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Zu kalte Gärung?
Verfasst: Sonntag 13. März 2016, 16:14
von Hoppy Toppy
Hallo zusammen,
ich habe grade im Keller ein wenig vom aktuellen Jungbier aus dem Gäreimer probiert und musste leider feststellen, dass auch dieser Ansatz wieder einen ekligen, chemischen Nebengeschmack aufweist, den ich schon beim letzten Ansatz hatte. Das Rezept war einfach, 5.5kg Pilsener und 0,5kg Cara-hell mit Magnum und Aurora gehopft und mit Nottingham vergoren. Wie oben schon gesagt, hatte ich letztens schon einmal einen ähnlichen Geschmack bei einem Vienna SMASH bier das mit US05 vergoren wurde. Seit Januar ist es im Keller recht kalt geworden, die Temperatur ist nur noch 12-14°C. Die Gärung verläuft recht langsam (10 Tage oder mehr) aber der EVG ist normal. Entweder ich habe eine Infektion (alles sieht normal aus ...) oder die Hefe ist aufgrund der niedrigen Temperatur gestresst und produziert einen eklig (bitter, chemisch, leicht Lösemittelartig) schmeckenden Metaboliten, der mir das Bier versaut. Sind 12-14 Grad einfach zu kalt für obergärig? Sollte ich lieber untergärige benutzen?
grüße,
florian
Re: Zu kalte Gärung?
Verfasst: Sonntag 13. März 2016, 16:18
von Alt-Phex
Grenzwertig, für die Nottingham aber wohl in Ordnung. 10 Tage sind auch noch nichts, bei der Temperatur.
Was den Fehlgeschmack angeht, bleibt der auch im fertigen Bier ?
Geschmackseindrücke während der Gärung sind wenig Aussagekräftig.
Wie/womit reinigst du denn deine Gärbehälter ?
Re: Zu kalte Gärung?
Verfasst: Sonntag 13. März 2016, 16:31
von Hoppy Toppy
Leider auch im fertigen Bier, das Vienna SMASH vom Januar schmeckt immer noch leicht chemisch. Auf jeden Fall hatte ich bei allen Suden des letzten Jahres keinen solchen Geschmack dabei. Ich koste aber auch von allen Bieren während und sofort nach der Gärung uns hatte noch nie solch einen ekligen Chemo Geschmack.
Gärbehälter werden mit Spüli, Topfschwamm und sehr heissem Wasser (60°C) gründlich geschrubbt und gut ausgewaschen. Am Brautag wird dann der Bottich und Hahn nochmal heiss ausgespült (Staubentfernung...), mit 70% Ethanol grosszügig ausgesprüht und 2h geschlossen mit dem Ethanol stehen gelassen bis die Würze eingefüllt wird. Sollte nahezu steril sein.
Re: Zu kalte Gärung?
Verfasst: Sonntag 13. März 2016, 16:56
von gulp
mit 70% Ethanol grosszügig ausgesprüht und 2h geschlossen mit dem Ethanol stehen gelassen bis die Würze eingefüllt wird. Sollte nahezu steril sein.
Diesen Schritt würde ich mal weglassen. 12-14° ist so ein bißchen Niemandsland für die Gärung. Für untergärig zu warm, für obergärig zu kalt. Wenn die Hefe noch arbeitet, sollten aber keine üblen Geschmäcker entstehen. Die kommen bei zu warmer Gärung.
Gruß
Peter
Re: Zu kalte Gärung?
Verfasst: Sonntag 13. März 2016, 17:10
von Hoppy Toppy
gulp hat geschrieben:mit 70% Ethanol grosszügig ausgesprüht und 2h geschlossen mit dem Ethanol stehen gelassen bis die Würze eingefüllt wird. Sollte nahezu steril sein.
Diesen Schritt würde ich mal weglassen. 12-14° ist so ein bißchen Niemandsland für die Gärung. Für untergärig zu warm, für obergärig zu kalt. Wenn die Hefe noch arbeitet, sollten aber keine üblen Geschmäcker entstehen. Die kommen bei zu warmer Gärung.
Gruß
Peter
Das Ethanol ist es eher nicht, das benutze ich schon immer. Es ist sehr reines Ethanol und es landen vielleicht 10ml in 20l Würze. Ich hatte allerdings auch schon diesen Verdacht und habe einen Schluck von dem Ethanol mit Wasser vermischt und probiert. Schmeckte wie reiner Vodka, nichts ekliges dabei. Die Temperatur ist echt nervig, wie du schon sagtest, zu warm für untergärig, zu kalt für Ale Hefen....
Re: Zu kalte Gärung?
Verfasst: Sonntag 13. März 2016, 17:18
von Alt-Phex
Topfschwamm ... gründlich geschrubbt
Womit du dir ggf. feine Riefen ins Faß einbringst. Ideales Versteck für allerei Kroppzeug.
Nimm Spülmaschinenpulver und füll das Gärfaß mit heissem Wasser 50-60°C bis über den
Kräusenrand. Dann drehst du die Flüssigkeit an, wie bei einem Whirlpool. So bekomme ich
meine Gärfässer ohne mechanische Branspruchung blitzsauber.
mit 70% Ethanol grosszügig ausgesprüht und 2h geschlossen mit dem Ethanol stehen gelassen
Auch völlig übertrieben und wohin soll denn das Ethanol verdampfen wenn das Faß geschlossen ist ?
Vieleicht liegt hier dein Problem begraben. Wie Peter schon sagt, lass das mal weg.
Da reicht etwas warmes Wasser und Oxi - Faß gelegentlich durchschütteln. Vor befüllung mit reichlich
Wasser ausspülen. Mit der Sterilität nicht übertreiben, das können wir in unserem Maßstab zuhause
sowieso nicht erreichen. Ich besitze noch nichtmal Isoprop und habe noch keine Infektion gehabt.