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Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Donnerstag 12. Mai 2016, 21:10
von Tozzi
Servus zusammen,
als erklärter Fan von traditionellem Porter habe ich mich mal daran gewagt, ein Rezept zu erstellen, welches im Wesentlichen ein Hybrid aus dem "Rabenschwarz" und dem "Guinness 1880" werden soll.
Ganz schwarz soll es werden (120 EBC), starke Röstaromen haben (Bitterschokolade, Kaffee), und sehr "altmodisch" sein.
Darf auch gerne etwas "brenzlig" schmecken, ich mag das.
So hab ich mir das vorgestellt (für 23 Liter Ausschlagwürze bei angenommener SHA von 57% mit dem Grainfather; sollte die Ausbeute diesmal wider Erwarten höher sein, verdünne ich halt):
Malz:
- 5650 g Maris Otter Pale Ale 4 EBC (Fawcett)
- 500 g Amber Malt 100 EBC (Fawcett)
- 500 g Brown Malt 150 EBC (Fawcett)
- 200 g Chocolate Malt 950 EBC (Weyermann)
- 150 g Black Malt 1300 EBC (Fawcett)
Schüttung gesamt: 7 Kg
Einmaischen bei 70˚C, Kombirast 120 Minuten bei 68˚C, Abmaischen bei 75˚C.
Hopfen:
- 70 g Fuggles (4,4% Alpha) 75 min
- 40 g EKG (4,1%) 60 min
- 30 g EKG 5 min
Kochzeit 90 Minuten.
Nachisomerisierung 15 Minuten.
56 IBU, 15,4˚P, 6,4 Vol % Alc.
Vergoren mit Wyeast 1084 Irish Ale (1 L Starter aus 1 Activator Pack, gerührt).
Zwangskarbonisiert auf 5g/L CO
2 und dann ein paar Wochen kalt gestellt.
Kann das was werden?
Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Donnerstag 12. Mai 2016, 21:18
von peter156
Natürlich, leg los und berichte!
Viel Erfolg

Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Donnerstag 12. Mai 2016, 21:35
von marsabba
Am Rezept ist nichts auszusetzen, ich habe nur eine Empfehlung:
Kauf dir dieses Buch, wenn du echt authentische Stout/Porter Rezepte haben willst:
http://www.amazon.de/Home-Brewers-Guide ... 1592538827
Grüße
Martin
Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Donnerstag 12. Mai 2016, 21:39
von Tozzi
Danke für den Tipp! Sehr sehr interessant.
Hab's mir gerade auf den Kindle geladen. Genau nach sowas hatte ich gesucht.

Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Donnerstag 12. Mai 2016, 21:49
von Burkhart
Hallo Tozzi,
als 'Entwickler' vom 'rabenschwarz' fühle ich mich natürlich schon ein bischen geehrt...
Ich glaube Du kannst bei den IBU's noch etwas zulegen. 80 IBU klingt vielleicht etwas heftig, gehen aber problemlos. Ich würde an Deiner Stelle ruhig auf 70 gehen.
Ein gutes Buch ist auch Harrison et.al. Old British Beer'
http://sjworthogs.org/documents/Old%20B ... 0Beers.pdf vom Durden Park Beer Circle. Ich habe alle Rezepte des Buches mal für den kbh umgesetzt (kann ich Dir schicken).
Ansonsten: Hau 'rein! Und berichte!
Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Donnerstag 12. Mai 2016, 21:59
von Tozzi
Hi Burkhart,
das "Rabenschwarz" ist richtig gut. Darfst Dich gerne geehrt fühlen!
War mein zweiter Sud, und alles mögliche ging schief, aber am Ende ist ein wirklich geniales Bier draus geworden, ich muss es mir einteilen und streng rationieren.
So süffig dass ich mich echt zurückhalten muss.
Hab auch den "Verdacht" dass ich mit den IBU's in Richtung 70-80 gehen sollte, so wie in Deinem Originalrezept.
