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Hefen aus Litauen
Verfasst: Freitag 18. März 2016, 08:23
von Bierwisch
Hallo Hobbybrauer,
wie in einem anderen Tröt bereits erwähnt, lese ich grad mit größter Begeisterung das Buch "Lithuanian beer" von Lars Marius Garshol.
In diesem kleinen Land hat sich eine alte lokale Tradition der Bierherstellung bis in unsere Zeit erhalten. Es gibt immer noch viele verschiedene, in der restlichen Welt völlig unbekannte Bierstile und sogar eigene Hefen, die sich so nirgendwo anders finden lassen.
Auch die Herstellung folgt teilweise noch sehr alten Mustern – ungekochtes Bier, weil es keine großen Metallkessel gab oder Maischen mit Steinen, weil nur ein Holzzuber zur Verfügung stehen.
Mir haben es die Hefen angetan. Wenn man den Berichten glauben darf - und ich halte Garshol für seriös – dann gibt es dort Hefen (S.cervisiae), mit ganz außergewöhnlichen Fähigkeiten. Ganz besonders interessiert mich die Aussage, daß man die Hefen im Wald eingefangen hat und diese auch nach vielen Generationen noch hochvital und völlig ohne Verunreinigungen war.
Die Jovaru-Ale-Hefe ist ein Übervergärer und soll sehr vollmundige Biere fast ohne Restextrakt produzieren. Hat dazu jemand vielleicht ein paar mehr Informationen?
Auch die Aufbewahrung von Hefe – getrocknet auf Leinentüchern oder auf speziellen Hölzern (in Skandinavien nennt sich das Kveik) – finde ich extrem spannend.
Gruß,
Bierwisch
Re: Hefen aus Litauen
Verfasst: Freitag 18. März 2016, 11:17
von Liquidminer
Spannend! Sein
Blog(Link füge ich später ein) ist ebenfalls lesenswert und berichtet viel uüber die norwegische Farmhouse Kultur und Hefen. In diesem Zusammenhang habe ich ihn auch einmal kontaktiert, um zu erfahren wie man an die Hefen rankommen kann. Schreib ihn doch mal an, eventuell kann er Dich mit jemanden verbinden und sagen wie Du an die Hefe kommst.
Das Buch ist übrigens auch kostenlos als
pdf auf seiner Seite erhältlich.
Edit: Links eingefügt
Re: Hefen aus Litauen
Verfasst: Freitag 18. März 2016, 11:30
von Seed7
In seinem Blog gibt er oefters die nummern unter denen die verschiedenen Hefen in einem Labor aufbewahrt werden. Die sind dort auch zu bestellen.
Einige kleinere Amerikanische "Hefehersteller" bieten einige dieser Hefen an, zum Beispiel das Omegalabs Hothead ist eins das gaert in einem sehr breiten temperaturbereich ohne grossen geschmacksuntersiede.
Ingo
Re: Hefen aus Litauen
Verfasst: Freitag 18. März 2016, 11:35
von Johnny H
Toll! Ist das
dieser Blog?
Viel beitragen kann ich nicht, aber ich weiß, dass die Farmhouse-Hefen sehr rein sein sollen trotz teilweise sehr langer Weiterführung (ich meine, ich hätte mal was gelesen über eine Untersuchung bei NCYC). Über
NCYC sind auch gewisse Stämme kommerziell erhältlich, allerdings nur zu Preisen, die uns Hobbybrauer vermutlich abschrecken dürften.
Re: Hefen aus Litauen
Verfasst: Freitag 18. März 2016, 11:58
von Johnny H
Johnny H hat geschrieben:[...]Über
NCYC sind auch gewisse Stämme kommerziell erhältlich, allerdings nur zu Preisen, die uns Hobbybrauer vermutlich abschrecken dürften.
Auf die Schnelle habe ich 29 norwegische Kveik-Blends und -Stämme gezählt, beginnend mit Nr. 3545:
Link
Preislich ab 120GBP (ca. 150€) für gefriergetrocknete Ampullen. Keine Ahnung, ob das auch jemand im Hobbybrauermaßstab vertreibt.
Re: Hefen aus Litauen
Verfasst: Freitag 18. März 2016, 13:21
von Fricky
Bierwisch hat geschrieben:Auch die Aufbewahrung von Hefe – getrocknet auf Leinentüchern oder auf speziellen Hölzern (in Skandinavien nennt sich das Kveik) – finde ich extrem spannend.
Das ist sehr interessant, ich hab mal was ähnliches probiert. Ich habe frisch geernteten Hefebrei auf Küchenkrepp ausgestrichen und im Umluftofen bei knapp unter 30 Grad für mehrere Stunden getrocknet. Dann das Ganze zu einem Streifen gefaltet und eng zusammen gerollt in einen Gefrierbeutel gepackt und eingefroren. Das war zu Zeiten, als ich mit Hefe einfrieren und Glyzerin rumprobiert hatte. Die Hefe war übrig und drum hab ich das mal probiert. Ich hatte dann nach über einem Jahr mal ein Stück von diesem Küchenkreppstreifen abgeschnitten und damit erfolgreich einen Starter angesetzt. Der Rest liegt mittlerweile seit mindestens 3 Jahren im Gefrierschrank.
