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CO2 ausgetrieben???
Verfasst: Montag 24. November 2014, 09:44
von Fridurener
Moin Freunde,
zur Zeit hab ich ein Imperial IPA im Gärfaß und ich war nach 7 Tagen HG doch noch etwas enttäuscht vom bisherigen Gärverlauf. Daher hab ich die Umgebungstemperatur erhöht, zusätzliche aktive Hefe zugegeben und das Jungbier durch Rühren belüftet. Nun befürchte ich, dass ich durchs Rühren bereits gelöstes CO2 ausgetrieben habe. Mein Zielwert war eigentlich 4,7-5 g/l. Muss ich die Zuckermenge zur Karbonisierung jetzt für z.B. 6g/l zugeben um auf diesen Wert zu kommen???

Re: CO2 ausgetrieben???
Verfasst: Montag 24. November 2014, 09:58
von philipp
Spiel mal mit der Biertemperatur auf
http://fabier.de/biercalcs.html
Re: CO2 ausgetrieben???
Verfasst: Montag 24. November 2014, 10:16
von Tyrion
Fridurener hat geschrieben: Nun befürchte ich, dass ich durchs Rühren bereits gelöstes CO2 ausgetrieben habe. Mein Zielwert war eigentlich 4,7-5 g/l. Muss ich die Zuckermenge zur Karbonisierung jetzt für z.B. 6g/l zugeben um auf diesen Wert zu kommen???
Du hast die neue Hefe doch zugegeben, um die Gärung nochmal in Schwung zu bringen. In dem Fall wird das CO2 das du evtl. ausgetrieben hast wieder durch die einsetzende Gärung ersetzt, sodass du am Ende den vorgegebenen CO2 Gehalt, entsprechend zur Temperatur, im Jungbier haben wirst.
Gruss
Matthias
Re: CO2 ausgetrieben???
Verfasst: Montag 24. November 2014, 10:48
von philipp
Tyrion hat geschrieben:
Du hast die neue Hefe doch zugegeben, um die Gärung nochmal in Schwung zu bringen. In dem Fall wird das CO2 das du evtl. ausgetrieben hast wieder durch die einsetzende Gärung ersetzt, sodass du am Ende den vorgegebenen CO2 Gehalt, entsprechend zur Temperatur, im Jungbier haben wirst.
Ne, die Menge des entstehenden CO2s wird nur durch die Zuckermenge bestimmt. Die Menge der vorhandenen Hefe bestimmt nur die Geschwindigkeit.
Ich persönlich gab daher den Tipp auf fabier.de mit den Temperaturen rumzuspielen, denn die Temperatur bestimmt, wie viel CO2 noch im Jungbier durch die Gärung gelöst ist (hohe Temperatur = mehr CO2 ausgetrieben). Man stellt schnell fest, dass das gar nicht sooo viel ist.
Von einmal rumrühren wird da nur marginal ausgetrieben worden sein.
Wenn das einer deiner ersten Sude ist: Tu so, als hättest du nicht rumgerührt. Lieber 0,5g/l weniger als zu viel. (Wobei das gerade am Anfang schwierig werden könnte den Unterschied rauszuschmecken. Nur zu viel merkt man deutlich).
Bald sammelst du Erfahrungswerte was deinen Workflow angeht, dann geht das besser ;-)
Re: CO2 ausgetrieben???
Verfasst: Montag 24. November 2014, 11:00
von Tyrion
Hallo Philipp,
er hat doch folgendes getan:
Fridurener hat geschrieben: Daher hab ich die Umgebungstemperatur erhöht, zusätzliche aktive Hefe zugegeben und das Jungbier durch Rühren belüftet. Nun befürchte ich, dass ich durchs Rühren bereits gelöstes CO2 ausgetrieben habe.
Seine Sorge war also, sich durch das einrühren der frischen Hefe CO2 ausgetrieben zu haben.
Da davon auszugehen ist, dass danach weiterhin Gärung stattgefunden hat, ist das, durch das heftige Einrühren ausgetrieben CO2, wieder ersetzt worden. Deshalb soll er die Zuckermenge ganz normal berechnen, als hätte er nie drin rumgerührt.
Re: CO2 ausgetrieben???
Verfasst: Montag 24. November 2014, 11:35
von Fridurener
Also weiter im Plan!
Bestens und Dank an Euch

Re: CO2 ausgetrieben???
