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Wann ist ein Bier ein Pils?
Verfasst: Donnerstag 10. März 2016, 20:03
von hottiwf
Moin Leute,
ich hab mal eine ganz dämmliche Frage. Wann ist mein Bier ein Pils?
Wenn es um die 5% Alkohol hat, untergärig entsprechend vergohren wurde und zu 100% aus Pilsener Malz besteht? Da wäre nämlich meine Frage/n.Wenn ich 5 bis 10% Weizenmalze aufgrund der "Rundung" und des Schaums beimischen würde, dürfze ich dann noch von einem Pils sprechen?
Gibt es da nicht (wie für eigentlich alles in Deutschland) nicht einen strengen Regelkatalog?
Gruß der Hotti
Re: Wann ist ein Bier ein Pils?
Verfasst: Donnerstag 10. März 2016, 20:06
von Bronkhorst
Re: Wann ist ein Bier ein Pils?
Verfasst: Donnerstag 10. März 2016, 20:10
von Bronkhorst
Als Hobbybrauer kannst du dein Bier nennen und brauen wie du willst.
Nach RHG wäre Weizenmalz nicht erlaubt. War mir bei meinem vorletzten Sud aber auch egal
Also hau rein das Zeug!
Gruß
Jens
Re: Wann ist ein Bier ein Pils?
Verfasst: Donnerstag 10. März 2016, 20:29
von Flothe
Bronkhorst hat geschrieben:Als Hobbybrauer kannst du dein Bier nennen und brauen wie du willst.
Für eine gemeinsame Gesprächsbasis und damit jeder ungefähr weiß was gemeint ist, sollte man sich aber schon an die Stil-Bezeichnungen halten, finde ich ;)
Z.B. ein Obergäriges mit hohem Weizenanteil und Bananenaromen ist nunmal kein Pils.
LG Florian
Re: Wann ist ein Bier ein Pils?
Verfasst: Donnerstag 10. März 2016, 20:34
von Bronkhorst
Stimmt, du hast recht!
Ich aber auch...
Gruß
Jens
Re: Wann ist ein Bier ein Pils?
Verfasst: Donnerstag 10. März 2016, 21:44
von chaos-black
Ich bin tatsächlich auch shcon nem kleinen kommerziellen Brauer begegnet, der hat ein Bier gebraut, dass ich als Englisch-Deutsches Ale bezeichnen würde(Schüttung die Richtung Pale Ale Malz geht, zurückhaltende Hopfungen mit Perle und dazu ne Obergärige Hefe), was er als Pilsner verkauft hat. Fand ich schon iritierend.
Re: Wann ist ein Bier ein Pils?
Verfasst: Donnerstag 10. März 2016, 21:52
von uli74
Ein Pils ist ein Pils wenn es den BJPC-Standards entspricht. Bittere und Farbe müssen passen, es muss UG vergoren sein.
Wezenmalz in der Schüttung sind unnötig, nen tollen Schaum kriegst Du auch wenn Du die Eiweissrast weglässt.
Re: Wann ist ein Bier ein Pils?
Verfasst: Donnerstag 10. März 2016, 21:55
von flying
Überhaupt jedes Hobbybrauerbier ist ein Pils. Egal wie stark, dunkel, sauer, süß oder salzig. Irgendein ein Pils ist es immer..

Re: Wann ist ein Bier ein Pils?
Verfasst: Donnerstag 10. März 2016, 21:58
von Brewtotype
Ich brau immer mein Pils so: 100% Röstgerste mit WYEAST 3463 mit reiner Whirlpoolgabe Amarillo (12IBU) und 4 g/L Stopfhopfen Mosaic
Edit: Es muss halt authentisch sein ^^
Re: Wann ist ein Bier ein Pils?
Verfasst: Donnerstag 10. März 2016, 21:59
von gulp
Ist
der Schaum rund genug? Da brauchts kein Weizenmalz im Pilsener.
Gruß
Peter
Re: Wann ist ein Bier ein Pils?
Verfasst: Donnerstag 10. März 2016, 22:03
von Corvus
Re: Wann ist ein Bier ein Pils?
Verfasst: Donnerstag 10. März 2016, 22:05
von Johnny H
Brewtotype hat geschrieben:Ich brau immer mein Pils so: 100% Röstgerste mit WYEAST 3463 mit reiner Whirlpoolgabe Amarillo (12IBU) und 4 g/L Stopfhopfen Mosaic
Edit: Es muss halt authentisch sein ^^
Frechheit, sowas zu posten! Wo soll bei der Schüttung das sortentypische DMS und die dezent milchsaure Note herkommen?
Tilo, entsetzt!