Würdest Du eher den Fuggles Anteil erhöhen oder mehr EKG zugeben?
Und danke für den Link, den hab ich mir schon mal angeschaut.
Die umgesetzten Rezepte würden mich sehr interessieren, denn ich denke, in dieser Richtung werde ich künftig noch verstärkt weitermachen.
Ich werde natürlich berichten!
Die Fawcett Malze haben es mir wirklich angetan, am liebsten würde ich die dauernd vorm Fernseher knabbern.

Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Donnerstag 12. Mai 2016, 22:08
von Burkhart
Hallo Tozzi,
Danke für das Lob

, auch wenn das ursprüngliche Rezept nicht von mir ist...
Die Rezepte findest Du hier
http://www.gruitbier.de/resources/Old+B ... helfer.zip.
Für die Bittere würde ich den Fuggles nehmen. Anstelle von EKG könnte man auch WGV probieren.
Die Fawcett Malze habe ich noch nicht probiert, aber die müssen wirklich toll sein.
Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Donnerstag 12. Mai 2016, 22:20
von Tozzi
Wow, da hab ich erst mal wieder Lesestoff!
Aus dem Bauch raus hätte ich auch den Fuggles erhöht. Werde ich dann auch so machen.
EKG mag ich sehr gerne, und ist auch ebenfalls schön authentisch.
Die Fawcett Malze sind der Hammer. Finde ich zumindest.
Um Churchill zu zitieren: "I'm easily satisfied with the very best"...
Die meisten Sorten bekommt man bei Simon (Schnapsbrenner), sogar als Sackware versandfrei inzwischen.
Und was man dort nicht bekommt, gibt's bei
The Malt Miller.
Die Versandkosten halten sich in Grenzen und die Ware ist innerhalb einer Woche da.
Dort habe ich unter anderem das Amber Malt bekommen.
Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Freitag 13. Mai 2016, 00:47
von Seed7
"Robust Porter (Traditionell)"
Wenn schon Traditionell, nenne es dann einfach Stout ;)
Ingo
Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Freitag 13. Mai 2016, 01:30
von Tozzi
Na ja, über die Definition kann man ja wahrscheinlich gut streiten...
Ein Stout ist ja letztlich auch ein Porter.
Ersteres hat aber meistens Röstgerste mit drin, letzteres eher Röstmalze.
Von demher bleibe ich bei der Bezeichnung "Porter"...

Oder wir nennen es einfach "Stout Porter"..
Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Freitag 13. Mai 2016, 10:32
von Seed7
Tozzi hat geschrieben:
Ersteres hat aber meistens Röstgerste mit drin, letzteres eher Röstmalze.
Verbrenne alle BJCP Guides. Verbrenne alle BJCP Guides. Verbrenne alle BJCP Guides....
"Stout Porter"..
Ja! So ist es auch noch historisch korrekt :)
Ingo
Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Freitag 13. Mai 2016, 15:48
von Burkhart
Hallo Tozzi,
Tozzi hat geschrieben:Wow, da hab ich erst mal wieder Lesestoff!
Ja, ich fand das Buch auch sehr lesenswert. Scheint ja ein 'Klassiker' zu sein...
Auch 'Porter' von Terry Foster aus der 'Classic Beer Styles' Serie finde ich, was die Hintergründe angeht' ziemlich interessant. Die Rezepte haben mich dafür weniger überzeugt.
Tozzi hat geschrieben:Aus dem Bauch raus hätte ich auch den Fuggles erhöht. Werde ich dann auch so machen.
EKG mag ich sehr gerne, und ist auch ebenfalls schön authentisch.
Ja, EKG mag ich auch sehr gern. Bei der langen Reifezeit hätte ich nicht erwartet, dass man vom Hopfenaroma noch viel schmeckt, ich fand Fuggles und EKG aber bis zum letzten Glas immernoch deutlich bemerkbar.
Tozzi hat geschrieben:Die Fawcett Malze sind der Hammer. Finde ich zumindest.
