Hobbybrauer.de

Hallo zusammen,

ich habe mich schon intensiv mit dem Thema brauen beschäftigt und bin aktuell in der Nachgärung meines zweiten Suds. Nachdem ich bei meinem ersten Bier ein paar Fehler gemacht habe (vorallem mit der Speise ) wollte ich nun alles richtig machen aber bin nun an einem Punkt an dem ich mal eure Meinung brauche. Meine Stammwürze hatte 11,5°P und die HG war nach ~9Tagen durch (2 Tage konstante Werte mit der Spindel). Der Restextrakt lag dann bei 3°P. Als Hefe habe ich WLP029 verwendet. Nach der HG habe ich das Jungbier (~14,5L) auf 1L Speise (mit 13,5°P) umgeschlaucht und danach in Flaschen abgefüllt. Das Ziel war ein CO2 gehalt von zirka 4,7g/l. Das Bier ist nun seit 12 Tagen in der NG und der Druck hört nicht auf zu steigen. Ich habe nach 10 Tagen entlüftet (da war ich bei etwa 2,6Bar). Hatte es vor dem entlüften runtergekühlt weil ich überlegt hatte das ganze einfach kalt zu stellen um die NG zu beenden aber dann habe ich gelesen dass das die NG nur verlangsamt aber nicht beenden kann. Nun steht es wieder bei etwa 21,5°C und hat innerhalb von 2 Tagen schon wieder einen Druck von 1,6Bar (tendenz steigend).

Ich bin ja eigentlich ein geduldiger Mensch aber ich hatte eigentlich geplant das Bier am Wochenende bei einer Feier anzubieten. Ich müsste also schon lange in der Reifung sein.

Ich weiß das ist aus der Entfernung und mit den wenigen Infos nicht leicht aber hat von euch jemand eine Idee warum das so lange dauert? Meint ihr ich kann das Bier meinen Gästen auch ohne "Reifung" anbieten wenn die NG weiter so läuft?

Viele Grüße
cube

Hallo cube,
bei der Nachgärung/Reifung gilt, Druck und Temperatur bestimmen die Lösung von CO2 im Bier im Web gibt es dazu Tabellen:
http://www.braulotse.de/fileadmin/user_ ... abelle.htm
Du hast den Druck entlastet, was gut war, denn 2,6 Bar ist schon hoch, da brauchts nur ein Haarriß in der Flasche.
Jetzt passiert nach der Entlastung natürlich folgendes:
Im Bier ist ja schon Kohlensäure gelöst, die entbindet sich natürlich wieder im Verhältnis zur im Bier gelösten Kohlensäure,
somit baut sich wieder der Druck auf bis das die Gasphase im Gleichgewicht mit der in Lösung befindlichen Kohlensäure ist.
Das heißt im Umkehrschluß, die Nachgärung kann beendet sein.
Somit hast Du wiederrum 2 Möglichkeiten, entweder Du spindelst, um festzustellen wie der Restextrakt ist oder
Du stellst Das Bier kalt. Wenn Du das Bier kaltstellst, dann müßte der Druck sinken, da sich bei kälteren Temperaturen
deutlich mehr CO2 im Bier löst. Bei 1,6 Bar und 21 °C würde ich schätzen, das Du so um die 0,45 g CO2 pro Liter erreichst,
da ist in Ordnung.Somit müßte der Druck bei 6°C auf ungefähr 0,8 Bar sinken.

Probiers mal
Grüße
Andreas

Hab ich vergessen, wenn der Druck dann nicht mehr steigt dann passts.

cube hat geschrieben:Nachdem ich bei meinem ersten Bier ein paar Fehler gemacht habe (vorallem mit der Speise ) wollte ich nun alles richtig machen aber bin nun an einem Punkt an dem ich mal eure Meinung brauche.

Meinung? Wenn du mit Speise und Nachgärung zweimal in Reihe Probleme hast, nimm lieber Zucker. Meine Meinung.

Meine Stammwürze hatte 11,5°P und die HG war nach ~9Tagen durch (2 Tage konstante Werte mit der Spindel).

Was wenn nicht?

Ich weiß das ist aus der Entfernung und mit den wenigen Infos nicht leicht aber hat von euch jemand eine Idee warum das so lange dauert?

Weil's halt dauert. Nachgärung geht nicht nach Kalender.

Meint ihr ich kann das Bier meinen Gästen auch ohne "Reifung" anbieten wenn die NG weiter so läuft?

Wenn's schmeckt, warum nicht? Pfeif auf Reifung, mach eine Flasche auf, trink sie und entscheide selbst.