Re: Wann ist ein Bier ein Pils?
Verfasst: Donnerstag 10. März 2016, 22:08
von uli74
Johnny H hat geschrieben:
Frechheit, sowas zu posten! Wo soll bei der Schüttung das sortentypische DMS und die dezent milchsaure Note herkommen?
Tilo, entsetzt!

Keine Sorge, bei 100% Röstmalz wirds auch ohne Milchsäure sauer...
Re: Wann ist ein Bier ein Pils?
Verfasst: Donnerstag 10. März 2016, 22:10
von Flothe
uli74 hat geschrieben:Johnny H hat geschrieben:
Frechheit, sowas zu posten! Wo soll bei der Schüttung das sortentypische DMS und die dezent milchsaure Note herkommen?
Tilo, entsetzt!

Keine Sorge, bei 100% Röstmalz wirds auch ohne Milchsäure sauer...
Aber dann bitte die technischen Enzyme nicht vergessen, wenn schon Pils, dann bitte auch nach RHG!
Re: Wann ist ein Bier ein Pils?
Verfasst: Donnerstag 10. März 2016, 22:12
von Brewtotype
Johnny H hat geschrieben:
Frechheit, sowas zu posten! Wo soll bei der Schüttung das sortentypische DMS und die dezent milchsaure Note herkommen?
Tilo, entsetzt!

Die Aromen bekomme ich durch eine offene Gärung in alten Joghurtbechern im Gemüsefach .... Jetzt gruselt es mich selber

Re: Wann ist ein Bier ein Pils?
Verfasst: Donnerstag 10. März 2016, 22:17
von Ursus007
Brewtotype hat geschrieben:Die Aromen bekomme ich durch eine offene Gärung in alten Joghurtbechern im Gemüsefach .... Jetzt gruselt es mich selber

Maracuja-Rettich?

Re: Wann ist ein Bier ein Pils?
Verfasst: Donnerstag 10. März 2016, 22:25
von Tyrion
Brewtotype hat geschrieben:Ich brau immer mein Pils so: 100% Röstgerste....
Ich nehme an die Rasten machst du pilstypisch also etwa
45min bei 62°C
20min bei 72°C
und damit es nicht allzu brenzlig wird die Röstgerste dann erst zum Ende der Verzuckerungsrast zugeben.
Re: Wann ist ein Bier ein Pils?
Verfasst: Donnerstag 10. März 2016, 22:35
von uli74
Tyrion hat geschrieben:Brewtotype hat geschrieben:Ich brau immer mein Pils so: 100% Röstgerste....
Ich nehme an die Rasten machst du pilstypisch also etwa
45min bei 62°C
20min bei 72°C
und damit es nicht allzu brenzlig wird die Röstgerste dann erst zum Ende der Verzuckerungsrast zugeben.
Also Wasser erwärmen auf 45° C, eine dreiviertel Stunde warten, dann aufheizen auf 72° C, Temperatur 20 min halten und dann kurz vorm Abmaischen die Röstgerste reingeschmissen. Ist das das Original Krombacher-Rezept?;)
Re: Wann ist ein Bier ein Pils?
Verfasst: Donnerstag 10. März 2016, 22:41
von teamplayer
.
Re: Wann ist ein Bier ein Pils?
Verfasst: Donnerstag 10. März 2016, 22:43
von chaos-black
Irgendwie fühlte ich mich gerade dumm, weil ich nich weiß was an 45min maltoserast und 20min verzuckerungsrast problematisch sein soll...
Re: Wann ist ein Bier ein Pils?
Verfasst: Donnerstag 10. März 2016, 22:46
von Tyrion
uli74 hat geschrieben:
Also Wasser erwärmen auf 45° C, eine dreiviertel Stunde warten, dann aufheizen auf 72° C, Temperatur 20 min halten und dann kurz vorm Abmaischen die Röstgerste reingeschmissen. Ist das das Original Krombacher-Rezept?;)
[/quote]
Unbedingt vor Aufheizen auf Abmaischtemp. und Zugabe der Röstgerste noch eine Jodprobe machen, um sicherzustelle, dass das Wasser auch völlig Verzuckert wurde.
Re: Wann ist ein Bier ein Pils?
Verfasst: Freitag 11. März 2016, 02:08
von Odin
Ohje, ihr lasst aber echt keine Vorlage ungenutzt
Ich versuche mal, meine Vorgehensweise an ein gutes Pils zu beschreiben. Ein gutes Pils ist dabei eigentlich relativ einfach. Wenn das Bier so ca. 5% Alkohol hat, dann ist es ein Pils. Die Zutaten hierfür sind dabei eigentlich unwichtig. Steht doch schon seit 500 Jahren im Reinheitsgebot drin. Einfach Wasser nehmen, kann ruhig auch vom Dach sein. Gerste vom Feld holen, denn von Malz war nie die Rede. Irgendeinen Hopfen rein, halt das, was man so im Wald findet. Die Gerste, den Hopfen und das Wasser gut vermischen. All das darf natürlich nicht länger als sieben Minuten dauern, denn jeder weiss, dass ein gutes Pils nicht länger als sieben Minuten dauern darf. Somit ist der Brautag schon beendet. Diesen Brei muss man nun genau 21 Tage stehenlassen. Jetzt ist es ein richtig gutes Pils geworden. Jetzt sucht man einen Gartenschlauch und füllt das Bier mit diesem direkt in Flaschen. Wer Bier ohne Bröckchen möchte, der kann vorher alles durch eine Windel laufen lassen. Ist eigentlich unnötig, denn man kann das Pils auch durch bunte Stohhalme trinken. Ein gutes Pils erkennt man aber primär daran, dass man ca. 10 Halbe davon trinken kann. In Bayern wären das ca.6 Moas.Sechs deshalb, weil die Gläser ja nie richtig voll sind. Eigentlich wird aber im Moas eher Märzen ausgeschenkt, aber wir wollen mal nicht kleinlich sein. Wer auf Sauerpils steht, der kann den Sud natürlich auch durch eine gebrauchte Pferdedecke laufen lassen. Ein so hergestelltes Pils wird immer sein Anhänger finden. Ein guter Gradmesser wäre auch, wenn man die besagten 10 Halbe, oder 6 Moas(Bayern) in etwa 3 Stunden trinken kann. Dabei kann man ruhig betrunken werden, eigentlich geht der Trend eher in die Richtung hackezu

