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Set und Setting

Verfasst: Dienstag 7. Juni 2016, 14:16
von flying
Hi Leute,

https://de.wikipedia.org/wiki/Set_und_Setting

Das trifft auch aufs Bier zu und hat enormen Einfluss auf das Geschmackserlebnis. Was sagt ihr?

m.f.g
René

Re: Set und Setting

Verfasst: Dienstag 7. Juni 2016, 14:20
von schloemi
Unbedingt!

Deshlab trinke ich auch lieber mit gut gelaunten Hobbybrauern, als mit frustrierten Angestellten und Eigentümern an der Bar.

Re: Set und Setting

Verfasst: Dienstag 7. Juni 2016, 14:26
von hoggel1
Hallo Renè,

ich denke, viele haben schon aus dem Urlaub einen leckeren Wein oder Schnaps mitgebracht, der Zuhause gar nicht geschmeckt hat.

Demzufolge volle Zustimmung. Auch meinen Kindern schmeckt das Essen deutlich besser, wenn Sie bei der Zubereitung geholfen haben. Bei unserm Bier wird es sich nicht anders verhalten.

MfG
Thomas

Re: Set und Setting

Verfasst: Dienstag 7. Juni 2016, 14:34
von inem
Um es in der hiesigen Sprache auszudrücken: No na.

Re: Set und Setting

Verfasst: Dienstag 7. Juni 2016, 15:24
von not
Set und setting bewirken auch, dass mir das 0,33l Carlsberg Pilsener aus der Flasche am Strand in Dänemark am Ende eines heissen Sommertages PHANTASTISCH(!) schmeckt. Wundert mich wenig, ehrlich gesagt (s.o., Thomas´Schnaps und Wein im Urlaub).
Und identisches Bier zu Hause in Leverkusen sorgt bestenfalls für eine leichte Gänsehaut - auch klar, warum.

Ähnlich wichtig ist die Grundeinstellung ("set"), Bier zu geniessen in Bezug auf einen "gesunden Umgang" mit Alkohol: Bei guter Grundstimmung, guter Laune ein Bier zu öffnen und zu geniessen ist garantiert gesünder (auch bezogen auf Alkoholismus und Abhängigkeit), als Frustsaufen. Auch irgendwie klar, oder?

Ich führe es auch auf mein "set" hin, dass es Tage (oder auch Phasen / Jahreszeiten) gibt, an denen ich mich in bestimmten Bieren baden könnte (bei aktuell schwülem, warmen Wetter und Gewitter Anfang Juno: "Saison!"), die mir dann wieder wenig gut schmecken.

Beim "setting" gibt es unzählige Variablen, die auch wiederum von mir selber bestimmt werden ("Launen").

Hier ein Bild, dass bei 30°C bei einer Mittagspause beim Wandern nach dem Holzsammeln für das Mittagsessen bei einer Wanderung antstanden ist; morgens mit Rucksack los; gut durstig, Holz für das Feuer gestapelt: Schweiss auf der Stirn; Top Platz zum Fleisch grillen in der Einöde gefunden, aus dem Rucksack die kühle 0,66 L -Buddel Saison aufgerissen und eingeschenkt, gleich geht es los.
saison.jpg
Könnt mir glauben: das Bier hat einfach perfekt gepasst.

Leary in Ehren grüßt -
Sönke

Genug geschwatzt.

Re: Set und Setting

Verfasst: Dienstag 7. Juni 2016, 15:36
von §11
Obwohl das Setting immer gleich ist, mein Wohnzimmer, verlangt das sich aendernde Set eben fuer eine Auswahl an Alternativgetraenken
Whisky.jpg

Re: Set und Setting

Verfasst: Dienstag 7. Juni 2016, 15:45
von not
§11 hat geschrieben:Obwohl das Setting immer gleich ist, mein Wohnzimmer, verlangt das sich aendernde Set eben fuer eine Auswahl an Alternativgetraenken
Ah! Ray Daniels! Sehr gut! :thumbsup

Re: Set und Setting

Verfasst: Dienstag 7. Juni 2016, 21:33
von hyper472
§11 hat geschrieben:Obwohl das Setting immer gleich ist, mein Wohnzimmer, verlangt das sich aendernde Set eben fuer eine Auswahl an Alternativgetraenken
Whisky.jpg
Schöne Sachen dabei! Dass Oban und Laphroaig fehlen - geschenkt.
Aber nicht lichtgeschützt? Da brauch ich gleich einen sommerlichen Macallan!
Viele Grüße, Henning

