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Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Mittwoch 13. Juli 2016, 20:46
von Tozzi
Servus zusammen,
seit ein paar Tagen bin ich leider angefixt von der Idee, irgendwas in Richtung TW12 zu brauen.
Zumal ich demnächst Unmengen passender Hefe in zweiter Führung zur Verfügung habe.
Wäre eine schöne Sache für die Weihnachtszeit und eine gute Alternative zu den vorhandenen "röstigen Platobomben", da weniger röstig...
D-180 Sirup dürfte dieser Tage bei mir eintrudeln.
Die passenden Hopfen sind auch da.
Aber dann endet auch schon der allgemeine Konsens.
Bei meinen Recherchen bin ich auf zwei verschiedene Richtungen gestoßen, die Malze betreffend.
Einige Rezepte setzen auf eine recht komplizierte Schüttung, bestehend aus PiMa, Caramünch II, Biscuit, Aromatic (50 EBC), Special B und (Pale) Chocolate.
Hätte ich alles da.
Das scheint mir aber eine Notlösung zu sein, für den Fall, dass D-180 nicht zur Verfügung steht(?).
Die andere (wohl authentischere) Variante setzt auf 2 Malze, nämlich Pilsener und Pale, beide belgisch, und eben D-180 Sirup.
Eine weitere Variante, die aber Dekoktion vorsieht (mit dem Grainfather ein eher umständliches und wenig sinnvolles Verfahren), beschränkt sich gänzlich auf Pilsner Malz belgischer Provenienz.
Ich tendiere nun dazu, PiMa und Pale Malz zu verwenden und auf die Kraft des Sirups zu vertrauen.
Da ich noch fast einen ganzen Sack Pilsner Malz von Weyermann da habe frage ich mich nun, ob ich wirklich belgisches Malz brauche?
Ich kann mir kaum vorstellen, dass man den Unterschied schmecken wird.
Am liebsten würde ich einfach das Weyermann Malz nehmen, und Maris Otter von Fawcett, davon ist auch noch eine Menge da (halber Sack).
Klar, authentisch wird das nicht, aber das wird es ja sowieso nur bis zu einem gewissen Grad, und die Malze dürften in diesem Fall ja eigentlich nur die zweite Geige spielen?
Bevor ich das endgültige Rezept zusammenbastele, würde mich noch Eure Meinung dazu interessieren.
Re: TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Mittwoch 13. Juli 2016, 20:52
von tauroplu
Stephan, hilf mir mal bitte, was verbirgt sich denn hinter dem Akronym TW12?
Re: TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Mittwoch 13. Juli 2016, 20:58
von Boludo
Trappist Westvleteren 12.
Das Original wird mit hellem Malz gebraut. Den Rest macht def Zucker und die Hefe.
Stefan
Re: TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Mittwoch 13. Juli 2016, 20:59
von Tozzi
Sorry, hätte ich besser ausdrücken sollen...
Ihr seht, ich bin da echt gerade in einem ganz eigenen Film...
EDIT: Hab den Thread Titel ergänzt.
Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Mittwoch 13. Juli 2016, 22:01
von Sandobar
Hi Stephan,
schau mal hier:
viewtopic.php?p=96622#p96622
Das Thema TW12 wurde hier schon mal behandelt.Vielleicht hilft es dir ja weiter.
PS: Ich komme nächste Woche auch endlich mal dazu, das TW12 nach zu brauen und habe vor, mich an Markus sein Rezept zu orientieren.
Grüße
Christian
Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Mittwoch 13. Juli 2016, 22:01
von Kurt
Ich würde das Rezept von Candisirup.com nehmen:
http://www.candisyrup.com/uploads/6/0/3 ... _-_040.pdf
Das Weyermann-Malz unterscheidet sich sicher nicht so stark von belgischem Malz. Vor Allem wenn da noch Unmengen D-180 Sirup in das Bier kommt.
Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Mittwoch 13. Juli 2016, 22:05
von Tozzi
Ja, das habe ich im Visier. Dieses hier ist sehr ähnlich:
http://www.homebrewtalk.com/showthread.php?t=500037
Kurt hat geschrieben:Das Weyermann-Malz unterscheidet sich sicher nicht so stark von belgischem Malz. Vor Allem wenn da noch Unmengen D-180 Sirup in das Bier kommt.
Genau das denke ich mir halt auch. Beim Blonde habe ich das Dingeman's genommen, aber für das 12er gehe ich davon aus, dass das Malz wirklich nicht so entscheidend ist.
Ich würde ja das Original nehmen, wenn ich nicht noch 20 Kilo Weyermanns hier rumstehen hätte...
Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Mittwoch 13. Juli 2016, 22:07
von Tozzi
Wow, das hatte ich doch tatsächlich übersehen! Danke!
Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Mittwoch 13. Juli 2016, 22:19
von gulp
Sandobar hat geschrieben:Hi Stephan,
schau mal hier:
viewtopic.php?p=96622#p96622
Das Thema TW12 wurde hier schon mal behandelt.Vielleicht hilft es dir ja weiter.
PS: Ich komme nächste Woche auch endlich mal dazu, das TW12 nach zu brauen und
habe vor, mich an Markus sein Rezept zu orientieren.
Grüße
Christian
Wollte ich auch gerade posten, diesen Link.
Was besseres als dem Markus sein Rezept wirst du kaum finden.
Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod.
Gutes Gelingen allen TW 12 Brauern.
Gruß
Peter
Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Mittwoch 13. Juli 2016, 22:29
von Tozzi
Servus Peter,
dann schaung mer mal dann sehng mer's schon
Dem Markus sein TW Blonde Rezept hab ich ja am Samstag gleich zweimal gebraut.
Freu mich schon drauf Euch beim Camba Festival persönlich kennenzulernen. Auch wenn's wahrscheinlich schlimm wird.

Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Donnerstag 14. Juli 2016, 00:26
von gulp
Tozzi hat geschrieben:Servus Peter,
dann schaung mer mal dann sehng mer's schon
Dem Markus sein TW Blonde Rezept hab ich ja am Samstag gleich zweimal gebraut.
Freu mich schon drauf Euch beim Camba Festival persönlich kennenzulernen. Auch wenn's wahrscheinlich schlimm wird.

So schlimm sind wir gar nicht drauf. Alles Pfundskerle!
Gruß
Peter
Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Donnerstag 14. Juli 2016, 07:26
von Bronkhorst
Nicht schlimm...sondern schön!
Jens
Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Donnerstag 14. Juli 2016, 07:42
von Gustl
Ich habe letztes Jahr etwas ähnliches gebraut,
siehe Post #9.
Direkt vergleichen konnte ich es zwar nicht mit dem Westvleteren 12, aus meiner Erinnerung kommt es aber ganz schön nahe ran und ich werde das Rezept wohl wieder ziemlich unverändert brauen. Nur die 4% Rohfrucht und die lange Rast würde ich vielleicht ändern.
Gustl
Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Donnerstag 14. Juli 2016, 19:12
von Tozzi
Bronkhorst hat geschrieben:Nicht schlimm...sondern schön!
Oder "schön schlimm"..
Ich kämpfe mich gerade durch den entsprechenden Thread im Ami Forum:
http://www.homebrewtalk.com/showthread.php?t=500037
Der Ersteller des Fadens ist offenbar einer von den Candisyrup Leuten und scheint zu wissen, wovon er spricht.
Bin jetzt etwas verunsichert, was das Ernten meiner Hefe aus dem TW Blonde betrifft..
Ich hätte den Kräusen Blow Off ernten sollen.
Diese Erkenntnis kommt nun allerdings zu spät.
Macht das überhaupt Sinn, die Hefe aus dem TW 6 Blonde Jungbier Bodensatz zu ernten?
Soll ich davon erst mal einen Starter machen?
Man nimmt den "Mittelteil" des Sediments, richtig?
Oder ist es besser, ich nehme zwei frische Päckchen und "starte" die. Wollte ich eigentlich vermeiden, bzw. meine 2 letzten Packerl noch aufheben für weitere, andere Schandtaten.