Wer jetzt also so richtig blau ist, also so richtig, aber ohne Kotzen, der ist der echte Pilstrinker, einer also, der eines solchen Pilssudes auch würdig ist. Ich hoffe ich konnte helfen

Re: Wann ist ein Bier ein Pils?
Verfasst: Freitag 11. März 2016, 02:27
von Alt-Phex
Ohne Pilz kein Bier.
Re: Wann ist ein Bier ein Pils?
Verfasst: Freitag 11. März 2016, 07:03
von emjay2812
Ich habe hier noch eine Flasche Pseudo-Pils. Die obergärige Muntons GOLD hat mein Bier sehr trocken vergoren,
Und nach langer Reifungszeit kommen auch die Hopfenaromen so richtig zur Geltung.
Schmeckt wie ein Pils, ist aber keins.
Re: Wann ist ein Bier ein Pils?
Verfasst: Freitag 11. März 2016, 07:49
von uli74
Odin hat geschrieben:Ohje, ihr lasst aber echt keine Vorlage ungenutzt
Ich versuche mal, meine Vorgehensweise an ein gutes Pils zu beschreiben. Ein gutes Pils ist dabei eigentlich relativ einfach. Wenn das Bier so ca. 5% Alkohol hat, dann ist es ein Pils. Die Zutaten hierfür sind dabei eigentlich unwichtig. Steht doch schon seit 500 Jahren im Reinheitsgebot drin. Einfach Wasser nehmen, kann ruhig auch vom Dach sein. Gerste vom Feld holen, denn von Malz war nie die Rede. Irgendeinen Hopfen rein, halt das, was man so im Wald findet. Die Gerste, den Hopfen und das Wasser gut vermischen. All das darf natürlich nicht länger als sieben Minuten dauern, denn jeder weiss, dass ein gutes Pils nicht länger als sieben Minuten dauern darf. Somit ist der Brautag schon beendet. Diesen Brei muss man nun genau 21 Tage stehenlassen. Jetzt ist es ein richtig gutes Pils geworden. Jetzt sucht man einen Gartenschlauch und füllt das Bier mit diesem direkt in Flaschen. Wer Bier ohne Bröckchen möchte, der kann vorher alles durch eine Windel laufen lassen. Ist eigentlich unnötig, denn man kann das Pils auch durch bunte Stohhalme trinken. Ein gutes Pils erkennt man aber primär daran, dass man ca. 10 Halbe davon trinken kann. In Bayern wären das ca.6 Moas.Sechs deshalb, weil die Gläser ja nie richtig voll sind. Eigentlich wird aber im Moas eher Märzen ausgeschenkt, aber wir wollen mal nicht kleinlich sein. Wer auf Sauerpils steht, der kann den Sud natürlich auch durch eine gebrauchte Pferdedecke laufen lassen. Ein so hergestelltes Pils wird immer sein Anhänger finden. Ein guter Gradmesser wäre auch, wenn man die besagten 10 Halbe, oder 6 Moas(Bayern) in etwa 3 Stunden trinken kann. Dabei kann man ruhig betrunken werden, eigentlich geht der Trend eher in die Richtung hackezu