Sollte ich glatt mal wieder testen, ob da noch was lebt.
Gruß, Peter.
--
Re: Hefen aus Litauen
Verfasst: Freitag 18. März 2016, 16:29
von sailedaway
Lars Garshol hat einige der norwegischen Kveik Stæmme mit den hiesigen Hobbybrauern geteilt. Unter anderem einen Stamm der fruchtige organge Geschmacksnoten in das Ale bringt und bei 35-40 deg C (!!) angestellt werden muss.
Der Stamm ist in Norwegen im Umlauf und wird ueber diesen thread verteilt (
https://forum.norbrygg.no/threads/vandr ... 31/page-12). Wenn da jemnad Interesse hat einfach im Forum anmelden und auf enlglisch nachfragen .Ich bin sicher die sind so nett und schicken das nach Deutschland.
Lars hat die meisten auch die meisten Stæmme die er in Norwegen gesammelt hat in die englische Hefebank gegeben
Re: Hefen aus Litauen
Verfasst: Freitag 18. März 2016, 19:28
von Liquidminer
Genau der, hab trotzdem mal oben die Links nachgetragen.
Re: Hefen aus Litauen
Verfasst: Sonntag 20. März 2016, 14:46
von Bierwisch
Danke, das war mir gar nicht in den Sinn gekommen, ihn einfach mal nach Hefen zu fragen...
Auf jeden Fall bin ich da echt heiß drauf. Vielleicht kann man ja Ulrich dafür begeistern.
Re: Hefen aus Litauen
Verfasst: Dienstag 28. Juni 2016, 11:50
von patty
Hat sich mittlerweile schon jemand litauische (oder norwegische) Hefe beschafft und gegebenenfalls erste Erfahrungen damit gesammelt?
Re: Hefen aus Litauen
Verfasst: Dienstag 28. Juni 2016, 12:31
von hutschpferd
ich würd mal den user Solod hier fragen, wer litauisches Malz beschaffen kann, kann sicher auch Hefen organisieren!
Re: Hefen aus Litauen
Verfasst: Dienstag 28. Juni 2016, 13:14
von Dr Huppertz
Wäre sofort mit dabei! Ich frage ihn mal.
Re: Hefen aus Litauen
Verfasst: Donnerstag 30. Juni 2016, 13:49
von patty
So einfach ist das wohl nicht, immerhin sind das Hefen, die exklusiv von Farmhouse-Brauern verwendet werden und nicht kommerziell vertrieben, zumindest bis auf wenige Ausnahmen. Eine Hefe aus Norwegen habe ich in einem britischen Shop lagernden gefunden, für einen absolut akzeptablen Kurs im Vergleich zu der oben verlinkten Hefebank.
http://www.themaltmiller.co.uk/index.ph ... uctId=1478
Mal sehen, habe eben eine Portion bestellt.
Re: Hefen aus Litauen
Verfasst: Donnerstag 30. Juni 2016, 14:13
von Solod
Moin moin,
Ich habe mal in Litauen nachgefragt, ob man diesen speziellen Hefestamm
"Organisieren" kann.
Dauert aber ein bissel.
Feingehopfte Grüsse!
Solod
Re: Hefen aus Litauen
Verfasst: Samstag 6. Mai 2017, 08:45
von DerDallmann
Ich hole das hier mal wieder hoch.
Hat sich bzgl der litauischen Hefe etwas ergeben?
Re: Hefen aus Litauen
Verfasst: Samstag 6. Mai 2017, 08:47
von nacron
Ich habe mittlerweile 3 Kveiks aus norwegen. Ich werde bald etwas posten zwecks verschicken.
Re: Hefen aus Litauen
Verfasst: Samstag 6. Mai 2017, 11:09
von Solod
Moin moin,
bei mir hat sich leider nichts bezüglich der litauischen Hefe ergeben... =(
Gruss Wilko
Re: Hefen aus Litauen
Verfasst: Samstag 6. Mai 2017, 14:10
von Boludo
Hatte nicht Rippchen bei Camba so ein abgedrehtes Bier dabei, dass er bei weit über 30 Grad mit so einer Hefe vergoren hat? Kann mich nur erinnern, dass es sehr speziell war
Stefan
Re: Hefen aus Litauen
Verfasst: Samstag 6. Mai 2017, 14:16
von sailedaway
Ein Kumpel von mir hat fast alle kveik Stämme bei sich zuhause. Scheibe mal welchen du genau haben möchtest und ich rede mit ihm zwecks Versand.
Hier ein Test einiger Stämme
https://youtu.be/shj1ZFNyhOI .
Re: Hefen aus Litauen
Verfasst: Samstag 6. Mai 2017, 16:59
von nacron
Hey also das wär cool ich könnte auch ein paar schmankerl zum tausch anbieten. Wo wohnt denn dein kumpel?
Ich muss auch mal den herrn garshol und richard preiss fragen ob sie mir ein paar kveik mit auf den carnival nehmen.
Re: Hefen aus Litauen
Verfasst: Sonntag 7. Mai 2017, 16:56
von DerDallmann
Habe Garshol mal direkt angeschrieben