Re: Set und Setting

Verfasst: Dienstag 7. Juni 2016, 21:39
von Tozzi
Set und Setting sind super wichtig!
Das weiß jeder, der schon mal in Südfrankreich einen leckeren Rosé gekauft hat und den dann voller Hoffnung auf der heimischen Terrasse öffnet... :Ahh

Re: Set und Setting

Verfasst: Dienstag 7. Juni 2016, 21:55
von §11
hyper472 hat geschrieben:
§11 hat geschrieben:Obwohl das Setting immer gleich ist, mein Wohnzimmer, verlangt das sich aendernde Set eben fuer eine Auswahl an Alternativgetraenken
Whisky.jpg
Schöne Sachen dabei! Dass Oban und Laphroaig fehlen - geschenkt.
Aber nicht lichtgeschützt? Da brauch ich gleich einen sommerlichen Macallan!
Viele Grüße, Henning
Sowohl Oban als auf Laphroaig sind da. Die siehst du nur nicht weil sie bei den Halfbottles in der Mitte des Regales (da wo der Schatten ist, stehen). Vom Laphroaig stehen da der 10 jaehrige, der 15 jaehrige und der 10 jaehrige in Fassstaerke. Vom Oban meine ich es ist der 14 jaehrige, hab ich aber jetzt nicht wirklich im Kopf. Aber geschenkt :Pulpfiction

Mein Wohnzimmer ist sehr "schattig" und sie warten da auch nur bis der Keller fertig ist

Re: Set und Setting

Verfasst: Dienstag 7. Juni 2016, 22:05
von afri
Nu ja, die Frage ist doch, was erwarte ich von der Droge (Alk, Koks, Gras, etc.) und bin ich darauf eingestellt. Das, so finde ich, ist keine bahnbrechende Erkenntnis. Allerdings habe ich außer Alk keine verwertbaren Erfahrungen, mein einziger Test von himmlisch gut riechenden Pflanzenblüten eines befreundeten holländischen Paars führte zum bildlichen Absturz meinerseits von der Bierzeltgarnitur.

Nicht nur von diesem eher negativen Erlebnis geprägt frage ich mich noch immer, wie man dieses geniale Aroma von holländischem Gras auf legale Weise in (m)ein Bier bekommen könnte. Hanftee ohne THC habe ich bereits getestet, taugt nicht. THC-haltige Produkte aus Holland sind zu teuer. Tja... Aber das ist OT, bitte wieder zurück zum Thema.

Bier kennt fast jeder, aber wenn es dann mal Selbstbräu mit etwas oder viel mehr Dampf gibt, stürzt so mancher ganz tief ab, weil es so gut schmeckt. Ist das auch schon ein Setting, wenn auch meist unbeabsichtigt? Die persönliche Grenze kennt eigentlich jeder, aber wenn diese durchs Hobbybräu verschleiert wird, weil es halt stärker ist?
Achim

Re: Set und Setting

Verfasst: Mittwoch 8. Juni 2016, 08:23
von grüner Drache
Also, das was der alte Drogenpapst Leary da in seinem Konzept von " Set und Setting" beschrieben hat, wird mittlerweile auf alle möglichen Szeneriren übertragen, nicht nur für den Drogengebrauch.
Besonders auch für therapeutische Gespräche, oder auch andere Zusammentreffen von Menschen.
Bleibt man mal beim LSD oder anderen psychedelischen Drogen (Zauberpilze o.ä) so erkennt man, wie stark die Frage von "Set und setting" auf den Trip einwirkt. Ich würde behaupten sie kann gravierend auf die Entscheidung einwirken ob es einen Horrortrip wird oder nicht.
Übertragen lässt sich Learys Theory dennoch auf andere Szenerie, zeigt sich doch hierdurch auch, wie abhängig unser Wahrnehmumgsapparat von den äußeren Umständen ist.
Und er scheint sich sogar erinnern zu können:
Habe ich folgendes Set: "Sonnenuntergang über den Wiesen am Garten, aus den Lautsprechern läuft "shine on you crazy Diamond"(Pink Floyd) dann spuckt
mein Wahrnehmungsapparat eine Erinnerungskonserve aus und ich bin in einen Zustand wie damals nach dem Genuss dieser speziellen Blüten, deren Geruch der Achim so gerne in ein Bier einfangen würde. :Wink
Mein Gehirn scheint es also geschafft zu haben, sowas zu extrahieren, und es vermag auch noch viel mehr in dieser Richtung (nich nur meines).
Ich denke auch beim Bier sollte man sich dies immer wieder bewusst machen. Trinkt man alleine, kann man merken, dass es nicht so nett ist, wie in Gesellschaft.
Erfährt man das, kann man auch kritischer zu sich selbst sein ...
Allzeit gut Sud!
:Drink
Ciao, Alex!