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Rezeptcheck erbeten

Verfasst: Samstag 16. April 2016, 19:02
von NiCoSt
Liebes Forum,

ich denke mir meine Sude mehr oder weniger immer selbst aus. Mir kommt es nicht auf einen bestimmten Stil an. Ich würde diesmal gern ein eher trockenes, dunkles, rot braunes Bier ansetzen. Mir schwebt da "Klosterbier" durch den Kopf, obwohl es wahrscheinlich nicht ganz korrekt ist. Es soll natürlich nicht nur "trocken" schmecken, sondern schon einen eigenen Charakter haben.

In etwa hatte ich an folgende Schüttung gedacht:

SW 13,5 °P
90% Münchener Malz (als Malzig-toastige Basis)
5% Weizenmalz (Schaum/Mundgefühl)
5% Melanoidinmalz (für die Vollmundigkeit und Farbe)
Errechnete Farbe wäre bei 34 EBC laut KBH.
Dabei relativ lange Maltoserast.

Ich habe bisher nie diese Caramalze eingesetzt, die man in fast jedem Rezept findet, da ich diese nach ihrer Beschreibung schlecht einordnen kann bzw. bisher nicht für nötig erachtet habe. Münchener und Wiener Malz können ja schon recht malzig und voll schmecken...


Die Hopfenwahl macht mir wieder die meisten Probleme (habt ihr hier ein bestimmtes Vorgehen). Ich lese mir meistens die Aromen der Hopfen durch und gehe mehr nach Gefühl vor. Ich hätte hier eher auf Trocken, kräuterige Aromen gesetzt. Aktuell wäre ich bei:

Bitterung mit Hallentauer Blanc (24g) ergibt 28 IBU
Aroma 10 min vor Kochende mit (28g) Challener ergibt 12 IBU
In Summe 40 IBU.

Ich hätte sonst noch Brewers Gold, Saphir, Spalter Select im Haus bzw würde eh noch eine Bestellung lostreten, falls ein ganz anderer her muss.
Sollte ich noch was in den Whirpool tun oder Stopfen?

Als Hefe würde ich die T-58 verwenden. Ich hatte mal die Safbrew Abbaye (aka BE-256) im Einsatz, die ich prinzipiell auch für geeignet halte für das, was ich vor habe.

Was denkt ihr, wird daraus was?
Ich meine ja, Bier wirds immer ;) Aber habe ich einen groben Fehler drin? Habt ihr ein bestimmtes Vorgehen bei der Hopfenwahl und Menge?

Danke schonmal,
NiCoSt, mit jeder Menge Fragen...

Re: Rezeptcheck erbeten

Verfasst: Samstag 16. April 2016, 19:52
von Kurt
Uff. Die Schüttung ist sehr malzig angelegt und dann soll es trocken werden. Die Hefe vergärt sehr phenolisch. Nelke, Pfeffer etc. Ich mag es nicht so. Mit einer UG Hefe und Spalter Select wäre es ein super Münchner Dunkel.

Re: Rezeptcheck erbeten

Verfasst: Samstag 16. April 2016, 20:03
von gulp
40 IBU sind auch zu viel. 30 IBU reichen. Bei der Hefe Auswahl würde ich die Safbrew Abbaye nehmen. Eigentlich bietet sich da ein Dubbel an.

Gruß
Peter

Re: Rezeptcheck erbeten

Verfasst: Samstag 16. April 2016, 20:06
von tauroplu
Auf jeden Fall das Melanoidinmalz weglassen, das braucht es bei 90% MÜM Schüttung nicht. Und malzig wird es mit 95% MÜM (also ohne das Melamalz) allemal. Und wie Peter schon sagt: 30 IBU wären dann passend, Dubbel ist ne gute Idee.

Re: Rezeptcheck erbeten

Verfasst: Samstag 16. April 2016, 20:12
von NiCoSt
Hi,

Danke für die Antworten, das hilft mir schonmal sehr weiter!
Dann nehm ich als Hefe doch die Abbay und reduziere auf 30 IBUs. Wäre die Hallentauer Blanc denn als Bitterhopfen eigentlich ok? Ich überlege ob ich den lieber in die Aroma oder Whirpoolgabe tue und irgendeinen richtigen Bitterhopfen nehme.

Das Melamalz klingt von den Beschreibungen her recht interessant, daher wollte ich damit mal experimentieren. Ihr meint das wäre keine so gute idee? Vielleicht sollte ich das Müma auch etwas reduzieren und mit Wiener oder Pilsener auffüllen... ?

Re: Rezeptcheck erbeten

Verfasst: Samstag 16. April 2016, 20:28
von tauroplu
Nun, bei einer derartigen Schüttung, also vor allem mit MÜM, wirst Du die Eigenschaften des Melamalzes nicht so richtig rausschmecken können. Da würde ich dann eher mit Wiener arbeiten und mit 10% Melamalz mal anfangen, 5% reichen da m.E. nicht.

Also, vielleicht so:

85% Wiener
10% Mela
5% Weizen

Re: Rezeptcheck erbeten

Verfasst: Samstag 16. April 2016, 21:54
von Kurt
Soll es denn überhaupt ein belgisches Klosterbier werden? Falls ja würde ich ebenfalls ein Dubbel brauen. Dann aber richtig mit Brauzucker.