Verfasst: Montag 24. November 2014, 12:47
von Karhu
Tyrion hat geschrieben:
Seine Sorge war also, sich durch das einrühren der frischen Hefe CO2 ausgetrieben zu haben.
Da davon auszugehen ist, dass danach weiterhin Gärung stattgefunden hat, ist das, durch das heftige Einrühren ausgetrieben CO2, wieder ersetzt worden. Deshalb soll er die Zuckermenge ganz normal berechnen, als hätte er nie drin rumgerührt.
Wie schon erwähnt: die Zuckermenge legt den tatsächlichen Gehalt an CO2 fest...nicht die Hefe!
Re: CO2 ausgetrieben???
Verfasst: Montag 24. November 2014, 12:58
von Tyrion
Hab ich irgendwas anderes behauptet. Ich kann doch nichts dafür, dass du die Ausgangsfrage nicht verstanden hast.
Allmählich wirds mir echt zu doof.

Re: CO2 ausgetrieben???
Verfasst: Montag 24. November 2014, 13:17
von Tyrion
Karhu hat geschrieben:
Wie schon erwähnt: die Zuckermenge legt den tatsächlichen Gehalt an CO2 fest.
Die Aussage ist im übrigen falsch, zeigt mir aber, dass die Speise/Zucker-berechnung nicht ganz verstanden wurde.
Wenn du im Speiserechner Jungbiertemperatur 20°C und gewünschten CO2 Gehalt: 5g/l eingibst,
berechnet der Speiserechner die Speise/Zuckermenge, die bei der Nachgärung 3,35 g/l CO2 in der Flasche erzeugen.
1,65g/l CO2 sind bei 20°C schon im Jungbier vorhanden.
Und genau diese 1,65g/l , die schon bei normalem Umgebungsluftdruck im durchgegorenen Bier stecken, waren Fridureners Sorge, denn die hat er sich weitestgehend bei Zugabe frischer Hefe und (wie er schreibt "belüften") rausgerührt.
Man darf aber davon ausgehen, dass danach die HG noch weiterging (er schrieb: "...nach 7 Tagen vom Gärverlauf enttäuscht, deshalb neue Hefe...." ) , weshalb sich dieser "natürliche" CO2-Gehalt schnell wieder aufbaut. Somit muss natürlich im Rechner kein höherer CO2 Gehalt gewählt werden, um auf die anvisierten 5g/l zu kommen.
Sorry, wenn das wieder nicht reichen sollte, aber noch verständlicher kann ich nicht

Re: CO2 ausgetrieben???
Verfasst: Montag 24. November 2014, 13:27
von heimchemiker
Dass der CO2 Gehalt lediglich durch den Zuckergehalt bestimmt wird ist schlichtweg falsch.
Variante 1: Nach der Hauptgärung rühre ich mein Bier komplett durch und treibe mir fast alles CO2 aus. Wenn ich dann die Speise vor dem Flaschen abfüllen wie sonst auch berechne, habe ich weniger CO2 in meinem fertigen Bier als sonst, da die Grundcarbonisierung ja nicht mehr vorhanden ist.
Variante 2: Meine Gärung stockt. Dann kann ich noch soviel Zucker drin haben, der CO2 Gehalt wird nicht weiter steigen.
Variante 3: Die Flasche oder das Fass war undicht. Dann entweicht logischerweise CO2 und der Gehalt im fertigen Bier wird zu niedrig sein, da sich bei einer bestimmten Temperatur bei normalem Luftdruck nur eine bestimmte Menge CO2 löst. (In solch einem Fall könnte man also behaupten, dass der CO2 Gehalt nur durch die Temperatur festgelegt wird (wobei auch das wieder falsch wäre, hängt ja noch vom Luftdruck und dem ursprünglichen Zuckergehalt (vergärbarer Zucker) der Würze ab.)
Im Normalfall hat die Würze einen so hohen Gehalt vergärbarer Zucker, dass mehr CO2 entsteht, als sich für den gewünschten CO2 Gehalt im Bier lösen würde.
Um die Frage vollständig korrekt beantworten zu können, ist nun eher die Frage, wie weit dein Bier in der Gärung fortgeschritten ist (also wieviel vergärbarer Zucker noch vorhanden ist). Darüber könnte man dann sagen, ob noch genügend CO2 nachgebildet wird, um deinen gewünschten Zielwert zu erreichen.
