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Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Freitag 29. April 2016, 14:13
von Bitkiller
Hallo Hobbybrauer,

wie lange dauert es ca. bis eine Nottingham Trockenhefe anfängt zu arbeiten? Ich habe heute früh um ca. 10.00 Uhr das Tütchen, nach Vorschrift, in 32° warmes Wasser eingerührt, eine Prise Zucker dazu gegeben und alles gut verrührt. Bis jetzt tut sich gar nichts. Bei anderen Trockenhefetypen fängt es nach 10-30 Min. an zu schäumen.
Ich frage deshalb, weil ich vor einem halben Jahr schon einmal Probleme mit der Nottingham hatte, die war allerdings kurz über dem Verfallsdatum, deshalb habe ich es darauf geschoben. Diese hier ist jedoch haltbar bis August 2017, daran kann es also nicht liegen.
Ich habe noch keine Erfahrung mit der Nottingham, wollte aber mal eine andere Hefe ausprobieren als sonst. Deshalb die Frage, ist es normal, dass die Rehydrierung so lange dauert?

LG - Achim

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Freitag 29. April 2016, 14:16
von hubschu
Ja, bei der Notti hatte ich schon 2-3 Tage gewartet bis es losging, daher "Abwarten und Hopfentee trinken"
Gruss
Marco

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Freitag 29. April 2016, 14:20
von Bitkiller
Hallo Marco, ich rede vom rehydrieren, nicht von der Gärung im Bottich. Woran sehe ich denn, das die Hefe i.O. ist, bevor ich sie in den Gärbottich geben?

LG - Achim

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Freitag 29. April 2016, 14:30
von hubschu
Uups, wer lesen kann ist klar im Vorteil :puzz
Ja das ist die falsche Antwort, Sorry.
Ich habe mich immer an die Daten auf der Tüte gehalten, so wie ich im Kopf habe steht da nichts von Zucker (kann mich aber irren)
Wenn sich ein Art Schaum auf der Flüssigkeit bildet sollte alles i.O. sein. Oh gerade gelesen das es keinen Schaum hat!
Ich denke ist schon i.O., einfach rein in die Tonne :Wink (bin aber kein Experte)
Gruss
Marco

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Freitag 29. April 2016, 15:25
von Alt-Phex
Die meisten Trockenhefen reagieren tatsächlich sehr schnell auf die Prise Zucker.
Die Notti scheint da ihre Probleme mit zu haben, sehe ich auch immer wieder bei
der Nachgärung. Da braucht die einfach viel länger um in Fahrt zu kommen als
andere Hefen. Aber auch ohne "Kräusen" bei der rehydrierung gärt die zuverlässlich.

Für Nachgärung kannst du aber schonmal mehr Geduld als üblich einplanen.

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Freitag 29. April 2016, 15:32
von Cobo
Hab eben vor 20 Min. ne Notti rehydriert... und bereits jetzt wunderbar aktiv. Hatte allerdings auch keinen Zucker drin :)

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Freitag 29. April 2016, 15:47
von El Gordo
Der Zucket hat da nichts verloren und bringt gar nichts, im Gegenteil.

Stefan.

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Freitag 29. April 2016, 15:53
von Alt-Phex
Jein, Stefan. Beim rehydrieren KEIN Zucker, absolut richtig.
Nach dem rehydrieren kann man aber ne Prise Zucker nehmen
um die Hefen anzufüttern. Die Gozdawa OGA9 braucht das sogar,
sonst braucht die Tage um in die Gänge zu kommen.

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Freitag 29. April 2016, 16:16
von tauroplu
Auch ich wiederhole mich hier, aber nur, weil es mit einer guten Prise Zucker seit sehr geraumer Zeit halt super funktioniert und zwar mit folgenden Hefen:
Fermentis US-05
Safbrew S-33
Safale S-04
Gozdawa German Altbier No. 9
Brewferm TOP
Safbrew Abbaye
Safbrew T-58
Danstar Munich
Danstar Nottingham
Danstar Windsor
Mangrove Jack's M07 British Ale
Mangrove Jack's 79 Burton Union

150 ml abgekochtes Wasser, einen Espressolöffel Zucker darin auflösen. Die Hefe reinschütten, ca. 10 Min. warten, dann vorsichtig schwenken, bis alle Hefekörner benetzt sind. Warten, bis sich ein keckes Schaumhütchen gebildet hat. Dieses zeigt an, dass die Hefe vital ist und ein schnelles Angären gewährleistet wird.