Re: Rezeptcheck erbeten

Verfasst: Samstag 16. April 2016, 22:02
von marsabba
Je nachdem, was für ein Müma du da nimmst, gibt es evtl Probleme bei der Verzuckerung. Die Gefahr, statt etwas trockenem etwas eher mastiges mit niedrigem Vergärgrad zu produzieren, ist da schon gegeben.
Ich misch bei solchen Bieren immer noch so 20 % PiMa rein, dann hats auch genug Enzyme drin.
Ausserdem würde ich das Hopfenaroma aufs minimum reduzieren. Dunkle, malzige Biere mit Hopfenaroma... das geht gar nicht (meine Meinung)


Grüße
Martin

Re: Rezeptcheck erbeten

Verfasst: Samstag 16. April 2016, 22:24
von Ladeberger
marsabba hat geschrieben:Je nachdem, was für ein Müma du da nimmst
Genau da möchte ich auch nachhaken. Mit welchem Münchner Malz ist das denn geplant? Das gibt es schließlich von etwa 12 bis >30 EBC. Ich denke damit steht und fällt das ganze.

Gruß
Andy

Re: Rezeptcheck erbeten

Verfasst: Sonntag 17. April 2016, 12:30
von NiCoSt
Hi,

ich bestelle immer im hobbybrauversand. Das MüMa hat dort 20-25 EBC. ->

http://www.hobbybrauerversand.de/Muench ... geschrotet

Hm, vielleicht gehe ich dann eher in Richtung Wiener+Mela.
Gibts es eigentlich Erfahrungen zu PaleAle Malz + Melamalz?

Ich hatte vor Jahren mal ein Rotbraunes Bier in einer kleinen Burgbrauerei getrunken. Das war irgendwie Urig im geschmack; eher trocken und doch voll. Hat etwas an Weißwein oder Conac erinnert, aber hatte auch Körper. Da will ich hin irgendwie... ;)

Re: Rezeptcheck erbeten

Verfasst: Sonntag 17. April 2016, 13:14
von Ladeberger
Hm, Cognac? Klingt nach Fasslagerung oder - trivialerweise - oxidiert. Was du abseits von "cat piss" mit Weißwein meinen könntest, weiß ich auch nicht so recht. Hat die Brauerei einen Namen? Vielleicht kennt es noch jemand und kann beim Clonen helfen.

Gruß
Andy

Re: Rezeptcheck erbeten

Verfasst: Sonntag 17. April 2016, 16:02
von NiCoSt
Oha, also meinst du es war evtl. ein Fehlgeschmack? Könnte theoretisch sein, ich hab es nurnoch waage in Erinnerung.

Es war die Brauerei von Schloss Wesenstein in Sachsen. Das Bier gibts nur in dem Schloss (sorry war keine Burg ;) )

Du könntest aber recht haben. Laut website:
"Wir brauen saisonal unterschiedliche Biersorten. Vom üblichen Original (12,6 GG % Stw., 4,8 Vol. Alk.) bis zum Festbier im Sommer oder Mönchsbock im November.

Abgefüllt wird das Bier in unsere Eichenfässer, aber auch in 2 l Kannen. Pro Jahr werden ca. 300 hl Bier produziert."

Re: Rezeptcheck erbeten

Verfasst: Sonntag 17. April 2016, 16:27
von Ladeberger
Kann ich natürlich nicht behaupten ohne es probiert zu haben, aber ich weiß zumindest deine Beschreibung mit dem Cognac nicht so recht bei den biertypischen Aromen einzuordnen.

Gruß
Andy

Re: Rezeptcheck erbeten

Verfasst: Montag 18. April 2016, 18:50
von NiCoSt
Leute, ich glaube ich waage es einfach und berichte dann, was rausgekommen ist.
Wird in Richtung 40%MüMa, 40% WiMa, etwas WeiMa und Mela gehen und als Single Hop mit Hallentauer Blanc, vergoren mit der Safebrew Abbaye.

wenn einer Einwände hat möge er jetzt sprechen oder für immer ... ;)

Re: Rezeptcheck erbeten

Verfasst: Montag 18. April 2016, 20:07
von Sura
So ähnlich habe ich Anfang des Jahres ein Dampfbier gemacht. Das war sehr dick und malzig vom Mundgefühl her. Hallertauer Blanc kann ich von der Beschreibung her mir gut darin vorstellen. Ich hatte mit Perle gehopft und die Brewferm Blanche als Hefe genommen. Ein Geschmack der von der Hefe kommen könnte kam aber erst mit den letzten Flaschen durch....

Meine Frau mochte das. Allgemein kam das bei Freunden von süffigen, dicken Bieren gut an. Klassische Pilstrinker konnten damit garnichts anfangen.....

Re: Rezeptcheck erbeten

Verfasst: Montag 18. April 2016, 20:10
von NiCoSt
Danke, das bekräftigt mich! ;)
Probieren geht über studieren...

Re: Rezeptcheck erbeten

Verfasst: Montag 18. April 2016, 20:25
von Sura
Hab nochmal geschaut: 54% WieMa, 40%, Müma, 5% Mela, 1% Sauer. Stammwürze 13,5%, 22 IBU, Hopfen in VW und in den WP.

War übrigens schnell trinkbar, hat aber innerhalb der 2 Monate in denen ich davon was hatte immer wieder stark geändert. Erst sehr malzig-keksig und orangig, dann eher dick-trocken und herb, und zuletzt süß-malzig mit ganz leichten Fruchtnoten. Die für mich beste Zeit empfand ich 3-4 Wochen nach Abfüllung.

Re: Rezeptcheck erbeten

Verfasst: Dienstag 19. April 2016, 20:01
von NiCoSt
Hey danke, das klingt ja wirklich recht ähnlich.
Das versuche ich mal!