Da das jedoch alles recht viel Arbeit bedeuten wird, um hinterher eine vermutlich nur sehr geringe Abweichung vom Zielwert feststellen zu können (wenn überhaupt) wirst du vermutlich wirklich am besten so verfahren können, wie dir hier schon vorgeschlagen wurde: ignorier das ausgetriebene CO2 und lass es einfach weiter gären; lieber nen bisschen zu wenig CO2 als zu viel.
Re: CO2 ausgetrieben???
Verfasst: Montag 24. November 2014, 14:26
von JanBr
Will ja nicht sticheln, aber eigentlich legt lediglich der Druck den Gehalt an CO2 fest. Nämlich der Partialdruck des Gases über der Flüssigkeit und der Partialdruck des Gases in der Flüssigkeit......
Der Zuckergehalt bestimmt wieviel CO2 entsteht, aber eben nicht wie viel davon gebunden wird. Wäre dem nicht so, könnte man auch in der offenen HG das Bier carbonisieren. Kann man aber nicht, weil sich das CO2 nur so lange im Bier löst, bis der Partialdruck des CO2 im Bier gleich ist mit dem Partialdruck des CO2 über dem Bier. Es stellt sich der Sättigungszustand ein. Will ich den überwinden, muss der Partialdruck über dem Bier größer werden (oder der im Bier kleiner). Ersteres erreiche ich dadurch das ich den Gasdruck ansteigen lasse, denn der erhöht auch den Partialdruck. Zweiteres erreiche ich durch die Veränderliche der Temperatur.
Anders gesagt hat Herr Henry festgestellt das der Partialdruck eines Gases über der Flüssigkeit direkt propotional mit der Konzentration des Gases in der Flüssigkeit ist.
Wie Ihr sicherlich festgestellt habt ist in keinem der "Löslichkeitsgesetze" (Henry, Dalton und Konsorten) die Rede von der Zuckerkonzentration.....
"Wenn schon Scheiße, dann mit Schwung....."
Jan
Re: CO2 ausgetrieben???
Verfasst: Montag 24. November 2014, 14:42
von Karhu
@ heimchemiker: natürlich spielen andere Faktoren auch ein Rolle.
@ Tyrion: Der Zucker in der Würze wird durch die Hefe verstoffwechselt in Alkohol und CO2. Wenn jetzt also eine ganz konkrete Menge Zucker vorhanden ist, so kann auch nur eine ganz konkrete Menge CO2 entstehen. Wenn man also einen Teil des bereits entstandenen CO2 austreibt, dann kann zwar die Hefe schon noch "nachproduzieren", der ausgtriebene Teil an CO2 ist aber für immer verloren...sprich er fehlt....diese konkrete Menge an CO2 kann nicht mehr ersetzt werden.
Wie die Lösung des CO2 im jungbier dann mit Temperatur, Druck und divere ander Komponenten zusammenhängt, davon habe ich nichts gesagt...aber JAnBr hat es sehr schön erklärt.
Re: CO2 ausgetrieben???
Verfasst: Montag 24. November 2014, 14:43
von JanBr
Ihr nehmt mich hoffentlich nicht ernst und fühlt euch irgendwie auf den Schlips getreten, oder?
Gruß
Jan
Re: CO2 ausgetrieben???
Verfasst: Montag 24. November 2014, 15:07
von Tyrion
Karhu hat geschrieben: Wenn man also einen Teil des bereits entstandenen CO2 austreibt, dann kann zwar die Hefe schon noch "nachproduzieren", der ausgtriebene Teil an CO2 ist aber für immer verloren...sprich er fehlt....diese konkrete Menge an CO2 kann nicht mehr ersetzt werden.
Wenn du mitten in der Hauptgärung das "natürlich" gebunden CO2 austreibst, wird es in der zweiten Hälfte der Hauptgärung auch wieder entstehen. Da fehlt dann nichts.
Re: CO2 ausgetrieben???
Verfasst: Montag 24. November 2014, 15:45
von Karhu
Ich kann doch nichts dafür, dass du die Ausgangsfrage nicht verstanden hast.
Ich denke eher, dass Du meine Erläuterung nicht verstanden hast....
