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Brix und spezifisches Gewicht - was macht meine Jungbier

Verfasst: Mittwoch 16. März 2016, 17:48
von Joei
Moin,

ich habe am Samstag mein erstes Nicht-Extrakt-Bier gebraut (davor zwei brauchbare obergärige Extrakt-Gebräue fabriziert, also kompletter Newbie)und habe jetzt Zweifel am Fortschritt meiner Hauptgärung.
Die Randbedingungen:

obergäriges Maibock, Schüttung aus 4kg Wiener und 2kg Münchener,
Notti als Hefe (1 Päckchen)
Maischen: 10min Eiweißrast 56° // Maltoserast bei 63° 45min // Verzuckerung 20min bei 72° nach erfolgreicher Jodprobe bei 78° abgemaischt.

Nach dem Kochen eine ordentliche Stammwürze mit 17% Brix im Refraktometer / 1.065 spez. Gewicht im Hydrometer

Verlauf der Gärung: kam schnell an, schon nach einem Tag kräftiges Blubbern im Gärverschluss, nach 24h von 17% auf 12% runter,
am 3. Tag bei 9% - und da ist es heute auch noch. Die SV-Probe stagniert auch bei 9% laut Refraktometer - zeigt aber ein spez. Gewicht
von 1.021 - das bringe ich nicht so recht mit den Umrechnungsformeln zusammen. Es ist aber gestern noch CO2 entstanden (zumindest blubberte es,
wenn auch seltener).

Meine Frage: kann es sein, dass das jetzt endvergoren ist? Oder stagniert es nur? Und woher die Diskrepanz zwischen 9% Brix und 1.021 spez. Gewicht? Oder ist das keine?!?

Mit der Terrill-Formel komme ich auf folgende Werte:
Scheinbarer Restextrakt: 4.2°Plato
Tatsächlicher Restextrakt: 6.4°Plato
Scheinbarer Endvergärungsgrad: 75%
Tatsächlicher Endvergärungsgrad: 61%
Alkoholgehalt: 5.3 Gew.% bzw. 6.8 Vol.%

Viele Grüße,
Johannes

Re: Brix und spezifisches Gewicht - was macht meine Jungbier

Verfasst: Mittwoch 16. März 2016, 18:04
von manny15
Hallo

Die Notti ist schnell aber bei dir geht noch was.
Den Letzten Sud habe ich 14 Tage auf der Notti gehabt, also gib ihr noch ein paar Tage.

Re: Brix und spezifisches Gewicht - was macht meine Jungbier

Verfasst: Mittwoch 16. März 2016, 18:05
von Joei
danke Manny, will heißen, nicht von der scheinbaren Stagnation (2-3 Tage 9%) irritieren lassen?

Re: Brix und spezifisches Gewicht - was macht meine Jungbier

Verfasst: Mittwoch 16. März 2016, 18:29
von Tyrion
Joei hat geschrieben:von der scheinbaren Stagnation (2-3 Tage 9%) irritieren lassen?
Jetzt bitte nicht anfangen und das ganze schönreden. :Grübel

Vor drei Tagen hat deine Gärung begonnen. Da kann sie nicht schon 3 Tage stagnieren :Wink


Sofern die 75% scheinbarer Vergärgrad stimmen und sich auch wirklich 3 Tage nicht verändern, würde ich zumindest sagen, dass das angesichts der Schüttung, Rasten und Hefe durchaus der Endpunkt sein könnte.

Gruss
Matthias

Re: Brix und spezifisches Gewicht - was macht meine Jungbier

Verfasst: Mittwoch 16. März 2016, 18:51
von §11
Kannst du erklaeren was du meinst mit Brix und spez. Gewicht? Ich meine vielmehr, wie misst du Brix und wie das spezifische Gewicht?

Wenn du naemlich beides verschieden misst, hast du den Alkoholfehler beim Refraktometer bedacht? Wenn du beides Refraktometrisch bestimmst, dann hat deine Skala ein Problem :Shocked

Re: Brix und spezifisches Gewicht - was macht meine Jungbier

Verfasst: Mittwoch 16. März 2016, 18:54
von §11
Nach dem Kochen eine ordentliche Stammwürze mit 17% Brix im Refraktometer / 1.065 spez. Gewicht im Hydrometer
Wer lesen kann....

Also da ist der Hund begraben. Dein Refraktometer bestimmt nicht die Dichte. Es bestimmt die Brechung und rechnet diese auf die Dichte zurueck. Dabei ist es auf Zuckerloesungen geeicht. Mit fortschreitender Gaerung verfaelscht aber der entstehende Alkohol die Brechung (sog. Alkoholfehler) weshalb du diesen "rausrechnen" must.