Zur Hopfung:
Ich lese da alles mögliche, kann man nicht einfach dieselbe Hopfung wie beim Blonde machen? Also Northern Brewer, Mittelfrüh und Savinjski?
(IBUs vorher korrekt ausrechnen ist klar...)
Laut Wetterbericht sollte ich die Temperaturführung sehr gut hinbekommen, wenn ich das am Samstag angehe.
Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Donnerstag 14. Juli 2016, 19:22
von ggansde
Mach doch einfach mal und rede nicht soviel
VG, Markus
Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Donnerstag 14. Juli 2016, 19:22
von flying
Dem Markus sein Rezept kann ich auch nur empfehlen. Erst kürzlich wieder verkostet, sogar gegen das Original...
Wichtig ist das "Kommenlassen" der Temperatur mit fortschreitender Hauptgärung. Wurde hier ja schon genannt, kann aber nicht oft genug betont werden. Ruhig bis auf 30° hoch gegen Ende. Die Westmallhefe ist da enorm zickig. Wenn Du es verbockst, weil z. B. die Außentemperatur fällt, bleibt Dir das Bier stecken. Wenn die einmal schläft ist u. U. Schicht im Schacht. Dann hilft nur noch eine Zweithefe um das Bier zur Envergärung zu bringen. Kein Beinbruch aber wird dann halt nicht mehr sooo ähnlich.
Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Donnerstag 14. Juli 2016, 19:27
von Boludo
Ohne die Möglichkeit, die Gärtempefatur aktiv auf genau den Wert einzustellen, den man gerade will, wird das aber ziemlich schwierig.
Stefan
Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Donnerstag 14. Juli 2016, 19:27
von ggansde
Ihr hattet sogar mal meins direkt gegen das Original getestet. Ich erinnere mich an die Verkündung des Urteils bei unserem Treffen in Frankfurt/Sachsenhausen. Es ging um die Farbe des Schaums: das Original war weißer. Und es ging um den EVG. Da kamen die Mönche schon brutal weiter runter als ich. Also, die Gärführung scheint das A&O zu sein. <Edit> Und bloß nicht zu viel Extrakt aus dem Malz herstellen, Zucker gärt weiter runter.
VG, Markus
Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Donnerstag 14. Juli 2016, 19:32
von Boludo
So viel ich weiß bekommen die die Hefe von Westmalle.
Das ist dann qualitativ was ganz anderes als das was wir so in die Würze werfen.
Gutes belgisches Bier brauen bedeutet in erster Linie, die Fermentation vollkommen im Griff zu haben.
Stefan
Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Donnerstag 14. Juli 2016, 19:39
von Tozzi
Huch, das geht ja schnell!
flying hat geschrieben:Wichtig ist das "Kommenlassen" der Temperatur
Das krieg ich hin. Wird eine Schlepperei, aber das krieg ich gebacken.
ggansde hat geschrieben:Mach doch einfach mal und rede nicht soviel
Ach manno. Bin doch schon so aufgeregt und will nix verbocken. Aber hast ja recht.
Boludo hat geschrieben:Ohne die Möglichkeit, die Gärtempefatur aktiv auf genau den Wert einzustellen, den man gerade will, wird das aber ziemlich schwierig.
Zuerst bei 19˚ in den Keller, wenn die Temperatur dann steigt, bei 16˚ in den Kühlschrank für 1-2 Tage, dann wieder Keller, und gegen Ende ins Treppenhaus, da dürften dann ziemlich genau 29 Grad herrschen.
Notfalls zu mir in die Wohnung, das werden dann aber über 30˚ sein.
Umständlich, aber machbar, denke ich...
ggansde hat geschrieben:Da kamen die Mönche schon brutal weiter runter als ich.
Brutal weiter runter?
Boludo hat geschrieben:Gutes belgisches Bier brauen bedeutet in erster Linie, die Fermentation vollkommen im Griff zu haben.
