Seite 1 von 1
Genaue Berechnung der Rasten
Verfasst: Donnerstag 30. Juni 2016, 21:31
von Benni
Hallo,
also zunächst, die Rasten sagen mir alle was. Aber sagt einmal ist es eigentlich möglich genau eine Rastenlänge zu berechen? Beispielsweise ich habe 3kg PM und 2 kg WM, in 23 Litern wie lange muss ich 67°C halten?
Bis dato habe ich entweder ans Rezept gehalten oder Pi mal Daumen eine Stunde die Temperatur gehalten. Jetzt langsam würde mich aber mal interessieren, wie ihr eure Rastlängen berechnet bzw. was für Zeiten ihr verwendet.
Schöne Grüße ausm Norden,
Benni
Re: Genaue Berechnung der Rasten
Verfasst: Donnerstag 30. Juni 2016, 21:34
von §11
Nein, ist es nicht. Du weisst leider nicht wie viel Enzym in deinem Malz ist und wie aktiv dieses ist.
Jan
Re: Genaue Berechnung der Rasten
Verfasst: Donnerstag 30. Juni 2016, 21:38
von ApfelHans
Eine Stunde ist schon guter Richtwert bei Kombirast um 67°. Abmaischen kann man im Grunde sobald die Maische jodnormal ist, das kann nach 20 Minuten oder aber auch erst nach 120 sein, kommt aufs Malz an. Um die Rasten genau zu berechnen bräuchstes du ein Labor und müsstest vorher dein Malz analysieren. Für uns Hobbyisten ist das aber mit Kanonen auf Spatzen geschossen und ist selbst für (normale) Brauereien ungewöhnlich.
Gruß
Hans
Re: Genaue Berechnung der Rasten
Verfasst: Donnerstag 30. Juni 2016, 21:41
von Benni
Ah okay, Jod wird besorgt.
Danke erst mal.
Benni
Re: Genaue Berechnung der Rasten
Verfasst: Donnerstag 30. Juni 2016, 21:59
von Boludo
Wenn Du die Rasten ganz genau berechnen willst, dann ist es ganz wichtig, dass Du vorher die Malzkörner ganz genau abzählst.
Im Ernst, ein bisschen Gefühl und Erfahrung ist oft viel wichtiger als irgend welche Berechnungen, die eh nicht stimmen.
Stefan
Re: Genaue Berechnung der Rasten
Verfasst: Freitag 1. Juli 2016, 10:18
von olibaer
Servus Stefan,
Boludo hat geschrieben:[...] als irgend welche Berechnungen, die eh nicht stimmen.
Das Problem sind nicht die Berechnungen. Das Problem sind die "
Annahmen", mit denen Berechnungen vom Aufrufer versorgt werden und begleitend zeichnet auch die Wahl der Brechnungsmethode, gepaart mit einer oberflächlichen Anlagenkenntnis, verantwortlich.
Ich denke es besteht Konsens darüber, dass Gleichungen, Prozentrechnungen oder Dreisätze auch für Hobbybrauer in ihrer "
Mathematik" hinreichend genau arbeiten(!)
Solch eine Gleichung z.B. liefert immer & zuverlässig ein wahres Ergebnis:
Input scheisse = Output scheisse
Kommt on top, wenn"
Hobbybrauer" in seinem kindlichem Starrsinn unbedingt etwas berechnet haben möchte, sich meist auch jemand finden lässt, der zur Befriedung des Ansinnens, ein
passendes Rechenwerk dazu erfindet. "
Hobbybrauer" bricht dann ein zweites Mal in Tränen aus, wenn sich
Plan von Ist unterscheidet und nimmt in einem ersten Schub von angewandtem Selbverständnis, die Qualität der Berechnung aufs Korn. Damit schliesst sich der Kreis ;-)
Damit meine Aussagen nicht ohne Beispiel bleiben:
Berechnung der Bierfarbe aus den Schüttungsanteilen:
Ich nehme an, dass über 90% der Hobbybrauer den Unterschied zwischen Würze- und Kochfarbe nicht kennen und selbst wenn, sie die Werte im Chargenbezug nicht an der Hand haben. Trotzdem wird gerechnet und wenns dann um zweifelhaft ermittelte 3 EBC schief geht, hat "
Hobbybrauer" ein "
Aua" und macht in der Folge das was er immer macht: er mault rum und findet ansatzlos den Schuldigen im Rechenwerkentwickler. Bravo ;-)
Gruß
Oli
Re: Genaue Berechnung der Rasten
Verfasst: Freitag 1. Juli 2016, 10:23
von Boludo
olibaer hat geschrieben:
Solch eine Gleichung z.B. liefert immer & zuverlässig ein wahres Ergebnis:
Input scheisse = Output scheisse
So, jetzt hast du meinen Tag gerettet, klasse, Danke
Stefan
Re: Genaue Berechnung der Rasten
Verfasst: Freitag 1. Juli 2016, 10:28
von philipp
ApfelHans hat geschrieben: Abmaischen kann man im Grunde sobald die Maische jodnormal ist, das kann nach 20 Minuten oder aber auch erst nach 120 sein, kommt aufs Malz an.
Wenn man dann weiter rastet, arbeiten allerdings auch die Enzyme weiter. Jodnormal != Ende der Enzymarbeit, sondern lediglich "keine allzulange Stärkeketten mehr da".
Re: Genaue Berechnung der Rasten
Verfasst: Freitag 1. Juli 2016, 10:30
von philipp
olibaer hat geschrieben:
Solch eine Gleichung z.B. liefert immer & zuverlässig ein wahres Ergebnis:
Input scheisse = Output scheisse
Je nach Rechenwerk kann auch:
Input nur 5% Fehler = Output 100% Fehler bedeuten.
Sieht man gerne mal an den ganzen Refraktometern, die eigentlich recht genau arbeiten, deren Ungenauigkeit sich dann aber erst im Rechenwerk zeigt.
Traue keinem Hobbybrauer, der seinen Alkoholgehalt oder gar die Bittere mit Nachkommastellen angibt. (Oder die Farbe sowieso als Zahl ausdrückt.)