Anderes Beispiel:
Du hast einen Ofen in einem Raum mit 14°C, dazu eine ganz bestimmte Menge Brennmaterial welche selbigen auf 22°C aufheizen kann. Während das Brennmaterial vor sich hin oxidiert, wird es im Raum immer wärmer. Dann plötzlich entscheidest Du Dich das Fenster für 30 Minuten zu öffnen und draußen ist tiefster Winter. Ein Großteil der bereits gewonnen Wärme geht verloren. Dann schließt Du das Fenster wieder, aber leider brennt der Brenstoff nicht mehr zu lange (Du hast ja nur begrenzten Vorrat) und der Raum heizt sich nur noch bis 19°C auf.
Und jetzt erkläre mir, dass dann nichts mehr fehlt! ;-)
Re: CO2 ausgetrieben???
Verfasst: Montag 24. November 2014, 15:57
von JanBr
@Karhu
Aber das ist nicht die Problemstellung. Das Beispiel ist anders gelagert, da seine Gärung eingeschlafen ist. Ausserdem geht es um die offene Hauptgärung, nicht die Nachgärung unter Druck. In der offenen HG entsteht wesentlich mehr CO2 als für die Carbonisierung benötigt wird. Dieses bläst über den Gärspund ins freie ab.
Angenommen du brauchst 4°P um deine Karbonisierung zu erreichen. Du startest aber mit den 12°P. jetzt ist aber dem TE bei z.B. bei 7°P Restexrakt die Gärung eingeschlafen. Also hat er natürlich noch genug Restextakt um seinen Zielwert nach wie vor zu erreichen, oder?
Gruß
Jan
Re: CO2 ausgetrieben???
Verfasst: Montag 24. November 2014, 16:08
von philipp
Tyrion hat geschrieben:
Sorry, wenn das wieder nicht reichen sollte, aber noch verständlicher kann ich nicht

Demnächst bringst du mir bitte zu deinen Posts noch eine Tasse Kaffee. So früh am Morgen, was setzt du denn bitte bei mir voraus? Etwa ein Verständnis von zweifach geschachtelten Konditionalsätzen?
Hatte das so verstanden, dass er die Hefe zur NG hinzugegeben hat.
@JanBr: Achja... Wie schnell entbindet sich dann das CO2, wenn die Flasche drucklos gemacht wird? ;-P
Nene, aufziehen lasse ich mich nicht.
Re: CO2 ausgetrieben???
Verfasst: Montag 24. November 2014, 16:20
von Karhu
@ JanBr & Tyrion: sorry, ja ich rudere zurück....bin auch von der Nachgärung ausgegangen!
Re: CO2 ausgetrieben???
Verfasst: Montag 24. November 2014, 16:24
von Tyrion
philipp hat geschrieben:
Hatte das so verstanden, dass er die Hefe zur NG hinzugegeben hat.
Liegt vermutlich an der langjährigen Forenzugehörigkeit, dass ich mir nicht vorstellen konnte, dass der Eingangspost von Fridurener anders verstanden werden könnte, als ich ihn verstanden habe.
Kaffe war bei den Smilies keiner dabei. Ist ja aber schon spät genug.
Matthias
Re: CO2 ausgetrieben???
Verfasst: Dienstag 9. Dezember 2014, 21:46
von Fridurener
Tja, jetzt ist es doch passiert. Nach einer woche nachgärung in der flasche hab ich heute mal co2 testen wollen...nahezu null, nix, niente...
kannn ich die Flaschen nochmal öffnen, Zucker zugeben, schliessen und nochmals versuchen co2 aufzubauen?
Re: CO2 ausgetrieben???
Verfasst: Dienstag 9. Dezember 2014, 21:57
von Fridurener
Will nur wissen wie man so ein Problem angeht.
danke Leute
Re: CO2 ausgetrieben???
Verfasst: Dienstag 9. Dezember 2014, 22:07
von DerDennis
Fridurener hat geschrieben:Tja, jetzt ist es doch passiert. Nach einer woche nachgärung in der flasche hab ich heute mal co2 testen wollen...nahezu null, nix, niente...
kannn ich die Flaschen nochmal öffnen, Zucker zugeben, schliessen und nochmals versuchen co2 aufzubauen?
Ja, hab ich auch schon so gemacht. Nur zwei Sachen beachten: es schäumt sehr schnell über sobald der Zucker in der Flasche ist, also bei Bügelverschlussflaschen schnell sein, bei Krnkorken brauchst du einen Helfer. Außerdem ist bereits etwas Kohlensäure (wenn auch zu wenig) im Bier vorhanden, also nach Gefühl nachzuckern - wenn es komplett lasch schmeckt, dann 80% der normalen Zuckergabe, wenn es etwas zu wenig Kohlensäure ist entsprechend nur einen Bruchteil des Zuckers.