Um Churchill zu zitieren: "I'm easily satisfied with the very best"...
Die meisten Sorten bekommt man bei Simon (Schnapsbrenner), sogar als Sackware versandfrei inzwischen.
Und was man dort nicht bekommt, gibt's bei
The Malt Miller.
Die Versandkosten halten sich in Grenzen und die Ware ist innerhalb einer Woche da.
Dort habe ich unter anderem das Amber Malt bekommen.
Da muß ich beim nächsten Mal wohl mein Malz bestellen. Als Sackware ist da das Marris Otter ja wirklich bezahlbar. Und auch Brown Malt wäre mal 'n Versuch wert... bisher habe ich immer mit deutschen 'Äquivalenten' gebraut....
Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Freitag 13. Mai 2016, 16:33
von Blancblue
Burkhart hat geschrieben:Und auch Brown Malt wäre mal 'n Versuch wert... bisher habe ich immer mit deutschen 'Äquivalenten' gebraut....
Brown Malt ist imho ziemlich einzigartig, zumindest wäre mir keine deutsches Äquivalent bekannt. Was hast Du denn benutzt?
Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Freitag 13. Mai 2016, 17:09
von Burkhart
Blancblue hat geschrieben:
Brown Malt ist imho ziemlich einzigartig, zumindest wäre mir keine deutsches Äquivalent bekannt. Was hast Du denn benutzt?
'Brown Malt' ist natürlich schwierig zu ersetzen. Beim 'rabenschwarz' habe ich Caramünch II dafür genommen.
Richtig authentisch ist es natürlich mit 'Brown Malt'.
Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Freitag 13. Mai 2016, 17:24
von Tozzi
Probier's unbedingt mal aus!
Meiner Anfängermeinung nach haben die zwei bis auf die EBC nur sehr wenig gemeinsam.
Auch finde ich, dass das Brown Malt gar nicht so "angebrannt" schmeckt wie oft gesagt wird. Hat eher was "nussiges" für meinen Geschmack.
Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Freitag 13. Mai 2016, 17:25
von flying
Deutscher Porter wurde bis 1992 regelmäßig gebraut (dann ist er ausgestorben). Es war ein Starkbier mit 16- 18 Plato und er dürfte mit Salz und Brettanomyces versetzt werden.
Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Freitag 13. Mai 2016, 17:26
von Tozzi
flying hat geschrieben:Deutscher Porter wurde bis 1992 regelmäßig gebraut (dann ist er ausgestorben). Es war ein Starkbier mit 16- 18 Plato und er dürfte mit Salz und Brettanomyces versetzt werden.
Das klingt ja krass. Hast du ein Rezept für sowas?
Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Freitag 13. Mai 2016, 17:49
von flying
Ich hab leider keins. Deutscher Porter wurde ab 1853 hierzulande hergestellt und orientierte sich stark am englischen Vorbild. Bekanntermassen entstand Porter ja aus einer Mischung aus Ale, Beer und Twopenny Ale, einem starken, teuren und holzfassgelagertem Ale. Als man versuchte diese beliebte Mischung in einem Braugang herzustellen entstand Porter.
In der BRD wurde deutscher Porter bis ca. 1970 gebraut und in der DDR bis zum Ende. Das letzte deutsche Porter gab es 1992. Dann war Schicht im Schacht. Es enthielt zur Abrundung des Geschmacks etwas Kochsalz und Brettanomyces in der Nachgärung. Trink mal ein Orval und stell es Dir etwas stärker und röstiger vor, dann passt es ganz gut. Ist mangels Alternativen bei so ausgestorbenen Bieren wohl der beste Vergleich..
Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Freitag 13. Mai 2016, 19:08
von Seed7
flying hat geschrieben:
In der BRD wurde deutscher Porter bis ca. 1970 gebraut und in der DDR bis zum Ende.
Und wie ist dann der Familienband mit dem Schwarz, wenn schon?
