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Brauerlehrling aus Stuttgart + Fragen
Verfasst: Dienstag 19. April 2016, 14:46
von CannstatterBüble
Servus liebe Community,
mein Name ist Merdan (24) geboren in Augsburg. Ich wohne in Stuttgart und arbeite als Kaufmann im Gorß- und Außenhandel bei einem Getränkehersteller.
Seit dem ich das erste mal mit 3 Jahren an dem Weissbier meines Vaters schlürfen durfte, dreht sich mein leben um das flüssige Gold. Ich trinke jedes Bier von herzen gerne. Vorzugsweise Europäische, besonders deutsche Biere. In erster Linie mein geliebtes Weissbier. Was bei mir daheim immer vorzufinden ist. Dennoch trinke ich alle Sorten dieser Welt gerne. Da ich sehr viele Länder bereise stehe auch ausländische Biere auf meiner Liste. Besonders australische und (das) namibische haben es mir auch angetan.

ich trinke es gern, ich trinke es viel, ich trinke es oft, wenn ich traurig bin, wenn ich glücklich bin, wenn ich mit Freunden rausgehe, wenn ich alleine bin. Immer.
Somit ist es auch einer meiner größten Träume gewesen ein Bier selber zu brauen und es mein Eigen zu nennen. Durch meine Ausbildung und sportlichen Aktivitäten hatte ich sehrt wenig Zeit für ein weiteres Hobby. Und endlich ist es soweit.
Ich freue mich hier im Forum zu sein und habe gleich meine erste Frage:
Der Einkauf für meinen ersten Brautag ist getan jedoch habe ich erst im nachhinein hier ins Forum geschaut. Dabei hab ich die tolle Brauanleitung entdeckt. Zu meinem Pech habe ich Zutaten für ein Pilsener gekauft. Nun habe ich hier im Forum wiederum gelesen das Pils nicht Anfänger freundlich sein soll und und und...
Zu meiner Frage: da ich mich jetzt strickt an die Brauanleitung hier im Forum halten wollte habe ich mich gefragt ob man diese Zutaten auch für das Helle in der Brauanleitung nutzen kann ?
Zutaten:
Braumalz Pilsener Malz Ungeschrotet
Hopfenpeletts Hallertau perle p90 Alphasäure = 9,4% mittlerer bis hoher Bitternote
Trockenhefe SAFLAGER W-34/70
Das ich die Hefe nicht nutzen kann ist klar aber wie sieht es mit dem Hopfen und dem Malz aus ?
Meine Utensilien:
30L Kochtopf mit Gaskocher (freistehend)
Läutereimer 30L
Refraktometer
Mühle
Messbecher
Wage
Rührlöffel
Kelle
und alles andere mögliche um die Gegenstände steril und sauber zuhalten.
Dazu habe ich meine eigene Keller mit fließend Wasser, Strom und einer tollen Belüftung.
Es ist mir sehr wichtig alles richtig und sauber anzugehen für einen ersten erfolgreichen Versuch.
Ich freue mich auf eine tolle Brauzeit mit eurer Hilfe. Ich bitte um Tipps und Tricks besonders bei meiner Ausrüstung. habe ich was vergessen ? Sollte cih auf was besonders achten ?
Danke im Voraus!