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Freitag 29. April 2016, 16:21
von gulp
Na ja, Zucker. Diese Methode halte ich für besser geeignet.

Gruß
Peter

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Freitag 29. April 2016, 16:41
von Alt-Phex
gulp hat geschrieben:Na ja, Zucker. Diese Methode halte ich für besser geeignet.
Kann man natürlich auch machen, habe ich sogar ein paar mal so gemacht.
Der halbe Teelöffel Zucker ist aber einfacher und erfüllt den gleichen Zweck.

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Freitag 29. April 2016, 17:01
von Bitkiller
Vielen Dank für eure aufschlussreichen Antworten. Das mit dem Zucker und ich rede da auch vielleicht von einem halben, gestrichenen Teelöffel, hat mir auch immer prima funktioniert bei anderen Hefen. Die Nottingham steht jetzt seit 7 Stunden zum Rehydrieren und nichts tut sich. Das ist jetzt das 2. Mal, dass ich mit dieser Hefe eingehe, das war´s jetzt für mich.
Ich werde jetzt ein anderes Päckchen auf machen und dann wird es bestimmt klappen.

LG - Achim

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Freitag 29. April 2016, 17:16
von Bitkiller
Eben war ich in der Küche und wollte die Hefe wegkippen. Vor einer Stunde hatte ich nochmal etwas Zucker zugefügt und siehe da, eben fängt sie an, etwas zu schäumen. Ich warte jetzt mal noch 1 Stunde, obwohl es glaube ich nicht normal ist, dass eine Hefe so lange braucht, bis sie aktiv wird. Kann es vielleicht daran liegen, dass ich das Tütchen die ganze Zeit in einem sehr kalten Kühlschrank gelagert habe? Wie lagert ihr eure Hefe?

LG - Achim

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Freitag 29. April 2016, 17:25
von Bitkiller
tauroplu hat geschrieben: Warten, bis sich ein keckes Schaumhütchen gebildet hat. Dieses zeigt an, dass die Hefe vital ist und ein schnelles Angären gewährleistet wird.
Der Spruch gefällt mir :Bigsmile "Ein keckes Schaumhütchen" :thumbsup

LG - Achim

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Freitag 29. April 2016, 18:16
von Alt-Phex
Die Notti ist eine Schnarchnase und wie ich ja schon sagte, mit Zucker
hat die es anscheinend nicht so. Hau rein die Hefe, wird schon werden.

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Freitag 29. April 2016, 18:40
von Bitkiller
Alt-Phex hat geschrieben:Die Notti ist eine Schnarchnase und wie ich ja schon sagte, mit Zucker
hat die es anscheinend nicht so. Hau rein die Hefe, wird schon werden.
Ja, hab sie vorhin reingeschüttet und dabei die nächste, unschöne Entdeckung gemacht. viewtopic.php?f=6&t=8708&p=130449#p130449
Jetzt ist mir´s eh schon egal, etweder es wird oder es wird nicht.

LG - Achim

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Freitag 29. April 2016, 18:50
von El Gordo
"Hat immer super funktioniert" heißt nicht, dass es ohne Zucker nicht noch superer funktioniert.

Stefan

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Freitag 29. April 2016, 19:03
von tauroplu
Doch, hab ich wiederholt getestet...

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Freitag 29. April 2016, 19:17
von manny15
hi
Ich bevorzuge abgekochtte vorderwürze die ich in Petlinge eingefroren habe.
Zucker habe ich auch schon genommen.
@Achim
Es muss nicht unbedingt Schaum bilden, aber halt mal das ohr ean du kannst es hören.

