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Zwei Starter mit Wyeast sind tot!?
Verfasst: Samstag 19. März 2016, 07:48
von mbr
Hallo zusammen,
Vlt hatte von euch das auch schon mal wer:
Hab heute Brautag und habe gestern zwei Starter angesetzt.
Beutel aktiviert - nach 4h in die abgekochte Würze und belüftet und gerührt über Nacht bei 20 degC stehen lassen.
Heute Morgen keine Reaktion.
Beim Öffnen der Packungen gestern viel mir ein säuerlicher Geruch auf.
Wodurch kann die Hefe tot sein?
(Alle 2 Starter mit verschiedenen Hefen sind tot. Aber gleiche Lieferung.)
Lg.
Martin
Re: Zwei Starter mit Wyeast sind tot!?
Verfasst: Samstag 19. März 2016, 08:01
von philipp
Moin,
hast du den RE gemessen?
Nur um sicher zu gehen, dass da wirklich nichts passiert ist (und nicht einfach nur laggt).
Re: Zwei Starter mit Wyeast sind tot!?
Verfasst: Samstag 19. März 2016, 08:39
von ggansde
Moin,
gestern angesetzt und heute erwartest Du schon die volle Aktivität? Du hast viel zu spät gestartet. Das Aktivieren kann je nach Dauer des zurückliegenden Produktionsdatum schon mal 4 bis 5 Tage dauern. Säuerlicher Geruch kann durchaus normal sein. Wenn Du keine kritischen Rahmenparameter hast, wie z.B. Untergärig und hohe Stammwürze könnte es durchaus ausreichen, dass Du Deinen "Starter" jetzt in der heute produzierten Würze ankommen lässt. Was bleibt Die anderes übrig außer den Brautag auf das kommende Wochenende zu verschieben? Evtl. hast Du Reservehefe auf Lager.
VG, Markus
Re: Zwei Starter mit Wyeast sind tot!?
Verfasst: Samstag 19. März 2016, 12:39
von inem
Möglich wäre auch, dass du die Gärung schlichtweg verpasst hast.
Re: Zwei Starter mit Wyeast sind tot!?
Verfasst: Samstag 19. März 2016, 13:08
von Slartibartfas
Der Hefebeutel sollte sich stramm aufblähen, dann kannst du sicher sein das die Hefe aktiv ist.
Re: Zwei Starter mit Wyeast sind tot!?
Verfasst: Samstag 19. März 2016, 16:31
von Kurt
Ein guter Starter ist aerob (also gut belüftet) und gärt daher nicht wie gewohnt. Ein Starter auf dem Magentrührer wird von Tag zu Tag milchig-trüber. Die verstoffwechselte Würze im Starter riecht und schmeckt daher auch nicht wie gewohnt.
Re: Zwei Starter mit Wyeast sind tot!?
Verfasst: Samstag 19. März 2016, 20:42
von mbr
Vielen Dank für die Antworten.
Mein Doppelsud Brautag ist jetzt auch geschafft.
Ich habe einfach noch parallel eine Trockenhefe angesetzt. Wenn sich bis morgen nichts tut, werde ich einfach diese verwenden.
Beim letzten Aktivator habe ich eine Woche zuvor angefangen und war innerhalb von 2 Tagen voll durch. Die habe ich dann im Kühlschrank vertrösten müssen.
Diesmal war es wohl etwas zu knapp.
So sammelt man halt seine Erfahrungen...
Schönen Dank nochmals für die Infos - ansonsten hätte ich die beiden Starter vlt schon entsorgt.
lg,
Martin
Re: Zwei Starter mit Wyeast sind tot!?
Verfasst: Samstag 19. März 2016, 23:15
von Kurt
Trockenhefe ist kurz nach dem rehydrieren am aktivsten. Das Stunden im Voraus zu machen ist keine gute Idee. Ist aber nicht sooo schlimm, da Trockenhefe zumeist ausreichend viele Zellen beinhaltet (zumindest für OG).
Re: Zwei Starter mit Wyeast sind tot!?
Verfasst: Sonntag 20. März 2016, 00:06
von philipp
mbr hat geschrieben:Beim letzten Aktivator habe ich eine Woche zuvor angefangen und war innerhalb von 2 Tagen voll durch. Die habe ich dann im Kühlschrank vertrösten müssen.
Diesmal war es wohl etwas zu knapp.
So sammelt man halt seine Erfahrungen...
Bitte noch einmal: Hast du den RE des Starters gemessen?
Nach einer Nacht im Starter, egal ob mit oder ohne Activator-Schritt, kann die Hefe tatsächlich durch sein. Alternativ auch einfach so gut wie nicht schäumen.
Re: Zwei Starter mit Wyeast sind tot!?
Verfasst: Sonntag 20. März 2016, 09:01
von mbr
Hy,
Ja, hab ich gemessen. Keine Veränderung.
Wenn ich den Rührer ausschalte, sammelt sich auch so gut wie keine Hefe am Boden. Milchig ist es auch nicht.
Vlt dauert es einfach noch ein bischen.
Die Trochenhefe fütter ich jetzt immer brav nach.
Ist es bei der Flüssighefe während des Ankommens besser zu rühren und zu belüften, oder einfach still stehen zu lassen?