Re: Brauerlehrling aus Stuttgart + Fragen
Verfasst: Dienstag 19. April 2016, 14:51
von Froschmann
Hallo und willkommen im Forum
So auf den ersten Blick fällt mir auf, das du ungeschrotetes Malz zu Hause hast, aber keine Mühle. Du musst ja irgendwie das Malz klein bekommen. So funktioniert es nämlich nicht.
Re: Brauerlehrling aus Stuttgart + Fragen
Verfasst: Dienstag 19. April 2016, 14:54
von CannstatterBüble
Danke schön hier zu sein!
Entschuldigung habe ich vergessen hinzuschreiben
Eine Mühle habe ich natürlich auch. Bin der Meinung das man, wenn man schon selber braut auch das Malz selber schroten kann!
Re: Brauerlehrling aus Stuttgart + Fragen
Verfasst: Dienstag 19. April 2016, 14:57
von floflue
Hi Du und herzlich willkommen hier im Forum!
also mit dem Malz und dem Hopfen kann man auf jeden Fall etwas anfangen. Solltest Du Dir noch eine andere Hefe (obergärig) bestellen, könntest Du noch ein wenig anderes Malz bestellen.
Re: Brauerlehrling aus Stuttgart + Fragen
Verfasst: Dienstag 19. April 2016, 15:01
von floflue
Die Frage wäre auch, was möchtest Du brauen?
Obergärig aber schlank wäre z.B. Kölsch eine Möglichkeit, wobei da die Gärung bei relativ konstanter Temperatur erfolgen sollte.
Ein paar Ideen, die relativ einfach sind, findest Du auf MaischeMalzundMehr (
http://maischemalzundmehr.de/index.php? ... faenger=ja)
Re: Brauerlehrling aus Stuttgart + Fragen
Verfasst: Dienstag 19. April 2016, 15:05
von CannstatterBüble
Danke auch dir für die nette Begrüßung.
Wird sofort erledigt. Dann kauf ich am besten noch die Notingham Hefe wie in der Anleitung beschrieben plus das Caramelmalz damit ich alles 1 zu 1 nach der Anleitung mache.
Hat jemand Erfahrung mit der Anleitung für das Helle ? Wie ist das Ergebnis? Ist das Bier so klar wie ein gekauftes Helles oder wird es eher trüb ? Wie ist es vom Geschmack? Irgendwelche vergleiche?
Entschuldigt bitte die vielen Fragen!

Re: Brauerlehrling aus Stuttgart + Fragen
Verfasst: Dienstag 19. April 2016, 15:10
von CannstatterBüble
Ich wollte mich in erster Linie erst mal strickt an die Anleitung hier im Forum halten. Letztendlich ist es mir wichtig das das Bier einfach schmeckt. Ein Münchner Hell oder Bayrisches Hell wäre toll. Ein vergleichbares Bier zu nennen wäre glaub ich sinnfrei!

Re: Brauerlehrling aus Stuttgart + Fragen
Verfasst: Dienstag 19. April 2016, 15:21
von Golfstrom
Herzlich Willkommen!
Persönlich würde ich sagen ist beim ersten mal auch direkt selbst schroten schon ambitioniert. Das Ergebnis hängt natürlich stark von der verwendeten Mühle ab.
Eine 34/70 Hefe ist für den Anfang aber sicher nicht schlecht gewählt, die ist ja relativ umgänglich. Wenn du allerdings obergärig Brauen willst, natürlich für dich nicht geeignet.
Wenn du dich aber an das Rezept hälst wird schon nichts schiefgehen. Macht zumindest auch so den Eindruck das du auch Wert auf sauberes Arbeiten legst, das ist schon die halbe Miete. Lieber einmal ordentlich reinigen als nur so wischi waschi!
Wünsche viel Erfolg!

Re: Brauerlehrling aus Stuttgart + Fragen
Verfasst: Dienstag 19. April 2016, 15:22
von Froschmann
Nimm dir für deinen ersten Sud nicht unbedingt ein Münchner Hell vor, das ist recht anspruchsvoll zu brauen. Hmm, ich würde Dir raten ein Kölsch zu brauen. Geht zumindest mal grob in die Richtung und sollte auch von einem Beginner hinzubekommen sein.
Gutes gelingen !

Re: Brauerlehrling aus Stuttgart + Fragen
Verfasst: Dienstag 19. April 2016, 15:23
von Frissnix
Einen lieben Gruß aus Waiblingen

Re: Brauerlehrling aus Stuttgart + Fragen
Verfasst: Dienstag 19. April 2016, 15:29
von CannstatterBüble
@ Golfstrom
Danke auch dir! Freut mich zu hören das steigert die Motivation!
@Froschmann
Was macht den ein Münchner Hell soviel schwerer als ein Altdeutsches Hell wie in der Anleitung ?
Jetzt kann ich mich nicht mehr entscheiden durch euren netten Ratschläge!
@Frissnix: Grüße zurück!