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Freitag 29. April 2016, 19:23
von gulp
Es muss nicht unbedingt Schaum bilden, aber halt mal das ohr ean du kannst es hören.
....wie die Zellwände bersten. :Smile

Gruß
Peter

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Freitag 29. April 2016, 19:48
von ggansde
Peter, lass man gut sein. Es hat doch keinen Zweck. Bei OG Hefen die Anzahl der vitalen Hefezellen auch nicht so kritisch. Leider wenden die Newbies die Zuckervariante dann eventuell auch bei UG-Hefen an :Greets
VG, Markus

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Freitag 29. April 2016, 21:57
von Bitkiller
Entwarnung, war eben noch mal nachschauen, was das Jungbier macht und zu meinem Erstaunen ist es schwer am blubbern. Also, wie mir scheint, gibt es keine verlässlichen Vorgaben bezüglich Aktiv werden der Hefe oder ankommen der Hefe in der Würze. Beim Einen schäumt die Hefe nach 20 Minuten, bei mir hat es 8 Stunden gedauert. Beim Einen dauert es 2 Tage bis sie ankommt und es blubbert im Bottich, bei mir hat es jetzt 3 Stunden gedauert. Sieht so aus, als ob man das Brauen nicht in geregelte Bahnen lenken kann, zumindest nicht im Hobbybereich.
Trotzdem noch mal Danke für eure Hilfe.

LG - Achim
Notti nach 3 Stunden.jpg

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Samstag 30. April 2016, 08:26
von uli74
Ohne jetzt klugscheissen zu wollen möchte ich auf die vergangenen Diskussionen (auch im alten Forum) über Sinnhaftigkeit von Zucker zum Rehydrieren hinweisen.

Auf jeder Nottingham-Packung befindet sich auf der Rückseite eine Anleitung wie man rehdrieren soll. Es ist davon auszugehen dass man bei Danstar weiss wie das funktioniert, man wird sich schon was dabei gedacht haben wenn man empfiehlt nur mit warmem Wasser ohne Zucker zu arbeiten.

Die Nottingham muss nicht schäumen wenn sie rehydriert wird sondern es reicht wenn sie aufgeweicht ist und als geschmeidige Schmiere oben auf dem Gefäss schwimmt in dem man sie rehydriert hat. Dann ist sie startklar.

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Samstag 30. April 2016, 08:44
von El Gordo
Danke Uli :thumbup
Man wird ohne Zucker immer eine höhere Überlebensrate an Zellen haben, je nach Hefe ist der Effekt größer oder kleiner.
Warum man dann Zucker reinmacht kann ich nicht verstehen. Man könnte auch genau so gut einen Teil der Hefe wegschütten und den Rest mit Wasser aufquellen lassen, dann wäre man gleich weit.
Zudem muss die Hefe, wenn sie nur Zucker zur Verfügung hat auf interne Nährstoffreserven zurückgreifen, was sie zusätzlich schwächt.
Und Hefe arbeitet auch ganz hervorragend, wenn sie nicht gerade schäumt.
Den Sinn der Zuckergabe lasse ich mir aber ganz ehrlich gerne erklären, vielleicht hab ich es nur noch nicht richtig kapiert.

Stefan der Köttelkacker

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Samstag 30. April 2016, 10:31
von tauroplu
Antwort von noch so neme Köttelkacker: Ich mache das einzig und allein aus dem Grund, weil ich sonst nicht erkennen kann, ob die Hefe startklar bzw. vital ist oder nicht. Und ich mach das auch erst seit dem einen Mal, wo ich - wie auf der Packung beschrieben - die Hefe nur mit Wasser eingeweicht habe und dann feststellen musste, dass sie mausetot war. Da war innerhalb von 38 Stunden nix, gar nix. Zum Glück hatte ich noch eine Nothefe da, die ich dann "nachgereicht" habe. So einen Stress, ja, für mich ist sowas Stress, brauch ich nicht.
Und Uli, im übrigen steht auf fast allesn Packungen von Trockenhefen auch, dass man sie lediglich nur auf die Würze sprenkeln soll. Wohin das dann führt, haben wir ja hier im Forum zahlreich auszubaden. Man muss sich halt auch mal hin und wieder über gewisse Konventionen hinwegsetzen. Zumal dann, wenn es auch anders funktioniert. Mit dem Zuckerwasserverfahren, ist es im übrigen auch gar kein Problem fette Doppelbockwürzen inert 8 Stunden zum Ankommen zu bewegen.