Wer jetzt also so richtig blau ist, also so richtig, aber ohne Kotzen, der ist der echte Pilstrinker, einer also, der eines solchen Pilssudes auch würdig ist. Ich hoffe ich konnte helfen

Ganz wichtig ist auch, dass man unbedingt nach drei Tagen abfüllen muss wenn nichts mehr blubbert! Bloss nicht länger warten!
Re: Wann ist ein Bier ein Pils?
Verfasst: Freitag 11. März 2016, 08:37
von Neubierig
Wenn es ein typische Deutsche Pils sein muss, dann vergiss nicht den Kräutervernichter
Re: Wann ist ein Bier ein Pils?
Verfasst: Freitag 11. März 2016, 08:42
von ggansde
Moin
Man muss gerade mit dem Bierbrauen begonnen haben und es muss der erste Sud sein.
VG, Markus
Re: Wann ist ein Bier ein Pils?
Verfasst: Freitag 11. März 2016, 08:55
von El Gordo
Filtration ist mit einer Stoffwindel auch ganz easy. Wird total blank.
Stefan, der sich nicht wundern würde, wenn das hier jemand ernst nimmt
Re: Wann ist ein Bier ein Pils?
Verfasst: Freitag 11. März 2016, 09:35
von floflue
Ein Pils ist ein Bier, dass mir allgemein nicht mundet, daher werde ich auch nicht in die Versuchung kommen, ein Pils brauen zu wollen.
Re: Wann ist ein Bier ein Pils?
Verfasst: Freitag 11. März 2016, 09:42
von Hopfenprinz
Das Thema ist doch spätestens nach Post-Nr. 7 durch. Warum müssen sich einige an solchen Fragen immer so "hochziehen"?
Re: Wann ist ein Bier ein Pils?
Verfasst: Freitag 11. März 2016, 11:04
von Neubierig
Weil es Freitag ist

Re: Wann ist ein Bier ein Pils?
Verfasst: Freitag 11. März 2016, 11:06
von DevilsHole82
Neubierig hat geschrieben:Weil es Freitag ist


... und freitags dreht immer jeder am Rad

Überall dasselbe.
Re: Wann ist ein Bier ein Pils?
Verfasst: Samstag 12. März 2016, 09:54
von hottiwf
Richtlinie:
http://www.bjcp.org/2008styles/style02.php
Danke erstmal dafür ^^^
Aber ich glaube ich muss nochmal kurz was schreiben. Also es ging mir darum. In Deutschland ist alles durch Vorschriften und Gesetze geregelt. Da wollte ich einfach wissen ob diese Richtlinien und Werte an Denen sich alle orientieren auch irgendwo HART schriftlich verankert sind und z.B. eine Brauerei (Krombacher von mir aus) bei ihrem Pilsener 0.1 über einen bestimmten Wert drüber/drunter liegen würde dafür irgendwie belangt werden könnte. Oder ist es wirklich so, dass eine Brauerei brauen kann was Sie will und einfach Pilsener drauf schreiben darf (ohne Zusätze wie nach DRG gebraut, oder Premium etc natürlich)
Re: Wann ist ein Bier ein Pils?
Verfasst: Samstag 12. März 2016, 10:58
von Johnny H
Viel geht über die sogenannte "Verkehrsauffassung". Dieser Begriff fasst zusammen, wie ein Produkt in den Augen eines Kunden zu sein hat (sozusagen "nicht niedergeschriebenes Gewohnheitsrecht").
Dieser Thread ist ganz interessant. Leider ist die verlinkte Veröffentlichung nicht frei zugänglich.
Aus dem alten Forum (lesenswert, wenn auch über Weizenbier):
http://hobbybrauer.de/modules.php?name= ... &tid=20024
Und das hier (von 2006):
https://www.researchgate.net/publicatio ... n_Pilsbier