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Theresien Ur-Märzen (3.BM20 Sud)
Verfasst: Donnerstag 7. Juli 2016, 16:39
von Zillinger
Hallo lieber Hobbybrauer!
Endlich schaffe ich es auch mal eine bebilderte Braudoku hochzuladen!
Eingebraut wurde ein Theresien Ur-Märzen in leicht abgewandelter Form (nach Hanghofer).
Konstruktive Kritik wird natürlich gerne gelesen!
Viel Spaß beim durchsehen und allzeit gut Sud!
Brauwasser:
HG 25,6l
NG 8,0l
Calcium 21,7mg/l
Magnesium 3,0mg/l
Chlorid 1,4mg/l
Sulfat 7,8mg/l
Calciumhärte 3,0°dH
Magnesiumhärte 0,7°dH
Gesamthärte 3,7°dH
Säurekapazität 5,57mmol/l
Carbonathärte 15,6°dH
Restalkalität 14,6°dH
Auf die insgesamt 33,6l Brauwasser wurde 12ml 80%ige Milchsäure gegeben um eine Restalkalität von 4-5°dH zu erreichen.
Schüttung:
Pilsener 1,1kg
Wiener 2,75kg
Münchner 1,32kg
Carahell 0,33kg (ca. 40 EBC)
Hopfung:
Vorderwürze Tettnanger 44g mit 2,4%Alpha
Bitterung Magnum 8g mit 12,2%Alpha
Würzebereitung:
Einmaischen bei 60°C
10min Rast bei 57°C
Aufheizen auf 62°C
45min Rast bei 62°C
Aufheizen auf 71°C
45min Rast bei 71°C
Aufheizen auf 78°C
Abmaischen
Kochzeit gesamt 110min
Bitterung nach Würzebruch (nach 20-25min)
Hefe:
Fermentis Saflager S-23 23,1g (2 Säckchen)
Die Hefe wurde mit 220ml abgekochtem Wasser bei 28°C rehydratisiert und im Anschluss mit 500ml kalter (12°C) Würze vorbereitet.

- Malz Wiegen

- Malz vorkonditionieren (2% des Malzgewichts in Wasser)

- Vorkonditioniertes Malz (ca. 20h)

- HG in BM20 füllen und Beginn Aufheizen

- Milchsäuregabe zur Reduktion der Restalkalität (ja auch das NG-Wasser wurde aufgesäuert, keine Sorge)

- NG-Wasser wird bereitgestellt und langsam auf Temperatur gebracht

- Malz schroten mit Corona, bin sehr zufrieden mit der simplen Corona und etwas Schweiß darf schon sein

