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Gärung extrem langsam
Verfasst: Freitag 8. April 2016, 15:43
von clau
Hallo zusammen,
ich habe seit ein paar Wochen mein erstes Untergäriges gebraut.
Die im Rezept angezeigten Milchsäuremengen stimmen nicht, das Wasser habe ich nach Bru'n'Water vorbereitet.
Auch habe ich 2 Packungen Brewferm Lager verwendet (vorher hydriert).
Nun wie man sieht ist die Stammwürze nach fast 3 Wochen nur um etwa 4°P gesunken (gemessen mit einem Bierspindel). Das Bier schaut und riecht noch gut, aber in diesem Tempo wird es weitere 9 Wochen dauern, bis ich es abfüllen kann. Muss ich mir sorgen machen? Soll ich es wärmer stellen. Es steht jetzt im Keller bei ca. 14°C.
Danke!
Re: Gärung extrem langsam
Verfasst: Samstag 9. April 2016, 22:08
von katzlbt
Ich habe auch langsame Gärungen gehabt, die bis zu 40 Tage dauerten. Das Bier wurde trotzdem gut.
Koste es, wenn es sauer schmeckt ist es verdorben, wenn nicht könntest du folgendes probieren:
1 Liter in ein abgekochtes Gefäß zapfen/schöpfen etwas schütteln (belüften) und wie einen Hefe-Starter behandeln, warm stellen.
Wenn der dann schneller startet und gut schäumt zurück zum Gärtank geben und wiederholen bis es schnell genug geht.
Re: Gärung extrem langsam
Verfasst: Samstag 9. April 2016, 22:55
von Hopfenprinz
Hi Clau,
war der Sud vor'm Anstellen ordentlich belüftet? - wie fit (oder "betagt") war denn die Hefe, mit der Du angestellt hast, wie war die gelagert? Eine fitte Hefe sollte dann so einen Sud in angemessener Zeit verarbeiten. Sonst könnte Geduld helfen, oder wie katzlbt beschreibt, aktive Hefe zugeben.
Grüße - André
Re: Gärung extrem langsam
Verfasst: Sonntag 10. April 2016, 09:11
von Bronkhorst
Laut Ulrich (Faustformel) brauchst du für UG mit Trockenhefe:
24,5l × 16,5°P × 0,1 × 1,5 = 60,6g Hefe => 5 Päckchen
Du hast deutlich underpitcht...
Viel Glück
Jens
Re: Gärung extrem langsam
Verfasst: Sonntag 10. April 2016, 09:18
von GamZuBo
Wo ich mich regelmäßig auf den Arsch setze, Würze hat 8-10 Grad, Die rehydrierte Brühe 20-30 Grad. Rein damit und dann kannst 48 Std. Aufs ankommen und 14 Tage auf die Endvergärungsgraden warten.
Ansonsten klar, zu wenig Hefe, zu alte Hefe...
Re: Gärung extrem langsam
Verfasst: Montag 11. April 2016, 13:41
von clau
Erstmal danke für eure Antworten!
Der Sud war nicht mehr als meine anderes Sude belüftet, d.h. beim Anstellen mit ner Paddel Luft reingemischt. Die Hefe war nicht so alt (erst vor ein paar Wochen bestellt) und im Kühlschrank gelagert.
Ich habe mich an die Mengenangaben des Herstellers gerichtet (3-6g pro 10 Liter) und die dann verdoppelt, also 2 Päckchen á 12 g - wohl zu wenig.
Das Jungbier schmeckt nicht sauer oder verdorben, ich werde mal die Methode mit zapfen - warm stellen - zurück ins Gärtank ausprobieren.
Gruß
Re: Gärung extrem langsam
Verfasst: Montag 11. April 2016, 14:26
von Berlius
Servus,
also ich würde an deiner Stelle nicht so viel rumpanschen an deiner Würze. (zapfen-warm stellen-zurück in Gärtank) Zu große Gefahr der Infektion.
Wie schon gesagt, nimm beim nächsten mal mehr Hefe!
Ich habe aktuell auch einen Sud (80l 12.2 Plato mit 80g Hefe bei 11Grad) mit der Brewferm Lager vergoren. Habe nach 7 Tagen abgefüllt.
Grüße
Daniel
Re: Gärung extrem langsam
Verfasst: Montag 11. April 2016, 14:39
von Ulrich
Bronkhorst hat geschrieben:Laut Ulrich (Faustformel) brauchst du für UG mit Trockenhefe:
24,5l × 16,5°P × 0,1 × 1,5 = 60,6g Hefe => 5 Päckchen
wo kommen denn die 1,5 her?
24,5L x 16,5°P x 0,1g Hefe = 40,425g, wobei 16,5°P mit 0,1g Hefe/L noch realistisch ist. Bei noch höherer Stammwürze, würde ich die Hefegabe erhöhen.
Re: Gärung extrem langsam
Verfasst: Montag 11. April 2016, 14:58
von Ulrich
mir "gefällt" auch nicht, dass die Temperatur die ersten 3 Tage um 4°c fällt!
In diesem Fall (keinen weiteren Einfluss auf die Temperaturführung, nur 2 Päckchen hefe, ...) hätte Ich ein Päckchen gegeben und mit dem 2tem Päckchen mit 2,5-5L Anstellwürze einen Starter gemacht, und diesen dazugegeben, nachdem die Ist-Temperatur die Soll-temperatur im Gärbehälter erreicht hat.