Ingo
Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Freitag 13. Mai 2016, 19:15
von Seed7
Burkhart hat geschrieben:
Auch 'Porter' von Terry Foster aus der 'Classic Beer Styles' Serie finde ich,
Sein zweites Buch ueber Porter: "Brewing Porters and Stouts: Origins, History, and 60 Recipes for Brewing Them at Home Today"
Es ist aktueller und historisch nuanzierter.
...und
http://barclayperkins.blogspot.nl/2011/ ... lshit.html
Ingo
Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Freitag 13. Mai 2016, 19:40
von Tozzi
Wow. Danke für die interessanten Links und Hinweise.
Da war ich wohl auch bisher ein Opfer von Fehlinformationen.
Bin gerade das Buch am Lesen, das Marsabba vorgeschlagen hat. Echt interessant.
EDIT: "Brewing Porters And Stouts" hab ich jetzt auch auf dem Kindle.

Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Freitag 13. Mai 2016, 19:53
von Seed7
Tozzi hat geschrieben:Fehlinformationen.
Die sind leider ein grosses problem in der bierwelt. Porter und Stout sind ein bekanntes Opfer, IPA auch. Bei Lambiek ist auch fast alles quatsch. Das Deutsch Dampfbier traue ich auch nicht. usw.
Ron Pattinson ist eine sehr gute quelle, fuer Englische und Deutsche Biere, da er seine informationen mit braulogs und alte literatur beweisen kann. Martyn Cornell auch (
Zytophile).
Ingo
Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Freitag 13. Mai 2016, 20:17
von Tozzi
Beide bookmarked. Genug Lesestoff für viele Tage.
So, jetzt geht's aber erst mal ans Abfüllen von meinem "Durstigen Mammut" (und den Brewbucket wieder einsatzbereit machen) und dann ans Schroten (diesmal mit 1,35 mm Walzenabstand und mit Kurbel statt Schrauber, schön laaaaaangsaaaaam).
Starter ist fertig, morgen wird das Stout Porter gebraut. Freu mich schon auf den Duft vom Brown Malt.
Die Wyeast Irish Ale kann's auch kaum erwarten, hab ich den Eindruck. Noch nie war ein Smack Pack so schnell so prall und auch der Starter hat ordentlich geschäumt.
Ist so dickflüssig geworden, dass der Rührfisch nach 18 Stunden kapituliert hat. Dürfte direkt auf leichtes Overpitching rauslaufen.
Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Sonntag 15. Mai 2016, 01:06
von der_ak
Tozzi hat geschrieben:flying hat geschrieben:Deutscher Porter wurde bis 1992 regelmäßig gebraut (dann ist er ausgestorben). Es war ein Starkbier mit 16- 18 Plato und er dürfte mit Salz und Brettanomyces versetzt werden.
Das klingt ja krass. Hast du ein Rezept für sowas?
Das Groterjan-Porter-Rezept sieht so aus: 18 °P, 70% Münchner Malz, 20% Helles Malz (Pilsner?), 7% Karamellmalz, 3% Röstmalz. Hopfung 400-500 g/hl. 2 Stunden Würzekochung. Brettanomyces als Teil der Nachgärung wird diskutiert.
Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Montag 16. Mai 2016, 17:57
von Tozzi
So gestern war Brautag.
Das Rezept habe ich noch ein wenig abgeändert, habe die IBU auf 70 berechnet, aber die Hop Spider von Mangrove Jack's benutzt, da kann man wohl 10% abziehen.
Amber und Brown Malt je nur 450 g genommen, dafür noch 100 g Pale Chocolate Malt mit reingetan.
Ausserdem sind noch 250 Gramm Haferflocken mit dazugekommen (3,5%).
Allerdings habe ich jetzt ein "Problem".
Angepeilt waren ja 57% Ausbeute (Erfahrungswert), rausgekommen sind 71%.
Damit liegt die Stammwürze nicht bei 15,4˚P sondern bei 20.
Der Alkoholgehalt wird wohl die 8% knacken.