Nun ja, Abstriche muss man wohl in Kauf nehmen, wenn man nicht permanent Blonde braut um an die Kräusen für's 12er zu kommen...
Und eine ideale Temperaturführung dürfte da selbst mit einer Kühltruhe schwierig sein, bei dem Temperament, das diese Hefe hat.
Aber stimmt schon. Ich werd's halt jetzt einfach mal machen.
Bessere klimatische Verhältnisse werde ich so schnell nicht mehr bekommen.
Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Donnerstag 14. Juli 2016, 19:43
von Imperialist
Habe letztens eine Brauereiführung bei St. Bernardus gemacht, dessen Abt 12 sich laut Führerin sich nur in der Hefe vom Westvleteren 12 unterscheidet.
Demnach bezieht Westvleteren die Hefe von Westmalle, während St. Bernardus die ursprüngliche Originalhefe verwendet.
Als Bitterhopfen wird Hallertau Magnum, als Aromahopfen East Kent Golding verwendet. Es werden zwei Malze verwendet (ein helles und ein dunkles).
Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Donnerstag 14. Juli 2016, 19:53
von Tozzi
ggansde hat geschrieben:Und bloß nicht zu viel Extrakt aus dem Malz herstellen, Zucker gärt weiter runter.
Ja, das hab ich mir auch gedacht, und die Malzmenge schon runterkorrigiert, da meine SHA ja in letzter Zeit meistens deutlich höher liegt als erwartet.
Ich werde je zur Hälfte Weyermann's PiMa und Fawcett Maris Otter Pale Ale nehmen.
Vielleicht schmeiss ich noch eine Hand voll Special B mit rein.
Meine Hauptsorge ist, auf keinen Fall zu wenig Hefe zu pitchen.
Laut Palmer ist das die Hauptursache für steckenbleibende Gärungen, und, wie von Stefan (Boludo) angemerkt, ist die Qualität der Hefe bei uns halt doch eine andere...
Und wer weiß, wieviel die Mönche reintun.
Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Donnerstag 14. Juli 2016, 20:29
von tauroplu
Zitat: "Es werden zwei Malze verwendet" Widerspricht sich das nicht mit dem, was der Markus gesagt hat?
Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Donnerstag 14. Juli 2016, 20:34
von Imperialist
Naja. Ich kann nicht für Richtigkeit garantieren, da die Führung einerseits sehr schnell ging und natürlich auch kein Braumeister persönlich geführt hat. Habe nur versucht das wiederzugeben, was ich verstanden habe.
Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Donnerstag 14. Juli 2016, 20:44
von tauroplu
Nun ja, aber zwei Malze, ein helles und ein dunkles sind doch eindeutig oder?
Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Donnerstag 14. Juli 2016, 20:49
von Boludo
Pale Ale und Pilsner sind ein helles und ein dunkleres und so viel ich weiß verwendet wird.
Stefan
Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Donnerstag 14. Juli 2016, 21:46
von Tozzi
Ursprünglich waren es wohl zwei Malze, nämlich Pilsner und Pale.
Angeblich verwenden die Mönche seit 2014 aber nur noch ein Malz (Pilsner?) und der Charakter des Bieres hat sich auch leicht verändert.
Hab ich irgendwo in dem viel zu langen Faden im Amiforum gelesen, mag aber jetzt nimmer zurückblättern und das raussuchen...
EDIT: An derselben Stelle sagt der fachkundige Candisyrup Mann auch, dass Maris Otter wohl sehr gut passt, für die "Brotigkeit"...
Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Donnerstag 14. Juli 2016, 22:02
von gulp
Tozzi hat geschrieben:Ursprünglich waren es wohl zwei Malze, nämlich Pilsner und Pale.
Angeblich verwenden die Mönche seit 2014 aber nur noch ein Malz (Pilsner?) und der Charakter des Bieres hat sich auch leicht verändert.
Hab ich irgendwo in dem viel zu langen Faden im Amiforum gelesen, mag aber jetzt nimmer zurückblättern und das raussuchen...
EDIT: An derselben Stelle sagt der fachkundige Candisyrup Mann auch, dass Maris Otter wohl sehr gut passt, für die "Brotigkeit"...
