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Bockbier; welche Trockenhefe

Verfasst: Montag 13. Juni 2016, 21:12
von Zappenduster
Moin Braugemeinde,
Möchte in Kürze ein Dunkels Bockbier oder ein Stout für die Weihnachtszeit brauen. Alk-Gehalt sollte um die 7-7,5 % betragen.
Habe noch vorrätig:
S- 04
Brewferm Top und
Safale k- 97
Können die o.a. Hefen den Alk.-Gehalt ab? Oder welche Trockenhefe ( OG ) würdet ihr empfehlen?
Bis denne und danke vorab.

M
Zappenduster

Re: Bockbier; welche Trockenhefe

Verfasst: Montag 13. Juni 2016, 21:37
von Marv
Hab bisher nur die ersten beiden versucht, die kamen mit solchen Alkoholgraden gut klar.

Die S-04 vergärt weiter und damit trockener als die Brewferm Top. Je nach Rezept beachten...

Re: Bockbier; welche Trockenhefe

Verfasst: Montag 13. Juni 2016, 22:56
von Kurt
Also einen klassischen Bock würde ich mit keiner der Hefen brauen, da wäre eine UG-Hefe Pflicht. Mit der S-04 könnte man aber sehr gut ein Imperial Stout brauen. Das wäre jetzt auch an der Zeit für ein Weihnachtsbier. Je nach Biermenge solltest Du aber einen Starter machen oder mehr als ein Päckchen Hefe verwenden.

Re: Bockbier; welche Trockenhefe

Verfasst: Montag 13. Juni 2016, 23:02
von helix
Ich habe am WE für ein Weizenbock die Safbrew WB 06 verwendet. Bin mal gespannt.

Re: Bockbier; welche Trockenhefe

Verfasst: Montag 13. Juni 2016, 23:37
von Blancblue
Wenn obergäriger Bock angesagt ist, würde ich bei den Trockenhefen die Klassiker US 05 oder Nottingham nehmen. Das sind richtige Arbeitstiere, auch bei höheren Stammwürzen.

Von denen aus deiner Aufzählung würde ich mal die K97 probieren, die einen sehr hohen EVG erreicht, was bei einem Bock oft erwünscht ist. Alkoholtoleranz gibt's keine Angaben vom Hersteller, außer "Mittel" - ich tippe so auf 16-17 Plato schafft die.

Re: Bockbier; welche Trockenhefe

Verfasst: Dienstag 14. Juni 2016, 07:16
von El Gordo
helix hat geschrieben:Ich habe am WE für ein Weizenbock die Safbrew WB 06 verwendet. Bin mal gespannt.
Dann rechne mal mit viel Alkohol und wenig Weizengeschmack.
Das ist keine Weizenhefe, auch wenn sie als solche verkauft wird.

Stefan

Re: Bockbier; welche Trockenhefe

Verfasst: Dienstag 14. Juni 2016, 07:32
von hutschpferd
El Gordo hat geschrieben:
helix hat geschrieben:Ich habe am WE für ein Weizenbock die Safbrew WB 06 verwendet. Bin mal gespannt.
Dann rechne mal mit viel Alkohol und wenig Weizengeschmack.
Das ist keine Weizenhefe, auch wenn sie als solche verkauft wird.

Stefan
Das sagst du immer und immer und immer und immer und immer wieder.
Etliche andere Nutzer hier berichten das Gegenteil.
Bei Blindquerverkostungen schnitt die WB06 nicht signifikant schlechter ab als andere Trockenhefen, bzw konnte damals sich nicht mal die 3068 signifikant hervor tun.

Re: Bockbier; welche Trockenhefe

Verfasst: Dienstag 14. Juni 2016, 11:07
von flying
download/file.php?id=17968&mode=view


Mein Maibock mit der K-97 (Mitte wegdenken). Passt sehr gut! Allerdings bei ca. 14° C vergoren. Ist ja eine Kölsch/Altbierhefe und von daher für kältere Temperaturen hervorragend geeignet. Schmeckt mild fruchtig mit leichtem Honigeinschlag. Bei klassischer Rastenführung weder zu trocken noch zu mastig. Ich finde die Hefe gut für ein Bock. Über ober/untergärig brauchst Du Dir bei Böcken überhaupt keine Gedanken machen. Selbstverständlich gibt es auch obergärige Böcke. Das historische Einbecker (der eigentliche Urbock) war auch obergärig.

Re: Bockbier; welche Trockenhefe

Verfasst: Dienstag 14. Juni 2016, 12:21
von Blancblue
Hört sich gut an Flying - nur das verlinkte File lässt sich nicht runterladen. Habe jetzt auch ein paar Sude mit der K97 durch, spannende Hefe. Wie hoch schätzt du die Alkoholtoleranz ein?

Re: Bockbier; welche Trockenhefe

Verfasst: Dienstag 14. Juni 2016, 12:26
von flying
download/file.php?mode=view&id=17968

Komisch...so besser?