Re: Brauerlehrling aus Stuttgart + Fragen
Verfasst: Dienstag 19. April 2016, 15:43
von inem
Die Frage ist, hast du eine Möglichkeit die Gärung der Würze kontrolliert kühl zu halten oder nicht?
Wenn ja, dann spricht gegen ein Pilsner nicht so viel. Natürlich schmeckt man da Fehler leichter, aber im großen und ganzen ist es möglich. Für ein Erstlingswerk jedenfalls gut genug, so lange die Temperatur kühl gehalten wird und genug Hefe verwendet wird.
Wenn nein, dann wird das nichts mit einem Pils, einem münchner Hell und all den anderen Untergärigen. Dann würde ich auch eine andere Hefe dringend empfehlen.
Re: Brauerlehrling aus Stuttgart + Fragen
Verfasst: Dienstag 19. April 2016, 15:59
von CannstatterBüble
Also ich habe gerade nochmal die Nottingham Obergärige hefe bestellt dazu noch ein paar Kilo Carahell Malz, wie in der Anleitung beschrieben.
Um deine Frage zu beantowrten:
Ich habe einen riesen Keller mit sehr vielen Räumen mit wenig bis gar keinem Tageslicht sowie Fenster. In diesen Räumen dürfte es um die 12 grad haben. Zur Flaschengärung habe ich große Kühlschränke mit platz für mehrere Kisten die ich bis -10 grad runterkühlen kann. Ich denke mal ich wäre auch für ein Untergäriges Bier vorbereitet