Martin
Re: Zwei Starter mit Wyeast sind tot!?
Verfasst: Sonntag 20. März 2016, 09:41
von Tyrion
mbr hat geschrieben:
Die Trochenhefe fütter ich jetzt immer brav nach.
Ist es bei der Flüssighefe während des Ankommens besser zu rühren und zu belüften, oder einfach still stehen zu lassen?
Moin,
wenn du mit Trockenhefe unbedingt einen Starter machen willst, dann sollte dieser gleich das nötige Endvolumen haben.
Ein Päckchen Trockenhefe in weniger als 2 Litern Starterwürze zu vermehren wäre aber völlig unsinnig.
Wenn du Flüssighefe vermehren willst, sollten es auch wenigstens 1,5 Liter sein. Bei Wyeast Hefen würde ich erst das aufblähen des Activators abwarten, dann den Beutelinhalt in die Starterwürze geben und sofern vorhanden auf den Magnetrührer stellen. Die Rührgeschwindigkeit so wählen, dass sich ein kleiner Trichter ergibt. Zusätzlich belüften soll laut Ulrich nicht wirklich nötig sein, aber meine beiden Versuche nur mit Rühren sind schon nach 3 Stunden in Gärung übergegangen und waren nach 6-8 Stunden eigentlich schon im Hochkäusenstadium, in dem sie ja eigentlich angestellt werden sollen, ohne dass sich nennenswerte Vermehrung erkennen liess. Also werd ich das nächstemal mit Belüftungsschlauch, kurz oberhalb des Würzespiegels, Luft in den Erlenmeyer pumpen.
Gruss
Matthias
Re: Zwei Starter mit Wyeast sind tot!?
Verfasst: Sonntag 20. März 2016, 10:23
von mbr
Ich mache meine Starter seit dem letzen Mal immer zweistufig.
Als ersten Schritt nehme ich 2,5 Liter in einen Erlenmeierkolben die ich dann in 10 Liter gebe.
Die Trockenhefe habe ich in 5 Liter angesetzt in jetzt in 2x 10 Liter aufgeteilt.
Damit mache ich dann 2x 150 Liter Bier.
Die beiden Starte der Flüssighefe lasse ich jetzt einfach arbeiten. Vlt. kann ich diese dann für den Brautag in 2 Wochen verwenden.
Bei der Belüftung hänge ich immer die Sprudelsteine direkt in die Würze und belüfte alle 10 min für 1 min (zwecks Schaumbildung).
Beim nächsten mal aktiviere ich die Packs einfach früher. Beim letzen Brautag hatte ich mit der Flüssighefe bei gleicher Vorgehensweise etwa 1cm Hefe in einen 5L Kolben.
Re: Zwei Starter mit Wyeast sind tot!?
Verfasst: Sonntag 20. März 2016, 10:36
von Tyrion

O.k.
ich hatte schon etwas bedenken
mbr hat geschrieben:
Die Trochenhefe fütter ich jetzt immer brav nach.
das heisst hier nämlich meistens, dass eine Flasche Malzbier nach und nach an ein Päckchen Trockenhefe verfüttert wird, um dann 50 Liter damit anstellen zu können.
Re: Zwei Starter mit Wyeast sind tot!?
Verfasst: Montag 21. März 2016, 20:35
von mbr
Die beiden Starter sind heute angekommen. Genau 3 Tage nach dem Aktivieren. Die Dinger waren auch 3 Monate alt. Es scheint also genau zu stimmen - 1 Tag pro 1 Monat Alter.
Jetzt muss ich die Hefe bis zum nächsten Brautag in 2 Wochen vertrösten. Gibt es hier gute Möglichkeiten?
In den Kühlschrank stellen?
mfg,
Martin
Re: Zwei Starter mit Wyeast sind tot!?
Verfasst: Montag 21. März 2016, 21:02
von Kurt
Ja, im Kühlschrank sollte sich die Hefe 2 Wochen halten.
Re: Zwei Starter mit Wyeast sind tot!?
Verfasst: Dienstag 22. März 2016, 10:49
von chixxi
Kurt hat geschrieben:Ein guter Starter ist aerob (also gut belüftet) und gärt daher nicht wie gewohnt. Ein Starter auf dem Magentrührer wird von Tag zu Tag milchig-trüber. Die verstoffwechselte Würze im Starter riecht und schmeckt daher auch nicht wie gewohnt.
Spannend, das erklärt warum die Starter nicht nach gewöhnlicher Gärung riechen. Aber reicht ein Magnetrührer auf dem ein Erlenmeyer (bei mir 5 L) welcher mit Alufolie abgedeckt ist wirklich um genug Sauerstoff einzutragen um eine komplett aerobe Gärung zu erreichen?
Re: Zwei Starter mit Wyeast sind tot!?
Verfasst: Dienstag 22. März 2016, 10:51
von cyme
Komplett aerob wird im Hobbybereich nie passieren:
https://de.wikipedia.org/wiki/Crabtree-Effekt Der Sauerstoff dient nur der Synthese von Zellmaterial, nicht der Atmung:
http://www.danstaryeast.com/articles/cr ... metabolism
Magnetrührer und lose Abdeckung werden gemeinhin als ausreichend angesehen.