Ich denke die kann bis 10% Vol.

Re: Bockbier; welche Trockenhefe

Verfasst: Dienstag 14. Juni 2016, 12:30
von El Gordo
hutschpferd hat geschrieben: Das sagst du immer und immer und immer und immer und immer wieder.
Etliche andere Nutzer hier berichten das Gegenteil.
Bei Blindquerverkostungen schnitt die WB06 nicht signifikant schlechter ab als andere Trockenhefen, bzw konnte damals sich nicht mal die 3068 signifikant hervor tun.
Von welcher Blindverkostung sprichst du denn?

Und ja genau, das mach ich immer wieder, weil ich finde, dass man da die Leute aufklären muss. Die falsche Hefewahl kann einem alles versauen und das muss ja wirklich nicht sein.
Die Leute, die mit dieser Hefe zufrieden sind, sind meiner Meinung nach ganz klar in der Unterzahl.
Wobei das auch nichts zu sagen hat, nur weil jemand sein Bier toll findet oder nicht, heißt das nicht automatisch, dass die entsprechenden Aromen auch wirklich vorhanden sind oder fehlen.
Ich weise auch gerne darauf hin, dass die S-33 keine belgische Hefe ist (was sie definitiv nicht ist), sondern eine englische, auch wenn sie als belgische Hefe verkauft wird.

Dass die WB-06 keine bayrische Weizenhefe sondern eine Altbierhefe ist, hat uns der Michael Zepf von der Doemens Akademie erklärt. Der ist Hefespezialist und erzählt normalerweise keinen Unsinn.
Und nach meinen Erfahrungen glaub ich ihm das sofort. Am meisten stört mich die eigenartige Bittere, die diese Hefe hinterlässt.
Danstar Munich Wheat (nicht die klassik) ist genau so, nur noch einen Tick schlechter.


Stefan

Re: Bockbier; welche Trockenhefe

Verfasst: Dienstag 14. Juni 2016, 12:35
von Ladeberger
hutschpferd hat geschrieben: Bei Blindquerverkostungen schnitt die WB06 nicht signifikant schlechter ab als andere Trockenhefen, bzw konnte damals sich nicht mal die 3068 signifikant hervor tun.
Kannst du bitte mal noch nachliefern, wer gebraut hat (inkl. Rezept, verwendeten Hefen und Gärführung), wer verkostet hat und welche Verkostungsnotizen angefertigt wurden? Ansonsten kann man als Außenstehender schlecht unterscheiden, ob die WB06 wie die W68 ein astreines, bayerisches Weißbier hingeklotzt hat oder einfach alle Biere ähnlich schlecht waren.

Gruß
Andy

Re: Bockbier; welche Trockenhefe

Verfasst: Dienstag 14. Juni 2016, 12:41
von El Gordo
Das ist jetzt zwar sehr OT, aber ich hab mal für eine Gartenparty vor langer Zeit ein Hefeweizen mit der WB-06 gemacht. Da die Hefe sehr hoch vergärt und ich noch zusätzlich mit Zucker carbonisiert hab, war das ein ziemlicher Killer.
Die Laute waren total aus dem Häuschen und haben das gesoffen wie die blöden, die Stimmung war gigantisch (zumindest bis zum nächsten Morgen).
Da hat so ziemlich alles gefehlt, was ein schönes bayrisches Hefeweizen ausmacht. Ich war jedenfalls froh, als das Bier weg war.

Begeisterte Biertrinker sind kein Indiz dafür, dass ein Bier auch wirklich gelungen ist.


Stefan

Re: Bockbier; welche Trockenhefe

Verfasst: Dienstag 14. Juni 2016, 12:42
von Blancblue
Ich finde die WB 06 auch nicht gut für deutsche Weissbiere, für die hopfige American Wheat geht sie ganz gut.

Ein Freund von mir ist Braumeister und der muss die WB 06 für Weissbiere verwenden. Die haben lange rumprobiert und festgestellt, dass die WB 06 unter Druck nach 50% der Gärung die besten Ergebnisse erzielt. Da die meisten Hobbybrauer keinen Drucktank besitzen und es mehr als genug Alternativen gibt, bin ich Stefans Meinung und sehe keinen Grund die WB 06 für Weizenbier einzusetzen.

Re: Bockbier; welche Trockenhefe

Verfasst: Dienstag 14. Juni 2016, 12:46
von flying
Also wenn die WB-06 eine Altbierhefe ist, dann aber eine extrem schlechte?. So viele Ester und Phenole sind absolut nicht altbiertypisch. Ich hab mal irgendwann gelesen, die WB-06 ist die getrocknete Version der German Wheat (Wyeast 3333)? Die ist bekannt für ihren "scharfwürzigen" Geschmack und bessere Klärungseigenschaften, weshalb sie auch oft für Kristallweizen eingesetzt wird.