. Dennoch möchte ich es mir am Anfang nicht zu schwer machen und denke das ich erst mal das Altdeutsche Hell aus der Anleitung braue.
Re: Brauerlehrling aus Stuttgart + Fragen
Verfasst: Dienstag 19. April 2016, 16:09
von inem
Bei der Gärung ensteht Wärme, die gegen die man aktiv kühlen sollte. Der Keller ist zwar besser, als was so manch einer untergärig anstellt. Besser ist da ein Kühlschrank/TK den man mit einem externen Thermostat regelt.
Für die Lagerung des Biers nach der Nachgärung klingt das nahezu ideal.
Re: Brauerlehrling aus Stuttgart + Fragen
Verfasst: Dienstag 19. April 2016, 16:25
von CannstatterBüble
Also die Räume sind ziemlich groß. Hierbei handelt es sich um eine alte Autowerkstatt also denk ich mach das die ersten zwei Kisten die ich brauen will diese nicht so schnell aufwärmen werden. Trotzdem würde ich wie du auch sagtest auf die Kühlschränke bauen das ich diese auch einstellen kann. Wie schon gesagt bin ich gut vorbereitet, da diese Idee auch nicht von heute auf morgen enstanden ist und auch nicht aus Langeweile. Es ist ein Lebenstraum.
Leider hab ich gerade gemerkt das der Topf total hinüber ist und ich mir doch einen anderen Maischetopf/Sudkessel besorgen muss. Kommt dieser also früher als gedacht. Denke mal das es eh besser wäre um die Hitze zu regulieren und mit einem Ablaufhahn ist es wesentlich praktischer. Wie heißen diese "Geräte" den genau ?
Re: Brauerlehrling aus Stuttgart + Fragen
Verfasst: Dienstag 19. April 2016, 16:28
von CannstatterBüble
Welche Marke wäre zu empfehlen? Bis zu wieviel Grad sollte dieses gerät heizen könne wenn ich ihn als Maischetopf und Sudkessel gebrauchen will. Hätte ein Budget von 100 Euro sofort verfügbar!
Wie wäre es mit diesem hier ?
http://www.ebay.de/itm/BIELMEIER-Einkoc ... rmvSB=true
jemand eine Meinung ?
Re: Brauerlehrling aus Stuttgart + Fragen
Verfasst: Dienstag 19. April 2016, 18:22
von inem
Das sich die Räume so schnell erwärmen ist unwahrscheinlich. Die Gärende Würze erwärmt sich aber wohl - und die ist das worum es geht.
Der Bielmeier ist ein häufiger Kandidat, den haben einige. Einkochautomat ist ein Suchwort.
Re: Brauerlehrling aus Stuttgart + Fragen
Verfasst: Dienstag 19. April 2016, 18:50
von gerold
Hi
ich habe im 4. Sud mich mit Untergärigem Müncher Hellem probiert. Gärt momentan noch. Ich habe es mit Flüssighefe probiert, meine Gärung ist aber est nach 1,5 Tagen gestartet. Ich fads nicht so einfach wie das Weizen und das Pale Ale Nr.11 das ich als ersten und 2. Sud gebraut habe. Da Startetet die Hefe nach 12h. Das Weizen und das Ale sind echt super geworden. Also nur mut beim Ausprobieren.
Grüße
Gerold
PS wir kommen aus Heumaden... quasi gleich ums Eck bei Dir
Re: Brauerlehrling aus Stuttgart + Fragen
Verfasst: Dienstag 19. April 2016, 19:14
von inem
Sehr beliebt ist auch die Variante Hendi Induktionsplatte plus Topf - da ist aber etwas mehr Budget einzuplanen.
Re: Brauerlehrling aus Stuttgart + Fragen
Verfasst: Dienstag 19. April 2016, 19:46
von CannstatterBüble
Also habe mich jetzt für das verlinkte Model entschieden. Da spare ich mir ein paar Arbeitsschritte und bekomme dadurch ein vielleicht ein besseres Resultat raus. Kommt am Freitag an und am Samstag ist Brautag :)
Das geht richtig flott heute! xD
Ich denke ich bleibe zuerst bei dem altdeutschen Hell. Danach ist aufjedenfall ein Weissbier eingeplant.
Ich möchte mich bei allen hier nochmals für die schnellen Antworten und die Hilfe bedanken. Mit so einer Community macht das brauen gleich viel mehr Spaß! ;)
Re: Brauerlehrling aus Stuttgart + Fragen
Verfasst: Dienstag 19. April 2016, 21:28
von LupusLupulus
Hallo und willkommen aus dem Stuttgarter Speckgürtel.
Die Brauanleitung ist super, mit der hab ich auch angefangen. Nur vielleicht die Hefe rehydrieren statt, wie es in der Anleitung und auf der Packung steht, draufstreuen. Wie's geht steht im Datenblatt, das man downloaden kann.
Wenn du am Samstag Brautag hast, hast du wahrscheinlich keine Karte für das (ausverkaufte) Craftbeerfestival. Da hättest du einige von uns am Kesselbrauerstand treffen können.
Gruß,
Flo
Re: Brauerlehrling aus Stuttgart + Fragen
Verfasst: Dienstag 19. April 2016, 21:47
von afri
CannstatterBüble hat geschrieben:Letztendlich ist es mir wichtig das das Bier einfach schmeckt.
Das wird es ziemlich sicher. Das erste schmeckt immer umwerfend gut.
Was die Trübung angeht: je länger das Bier in Ruhe lagern kann, desto klarer wird es. Meine Jährlinge sind samt und sonders rein wie Fernsehbier. Wahrscheinlich wird jedoch kein Liter deines Erstlingssuds Geburtstag haben werden, was aber nichts macht, denn trübes Bier schmeckt gelegentlich noch besser, als blank filtriertes.
Bei 12° im Keller lasse ich auch UG vergären, das mag nicht stilecht sein, reicht für mich aber aus. Solltest du dir bis Samstag nochmal überlegen. OG bei 12° wird auch nicht wirklich richtig OG, schätze ich. Du willst ja möglichst Weizen brauen, spätestens dann wirst du deine Gärbehälter woanders hinstellen oder zuheizen müssen. Zumindest wenn du die typischen Weizenaromen liebst, die entstehen nun einmal auch mit Weizenhefe bei tiefen Temperaturen nicht so deutlich wie bei höhren welchen. So jedenfalls vermute ich, der kein Weizen braut, zumindest keins mit Nelken- oder Bananenaroma.
Achim
Re: Brauerlehrling aus Stuttgart + Fragen
Verfasst: Mittwoch 20. April 2016, 13:28
von CannstatterBüble
@Flo
Das mit dem
Craftbeer Festival wusste ich nicht! Schade! :(
Wie schon gesagt ich war bis jetzt nur leidenschaftlicher Trinker und die Braukunst hat sich bei mir bis jetzt versteckt. Das mit dem rehydrieren ist ne gute Idee werde ich dann am Samstag ausprobieren.
@Achim
Werde ich mir alles für die 2. Brauung vormerken. Jedoch fange ich erst mal mit dem altdeutschen Hell an und schau wie es sich entwickelt. Aber dennoch freue ich mich auch sehr aufs Weizen. Mal schauen wie mein Lieblings Trunk selbstgemacht schmeckt. ;)