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Hefe kaputt - und nun?

Verfasst: Dienstag 25. November 2014, 11:31
von Leckerbier
Hallo,
ich habe ein kleines Problem: Unser erster Brauversuch war bisher (bis auf kleine technische Probleme) ganz erfolgreich. Die Würze steht bereit. Nur leider ist die Hefe wohl tot: Ich wollte sie in einem halben Liter der Würze anziehen, leider ist da aber gar nichts passiert. Kein Schaum, kein Gas. Ich hab die Hefe (White Labs Oktoberfest) 3 Stunden vorher aus dem Kühlschrank genommen, wie angegeben. Was machen wie denn nun? Neue Hefe zu bestellen dauert zu lange, da kommen wir in Zeitnot. Tut es auch Backhefe? Ich würde die 30 Liter Würze ungern wegkippen...
Viele Grüße,
Leckerbier.

Re: Hefe kaputt - und nun?

Verfasst: Dienstag 25. November 2014, 11:35
von Macallan
Hi,

einige Shops bieten Hefenotdienst an; schon daran gedacht?
z.B.:
http://amihopfen.com/Hefe-Notdienst:::5 ... c1e21b6710

Cheers

Edith sagt:
Auf zur lokalen Brauerei und dort nett nachfragen. Das geht bestimmt auch immer und Weizen braut ja fast jede..

Re: Hefe kaputt - und nun?

Verfasst: Dienstag 25. November 2014, 11:36
von cyme
Was genau hast du gemacht, was hast du erwartet und was ist passiert? Hast du einfach die Hefe in 0.5l Würze gegeben und dann gewartet - wie lange? Und darf ich fragen, zu welchem Zweck? Für einen Starter, in dem sich nennenswert die Hefe vermehren soll, sind 0.5l Würze zu wenig, und bis sich Anzeichen von Gärtätigkeit zeigen können auch gerne mal 24h vergehen.

Plan B ist übrigens: http://amihopfen.com/Hefe-Notdienst:::5 ... anguage=de

Re: Hefe kaputt - und nun?

Verfasst: Dienstag 25. November 2014, 11:40
von Leckerbier
Hmm... war hab ich erwartet... Ich hab mir ein paar Erfahrungsberichte angesehen und dort wurde die Hefe immer zuerst in einem kleineren Gefäß angesetzt, damit sie keinen "Schock" erleidet. Hätte ich sie einfach so in die 30 Liter Würze geben können?
Ja ich hab das Röhrchen mit der Hefe in 0,5 Liter Würze gegeben und ein paar Stunden gewartet. Es ist gar nichts passiert.
Die Idee mit dem Notdienst ist hervorragend, danke dafür!!

Re: Hefe kaputt - und nun?

Verfasst: Dienstag 25. November 2014, 11:43
von Boludo
Welche Stammwürze hatte die Würze und wie warm steht das?

Stefan

Re: Hefe kaputt - und nun?

Verfasst: Dienstag 25. November 2014, 11:44
von philipp
Wie warm war die Würze, in die du die Hefe angestellt hast? (Also die 0,5l)

Was hast du genau gemacht? Welche Zeiten eingehalten?

Und zuletzt: Wo wohnst du?

Ich bin ziemlich sicher, dass es entweder einen Hausbrauer oder eine Kleinbrauerei im 30km-Umkreis gibt, der/die dir helfen könnte.

Re: Hefe kaputt - und nun?

Verfasst: Dienstag 25. November 2014, 11:45
von -CK_AKS-
Welche Temperatur hatte die Würze und welche die Hefe?
Welche Stammwürze hat die Würze?

Ein paar mehr Daten zu dem ganzen Sud würde die Problemlösung erleichtern.
Der genannte Hefenotdienst ist natürlich in jedem Falle eine Option.

Edith sagt: Tja, die üblichen Fragen - nur war ich zu langsam ;)!

Re: Hefe kaputt - und nun?

Verfasst: Dienstag 25. November 2014, 11:49
von cyme
Leckerbier hat geschrieben:Hmm... war hab ich erwartet... Ich hab mir ein paar Erfahrungsberichte angesehen und dort wurde die Hefe immer zuerst in einem kleineren Gefäß angesetzt, damit sie keinen "Schock" erleidet.
Ob die Hefe jetzt in 30l oder in 0.5l landet, falls sie einen "Schock" erleidet, den Unterschied im Volumen bemerkt sie nicht
Für Flüssighefe macht man entweder einen echten Starter um die Anzahl der Zellen zu erhöhen - da reden wir dann aber von min 1-2l und 18-24h Dauer, oder Trockenhefe wird in Wasser für 30 min rehydriert.
Hätte ich sie einfach so in die 30 Liter Würze geben können? Ja ich hab das Röhrchen mit der Hefe in 0,5 Liter Würze gegeben und ein paar Stunden gewartet. Es ist gar nichts passiert.
Ich hoffe, du hast das noch nicht weggeschüttet. Kipp das ganze in die 30l und warte erstmal min 24h. Zwar ist ein Röhrchen für 30l untergärig deutlich unter dem Optimum, aber trotzdem sollte es zu einer Gärung kommen und am Ende Bier werden.

Re: Hefe kaputt - und nun?

Verfasst: Dienstag 25. November 2014, 12:00
von Leckerbier
Die Stammwürze kenne ich nicht, haben noch keine Apparatur um das zu messen. Die Temperatur von Hefe und Würze lag bei knapp unter 20 Grad.
Wahrscheinlich hätte ich nur etwas geduldiger sein müssen, fürchte ich... Hab sie schon weggekippt. Naja, wieder was gelernt.
Also Fazit: Nächstes mal die doppelte Menge Hefe (auch wenn das in diesem Fall jetzt nicht den Ausschlag gegeben hat), Hefe direkt in die Würze und geduldiger sein.
Habe jetzt beim Notdienst bestellt, der Tip war Gold wert!
Vielen Dank an alle!

