Interview mit Prof. Narziß in der FAZ online
Verfasst: Donnerstag 14. April 2016, 21:49
Hier der link zum lesenwerten Interview: http://blogs.faz.net/bierblog/2016/04/1 ... -bier-288/
Michael
Michael
Volle Zustimmung Petergulp hat geschrieben:Mit das Beste was ich bisher zum Thema Bier gelesen habe. Geistig jünger als so mancher 20-jähriger. Der Mann hat es einfach drauf und ist immer noch ein Vorbild!![]()
Gruß
Peter
Gerade deshalb hat mich diese bedingungslose Unterstützung des RHG doch überrascht. Vor allem das Argument, dass die Leute dann das Etikett lesen müssen müssten und dass das sinngemäß überfordernd wäre hat mich erschreckt. Für ganz so dumm halte ich die Konsumenten nicht, wobei ausschließen will ichs auch nicht.gulp hat geschrieben:Mit das Beste was ich bisher zum Thema Bier gelesen habe. Geistig jünger als so mancher 20-jähriger. Der Mann hat es einfach drauf und ist immer noch ein Vorbild!![]()
Gruß
Peter
Das erinnert mich an die Argumentation von Oliver Lemke: "ich braue Bier nach dem RHG, denn dann muss ich dem Kunden nichts erklären".inem hat geschrieben:Gerade deshalb hat mich diese bedingungslose Unterstützung des RHG doch überrascht. Vor allem das Argument, dass die Leute dann das Etikett lesen müssen müssten und dass das sinngemäß überfordernd wäre hat mich erschreckt.
Geh beim Durchschnittskonsumentennicht von dir aus. Du interessierst dich fuer Bier, du drehst die Flasche um und liesst, das tuen 95% der Konsumenten nichtinem hat geschrieben:Gerade deshalb hat mich diese bedingungslose Unterstützung des RHG doch überrascht. Vor allem das Argument, dass die Leute dann das Etikett lesen müssen müssten und dass das sinngemäß überfordernd wäre hat mich erschreckt. Für ganz so dumm halte ich die Konsumenten nicht, wobei ausschließen will ichs auch nicht.gulp hat geschrieben:Mit das Beste was ich bisher zum Thema Bier gelesen habe. Geistig jünger als so mancher 20-jähriger. Der Mann hat es einfach drauf und ist immer noch ein Vorbild!![]()
Gruß
Peter
Ich verstehe dieses Killerargument immer noch nicht ganz. Welche Zusaetze meinst du? Es ist richtig das theoretisch nach den Nachfolgeregelungen des RHGs einige Inhaltsstoffe zulaessig waeren, aber welche Brauerei nutzt diese Luecken? Mir sind nur sehr wenige Ausnahmen bekannt, die z.B. Zucker im OG Bier einsetzen. Das ist ja fuer jeden nachvollziehbar, da es aufs Etikett muss.Mich wundert aber auch, dass er (Narziß) das RHG so hoch hält, da man ja keine Zusätze benötige. Auch er muss doch wissen, dass in der Industrie TROTZ des RHG eine Menge gemacht wird und leider auch erlaubt ist. Und er tut so, als ob mit RHG alle super wäre...
Sogenannte Listungsgebuehren. Um bei einer grossen Kette ins Sortiment aufgenommen zu werden sind mehrere 1000 Euro faellig. Nennt sich dann juristisch z.B. Werbekostenzuschuss.muldengold hat geschrieben:Am Anfang dachte ich schon, dass manche seiner Anischten etwas antiquiert sind, z.B. als er von der guten alten Zeit sprach, in der man sich auf'm Bau am Tag 2-3 Maß reingestellt hat und als es noch keine 0.3 Promille-Grenze gab. Den Playmobil-Arbeiter mit Bierkiste fand ich dann aber doch cool! Ansonsten ein sehr schönes Interview!!!
Ich wusste gar nicht, dass es so etwas wie "Regalgebühren" in Supermärkten gibt. Was ist denn darunter zu verstehen?