Ich hatte das in einer ähnlichen Situation auch mal nur grob geschätzt und 4,5g Zucker pro L nachgezuckert, und die Carbonisierung (und das Bier) sind genau richtig geworden.
Grüße
Re: CO2 ausgetrieben???
Verfasst: Dienstag 9. Dezember 2014, 22:22
von Fridurener
Danke Dennis
Re: CO2 ausgetrieben???
Verfasst: Dienstag 9. Dezember 2014, 22:42
von hoggel1
Hallo,
bei welcher Temperatur hast du die Nachgärung stattfinden lassen?
Gleiche Temperatur wie die Hauptgärung?
MfG
Thomas
Re: CO2 ausgetrieben???
Verfasst: Dienstag 9. Dezember 2014, 22:47
von cyme
1 Woche ist noch zu früh um irgendwelche Maßnahmen zu ergreifen. Ich hatte mal ein IPA, 2 Wochen nachgärend und immer noch alles flach. In der 3. Woche wollte ich gerade frische Hefe zugeben, da hat die erste Flasche beim öffnen leicht gezischt. Nch der 4. Woche waren alle sauber karbonisiert. Hätte ich da nach 1 Woche nachgespeist, wäre die Sache ruiniert gewesen.
Re: CO2 ausgetrieben???
Verfasst: Dienstag 9. Dezember 2014, 23:11
von Fridurener
Hg 14 tage im fass bei 20 c und ng 7 tage bei 20 c. Es liegt mit sicherheit am zufügen der zweiten hefe und ausserdem hab ich vorm abfüllen noch durch edelstahl filtern müssen.
Re: CO2 ausgetrieben???
Verfasst: Mittwoch 10. Dezember 2014, 06:52
von Boludo
Wenn Du das gelöste CO2 vor dem Abfüllen wirklich ausgetrieben hast (was ich nicht glaube), dann wärst Du jetzt leicht untercarbonisiert, aber nicht komplett ohne.
Ich würd abwarten.
Den Zucker würd ich übrigens gelöst mit der Spritze zugeben.
Ich hatte mal das selbe Problem, bei der Nachgärung zu ungeduldig und dann nachgezuckert. Anschließend wieder alles tagelang entlüftet. So was muss nicht sein.
Stefan
Re: CO2 ausgetrieben???
Verfasst: Mittwoch 10. Dezember 2014, 07:35
von Wasserradbrau
Guten Morgen,
ich finde dieses Thema generell sehr spannend und würde gleich noch ein paar Fragen anhängen, wie man den C02 Gehalt bestimmt im offenen Gärtank.
Ich bin der Meinung, dass der C02 Gehalt bei der Fabier-Auswertung sich nur auf eine konstante Temperatur beziehen kann. Ich stellte mir auch die Frage, weil manchmal davon die Rede ist, die Diacethylrast zu machen und bei untergärigen Bieren eine Temperatur über 2 Tage zu halten, wieviel C02 habe ich nun im Bier. Eigentlich müsste man davon ausgehen, dass bei 20°C viel C02 ausgetrieben wird entsprechend des gebunden C02 in Wasser.
Für mich klingt es hoch technologisch und eine Formel zu entwickeln kostet bestimmt viel Zeit.
Hat da jemand einen Ansatzpunkt? Vor allem bei der Speiseberechnung habe ich mir diese Frage gestellt, da die Temperatur im Gärverlauf bei nicht gekühlten Gärgefäß nicht konstant ist bzw. bei Aufstellung im Freien oder Garage schon große Einflüsse haben kann.
Vielen Dank für eure Antworten auf meine Frage!
Gruß
Christian
Re: CO2 ausgetrieben???
Verfasst: Mittwoch 10. Dezember 2014, 08:41
von Fridurener
Boludo hat geschrieben:..., dann wärst Du jetzt leicht untercarbonisiert, aber nicht komplett ohne.
Ich würd abwarten.
Den Zucker würd ich übrigens gelöst mit der Spritze zugeben.
Stefan
Es ist auch nicht komplett Kohlensäurefrei. Die Bügelflasche öffnet mit nem leisen "Plop", aber es reicht kaum zur Schaumbildung aus. Auch das Mundgefühl sagt einem, dass es viel zu wenig ist. Ich glaube, mir das auch durchaus erklären zu können. Ich habe viel anders gemacht als sonst.