Ganz ehrlich, wenn du ein Billig China Refraktometer hast, nimm die Spindel....

Re: Brix und spezifisches Gewicht - was macht meine Jungbier

Verfasst: Mittwoch 16. März 2016, 19:58
von Joei
alles klar... es wird ja wahrscheinlich nicht schaden, wenn ich das Bier jetzt noch zwie-drei Tage beobachte, wenn sich dann nichts mehr bewegt, dann füll ich ab...

Aber nochmal nachgefragt: solange neues CO2 entsteht müsste das spez. Gew. weiter sinken oder?

Re: Brix und spezifisches Gewicht - was macht meine Jungbier

Verfasst: Mittwoch 16. März 2016, 20:02
von Joei
Tyrion hat geschrieben:
Joei hat geschrieben:von der scheinbaren Stagnation (2-3 Tage 9%) irritieren lassen?
Jetzt bitte nicht anfangen und das ganze schönreden. :Grübel
Vor drei Tagen hat deine Gärung begonnen. Da kann sie nicht schon 3 Tage stagnieren :Wink
ganz so ist es nicht :)

Samstag gebraut: 17%
Sonntag: 12%
Montag: 10%
Dienstag: 9%
Mittwoch = heute: 9%

also zwei Tage Stagnation und überlegt, dass ich mich dann morgen (wären dann 3..) nicht irritieren lasse :)

Re: Brix und spezifisches Gewicht - was macht meine Jungbier

Verfasst: Mittwoch 16. März 2016, 20:14
von §11
Joei hat geschrieben:alles klar... es wird ja wahrscheinlich nicht schaden, wenn ich das Bier jetzt noch zwie-drei Tage beobachte, wenn sich dann nichts mehr bewegt, dann füll ich ab...

Aber nochmal nachgefragt: solange neues CO2 entsteht müsste das spez. Gew. weiter sinken oder?
Ja, wenn du das spezifische Gewicht misst, bzw. die Verdraengung, erzeugt durch die selbige. Miss mit der Spindel und es gibt keinen Alkoholfehler. Aendert sich der "Tiefgang" der Spindel nicht mehr, ist auch die Gaerung zu Ende (bzw. sie ist aus welchen Gruenden auch immer nicht merh aktiv...)

Re: Brix und spezifisches Gewicht - was macht meine Jungbier

Verfasst: Mittwoch 16. März 2016, 20:15
von gulp
Joei hat geschrieben:
Tyrion hat geschrieben:
Joei hat geschrieben:von der scheinbaren Stagnation (2-3 Tage 9%) irritieren lassen?
Jetzt bitte nicht anfangen und das ganze schönreden. :Grübel
Vor drei Tagen hat deine Gärung begonnen. Da kann sie nicht schon 3 Tage stagnieren :Wink
ganz so ist es nicht :)

Samstag gebraut: 17%
Sonntag: 12%
Montag: 10%
Dienstag: 9%
Mittwoch = heute: 9%

also zwei Tage Stagnation und überlegt, dass ich mich dann morgen (wären dann 3..) nicht irritieren lasse :)
Und wenn du die Suppe ohne herummessen einfach 2 Wochen stehen gelassen hättest, müsstest du dich jetzt nicht verrückt machen.

Gruß
Peter

Re: Brix und spezifisches Gewicht - was macht meine Jungbier

Verfasst: Mittwoch 16. März 2016, 20:49
von Tyrion
Joei hat geschrieben:alles klar... es wird ja wahrscheinlich nicht schaden, wenn ich das Bier jetzt noch zwie-drei Tage beobachte, wenn sich dann nichts mehr bewegt, dann füll ich ab...

Aber nochmal nachgefragt: solange neues CO2 entsteht müsste das spez. Gew. weiter sinken oder?
Für ganz ungeduldige hätten wir wohl besser die 3-Tage-Regel wohl besser 72-Stunden-Regel genannt. :P

Und zur Frage: Wenn weiterhin CO2 entsteht sollte der Spindelwert noch sinken. Wenn du damit das Blubben im Gärröhrchen meinst, so kann ein ganz langsames Blubben auch durch eine Erhöhung der Raumtemperatur entstehen, dann entweicht zwar CO2 aus dem Gärbehälter, aber es entsteht keines.
Das einzig wirklich aussagekräftige Gerät zur Beurteilung der Gärung ist die Spindel oder das Refraktometer.