Re: Bockbier; welche Trockenhefe

Verfasst: Dienstag 14. Juni 2016, 13:15
von ggansde
W 3333:
A highly flocculent German wheat beer strain that is the perfect choice for use in Kristallweizen. This yeast strain produces a beautiful and delicate balance of banana esters and clove phenolics similar to the popular Wyeast 3068. However, this strain will sediment rapidly, resulting in bright beer without filtration. The balance can be manipulated towards ester production through increasing fermentation temperature, increasing the wort density, and decreasing the pitch rate. Over pitching can result in a near complete loss of banana character. Sulfur is commonly produced, but will dissipate with conditioning.
Falls sie es wirklich ist, wäre sie sehr "formbar" in Abhängigkeit von Parametern wie Temperatur, Stamwürze und Anstellmenge. Möglicherweise gibt es ja Braumeister, die sich damit auskennen und entweder ein gutes Weissbier oder ein gutes Alt hinbekommen. Der Braumeister in Chemnitz (Karls Brauhaus) schwor auf diese Hefe für sein Weizenbier. Ich kann mich aber auch an einige Merkwürdigkeiten in der Gärführung erinnern (z.B. sehr kalt anstellen und die Hefe selber für das Wohlfühlklima sorgen lassen).
VG, Markus

Re: Bockbier; welche Trockenhefe

Verfasst: Dienstag 14. Juni 2016, 13:22
von uli74
Gings nicht ursprünglich mal um Bockbier? Wie kommt Ihr auf Weißbierhefe?

Re: Bockbier; welche Trockenhefe

Verfasst: Dienstag 14. Juni 2016, 13:36
von ggansde
Schau mal post #4. Und, sobald WB-06 ins Spiel kommt wird es eh' immer OT :Drink
VG, Markus

Re: Bockbier; welche Trockenhefe

Verfasst: Dienstag 14. Juni 2016, 13:42
von El Gordo
Bitte um Entschuldigung für OT.
Ich werde versuchen, mich bei dem Thema WB 06 in Zukunft zusammenzureißen.
Und wenn jemand mit der Hefe glücklich wird, soll es mir Recht sein, mir kommt die jedenfalls nicht mehr ins Haus.

Stefan

Re: Bockbier; welche Trockenhefe

Verfasst: Donnerstag 16. Juni 2016, 13:23
von Zappenduster
Moin erst einmal,
danke für die zahlreichen Antworten, obwohl manchmal vom Thema abgewichen. ( Trotzdem interessant ) :Bigsmile
Hier nun meine Zusammenstellung für ca. 12Ltr.
1000 gr. Pilsener-,
1000 gr. Münchner- ,
1000 gr Pale Ale und
1000 gr Wiener Malz
100 gr. Röstgerste
120 gr. Haferflocken
100 gr. Carafa II

10 gr. Bramling Crass 6,5 % Vorderwürze
20 gr. Bramling Crass 6,5 % Kochzeit 60 Minuten
15 gr. Bramling Crass 6,5 % Vorderwürze Kochzeit 10 Minuten

Hefe: Danstar Nottingham

Was meint Ihr ??
Könnte das ein Weihnachtsbier werden ??? :Grübel

Danke vorab
Gruss
Zappenduster

Re: Bockbier; welche Trockenhefe

Verfasst: Donnerstag 16. Juni 2016, 13:38
von Blancblue
Bei der Schüttung kannst du Pale Ale und Wiener Malz zusammenfassen - also eins davon weglassen, die Malze sind sich sehr sehr ähnlich.

Ansonsten wird das bestimmt ein trinkbares Bierchen. IBU hast du ausgerechnet? Welche Stammwürze hast du geplant?

Re: Bockbier; welche Trockenhefe

Verfasst: Donnerstag 16. Juni 2016, 13:47
von Zappenduster
Blancblue hat geschrieben:Bei der Schüttung kannst du Pale Ale und Wiener Malz zusammenfassen - also eins davon weglassen, die Malze sind sich sehr sehr ähnlich.

Ansonsten wird das bestimmt ein trinkbares Bierchen. IBU hast du ausgerechnet? Welche Stammwürze hast du geplant?
Ist schon munter am Blubbern
Geplant:
IBU 36
Stammwürze zwischen 17 ° und 18° Plato
Schaun wir mal

Re: Bockbier; welche Trockenhefe

Verfasst: Donnerstag 16. Juni 2016, 19:27
von Zappenduster
Das Thema wurde zwar schon behandelt, aber ist es unbedingt notwendig, obergärige Biere nach der Reifung kalt zu lagern ?
Ich vergäre z.Zt. Im Keller bei ca. 16 grad. Nachgärung in Flaschen ebenfalls im Keller bis der Druck im flaschenmanometer nicht mehr steigt. Anschl. Lagerung ebenfalls im Keller. Hier da das OG meines Erachtens noch nachreifen. Oder habe ich hier einen Denkfehler ?

Danke vorab
Gruß
Zappenduster