Hatte noch überlegt ob ich es verdünnen soll, es dann aber angesichts der Uhrzeit sein gelassen.
Was hab ich jetzt da eigentlich gebraut? Ein "traditionelles" Porter ist es nun wohl auf gar keinen Fall mehr.
Stout Porter klingt auch irgendwie zu harmlos...
Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Montag 16. Mai 2016, 18:33
von flying
Du hast ein Imperial Stout gebraut. Nach einem Jahr Lagerung schmeckt das richtig gut...

Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Montag 16. Mai 2016, 18:49
von Tozzi
Uff. Na ja, gibt Schlimmeres.
Die Gärtemperatur ist auch am oberen Limit (21,8˚C bei 16˚ Umgebungstemperatur), die Hefe war nach 2 Stunden schon aktiv und nach 12 Stunden voll in Fahrt.
Das wird wirklich Reifezeit brauchen.
Jetzt muss ich aber irgendwann mal wieder was brauen, was nicht Monate oder Jahre braucht...

Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Montag 16. Mai 2016, 19:22
von Seed7
Bereite dich vorsichtig darauf vor das die Hefe es moeglich nicht ganz schafft, es haette jetzt eine groesseren starter gepasst und bei der hohen temperatur gibt die hefe noch mal volgas, auch im wachstum. Wenn die hautgaerung nachlaesst das fass, wenn moeglich, oefters schwenken damit die hefe in suspension bleibt. Auch kann es helfen nach zca. 12 stunden gaerung noch mal leicht zu belueften,
Ingo
Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Montag 16. Mai 2016, 19:34
von Tozzi
Hallo Ingo,
danke für die Tipps!
Ich habe aber gottseidank einen Starter gemacht, zwar nur 1 L, aber gerührt, und das SmackPack war wirklich quicklebendig. Nach 2 Stunden schon prall auf Anschlag.
Mal sehen. Mit Esterbildung rechne ich aber auf jeden Fall. Wollte ich eigentlich nicht, aber na ja. Sowas wird ja dann manchmal richtig lecker.
Ich nehm's auf jeden Fall gelassen. Notfalls hätte ich auch noch ein weiteres Päckchen Hefe da.
Für starke, sehr dunkle Biere ist sie ja laut Hersteller sehr gut geeignet.
Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Montag 16. Mai 2016, 19:48
von flying
Seed7 hat geschrieben:Bereite dich vorsichtig darauf vor das die Hefe es moeglich nicht ganz schafft, es haette jetzt eine groesseren starter gepasst und bei der hohen temperatur gibt die hefe noch mal volgas, auch im wachstum. Wenn die hautgaerung nachlaesst das fass, wenn moeglich, oefters schwenken damit die hefe in suspension bleibt. Auch kann es helfen nach zca. 12 stunden gaerung noch mal leicht zu belueften,
Ingo
Hi Ingo,
hast Du wirklich so schlechte Erfahrung mit der Irish Ale gemacht?
Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Montag 16. Mai 2016, 21:13
von Cobo
Nur mal zwischendurch ein dickes Danke an euch alle. Stouts und Porter sind ne Leidenschaft von mir und dieser Fred bietet so viel Lesestoff und Anregungen... Vielen Dank

Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Montag 16. Mai 2016, 21:22
von Tozzi
Ich möchte mich an dieser Stelle auch nochmal bedanken.
Das ist wirklich ein lehrreicher Faden geworden und hat für mich viel Licht ins Dunkel gebracht.
Ich werde auch nach demselben Rezept baldigst nochmal brauen, mit angepassten Mengen, und dann hoffentlich die ursprünglich geplante Stammwürze erzielen.
Wird interessant werden, die beiden dann zu vergleichen. Das ursprünglich geplante Stout Porter und das "Konzentrat"...

Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Montag 16. Mai 2016, 21:31
von Seed7
flying hat geschrieben:hast Du wirklich so schlechte Erfahrung mit der Irish Ale gemacht?