Na klar, der "Sepp" schmeckt beim 12er brotiges Maris Otter heraus. nussig von mir aus, aber selbst das haut nicht hin. Das 12er rafft einen mit seinen komplexen Aromen einfach hin. Da einzelne Zutaten rauszuschmecken gehört, mit Verlaub, ins Reich der Legende, oder ich Derbel raffe das wieder nicht.
Brotig würde ich Carabelge zuordnen, aber das ist ja wohl nicht beteiligt.
Gruß
Peter
Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Donnerstag 14. Juli 2016, 22:06
von Tozzi
Servus Peter,
ich glaub auch, dass die Auswahl der Malze da so gut wie keine Rolle spielt.
Ebenso die genaue Hopfenzusammenstellung.
Bei diesem Bier sind die Hefe und der Sirup die Kapellmeister, denke (bzw. hoffe) ich.
EDIT: Ich werd halt auch deswegen jetzt nicht extra belgische Malze nachbestellen, nachdem ich einen ganzen Sack PiMa von Weyermann sowie einen noch halb vollen Maris Otter da habe.
Genausowenig werd ich jetzt Hersbrucker, Brewer's Friend oder Styrian bestellen, wenn mehr als ausreichende Mengen Northern Brewer und Savinjski da sind.
Nicht bei diesem Bier...
Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Freitag 15. Juli 2016, 08:46
von Neubierig
ggansde hat geschrieben:Da kamen die Mönche schon brutal weiter runter als ich.
ggansde hat geschrieben:Und bloß nicht zu viel Extrakt aus dem Malz herstellen, Zucker gärt weiter runter.
Hallo Markus,
was meinst Du mit nicht zu viel Extrakt? Nicht zu tief Maischen, um nicht zu viel vergärbare Zucker zu erhalten? Ich hätte gedacht, das ist genau was man will, also so tief wie möglich (ca 62°C), um möglichst wenig Dextrine zu bekommen?
Cheers,
Keith :-)
Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Freitag 15. Juli 2016, 09:01
von ggansde
Moin,
Für das TW 12 nehme ich PM als mehr oder weniger neutrales Malz, da man es eh kaum bis gar nicht schmeckt. Beim Blond ist das anders. Da macht sich ein Pale Ale Malz schon gut.
Keith, ich meine das so: wenn Du 23 °P nur durch eine Malzschüttung erreichst kommst Du nicht so weit runter als wenn Du z.B. 15 °P durch Malz und den Rest bis 23 °P durch Zucker erreichst, da die Hefe den Zucker viel besser vergären kann.
Mit hoch vergoren meine ich einen Vergleich bei den EVG's von 78 - 80 % bei mir und bis an die 90 % beim Original.
VG, Markus
Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Freitag 15. Juli 2016, 09:14
von Neubierig
Ah OK, ja klar muss ein gewisse Prozentanteil der Vergärbaren von Zucker kommen ...
Cheers,
Keith :-)
Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Freitag 15. Juli 2016, 21:26
von Tozzi
Da ich mit dem Grainfather braue, musste ich Markus' Rezept ein wenig modifizieren, aber ich denke, es steht jetzt, es sei denn, ich habe noch einen groben Denkfehler.
Meine SHA dürfte wohl bei etwa 67% liegen (bei dieser Schüttung).
Die 2 Tüten Sirup D-180 (900g) gebe ich bei Flameout, damit mir das Heizelement nicht verkokelt und die Sicherung hält.
Nachisomerisierung dürfte bei etwa 20 Minuten liegen. 5 Minuten bis ich den Sirup zugegeben und den Kühler montiert habe, 10 Minuten Kühler sterilisieren, weitere 5 Minuten bis die Würze auf unter 80˚ ist.
Die dritte Tüte D-180 (450g) dann gegen Ende der Hauptgärung (evtl. mit geernteten Kräusen). Das sollte dann die Hefe notfalls hoffentlich nochmal "aufwecken". Schlimmstenfalls pitche ich dann nochmal einen frischen Starter.
