Hallo zusammen,
hyper472 hat geschrieben:Gibt es einen Unterrschied zur Messung in destilliertem Wasser?
Du meinst den Unterschied zwischen "
Leitungswasser" und "
destilliertem Wasser" ?
Natürlich gibt es den und es hängt im wesentlichen davon ab, was "
Leitungswasser" überhaupt ist. Hier ein paar Zahlen:
Ich habe eine eichfähige Präzisionsspindel 0-7 %mas
[1], Skalierung 0,1%mas, Ablesung unten. Bei 20°C zeigt diese für mein Leitungswasser (17°dh GH, davon 14°dH KH) 0,1 %mas an.
Das destillierte Wasser misst sie bei 20°C, korrekter Weise, mit 0,0 %mas. Wäre ich in Dortmund (>40°dh GH), könnte ich mit dieser Spindel im
Leitungswasser wahrscheinlich 0,2 %mas messen.
Je nach Salzgehalt des Leitungswasser ist es durchaus möglich, dass sich mit einer geeigneten(geeichten/eichfähigen) Spindel 0,3 %mas messen lassen(bei 20°C).
Möchte man also die
Güte seiner Spindel überprüfen, muss man das in destilliertem Wasser tun und das günstigster Weise in einer Probe, die eine Temperatur von 20°C hat (-> ggf. Angaben auf der Spindel beachten). Die Differenz "
Ablesewert" in %mas zu 0,0 %mas darf man in solch einem Szenario erst einmal als systematischen Fehler für genau diese Spindel annehmen und man sollte diesen "
Korrekturwert" bei der Messung berücksichtigen(der Fehler ist linear). Die Bereitung einer Zuckerlösung braucht es nicht wirklich.
Mit solch einem systematischen Fehler kann man erst mal gut leben, allerdings muss offen bleiben, woher der systematische Fehler kommt. Lässt sich die Abweichung zum Null-Wert(dest.Wasser) z.B. damit erklären, dass sich die im Spindelhals eingerolle Papierskala unwillkürlich verschoben hat, wirds' ziemlich bitter - auch für den Hobbybrauer(-> Speiseberechnung).
Gruß
Oli
Verweise:
[1] %mas, Massenprozente bzw. Gewichts-/Gewichtsprozente
GG% in der Einheit g/100g. In unvergorenen Würzen entspricht 1%mas 1°P.