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Samstag 30. April 2016, 10:52
von El Gordo
Hallo Michael,

IMir ist es bisher noch nie passiert, dass eineTrockenhefe tot war. Aber da gabs ja mal eine Fehlcharge Nottingham, die hab ich zum Glück nicht erwischt.
Die Nottingham ist übrigens ein ziemliches Tier und verträgt auch das Aufstreuen auf die Würze halbwegs unbeschadet. Eine 34/70 dagegen nimmt das sehr krumm.

Stefan

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Samstag 30. April 2016, 11:02
von tauroplu
Zitat: "Eine 34/70 dagegen nimmt das sehr krumm." Eben und viele folgen zunächst mal den Anweisungen, die auf den Packungen stehen (was ja prinzipiell zu begrüßen ist) und erleben dann mitunter ihr Wunder. Und wer soll denn als Anfänger wissen, ob man den Anweisungen folgen kann oder nicht. Da sind m.E. die Trockenhefeproduzenten gefragt, zumindest das Aufstreuen auf die Würze als Anweisung vielleicht wegzulassen. Ist aber vermutlich auch wieder ein Kampf gegen Windmühlen, denn wer sind wir Hobbybrauer schon, dass wir erfahrenen Hefeexperten Ratschläge geben.

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Samstag 30. April 2016, 11:21
von El Gordo
Verkauft sich vermutlich besser wenn das so draufsteht.

Stefan

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Samstag 30. April 2016, 11:25
von uli74
tauroplu hat geschrieben:Antwort von noch so neme Köttelkacker: Ich mache das einzig und allein aus dem Grund, weil ich sonst nicht erkennen kann, ob die Hefe startklar bzw. vital ist oder nicht. Und ich mach das auch erst seit dem einen Mal, wo ich - wie auf der Packung beschrieben - die Hefe nur mit Wasser eingeweicht habe und dann feststellen musste, dass sie mausetot war. Da war innerhalb von 38 Stunden nix, gar nix. Zum Glück hatte ich noch eine Nothefe da, die ich dann "nachgereicht" habe. So einen Stress, ja, für mich ist sowas Stress, brauch ich nicht.
Und Uli, im übrigen steht auf fast allesn Packungen von Trockenhefen auch, dass man sie lediglich nur auf die Würze sprenkeln soll. Wohin das dann führt, haben wir ja hier im Forum zahlreich auszubaden. Man muss sich halt auch mal hin und wieder über gewisse Konventionen hinwegsetzen. Zumal dann, wenn es auch anders funktioniert. Mit dem Zuckerwasserverfahren, ist es im übrigen auch gar kein Problem fette Doppelbockwürzen inert 8 Stunden zum Ankommen zu bewegen.

Ok, aber wenns schon süss sein soll, warum rehydriert dann nicht mit Würze? Das verträgt die Hefe wesentlich besser als reines Zuckerwasser. Dann schäumts auch. Etwas Würze, die Hefe drin eingeweicht und die Party kann beginnen. Dann versaut man sich keinen ganzen Sud wenn die Hefe tatsächlich nicht mehr zu gebrauchen ist.

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Samstag 30. April 2016, 11:32
von Johnny H
Ich würde wirklich gerne mal einen fundierten Vergleich dazu lesen, d.h. Sudvergleiche aufgestreut vs. nach Vorschrift rehydriert und das noch für verschiedenen Hefen. Möglichst noch unterstützt mit instrumenteller Analytik oder professioneller Verkostung (letzteres bitte nicht so, wie es brulosophy gerne macht mit 3g/l Stopfhopfen obendrauf).

Ich rehydriere ja auch immer nach Vorschrift ohne Zucker und streue nicht auf, weil mir die Argumentation gegen beides völlig einleuchtet. Gegen eine saubere Beweisführung hätte ich trotzdem nichts einzuwenden.

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Samstag 30. April 2016, 11:41
von uli74
Wenn die Hefe zügig ankommt wirst Du keinen Unterschied schmecken können. Die zuckerfreie Methode macht man um die Hefe zu schützen, nicht des Geschmacks wegen.