Ich werde 6 Kilo Pilsner Malz nehmen und mich an Markus' Maischplan halten.
Hauptguss 19,7 Liter, 13-14 Liter Nachguss, für 23 Liter Ausschlag (Grainfather Formeln).
Vor der Zuckerzugabe komme ich so hoffentlich auf etwa 16,5˚P nach dem Kochen (70 Min).
Laut Tinseth Formel nehme ich für 35 IBU:
- 27g Northern Brewer (7,7%) 60 Min.
- 28g Mittelfrüh (3,1%) 30 Min.
- 20g Savinjski (4,2%) 15 Min.
Dazu 3g Nutrient. Auf Irish Moss werde ich wohl diesmal lieber verzichten.
Der Müggelland Rechner sagt, da kommen 146 EBC bei raus... Deutlich mehr als die angepeilten 99... Aber die Farbe soll meine kleinste Sorge sein.
Jetzt bin ich mal gespannt...
EDIT: Das Blonde ist bei 1.012 angekommen (ca. 3˚P) nach 6 Tagen, scheinbarer EVG momentan ca. 78%.
Das schmeckt schon mal sehr vielversprechend und kommt jetzt in Kegs.
Mal sehen wieviel Hefe ich draus ernten kann. Bin grad Gläser am sterilisieren (Dampfdruckkochtopf).
Nach nur 6 Tagen sollte da ja hoffentlich noch Leben drin sein.
Jaja ich weiß, machen, nicht labern...

Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Dienstag 19. Juli 2016, 22:33
von Tozzi
Servus zusammen,
wie sollte es auch anders sein, die Sudhausausbeute macht mir wieder einen Strich durch die Rechnung und es sieht schon wieder alles anders aus.
Hätte ich mich doch genau an "dem Markus sein" Rezept gehalten. Aber was soll's. Ist halt so wie's ist.
Irgendwann raffe ich es noch. Vielleicht. 6 Kilo PiMa waren jedenfalls zu wenig.
Die IBUs stimmen aber, rechnerisch zumindest, das hat wohl trotzdem hingehauen.
Ich habe das über die Nachisomerisierungszeit kompensieren können.
Ist alles mit dem Müggelland Rechner konzipiert und gegengecheckt.
Um die EBC von brachialen 150 auf 99 runterzukriegen habe ich ein Päckchen D-180 durch Cassonade "Graeffe" ersetzt, 450 Gramm, haut rechnerisch so hin.
Im Markus seinem Rezept ist ja auch von Sirup mit 160 SRM die Rede, nicht 180.
Nun habe ich aber (vor der Zugabe des zweiten Päckchens D-180) eine Stw. von 1.074 SG anstelle der angepeilten 1.083.
Mit weiteren 450g D-180 (gg. Ende der HG) komme ich also auf 19,9˚P (1.082) anstelle der vorgesehenen >1.090.
Was würdet Ihr jetzt machen?
So lassen? Oder mit dem letzten Päckchen (450G) D-180 nochmal 450g Cassonade gegen Ende der HG (zeitgleich mit dem Wärmerstellen) mit reinwerfen?
Dann käme ich auf die angepeilten 1.091 (knapp 22˚P).
Dem EVG kann das ja nicht wirklich schaden, eher im Gegenteil(?)
Der Gärverlauf ist bisher 1a, ich habe am Sonntag gegen 0:00 Uhr bei 18 Grad angestellt (mit einem frischen 1L Starter, plus etwa 200 ml Bodensatzhefe vom "Blonde" plus nochmal einen Finger breit Kräusen, die ich auch aus dem Blonde abgeschöpft habe) und habe jetzt (70 Stunden später) bei 19˚C Kellertemperatur 24,2˚C im Jungbier.
Seit heute morgen spotzt es aus dem Blow Off Schlauch und ich fange die Kräusen diesmal "sauber", also so semi-steril ein und will diese mit der letzten Zuckerzugabe mit reingeben.
