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Obergärige Hefe

Verfasst: Mittwoch 8. Juni 2016, 22:22
von tom85
Hallo zusammen,

gestern wurde mein siebter Sud, ein Samba Pale Ale, angesetzt. Zum ersten Mal braue ich mit einer obergärigen Hefe. Bis dato hatte ich nur mit untergärigen Hefen zu tun.

Ich habe das Samba Pale Ale mit einer Nottingham Danstar angesetzt. Für 40l Ausschlagswürze habe ich 3 Päckchen zu je 11g Gramm verwendet, diese wurde zuerst mit Wasser dehydriert und anschließend für gut eine Stunde unter regelmässigem Schwenken mit 0,5l Würze angestellt. Danach kamen die fleißigen Bienchen bei ca. 25° Sudtemperatur in das Samba Ale. 24h später schäumt der Gärmeimer bereits wild (20cm hoch). War das soweite korrekt?

Meine Gärtemperatur liegt leider durchschnittlich nur bei ca.20°C. Ist das ein Problem. Der Gärort, die Garage, ist außerdem leichten Temperaturschwankungen bei Tag und Nacht (18° - 20°) ausgesetzt. Stellt dies ein Problem dar?

Von der UG - Hefe bin ich gewohnt, dass sich diese absenkt und am Ende nur ein wenig Hopfentreber zum Abseien übrig bleibt. Was muss ich bei der OG machen? Dazwischen abschöpfen oder erst am Ende? Bitte um Anleitung!!!

Danke für die Hilfe!!! Herzliche Grüße, Tom :Drink

Re: Obergärige Hefe

Verfasst: Mittwoch 8. Juni 2016, 22:29
von El Gordo
Das war bisschen viel Hefe. Wie kommst Du denn auf die Menge?
Bin mir sicher, dass die Innentemperatur deutlich über der Umgebungstemleratur liegt wenn das so abgeht.
Ansonsten mach wie immer. Auch obergärige Hefe sinkt zum Schluss nach unten.

Stefan

Re: Obergärige Hefe

Verfasst: Mittwoch 8. Juni 2016, 22:32
von ChrisBe
Hallo Tom,

alles kein Problem. 3 Päckchen Hefe hätten es nicht sein müssen, 2 hätten wohl auch gereicht. Erklärt wohl die heftige Aktivität der Hefe.

20 Grad ist prima, wird dann etwas fruchtiger. Die Hefe vergärt aber ohnehin recht neutral. Die leichten Temperatur-Schwankungen über Nacht halte ich für völlig unkritisch. Ich würde die Hochkräuse drauf lassen. Die fallen im weiteren Verlauf der Gärung zusammen und sinken dann zum Boden des Gärgefäßes. Lass das Jungbier nach Ende der Hauptgärung noch ein paar Tage auf der Hefe stehen, damit sich die Trubstoffe absetzen können. Weiter brauchst du nichts machen. Selbst wenn das Bier beim abfüllen noch etwas trübe ist, ist das nicht schlimm, das setzt sich während der Nachgärung und der Reifung am Boden ab.

Wird schon! :thumbsup

Re: Obergärige Hefe

Verfasst: Mittwoch 8. Juni 2016, 22:33
von schloemi
Hallo Tom,

Die OG Hefe wird auch gegen Ende der HG sedimentieren, ein Abschöpfen ist nicht notwendig. Temperatur ist nicht optimal aber durchaus OK. Anstellen würde ich das nächste Mal nicht bei 25 Grad, sondern besser bei 18 - 20 Grad. Insgesamt macht das aber einen guten Eindruck.

Cu schloemi

Re: Obergärige Hefe

Verfasst: Mittwoch 8. Juni 2016, 22:41
von tom85
Danke für die super Infos. Auf der Packung steht was von 0,5 - 1g je l --> also 20 - 40g. Dachte ich geh auf Nr. sicher und riskier nichts.

Re: Obergärige Hefe

Verfasst: Mittwoch 8. Juni 2016, 22:42
von DrSchwob
Hallo Tom,
vermutlich hätte ein Päckchen der Notti gereicht.

Hier meine Bilder von 1x Danstar Nottingham im Gärverlauf (22L 13°P) bei fast konstanten 19°Grad:
Nach ca. 8h
Nach ca. 8h
Nach ca. 16h
Nach ca. 16h
Nach ca. 24h
Nach ca. 24h
Nach ca. 48h
Nach ca. 48h

Re: Obergärige Hefe

Verfasst: Mittwoch 8. Juni 2016, 22:59
von El Gordo
1g Nottingham pro Liter ist ok bei Stammwürzen > 20 P oder bei 12 Grad Gärtemperatur. Normalerweise ist das zu viel.

Stefan

Re: Obergärige Hefe

Verfasst: Mittwoch 8. Juni 2016, 23:07
von §11
tom85 hat geschrieben:Danke für die super Infos. Auf der Packung steht was von 0,5 - 1g je l --> also 20 - 40g. Dachte ich geh auf Nr. sicher und riskier nichts.
Ja, das steht da wirklich drauf. Ich kann mir das aber nur so erklaeren das man so mehr Hefe verkauft..... wir verwenden ungefaehr 20% dieser Angabe und die Hefe geht trotzdem ab wie Schmitz Katze

Re: Obergärige Hefe

Verfasst: Mittwoch 8. Juni 2016, 23:59
von Kap3
tom85 hat geschrieben: diese wurde zuerst mit Wasser dehydriert
Die arme Hefe, das hat sie sicher nicht verdient..

War sicher nur ein Tippfehler aber zu nett um ihn umkommentiert zu lassen :)
Weiterhin gut Sud!

Re: Obergärige Hefe

Verfasst: Donnerstag 9. Juni 2016, 00:46
von helix
Kap3 hat geschrieben:
tom85 hat geschrieben: diese wurde zuerst mit Wasser dehydriert
Die arme Hefe, das hat sie sicher nicht verdient..

Daran habe ich auch direkt gedacht, aber das "d" ist dem "r" auf der Tastatur recht nahe. Ich bin allerdings schon fast dehydriert und muß zum Kühlschrank.
Frohes Gelingen
:thumbsup

Re: Obergärige Hefe

Verfasst: Donnerstag 9. Juni 2016, 07:39
von Seed7
tom85 hat geschrieben:Meine Gärtemperatur liegt leider durchschnittlich nur bei ca.20°C. Ist das ein Problem.
Obergaerig im algemeinem und Englische ins besondere kuehler als die hauptgaertemperatur anstellen. Also bei 18°C und dann wenn es richtig was macht langsam hoch auf 20°C. Bei unkontrolierten temperaturen noch etwas kalter anstellen da die temperatur waerend der gaerung so wie so hoch geht,

Ingo

Re: Obergärige Hefe

Verfasst: Donnerstag 9. Juni 2016, 08:03
von Bodo
Die Notti mit 1g/L und dann bei 25°C anstellen, das ist schon ein Hammer. Da hauts Dir ordentlich die Ester rein, aber zum Glück ist das beim SPA trivial da es eh recht fruchtig ist. Bei der Notti ist weniger oft mehr.
Ich stelle die Notti seit Jahren mit 0,5g/L an und versuche die Gärtemperatur nicht über 20°C kommen zu lassen. Dann ist das eine super Hefe. Ich habe damit auch schon bei 12-13°C vergoren, dann hab ich allerdings 0,75g/L genommen.