Re: Hefe kaputt - und nun?

Verfasst: Dienstag 25. November 2014, 12:07
von cyme
Für den Anfang empfehle ich bei Trockenhefen zu bleiben, die sind einfacher in der Anwendung und du bekommst wesentlich mehr für's Geld. Flüssighefen lohnen sich wegen der Vielfalt, wenn du einen bestimmten Stamm brauchst der nicht als Trockenhefe verfügbar ist.

Re: Hefe kaputt - und nun?

Verfasst: Dienstag 25. November 2014, 12:13
von Leckerbier
Danke für den Tip! Grade das Theme Hefe ist am Anfang sehr verwirrend und einschüchternd. Zu große Vielfalt, zu viele Vorgehensweisen :Shocked
Ich bleib jetzt erstmal bei Trockenhefe :Bigsmile

Re: Hefe kaputt - und nun?

Verfasst: Dienstag 25. November 2014, 12:18
von philipp
Weggekippt? Oh man.

Tu das nie wieder, und halte dich beim nächsten Mal genau an die Anweisungen auf der Verpackung ;-)

Durchaus möglich, dass die Hefe eigentlich in Ordnung war es aber nicht sofort zu sehen war - das erste bisschen CO2 geht auch direkt in Lösung und es bildet sich nicht direkt eine Schaumdecke (vor allem nicht nach ein paar Minuten).

Naja, aus Fehlern lernt man ;-)

Re: Hefe kaputt - und nun?

Verfasst: Dienstag 25. November 2014, 12:27
von Boludo
Man tut sich beim ersten Sud wirklich gar keinen Gefallen, wenn man es gleich untergärig versucht.
Das ist zwar auch kein Hexenwerk, aber ein wenig Erfahrung in Sachen Hefe sollte man da schon haben.
Bei einem obergärigen Bier hättest Du die Trockenhefe zur Not sogar einfach draufstreuen können und es hätte geklappt.
Wenn Du jetzt untergärige Trockenhefe bestellt hast, dann musst Du die unbedingt nach Anleitung aufquellen lassen, auf keinen Fall auf die Würze streuen! Und auch da würd ich bei 30 Litern mindestens 3 Päckchen nehmen.

Also ich würd nächstes Mal was obergäriges machen, und wenn es unbedingt untergärig sein soll, eine große Menge vitaler Hefe besorgen (dicker Starter, noch besser Brauereihefe). Wichtig ist bei untergärigem Bier, die Hefe in der Kälte zuzugeben, sonst gibt es Fehlaromen. Die 20°C wären zu warm gewesen.

Ich wünsch Dir auf jeden Fall, dass es trotzdem noch was wird!


Stefan

Re: Hefe kaputt - und nun?

Verfasst: Dienstag 25. November 2014, 12:56
von Corvus
philipp hat geschrieben:Weggekippt? Oh man.

...halte dich beim nächsten Mal genau an die Anweisungen auf der Verpackung ;-)

Durchaus möglich, dass die Hefe eigentlich in Ordnung war es aber nicht sofort zu sehen war - das erste bisschen CO2 geht auch direkt in Lösung und es bildet sich nicht direkt eine Schaumdecke (vor allem nicht nach ein paar Minuten).
War es die WLP 820 oder die 830? Wenn es die 820er war, dann braucht die länger zum Ankommen als üblich. Da hättest Du eh einen größeren Starter machen und etwas mehr Zeit im Vorfeld einplanen müssen.

"This yeast produces a very malty, bock like style. It does not finish as dry as WLP830. This yeast is much slower in the first generation than WLP830, so we encourage a larger starter to be used the first generation or schedule a longer lagering time."

Quelle: http://www.whitelabs.com/yeast/wlp820-o ... ager-yeast

Wenn Du dann einmal auf Flüssighefen umsteigen solltest, erkundige Dich am besten im Forum und darüber hinaus über die verwendete Hefe. Im (alten) Forum findet man zu fast jeder Hefe reichlich Erfahrungsberichte und Vorgehensweisen. Die Welt der Trockenhefen hat aber auch so einiges zu bieten. Viel Erfolg.

LG
Andreas

Re: Hefe kaputt - und nun?

Verfasst: Dienstag 25. November 2014, 13:07
von ggansde
Moin,
ich habe von dem YEAST Pendant zur WLP 820, der 2206, 4 Päckchen für 45 L verwendet. Für die niedrigen Temperaturen bei der Gärung ist das notwendig. Ist halt schon eine größere Investition. Dafür führe ich die Hefe aber auch mehrfach. Ab der zweiten Führung geht sie schon besser und man kann sich ab dann auch schon mal an höhere Stammwürzen wagen (z.B. Maibock). Ich hatte den Bottich draussen stehen und die Erfahrung gemacht, dass bei 6 °c in der Nacht die Gärung stoppt. Erhöht man die Temperatur, springt sie aber wieder an.
Es wurde schon gesagt: NIEMALS wegkippen. Ich kann mich an keinen Sud erinnern, bei welchem die Gärung nicht irgendwann los ging. Am längsten musste ich mal 4 Tage warten. Ist trotzdem ein klasse Bier geworden.
VG, Markus

Re: Hefe kaputt - und nun?

Verfasst: Dienstag 25. November 2014, 15:42
von chriiisss
Beim "kleinen" Starter mit Flüssighefen kann man die Aktivität schonmal übersehen. Ich denke es kommt auf das Verhältnis Hefe/Würze an.

Wenn man nur 0,5L mit 11°P hat, und massig Hefe, dann ist der Zucker so schnell weggefuttert, da merkt man fast nix :)

MfG Chris