Nein René, das nicht. Habe es aus zwei gruende geschrieben, relativ viel dunkele malze haben einen negativen einfluss auf die gaerung und mit der hefemenge ist Stephan jetzt an der unterseite (2l starter haette besser gepasst). Waere doch schade wenn wir in drei tage einen neuen thread haben "gaerung geht nicht" wenn vorsichtig etwas sauerstoff jetzt noch vorbeugen kann ohne negativen einfluss.
Edit: @ Tozzi
http://barclayperkins.blogspot.nl/2007/ ... stout.html
die tabelle anklikken und dann unter 1844, alles die gleiche rezeptur, die gleiche hopfenmenge, nur die menge wasser ist anders,
Ingo
Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Montag 16. Mai 2016, 21:51
von flying
Ah, verstehe. Ich hatte aus ähnlichen Überlegungen bei einem I- Stout mit 21 Plato und 90 IBU die als Arbeitspferd bekannte Danstar Nottingham gewählt. Die schafft das problemlos sowie auch noch die Nachgärung bei Zuckerzugabe. 1 Päckchen auf 15 L und bei 18 Grad.
m.f.g
René
Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Montag 16. Mai 2016, 21:57
von Tozzi
Danke für den interessanten Link, Ingo.
Bei diesem Bierstil kann man sich wirklich austoben.
Wegen der Hefe mache ich mir jetzt nicht so große Sorgen, bin aber auf alles vorbereitet.
Sauerstoff möchte ich jetzt nach 19 Stunden nicht mehr unbedingt einbringen, ich vertraue darauf, dass die Hefe, wie vom Hersteller angegeben und in amerikanischen Foren bestätigt, mit den dunklen Malzen gut zurechtkommen wird. Momentan blubbert sie fröhlich vor sich hin und produziert eine Menge Wärme; allzu hohe Kräusen scheint sie nicht zu haben, der Blow Off Schlauch ist noch sauber.
Ich lass das jetzt mal in Ruhe und schaue was passiert.
Nachgärung entfällt diesmal sowieso, ab nächster Woche hab ich endlich Kegs.
Nachtrag:
Ich hatte auch eine gute Messerspitze Nutrient mit in die Würze gegeben, 15 min vor Flame Out.
Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Montag 16. Mai 2016, 21:59
von Cobo
Hab erst vor zwei Wochen mein erstes Oatmeal Stout gebraut, aber zu Übungszwecken gleich nochmal Zutaten für 3 weitere Stout Sude geordert
Übung macht den Meister.
Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Montag 23. Mai 2016, 01:23
von Tozzi
Update, die Gärung betreffend:
Seed7 hat geschrieben:...Bereite dich vorsichtig darauf vor das die Hefe es moeglich nicht ganz schafft, ...
Die Hefe ist jetzt seit etwa 7 Tagen am Werkeln.
Ähnlich wie die 1728 Scottish Ale von Wyeast hat auch diese ganz temperamentlos, ohne hohe Kräusen, innerhalb kapp 7 Tagen ihre Arbeit ganz gut gemacht, trotz der Hindernisse, die ich ihr in den Weg geworfen habe.
So richtig hochaktiv war sie nur für etwa 2 Tage.
Aber nach der heutigen Messung bin ich beruhigt, scheinb. Restextrakt ist schon bei 5,5˚P, EVG 73,3%.
Sieht also aus (und schmeckt) wie ziemlich fertig und recht vielversprechend. Gar nicht röstig und gar nicht bitter.
Sprittig halt, klar. Aber so gut wie keine Ester oder sonstige Hefegeschmäcker. Dafür (noch?) recht süß.
Ich lass das definitiv noch eine Woche stehen, etwas wärmer (22˚), und dann kommt's ins Keg für ein paar Monate.
EDIT: Monate war natürlich jetzt nicht ehrlich...

Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Montag 23. Mai 2016, 07:59
von Seed7
Prima.
Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Freitag 27. Mai 2016, 23:05
von Tozzi
Seed7 hat geschrieben:Prima.
So ganz sicher bin ich mir nun doch nicht mehr.
Ich habe heute (5 Tage später) nochmal gemessen und es hat sich nichts mehr getan.
Im Gegenteil: Eine neu erworbene Spindel zeigt mir einen Restextrakt von 6,6%.
Damit würde der EVG dann deutlich unter der Wyeast Spezifikation liegen.
Es kann ja auch eigentlich nicht sein, dass so eine Plato Bombe innerhalb unter 7 Tagen "durch" ist, oder?
Die ursprünglichen Messungen basierten auf Refraktometer und dem Excel Tool von Earl.
Nächstes mal werde ich gleich beim Anstellen der Würze für bessere Belüftung sorgen und einen größeren Starter machen.
War leichtsinnig von mir.
Was würdet Ihr jetzt an meiner Stelle tun?
Nochmal einen gut belüfteten Starter machen und vitale Hefe zugeben? Ein Päckchen hätte ich noch da...
Oder einfach ins Keg füllen und "beobachten"?
Eimer etwas geschwenkt und wärmer gestellt (momentan 22˚) habe ich vor 5 Tagen gemacht, das hat rein gar nichts bewirkt.
Sensorisch ist das Jungbier sehr gut geworden.
EDIT: Was soll's, ich muss ja aus den eigenen Fehlern lernen. Ich stelle nochmal einen 1 L Starter an mit frischer Hefe und schlimmstenfalls hab ich dann halt ein Päckchen verschwendet, weiß aber nachher, was Sache ist.
Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Montag 30. Mai 2016, 21:56
von Tozzi
Gesagt, getan, aber gebracht hat das wohl nichts mehr.
Die 0,3˚P die ich jetzt niedriger habe dürften auf die Verdünnung durch den Starter zurückgehen.
Offenbar habe ich einen recht hohen Anteil an unvergärbaren Zuckern drin.
5 Tage darf es jetzt so noch stehen, dann kommt es ins Keg, mit Spundapparat, reifen muss es ja sowieso noch eine Weile.
Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Montag 30. Mai 2016, 22:29
von marsabba
Hallo,
ist ne Scheiss Situation. Leider kenn ich auch kein Patentrezept.
Ich gehe aber davon aus, das die Hefe gaaanz langsam weiterarbeiten wird, und der Restextrakt über viele Wochen noch etwas sinken wird.
Alternativ könntest du noch eine Hefe zur Flaschengärung probieren (wie die SafBrew F-2). Die springt noch an wo die meissten anderen Hefen versagen. Das habe ich aber selbst noch nie probiert.
Grüße
Martin
Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Dienstag 31. Mai 2016, 00:12
von gulp
Ich würde da jetzt sofort ins Keg abfüllen und 1 Bar draufjagen, sogleich entlüften und noch einmal 1 Bar. Dann ist das erst mal geschützt und du kannst die Füsse hochlegen, vermutlich ein paar Wochen lang. Ich hatte, oder vielmehr hab da noch so ein Triple, das sich auch lange gewehrt hat. In der Zwischenzeit kannst du ja, falls noch nicht vorhanden die Gärkellerkapazitäten erweitern, sprich noch ein paar Kegs besorgen.
Gruß
Peter
Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Dienstag 31. Mai 2016, 13:57
von Tozzi
Danke, ja, das werde ich wohl machen, sobald meine ersten Kegs eingetroffen sind, das sollte sich nur noch um Tage handeln.
Etwas reifen lassen wollte ich es ja sowieso noch. Gut, dass ich bereits welche nachbestellt habe.
Und gut, dass ich auf inzwischen (bzw. noch) 4 fertige Biere zurückgreifen kann, wenn der Durst zuschlägt.

Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Dienstag 31. Mai 2016, 14:29
von Seed7
Tozzi hat geschrieben:
Im Gegenteil: Eine neu erworbene Spindel zeigt mir einen Restextrakt von 6,6%.