1. 2x Jungbier während der HG aufgerührt, um Vergärung wieder in Schwung zu bringen (was auch geklappt hat)
2. Zum ersten mal mit Zucker aufgespeist; 140g/ Zucker für 20l Jungbier bei 20°C
3. Ohne Hopfensack gestopft und dadurch vorm Aufspeisen durch ein Edelstahlsieb gefiltert auf dem es auch stark geschäumt hat
Ich gebe dem Bier noch 1 Woche bei 20-21°C zur NG. Wenn das Ergebnis so ist wie gestern Abend, werde ich Zucker zugeben.
Für meine Karbonisierung hätte ich 7g/l = 140g Zucker benötigt. Es ist ein kleiner Teil an Kohlensäure vorhanden, den ich schlecht bestimmen kann. Ich setze 70% des ursprünglichen Wertes an, um möglichst keine Bomben zu bauen; das sind 4,9g/l. Pro 0,5l Bügelflasche sind das also 2,45~2,5g/l. Für 20l demnach 100g Zucker. Das werd ich in 200ml Wasser auflösen und dann jeder Flasche 5ml zuspritzen.
Soweit der Plan

Re: CO2 ausgetrieben???
Verfasst: Mittwoch 10. Dezember 2014, 08:58
von hoggel1
Wasserradbrau hat geschrieben:Guten Morgen,
ich finde dieses Thema generell sehr spannend und würde gleich noch ein paar Fragen anhängen, wie man den C02 Gehalt bestimmt im offenen Gärtank.
Ich bin der Meinung, dass der C02 Gehalt bei der Fabier-Auswertung sich nur auf eine konstante Temperatur beziehen kann. Ich stellte mir auch die Frage, weil manchmal davon die Rede ist, die Diacethylrast zu machen und bei untergärigen Bieren eine Temperatur über 2 Tage zu halten, wieviel C02 habe ich nun im Bier. Eigentlich müsste man davon ausgehen, dass bei 20°C viel C02 ausgetrieben wird entsprechend des gebunden C02 in Wasser.
Für mich klingt es hoch technologisch und eine Formel zu entwickeln kostet bestimmt viel Zeit.
Hat da jemand einen Ansatzpunkt? Vor allem bei der Speiseberechnung habe ich mir diese Frage gestellt, da die Temperatur im Gärverlauf bei nicht gekühlten Gärgefäß nicht konstant ist bzw. bei Aufstellung im Freien oder Garage schon große Einflüsse haben kann.
Vielen Dank für eure Antworten auf meine Frage!
Gruß
Christian
Hallo Christian,
Ich habe jetzt mal mit dem Fabierrechner rumgespielt. Grob über den Daumen gepeilt hat man bei 10 °C ca. 2,3 g/CO² im Bier gebunden und bei 20°C ca. 1,7 g/CO². Das ist ein Unterschied von nur 0,5 g CO². Wenn man sich den empfohlenen CO²-Gehalt der einzelnen Biersorten so anschaut und in die Mitte peilt, kommt man in jedem Fall zu einem guten Ergebniss.
Ich glaube bei den vielen Faktoren (Ungenaues Messequipment, ungeduldiger Brauer

, usw) die in die Karbonisierung mit reinspielen, sind die temperaturschwankungen bei der Gärung vernachlässigbar.
MfG
Thomas
Re: CO2 ausgetrieben???
Verfasst: Mittwoch 10. Dezember 2014, 09:09
von Fridurener
Fridurener hat geschrieben:Boludo hat geschrieben:..., dann wärst Du jetzt leicht untercarbonisiert, aber nicht komplett ohne.
Ich würd abwarten.
Den Zucker würd ich übrigens gelöst mit der Spritze zugeben.
Stefan
Es ist auch nicht komplett Kohlensäurefrei. Die Bügelflasche öffnet mit nem leisen "Plop", aber es reicht kaum zur Schaumbildung aus. Auch das Mundgefühl sagt einem, dass es viel zu wenig ist. Ich glaube, mir das auch durchaus erklären zu können. Ich habe viel anders gemacht als sonst.