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Samstag 30. April 2016, 11:47
von tauroplu
@Uli: weil ich Zucker immer vorrätig habe, Würze nicht. Und nein, ich habe keine Lust auf das Gehampel mit Einfrieren und Auftauen von Würze und damit verbundener möglicher Infektionsrisiken. Und wie gesagt, es funktioniert ja. Wenn das nicht der Fall wäre, dann würde ich mir natürlich Gedanken machen.

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Samstag 30. April 2016, 11:48
von Johnny H
uli74 hat geschrieben:Wenn die Hefe zügig ankommt wirst Du keinen Unterschied schmecken können. Die zuckerfreie Methode macht man um die Hefe zu schützen, nicht des Geschmacks wegen.
Bei ersterem wäre ich mir nicht sicher (wird z.B. der gleiche EVG erreicht, wenn zu wenig Hefe da ist?). Letzteres ist klar.

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Samstag 30. April 2016, 12:12
von El Gordo
Wenn aber der Zucker keinen Vorteil bringt, außer dass man sieht, ob die Hefe lebt, warum sollte ich dann etwas machen, was überflüssig ist?

Wenn ich Bedenken wegen der Vitalität der Trockenhefe hätte, würde ich sie mit Wasser rehydrieren und dann anschließend ein wenig Würze zugeben. Zu dem Zeitpunkt sitzt man ja normalerweise vor jeder Menge frisch hergestellter Würze.
Ungekochte Vorderwürze ist übrigens eine schlechte Idee

Stefan

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Samstag 30. April 2016, 12:22
von Ladeberger
Der Disput wäre ja einfach dadurch beizulegen, dass die Hefe erst in Wasser rehydriert wird und dann der Zucker oder die Würze dazukommt. Damit umschifft man alle Probleme und behält sich alle Vorteile.

Gruß
Andy

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Samstag 30. April 2016, 12:44
von uli74
tauroplu hat geschrieben:@Uli: weil ich Zucker immer vorrätig habe, Würze nicht. Und nein, ich habe keine Lust auf das Gehampel mit Einfrieren und Auftauen von Würze und damit verbundener möglicher Infektionsrisiken. Und wie gesagt, es funktioniert ja. Wenn das nicht der Fall wäre, dann würde ich mir natürlich Gedanken machen.

Michael,

sobald Du Anstellwürze hast die vergoren werden soll musst Du doch nichts auftauen und nichts abkochen, die Würze ist ja schon gekocht. Ne Schöpfkelle abgezweigt, Hefe rein und gut. Aber nicht falsch verstehen, wenn Du das machst weil Du das so machst ist das ok.

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Samstag 30. April 2016, 12:47
von tauroplu
Hey, Uli und Stefan, da habt Ihr natürlich Recht, daran hatte ich gar nicht gedacht, dass ich ja vor Unmengen an frischer Würze sitze...manchmal ist es soooo einfach...tststs... :redhead

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Samstag 30. April 2016, 12:56
von uli74
Die Bäume/Waldproblematik kenn ich auch.

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Samstag 30. April 2016, 15:09
von Bitkiller
Jedenfalls gärt mein Märzen mit der Nottingham jetzt richtig gut, es schäumt und blubbert, wie es sein soll, trotz Zucker. Und bevor jetzt wieder die Einwände kommen, Märzen sei ein UG Bier, ich weiß, ihr habt recht, aber es ist das Rezept von Micha, "Märzen obergärig". Das hatte ich neulich schon mal gebraut, jedoch mit einer anderen Hefe, weil ich grad nichts anderes hatte und dieses Mal möchte ich die Nottingham versuchen, um festzustellen, ob sich der Geschmack erheblich verändert, oder ob es Wurscht ist.

LG - Achim

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Samstag 30. April 2016, 22:03
von afri
El Gordo hat geschrieben: Ungekochte Vorderwürze ist übrigens eine schlechte Idee
Ich habe bereits einige und durchweg gute Erfahrungen mit Glattwasser gemacht, das auch nicht gekocht wurde. Das ist nicht so ein Hammer, wie es Zucker ist, enthält im Gegenteil sogar viele gute Dinge für Hefe. Meinen Trockenhefen hat's jedenfalls bislang immer sehr gemundet, Ankommen war OG wie UG bislang auch nie länger als 48 Stunden (Notti teilweise nur wenige Stunden nach Anstellen).
Achim

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Samstag 30. April 2016, 22:10
von El Gordo
Du weisst schon, was über das Malz alles für ein ganzer Zoo an Mikroorganismen in die Würze kommt?
Da gibt es einiges, das bei Abmaischtemperatur noch lebt.
Ich würde damit keine Hefe rehydrieren.