Damit würde der EVG dann deutlich unter der Wyeast Spezifikation liegen.
Es kann ja auch eigentlich nicht sein, dass so eine Plato Bombe innerhalb unter 7 Tagen "durch" ist, oder?
Die ursprünglichen Messungen basierten auf Refraktometer und dem Excel Tool von Earl.
Und welcher wert ist "richtig"? Hattest du bei fruehren Bieren Zweifel an deine messungen oder waren die Biere nicht gut? Wass ich damit meine, ich wuerde nicht halbwegs in einem Prozess auf eine andere Messmethode umsteigen. An sich ist der absolute wert nicht so wichtig, wichtiger ist das wenn es schon eine Abweichung gibt die auch immer die gleiche ist.
Cold crash und ab ins Keg,
Ingo
Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Dienstag 31. Mai 2016, 14:50
von Tozzi
Das mit den Messwerten ist halt immer so eine Sache...
Ich werd demnächst mal mit einer Zuckerlösung kalibrieren, bzw. vergleichen.
Seed7 hat geschrieben:Cold crash und ab ins Keg
Ja, das werde ich machen.
EDIT: Der Eimer ist im Kühlschrank... da muss irgendwann auch was Neues her aber passt erst mal.
Cold Crash hatte ich seit meinem ersten Sud (IPA) nicht mehr gemacht, aber nach der zweiten Hefezugabe denke ich auch, das wird hier nötig sein. Die Irish Ale hat ja nur "medium Flocculation", das könnte sonst eine trübe Angelegenheit werden. Im Keg will ich den Schmodder jedenfalls nicht haben.
Süß schmeckt das Jungbier aber nicht, eher vielversprechend "stoutig".
Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Sonntag 5. Juni 2016, 23:36
von Tozzi
Heute habe ich das Bier ins Keg gefüllt, nach einem Cold Crash bei 0˚C.
2 Kontrollflaschen à 0,75 Liter waren auch noch drin. Bin gespannt, was das Flaschenmanometer sagen wird, in 2-3 Wochen.
Gespindelt: Gut 5,5˚P, laut Refraktometermessung (11,1 Bx) und Earl's Excel Tool bin ich bei 5,3˚P und einem scheinbaren EVG von 73% bei 8% Alc. Vol...
Offenbar hat mir bei der letzten Spindelprobe das anhaftende CO2 einen Streich gespielt.
Ich muss dringend mal meine verschiedenen Messgeräte mit einer standardisierten Zuckerlösung kalibrieren, sonst bleibt das auf ewig ein Rätselraten.
Oder ich leg mir doch noch irgendwann ein EasyDens zu.
Das Jungbier schmeckt alkoholisch und röstig, aber überhaupt nicht süß.
Freu mich schon drauf. Könnte meinen Geschmack ziemlich genau treffen.
Dreimal auf Holz klopfend.
Re: Rezept Check Robust Porter (Traditionell)
Verfasst: Sonntag 19. Juni 2016, 01:41
von Tozzi
Es hat sich nichts mehr getan.
Der Druck im Keg blieb konstant bei 1 Bar und auch die (aufgezuckerten) Kontrollflaschen sind mit der NG offenbar durch; seit knapp 1 Woche bei 2 Bar (@22˚C).
Wahrscheinlich lag die Temperatur während der Kombirast doch etwas höher als ich wollte.
Ich habe das Keg jetzt mal vorsichtig auf 1,8 Bar (@18˚C) zwangskarbonisiert und heute (ohne Gas) in den Kühlschrank verfrachtet.
Die Kontrollflaschen kommen auch in die Kühlung. Bin jetzt erst mal eine Woche weg, und danach wird mal eine gesüffelt. Bin gespannt.
Das Rezept muss nochmal gemacht werden, diesmal mit 1-2 Grad niedrigerer Kombirast und großzügigerem Starter.
Und wenn's nur drum geht, den Unterschied zu sehen und zu schmecken...