1. 2x Jungbier während der HG aufgerührt, um Vergärung wieder in Schwung zu bringen (was auch geklappt hat)
2. Zum ersten mal mit Zucker aufgespeist; 140g/ Zucker für 20l Jungbier bei 20°C
3. Ohne Hopfensack gestopft und dadurch vorm Aufspeisen durch ein Edelstahlsieb gefiltert auf dem es auch stark geschäumt hat
Ich gebe dem Bier noch 1 Woche bei 20-21°C zur NG. Wenn das Ergebnis so ist wie gestern Abend, werde ich Zucker zugeben.
Für meine Karbonisierung hätte ich 7g/l = 140g Zucker benötigt. Es ist ein kleiner Teil an Kohlensäure vorhanden, den ich schlecht bestimmen kann. Ich setze 70% des ursprünglichen Wertes an, um möglichst keine Bomben zu bauen; das sind 4,9g/l. Pro 0,5l Bügelflasche sind das also 2,45~2,5g/l. Für 20l demnach 100g Zucker. Das werd ich in 200ml Wasser auflösen und dann jeder Flasche 5ml zuspritzen.
Soweit der Plan

Hab grad nochmal gerechnet. Selbst wenn alles sauber gelaufen wäre (und das ist es nicht) dann würde ich durch Zugabe von ca. 5g/l insgesamt nun auf 12g/l kommen. Das wäre immer noch im Weißbier-Bereich, also für die Flaschen zu verkraften.

Re: CO2 ausgetrieben???
Verfasst: Mittwoch 10. Dezember 2014, 11:20
von Taxol
Hallo allerseits,
Ich glaube, dass ist das viel größere Problem:
Fridurener hat geschrieben:
3. Ohne Hopfensack gestopft und dadurch vorm Aufspeisen durch ein Edelstahlsieb gefiltert auf dem es auch stark geschäumt hat
Ich erinnere mich daran, das im alten Forum empfohlen wurde, dass Bier durch einen Kaffefilter laufen zu lassen um das CO2 für die Spindelprobe möglichst vollständig zu entfernen.
Dadurch dürfte der Startwert von 1,66 g/L CO2 bei 20 °C vor dem Abfüllen in Flaschen fast vollständig verloren gehen.
Unabhängig davon, finde ich 7 Tage für die Nachgärung wirklich zu kurz. Ich persönlich mache meine Flaschen nicht vor 3 Wochen auf, auch bei einem Weizen...

Re: CO2 ausgetrieben???
Verfasst: Mittwoch 10. Dezember 2014, 12:44
von Fridurener
Taxol hat geschrieben:Hallo allerseits,
Ich glaube, dass ist das viel größere Problem:
Fridurener hat geschrieben:
3. Ohne Hopfensack gestopft und dadurch vorm Aufspeisen durch ein Edelstahlsieb gefiltert auf dem es auch stark geschäumt hat
Ich erinnere mich daran, das im alten Forum empfohlen wurde, dass Bier durch einen Kaffefilter laufen zu lassen um das CO2 für die Spindelprobe möglichst vollständig zu entfernen.
Dadurch dürfte der Startwert von 1,66 g/L CO2 bei 20 °C vor dem Abfüllen in Flaschen fast vollständig verloren gehen.
Unabhängig davon, finde ich 7 Tage für die Nachgärung wirklich zu kurz. Ich persönlich mache meine Flaschen nicht vor 3 Wochen auf, auch bei einem Weizen...

Danke für die Info mit dem Filter.
In der Regel war meine NG nach 7 Tagen stets durch. Habe ich anhand eines Flaschenmanometers kontrolliert. Danach gehen die Flaschen in die Kaltreifung, also werden sie dann noch nicht verköstigt!
Re: CO2 ausgetrieben???
Verfasst: Montag 15. Dezember 2014, 09:17
von Fridurener
Hab am Abend des 10.12. per Spritze neuen Zucker zugegeben und eine Referenzflasche mit Manometer befüllt. Die Nadel steht aktuell bei 0,6 Bar. Der Sud kann wohl noch gerettet werden.
Hab außerdem ne Menge in "Homebrewtalk" zu diesem Thema gelesen. Mir war vorher nie klar, dass es eine Relation zwischen Stammwürze und Dauer der Karbonisierung gibt, aber eigentlich ist es logisch. Es liegt wohl am "ungesunden" Umfeld, dass die Hefe nur langsam den neuen Zucker verfrühstücken kann. Mir zeigt das...nie wieder ohne Referenzflasche abfüllen! Jetzt ist mir auch klar, wieso meine Trappisten immer so lasch daher kamen.
