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Bierspindel/Saccharimeter defekt?

Verfasst: Sonntag 28. Februar 2016, 15:33
von CarlosPescador
Mein Saccharimeter (http://www.hobbybrauerversand.de/Saccha ... l-0-25-02-) ist scheinbar defekt, bei 20°C warmen Wasser zeigt es 0,8°P an. :Waa :thumbdown

Meine Frage jetzt: Kann ich bei allen Messungen einfach 0,8°P abziehen oder ist davon auszugehen, dass der Fehler/die Abweichung mit steigender Stammwürze zunimmt? :Grübel
Es geht vor allem um den aktuellen Sud, bei der nächsten Bestellung wird ein neues Gerät bestellt...

Einen schönen Sonntag noch

Re: Bierspindel/Saccharimeter defekt?

Verfasst: Sonntag 28. Februar 2016, 15:42
von §11
Kann man nicht sagen, außer du misst nach ob die Abstände der Skalierung passen (hab ich auch schon erlebt...)

Re: Bierspindel/Saccharimeter defekt?

Verfasst: Sonntag 28. Februar 2016, 15:46
von hyper472
Gibt es einen Unterrschied zur Messung in destilliertem Wasser? Oder - Frage an die Kenner - ist das bei der Spindel irrelevant?

Re: Bierspindel/Saccharimeter defekt?

Verfasst: Sonntag 28. Februar 2016, 19:37
von inem
Du könntest eine Zuckerlösung herstellen und die messen. Eventuell auch mehrere Konzentrationen. Dann siehst du ob die Spindel eine lineare Abweichung hat. Wenn der Fehler immer gleich bleibt, würde ich auch keine neue bestellen, die könnte genauso wieder daneben liegen.

Re: Bierspindel/Saccharimeter defekt?

Verfasst: Sonntag 28. Februar 2016, 20:15
von Johnny H
Meine 0-7°P-Spindel zeigt in Leitungswasser auch 0,3°P an. Keine Ahnung, ob der Fehler linear ist. Eine Kalibrierung mit Zuckerlösung nehme ich mir schon seit langem vor...

Re: Bierspindel/Saccharimeter defekt?

Verfasst: Montag 29. Februar 2016, 09:21
von CarlosPescador
Johnny H hat geschrieben:Meine 0-7°P-Spindel zeigt in Leitungswasser auch 0,3°P an. Keine Ahnung, ob der Fehler linear ist. Eine Kalibrierung mit Zuckerlösung nehme ich mir schon seit langem vor...
Ja ich war bislang auch zu faul, aber vielleicht hole ich das später mal nach....

Re: Bierspindel/Saccharimeter defekt?

Verfasst: Montag 29. Februar 2016, 10:59
von olibaer
Hallo zusammen,
hyper472 hat geschrieben:Gibt es einen Unterrschied zur Messung in destilliertem Wasser?
Du meinst den Unterschied zwischen "Leitungswasser" und "destilliertem Wasser" ?
Natürlich gibt es den und es hängt im wesentlichen davon ab, was "Leitungswasser" überhaupt ist. Hier ein paar Zahlen:

Ich habe eine eichfähige Präzisionsspindel 0-7 %mas[1], Skalierung 0,1%mas, Ablesung unten. Bei 20°C zeigt diese für mein Leitungswasser (17°dh GH, davon 14°dH KH) 0,1 %mas an.
Das destillierte Wasser misst sie bei 20°C, korrekter Weise, mit 0,0 %mas. Wäre ich in Dortmund (>40°dh GH), könnte ich mit dieser Spindel im Leitungswasser wahrscheinlich 0,2 %mas messen.
Je nach Salzgehalt des Leitungswasser ist es durchaus möglich, dass sich mit einer geeigneten(geeichten/eichfähigen) Spindel 0,3 %mas messen lassen(bei 20°C).

Möchte man also die Güte seiner Spindel überprüfen, muss man das in destilliertem Wasser tun und das günstigster Weise in einer Probe, die eine Temperatur von 20°C hat (-> ggf. Angaben auf der Spindel beachten). Die Differenz "Ablesewert" in %mas zu 0,0 %mas darf man in solch einem Szenario erst einmal als systematischen Fehler für genau diese Spindel annehmen und man sollte diesen "Korrekturwert" bei der Messung berücksichtigen(der Fehler ist linear). Die Bereitung einer Zuckerlösung braucht es nicht wirklich.

Mit solch einem systematischen Fehler kann man erst mal gut leben, allerdings muss offen bleiben, woher der systematische Fehler kommt. Lässt sich die Abweichung zum Null-Wert(dest.Wasser) z.B. damit erklären, dass sich die im Spindelhals eingerolle Papierskala unwillkürlich verschoben hat, wirds' ziemlich bitter - auch für den Hobbybrauer(-> Speiseberechnung).

Gruß
Oli


Verweise:
[1] %mas, Massenprozente bzw. Gewichts-/Gewichtsprozente GG% in der Einheit g/100g. In unvergorenen Würzen entspricht 1%mas 1°P.