Warum nur wollen alle mit Gewalt der armen getrockneten Hefe den Wiedereintritt ins Leben so schwer wie möglich machen?
Aber ich weiß schon, hat bis jetzt immer super geklappt. ...

Stefan

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Sonntag 1. Mai 2016, 00:35
von hyper472
El Gordo hat geschrieben:Du weisst schon, was über das Malz alles für ein ganzer Zoo an Mikroorganismen in die Würze kommt?
Da gibt es einiges, das bei Abmaischtemperatur noch lebt.
Ich würde damit keine Hefe rehydrieren.

Warum nur wollen alle mit Gewalt der armen getrockneten Hefe den Wiedereintritt ins Leben so schwer wie möglich machen?
Aber ich weiß schon, hat bis jetzt immer super geklappt. ...

Stefan
OK, ich nehme jetzt mit, dass man Hefe am besten nur in Wasser rehydriert (irgendwann musste ich mich festlegen, wem ich glaube).
Und nun lebt die Hefe - aber wovon? Braucht sie nicht, so eben von den Toten auferstanden, was zu Futtern? Etwas, was sie groß und stark macht für die viele Würze, die ich gerade nur für sie zubereitet habe?
Viele Grüße, Henning

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Sonntag 1. Mai 2016, 00:46
von Tyrion
hyper472 hat geschrieben: Und nun lebt die Hefe - aber wovon? Braucht sie nicht, so eben von den Toten auferstanden, was zu Futtern? Etwas, was sie groß und stark macht für die viele Würze, die ich gerade nur für sie zubereitet habe?
Ähhmmm... vielleicht lebt sie von der vielen Würze, die du gerade nur für sie zubereitet hast und in die du die Hefe etwa 30 Minuten nach der Rehydrierung hineinkippst ?

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Sonntag 1. Mai 2016, 00:50
von hyper472
Tyrion hat geschrieben:
hyper472 hat geschrieben: Und nun lebt die Hefe - aber wovon? Braucht sie nicht, so eben von den Toten auferstanden, was zu Futtern? Etwas, was sie groß und stark macht für die viele Würze, die ich gerade nur für sie zubereitet habe?
Ähhmmm... vielleicht lebt sie von der vielen Würze, die du gerade nur für sie zubereitet hast und in die du die Hefe etwa 30 Minuten nach der Rehydrierung hineinkippst ?
Ich gebe zu, Deine Rückfrage ist jetzt nicht völlig unberechtigt :puzz
Gehen wir mal davon aus, dass ich 30l Würze gebraut habe, aber nur noch einen Beutel Notti habe und sie daher etwas vermehren/aufpäppeln möchte. Braucht sie dann nicht noch Futter?

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Sonntag 1. Mai 2016, 01:07
von peter156
Glattwasser zur Hefeanzucht?, wer macht so etwas?, solch eine Idee geht doch gar nicht!!!

Jo

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Sonntag 1. Mai 2016, 01:16
von Tyrion
hyper472 hat geschrieben: Gehen wir mal davon aus, dass ich 30l Würze gebraut habe, aber nur noch einen Beutel Notti habe und sie daher etwas vermehren/aufpäppeln möchte. Braucht sie dann nicht noch Futter?
Was meinst du denn wieviel Hefe du mit einem Löffelchen Zucker oder ein paar Schluck Glattwasser dazugewinnst ?