- Schrotbild, etwas gröber, so wies der BM mag

- Geschrotetes Malz

- Einmaischen

- Siebe rein und los geht's

- Derzeit noch alles im grünen Bereich

- Hopfen Wiegen

- Jodprobe

- Schön klar bei 78°C, Maischen fast abgeschlossen

- Aufbringen der Nachgüsse

- VWH Tettnanger

- Kein Tropfen wird verschwendet

- Hopfenkochen

- Bitterung Magnum

- Würze kühlen

- Gekühlte Würze in Gärbehälter umfüllen

- Schmodder

- Gärung wird eingeleitet
Blöderweise habe ich komplett darauf vergessen auch noch Fotos vom Herführen der Hefe zum Anstellen sowie auch vom Spindeln zu machen!
Dazu vl. beim nächsten Mal etwas mehr!
Ergebnis dieses Brautages waren nicht ganz 25l Ausschlagwürze bei einer Stammwürze von glatten 14°Plato, die mit 13°C in die Gärung geschickt wurden!
Ich komme damit auf eine SHA von 67,3%.
Danke an alle Helfenden Forumsmitglieder, ohne Euch hätte ich sicher bei dem Einen oder Anderen Schritt wesentlich mehr Lehrgeld bezahlen müssen!
Servus und LG Alex
Re: Theresien Ur-Märzen (3.BM20 Sud)
Verfasst: Donnerstag 7. Juli 2016, 18:09
von sixider
Hallo!
Schöne Braudokumentation und auch eine schöne Anlage was du da hast!
Was du auf alle Fälle machen musst, ist ein Verkostungsbericht über das Bier, hab auch schon überlegt, ob ich das Theresien Ur-Märzen nicht mal versuchen sollte.
Wo findet deine Gärung statt?
Mit freundlichen Grüßen
Mario
Re: Theresien Ur-Märzen (3.BM20 Sud)
Verfasst: Donnerstag 7. Juli 2016, 19:49
von schollsedigger
Schöne Doku!
Ich hab da mal eine Frage zu Deinem Wasser, Du hast recht niedrige Ca und Mg-Gehalte, aber eine hohe Karbonathärte. Das scheint mir nicht so ganz zusammen zu passen.
Hast Du das Wasser über einen Entkalker (Ionentauscher) gejagt oder kommt das so aus der Leitung? Es sieht so aus als ob die Erdalkalis gegen Na ausgetauscht wurden, das Carbonat braucht ja seinen Gegenionen? Das wäre genau der Effekt, den die Hausentkalkungsanlagen haben, die mir Salztabletten regneriert werden.
Grüße
Matze
Re: Theresien Ur-Märzen (3.BM20 Sud)
Verfasst: Donnerstag 7. Juli 2016, 20:30
von Dyrdlingur
Schöne Doku.
Warum kochst du 110min?
VG Klaus
Re: Theresien Ur-Märzen (3.BM20 Sud)
Verfasst: Donnerstag 7. Juli 2016, 23:07
von Zillinger
Hallo!
Danke für Eure Kommentare!
Freut mich, dass ich auch mal etwas beitragen konnte!
@ Mario:
sixider hat geschrieben:Hallo!
Schöne Braudokumentation und auch eine schöne Anlage was du da hast!
Was du auf alle Fälle machen musst, ist ein Verkostungsbericht über das Bier, hab auch schon überlegt, ob ich das Theresien Ur-Märzen nicht mal versuchen sollte.
Wo findet deine Gärung statt?
Mit freundlichen Grüßen
Mario
Hallo Mario!
Mach ich gerne, bin bis jetzt mit allen Hanghofer Rezepten recht gut gefahren, hab die Almtaler Hefeweiße und den Maibock aus seinem Buch nachgebraut
und war von den Ergebnissen jeweils recht angetan. Ich halte Euch auf dem Laufenden! Die Gärung findet bei uns im Mehrpateienhaus im Keller statt. Dieser liegt unter der Tiefgarage und bietet im Sommer wie im Winter hervorragende Voraussetzungen für UG Biere!
Danke für Deinen Kommentar!
@ Matze:
schollsedigger hat geschrieben:Schöne Doku!
Ich hab da mal eine Frage zu Deinem Wasser, Du hast recht niedrige Ca und Mg-Gehalte, aber eine hohe Karbonathärte. Das scheint mir nicht so ganz zusammen zu passen.
Hast Du das Wasser über einen Entkalker (Ionentauscher) gejagt oder kommt das so aus der Leitung? Es sieht so aus als ob die Erdalkalis gegen Na ausgetauscht wurden, das Carbonat braucht ja seinen Gegenionen? Das wäre genau der Effekt, den die Hausentkalkungsanlagen haben, die mir Salztabletten regneriert werden.
Grüße
Matze
Hallo Matze!
Du liegst vollkommen richtig mit Deiner Annahme, dass das Wasser durch eine Ionentausch-Salzanlage gejagt wurde. Wir haben leider eine solche bei uns im Mehrparteienhaus installiert. Habe daraufhin eine eigene Wasseranalyse in Auftrag gegeben, aus dieser ergeben sich die Werte wie ich sie in meiner Doku angegeben habe. Vorher, sozusagen als Ausgangswert haben wir 5,73mg/l Na unbehandelt aus der Leitung, nach der Ionenanlage haben wir 86,7mg/l Na, also einen recht hohen Wert (Grenzwert liegt bei 200mg/l soweit ich gut genug informiert bin?). Gut ist hier, dass wir relativ wenig Chlorid im Wasser haben und somit ein "salziger Geschmack" im Bier durchwegs ausbleibt. Kennst Du noch andere Nachteile eines hohen Na-Gehalts beim Wasser? Bin da generell sehr interessiert an allen Infos!
