verfasst: Donnerstag 14. April 2016, 17:26
von schrist
So sieht mein Eigenbau aus...
Kosten? Puh... Also ich glaube das teuerste waren die Magneten und Versand. Lüfter gabs geschenkt, Plexiglas, Schrauben und ein 12V-Netzteil lagen im Keller.

Das besondere am Lüfter: Ein kleiner Schalter mit 3 Stufen!!! :Bigsmile

Den ersten Hefestarter über 3 Tage im Fed-Batch hat er gut überstanden.

Re: Eigenbau Magnetrührer unter 30 EUR

Verfasst: Donnerstag 14. April 2016, 19:49
von DerWelcherDurstHat
tommes hat geschrieben: Wenn ich einen Rührer nachbauen würde, dann als Heizung einen Deckel aus Alu (damit der Magnet nicht gestört wird)
Magnetfeld wird auch durch Alu gestört. Denke an das Prinzip der Wirbelstrombremse, die funktioniert mit Alu wunderprächtigst...

BTW: gibt es keine Probleme mit der Unwucht?

Re: Eigenbau Magnetrührer unter 30 EUR

Verfasst: Freitag 15. April 2016, 14:41
von schrist
Hm, also wer es ganz genau nimmt, der kann da sicherlich noch etwas mit Heißkleber auswuchten, aber mich stört das nicht... Das ist so minimal...

Re: Eigenbau Magnetrührer unter 30 EUR

Verfasst: Montag 18. Dezember 2017, 10:56
von Klaus53123
Hallo Gemeinde,
Es war ja klar, dass es so kommt....

Vor mir liegt die Fan Mate 2 und ein Lüfter „be quiet“ 92 mm.

Aus der Fan Mate kommen zwei Kabelstränge mit je drei Kabeln (schwarz, rot weiß und schwarz rot gelb) dran und je einem Stecker. Aus meinem Lüfter kommen vier Kabel, alle schwarz mit einem Stecker dran. Natürlich passt der Stecker des Lüfter nicht in einen der beiden Stecker an der Fan Mate.

Ich habe jetzt kein Problem alle Stecker abzuschneiden und die Kabel direkt zu verbinden. Aber welche schließe ich an? Fan Mate seitig vermute ich mal schwarz und rot auf die Spannungsversorgung an dem Stecker der für das Motherboard vorgesehen ist und schwarz und rot am Lüfter. Aber an welche der vier schwarzen des Lüfters?????

Wäre für eine Erhellung sehr dankbar
LG
Klaus

Re: Eigenbau Magnetrührer unter 30 EUR

Verfasst: Montag 18. Dezember 2017, 11:57
von Kurt
Hm ich glaube das ist doof weil:

3-polig: Geschwindigkeitsregelung über Lüfterspannung (Gehäuselüfter)
4-polig: Geschwindigkeitsregelung über PWM-Signal (CPU-Lüfter)

Das heißt das dein Lüfter prinzipiell nicht für eine Geschwindigkeitsregleung über Spannung gemacht wurde. Ich weiß nicht wie der Lüfter reagiert, wenn er am PWM-Eingang kein Signal bekommt (wahrscheinlich läuft er nicht). Evtl. kann man den PWM-Pin dauerhaft auf "high" setzen (an Spannung anschließen, aber ob 5V oder 12V weiß ich nicht) und über die Versorgungsspannung trotzdem regeln. Versuch macht kluch, die Pinbelegungen findet man bei google.

Edit: Habe gerade ein Datenblatt gefunden das für einen nicht angeschlossenen PWM-Pin den Lüfter auf maximaler Drehzahl laufen lässt. Das ist gut! Dann kannst Du versuchen über den Fan Mate zu steuern.
http://www.overclock.net/content/type/6 ... 0/flags/LL
Pin 1 ist Masse, Pin 2 ist +12V Die Pin-Reihenfolge definiert sich über die Steckergeometrie.

Re: Eigenbau Magnetrührer unter 30 EUR

Verfasst: Montag 18. Dezember 2017, 12:24
von DerDerDasBierBraut
Von dem 4poligen CPU Lüfter belegst du zumindest Pin 1 und 2 (GND, +12V).
Der Tachokontakt (Pin 3) ist unnötig.
Pin 4 ist der PWM Eingang des Lüfters. Dieser Eingang erwartet ein gepulstes 12V Signal. Ist der Eingang Low bzw. offen, dann dreht der Lüfter mit Vollgas. Liegt er an 12V dreht der Lüfter mit minimaler Drehzahl. Hier hast du also 2 Optionen. Entweder lässt du diesen Pin unbelegt und verbindest Pin 2 mit dem gepulsten Ausgang deines PWMs oder du legst Pin 2 auf 12V Dauerspannung und klemmst Pin 4 zusätzlich auf den gepulsten Ausgang deines PWMs.
Probiere aus, bei welcher Variante dein Lüfter bei niedrigen Drehzahlen am besten funktioniert. Ich weiß, dass der 92mm 4-Pol BeQuiet bei meinem PWM Modul bei kleinen eingestellten Drehzahlen stehen bleibt und ab einer gewissen "Spannung" relativ sprunghaft anläuft (hatte nur Pin 1 und 2 angeschlossen). Die 120mm und 140mm HighSpeed Versionen dieses Lüfters funktionieren tadellos im kompletten Regelbereich des PWMs.
Es ist natürlich möglich, dass der 92mm Lüfter über seinen eigenen PWM Eingang (Pin 4) besser im unteren Drehzahlbereich arbeitet. Eine Rückinfo von dir wäre toll, falls du es probierst.

PS: Falls du die Variante über den Pin 4 benutzt, dann verhält sich der Drehknopf des PWMs natürlich falsch herum. Leicht aufgedreht dreht der Lüfter schnell, voll aufgedreht bedeutet eine kleine Drehzahl. Zudem brauchst du einen zusätzlichen schalter zum Ein- und Ausschalten der +12V Dauerspannung.

Bild

Re: Eigenbau Magnetrührer unter 30 EUR

Verfasst: Donnerstag 21. Dezember 2017, 19:23
von Klaus53123
zuerst mal vielen Dank für die Antwort.

Ich gehe mal davon aus wenn von PWM geredet wird, ihr den geregelten + Ausgang des Fan Mate meint. Ist das richtig?

Ich werde das erst nächstes Jahr im Mai oder Juni realisieren können. Ich habe die Schnauze von dem Winter voll und fliehe auf mein Schiff auf den Bahamas. Aber dann werde ich auf jeden Fall berichten. Ehrenwort! :-)

Re: Eigenbau Magnetrührer unter 30 EUR

Verfasst: Donnerstag 21. Dezember 2017, 21:12
von DerDerDasBierBraut
Jepp. Der gepulste Ausgang der Steuerung.