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Sonntag 1. Mai 2016, 01:25
von Ladeberger
hyper472 hat geschrieben:
Tyrion hat geschrieben:
hyper472 hat geschrieben: Und nun lebt die Hefe - aber wovon? Braucht sie nicht, so eben von den Toten auferstanden, was zu Futtern? Etwas, was sie groß und stark macht für die viele Würze, die ich gerade nur für sie zubereitet habe?
Ähhmmm... vielleicht lebt sie von der vielen Würze, die du gerade nur für sie zubereitet hast und in die du die Hefe etwa 30 Minuten nach der Rehydrierung hineinkippst ?
Ich gebe zu, Deine Rückfrage ist jetzt nicht völlig unberechtigt :puzz
Gehen wir mal davon aus, dass ich 30l Würze gebraut habe, aber nur noch einen Beutel Notti habe und sie daher etwas vermehren/aufpäppeln möchte. Braucht sie dann nicht noch Futter?
Entweder nimmt man gleich 2 Beutel oder man gibt ihr das volle Nährstoffprogramm aus Kohlenhydraten, Proteinen, Mineralstoffen, Vitaminen, Sauerstoff, etc. Kurz gesagt: Würze. Mit den Abkürzungen über Zucker tut man der Hefe physiologisch keinen Gefallen, das blubbert nur lustig.

Gruß
Andy

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Sonntag 1. Mai 2016, 07:19
von El Gordo
Ich versuche mal wiederzugeben, was ich noch vom Doemens Seminar im Kopf habe, auf die Gefahr hin, dass ich mich nicht immer richtig ausdrücke.

Die Hefe hat getrocknet alles dabei, was sie für einen Start ins Leben braucht.
Nimmt sie wieder Wasser auf, so ist das ein hochkomplizierter Vorgang.
Die verschrumpelten Zellwände müssen sich wieder richtig zusammenfalten usw.
In diesem Zustand kann die Zelle nicht steuern, was durch die Zellwand geht und was nicht.
Man kann ihr hier mit Würze oder Zucker sehr schaden.
Nach ungefähr einer halben Stunde ist die Hefe dann wieder im Originalzustand und bereit für die Würze. Sie hält das jetzt auch osmotisch aus und kann wieder steuern, was sie in der Zelle haben will und was nicht.
Hat sie jetzt nur Zucker zur Verfügung, muss sie auf interne Nährstoffreserven zurückgreifen, da sie für den Stoffwechsel nicht nur Zucker braucht. Es schäumt dann zwar schön, die Hefe findet das aber gar nicht so toll. Eine Vermehrung findet so auch nicht wirklich statt und man schadet der Hefe mehr als dass man ihr was gutes tut. Man sollte sie jetzt aber natürlich auch nicht stundenlang rumstehen lassen.
Trockenhefestarter sind meiner Meinung nach meist mangels ausreichender Belüftung kontraproduktiv und man sollte immer den Weg gehen, genügend Hefe zu kaufen.
Vor allem untergärige Trockenhefe ist sehr empfindlich, da sie eh nur mit allen möglichen Tricks dazu gebracht werden kann, diesen ganzen Vorgang zu überleben. Andere Hefen sind da sehr robust.

Ich weiß, dass die Zuckermethode funktioniert. Ich persönlich tue mir aber schwer, Dinge wider besseren Wissens zu tun, die aufwendiger sind und die Sache garantiert nicht besser machen.

Stefan

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Sonntag 1. Mai 2016, 08:50
von Bitkiller
Diese Thread hier entwickelt sich für mich zunehmend interessant. Es scheint beim Zuckern oder anfüttern von Hefe doch enorme Meinungsverschiedenheiten zu geben.
Ich habe jetzt noch eine Frage bezüglich der Nottingham Hefe, die ja das eigentlichen Thema hier ist. In einem der anfänglichen Beiträge wurde geschrieben, dass die Nottingham sehr träge oder gar nicht auf Zucker reagiert. Wie verhält es sich dann beim Karbonisieren? Wenn ich abgefüllt habe und zuckere mit 5 g / 500 ml nach, dauert es dann einfach nur länger oder tut sich da nichts. Hat schon jemand mit der Notti karbonisiert und kann mir Auskunft geben?

LG - Achim

Re: Nottingham Rehydrierung

Verfasst: Sonntag 1. Mai 2016, 08:58
von El Gordo
Die Behauptung, dass die Nottingham nicht auf Zucker reagiert, kann ich nicht nachvollziehen.
Dann könnte sie auch keine Würze vergären.
Und träge ist die bei richtiger Handhabung überhaupt nicht.


Stefan