Danke für Deinen Kommentar!
Dyrdlingur hat geschrieben:Schöne Doku.
Warum kochst du 110min?
VG Klaus
Hallo Klaus!
Ich habe 110min gekocht, da ich mit meiner Stammwürze nicht ganz zufrieden war und auch recht lange auf den Würzebruch gewartet habe. Laut Hanghofers Braudoku (Excel-Rechner) habe ich keine gravierenden Änderungen der IBU's herausgelesen, da ich vorwiegend mit relativ "schwachem" Tettnanger VWH gehopft habe. Leider hab ich auch relativ lange für ein wallendes Kochen zuwarten müssen, obwohl ich die Thermomanschette (Art Neopren) des BM20 verwendet habe.
Danke für Deinen Kommentar!
Allzeit Gut Sud!
SG, Alex
Re: Theresien Ur-Märzen (3.BM20 Sud)
Verfasst: Donnerstag 7. Juli 2016, 23:25
von Zillinger
Hi!
Apropos Kochsalz im Wasser, habe da mal das Wit von Raschhofer getrunken und da deutlich das "Salz" geschmeckt!
Hat da vl. jemand genauere Angaben dazu, was den Gehalt an Na betrifft? Laut Raschhofer's Infos wird da gezielt aufgesalzt.
Danke!
LG, Alex
Re: Theresien Ur-Märzen (3.BM20 Sud)
Verfasst: Freitag 8. Juli 2016, 18:03
von schollsedigger
Hi,
es ist ja nicht so, dass der Kationentauscher Chlorid einbringt, sondern, dass die Kationen, die schwerlösliche Carbonate bilden (Ca2+, Mg2+) entfernt werden, so dass sich kein Kesselstein bilden kann. Mit dem Regeneriersalz wir ja nur das Ionentauscherharz gespült und das gebundene Ca und g wieder gegen Na getauscht (=regeniert).
Wir haben auch so eine Anlage und ich bin was unser Trinkwasser anbelangt zufrieden. Salzig schmeckt es nicht, obwohl ich rechnerisch bei knapp 160 - 180 ppm Na rauskomme. Chloridwerte liegt lt. Wasserwerk bei 250 ppm, macht bei einem Massenverhältnis von ca. 2:3 Na:Cl in Kochsalz ziemlich genau 400 mg/l Kochsalz. Meerwasser hat ca. 35g/l. Da lieg ich ja noch deutlich darunter. Es gibt zwar Stimmen, dass da viele Na ungesund sei, ich gehe aber davon aus, das ich über feste Nahrung wesentlich mehr aufnehme, das bißchen macht den Bock nicht fett.
Der "negative Effekt" fürs Brauen ist, dass man die Gesamthärte beim Entkalken zwar mindert, aber das puffernde oder pH-anhebende Anion Carbonat behält. Wenn Du diesen Effekt mit Milchsäure kompensierst dann passts. Alles gut!
Meine hellen Biere braue ich mit stillem Wasser vom Norma oder Edeka (Wolfhagener Urstromquelle).
Grüße
Matze
Re: Theresien Ur-Märzen (3.BM20 Sud)
Verfasst: Freitag 8. Juli 2016, 18:11
von Zillinger
Servus Matze,
dann bin ich beruhigt! Fahre mit Milchsäure ganz gut denke ich. Der Tipp mit dem, wie soll ich sagen, "Kaufwasser" ist natürlich auch gut,
Werde ich evtl. bei einem Pils anwenden!
SG, Alex
Re: Theresien Ur-Märzen (3.BM20 Sud)
Verfasst: Freitag 29. Juli 2016, 08:51
von Zillinger
Servus beieinander!
Gestern habe ich weil ich meine Neugierde nicht mehr zügeln konnte die erste Flasche, die natürlich noch nicht trinkreif war, verkostet.
Das Bier ist schon auf einem für mich guten Weg, Schaumstabilität ist hervorragend, die Färbung liegt bei rund 20 EBC.
Der Geschmack ist aufgrund der noch nicht ganz abgeschlossenen NG leicht ins süßliche, mallastige verschoben, stört aber den Gesamteindruck nur minimal, schmeckt halt einfach noch nicht fertig und sehr jung.
Die Bittere ist ausgewogen mit angenehmen Tettnanger Vorderwürze-Hopfungs Aromen in der Nase. Leicht überkarbonisiert, jedoch passend für die heiße Sommerzeit. Für mich liegt die Stammwürze und die daraus resultierende Stärke noch etwas zu hoch, weshalb ich die Schüttung nächstes mal etwas reduzieren will. Die Hefe zeigt dieses mal ein deutlich besseres Sedimentieren als beim Maibock, weshalb das Bier schon recht klar im Glas steht.
Bilder folgen in einigen Wochen, wenn alles soweit durch ist!
Allzeit gut Sud!
LG, Alex