VG
Sandro
...so ganz umsonst kommt man nicht ganz so einfach in die Regale, da wird teilweise richtig Asche verlangt. Im Ausland geht das teilweise bis zu "unter der Hand"-Abmachungen.muldengold hat geschrieben:Ich wusste gar nicht, dass es so etwas wie "Regalgebühren" in Supermärkten gibt. Was ist denn darunter zu verstehen?
einige Brauerei-stämme könne Lactose schon teilweise (einen kleinen Teil) vergären, wird aber eher ein "alkoholfreies" werden.Fricky hat geschrieben:Was ich nicht ganz verstehe, er sagt an einer Stelle:
"Dort durfte auch Molke und so weiter verwendet werden, um überhaupt etwas Vergärbares zu haben. "
Was ist an Molke vergärbar?
Da ist doch nichts drin ausser Wasser, Milchzucker, bißchen Milchsäure, ein paar Mineralstoffe und etwas Eiweiss.
Ich dachte immer, Milchzucker wird (zumindest von Hefe) nicht vergoren.
jepp, richtig! Aber teilweise hatte die Molke um die 5g/100g lactose und eine kleine Menge der lactose wurde tatsächlich vergoren. Es gab "damals" schon Hefen, die auch lactose vergären können. Des weiteren kann lactose vom Bakterin vergoren werden, und einige von diesen produzieren auch Etanol.§11 hat geschrieben:Ich beschaeftige mich ja zeitweise sehr ausgiebig mit alten Rezepten. Was ich den alten Quellen entnehme, wurde die Molke nicht wirklich als Extraktersatzstoff zugegeben, sondern diente vor allem dazu dem Duennbier vollmundigkeit zu verleihen. Denn bei 3P wird das ganze schon sehr duenn......
Ich ueberlege auch schon die ganze Zeit was enzymatisch mit den Malzenzymen passieren koennte wenn man mit der Molke einmaischt. Die Amylasen werden wenig tun, aber nur weil es ein fuer uns sehr ungewoehnlicher Weg ist, mag ich jetzt mal nicht kategorisch ausschliessen das da evtl. enzymatisch was zu holen waere.... Leider stoert mich die Arbeit immer wieder bei meinen UeberlegungenUlrich hat geschrieben:jepp, richtig! Aber teilweise hatte die Molke um die 5g/100g lactose und eine kleine Menge der lactose wurde tatsächlich vergoren. Es gab "damals" schon Hefen, die auch lactose vergären können. Des weiteren kann lactose vom Bakterin vergoren werden, und einige von diesen produzieren auch Etanol.§11 hat geschrieben:Ich beschaeftige mich ja zeitweise sehr ausgiebig mit alten Rezepten. Was ich den alten Quellen entnehme, wurde die Molke nicht wirklich als Extraktersatzstoff zugegeben, sondern diente vor allem dazu dem Duennbier vollmundigkeit zu verleihen. Denn bei 3P wird das ganze schon sehr duenn......
Naja, im Krieg ist so manches Gesetz ausser Kraft.....flying hat geschrieben:Man könnte Luzerne-Samen mitmaischen.. Dann sollte es klappen..? Das RHG war meines Wissen in den Hungerjahren nach dem Krieg eh nicht gültig.
§11 hat geschrieben:Sogenannte Listungsgebuehren. Um bei einer grossen Kette ins Sortiment aufgenommen zu werden sind mehrere 1000 Euro faellig. Nennt sich dann juristisch z.B. Werbekostenzuschuss.muldengold hat geschrieben:Am Anfang dachte ich schon, dass manche seiner Anischten etwas antiquiert sind, z.B. als er von der guten alten Zeit sprach, in der man sich auf'm Bau am Tag 2-3 Maß reingestellt hat und als es noch keine 0.3 Promille-Grenze gab. Den Playmobil-Arbeiter mit Bierkiste fand ich dann aber doch cool! Ansonsten ein sehr schönes Interview!!!
Ich wusste gar nicht, dass es so etwas wie "Regalgebühren" in Supermärkten gibt. Was ist denn darunter zu verstehen?
VG
Sandro
Kleinere Ketten aber auch individuelle Geschaefte sind da meist anders, man erwartet keinen Zuschuss, aber Freiware....