Die Temperatur in meiner Wohnung (Mansarde) wird ab morgen wohl auf 29˚C steigen, so dass ich die Temperaturführung ziemlich gut hinbekommen dürfte...
Und dann widme ich mich erst mal einfacheren Dingen. Dies hier würde ich aber doch gerne noch möglichst gut hinkriegen...
Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Mittwoch 20. Juli 2016, 19:29
von Tozzi
Ich hab's jetzt wärmer gestellt und kipp einfach nochmal 2 Tüten D-180 rein, zusammen mit den abgehauenen Kräusen.
Die EBC sind mir jetzt wurscht.
Wird kein TW12 aber das war ja irgendwie sowieso klar. Was es am Ende wird, weiß ich in einem halben Jahr...
Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Mittwoch 20. Juli 2016, 19:36
von Boludo
Sonst nimm halt normalen Zucker.
Stefan
Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Donnerstag 21. Juli 2016, 01:28
von Tozzi
Hab nochmal Cassonade und ein Packerl D-180 genommen. Der D-180 ist schon speziell. Duftet und schmeckt unglaublich lecker.
Wird (und war) ein Experimentalsud. Mal sehen wie FG und EVG aussehen werden. Temperaturführung passt, daran wird es nicht scheitern.
Das Infektionsrisiko ist natürlich erhöht, bei meiner Vorgehensweise, ansonsten könnte alles passen.
(Wobei da jetzt schon jede Menge desinfizierender Alk drin sein müsste und ich keine groben Fehler begangen habe...)
Stammwürze ist jetzt rechnerisch bei 1.090 SG.
Zucker und Kräusenhefe Zugabe bei 23˚C. Zwischenzeitlich heute von 24,2˚C auf 22,2 abgesunken (im Keller).
Alles noch echte Handarbeit, mit meteorologischer Kaffeesatzleserei, ohne jegliche technische Hilfsmittel...

Veni, Sancte Spiritus...
//EDIT: 24,7˚C, steigend... Nachzuckerung ist drin (300g Cassonade, 450g D-180). Spotzschlauch spotzt, was da jetzt noch rauskommt wird aber wohl verworfen. Dürfte deutlich gestresst sein.
Der Brewbucket ist jetzt voll, Steigraum ist da kaum noch. Gibt viel starkes Bier, wie gut es ist wird man sehen.
Die scheinbar schlechte SHA lag wohl wieder mal an der Nachgußmenge. Vorteil: Mehr Produkt. So voll war der Eimer noch nie. Das gibt wohl gute 24 Liter Abfüllmenge.
Meine technischen Grenzen habe ich jedenfalls damit ausgelotet...
Ich will Euch auch nicht weiter nerven, ich dokumentiere das hier jetzt ganz einfach, und sei es nur für mich selber.
Übrigens habe ich tatsächlich erst heute so wirklich kapiert, was der Unterschied zwischen "Sudhausausbeute" und "Brewhouse Efficiency" ist.
Da bin ich völlig unnötigerweise lange einem Phantom gefolgt.

Bei den Amis ist halt alles anders. Nicht nur die nicht-metrischen Einheiten, sondern auch so manche Formel zur Berechnung.
Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Donnerstag 21. Juli 2016, 15:39
von s3b0
Stell doch mal a paar Fotos rein

Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Donnerstag 21. Juli 2016, 21:14
von Tozzi
s3b0 hat geschrieben:Stell doch mal a paar Fotos rein

Vom Inhalt des Eimers hab ich keins gemacht, solange der offen ist habe ich meist Einweg Handschuhe an und fasse nix an was ich nicht anfassen muss...
Die Temperatur des Jungbiers ist seit etwa 10 Stunden konstant bei 27,1˚C. Starke Gäraktivität, aber durch den Schlauch haut interessanterweise momentan nix mehr ab.
Ist jetzt das Ende von Tag 4 der Gärung. Reproduzierbar ist das alles nicht wirklich, aber oft bringt ja gerade das die besten Resultate. Schau mer mal.

- 27,1˚C und sehr viel CO2 Entwicklung
- IMG_1567.jpg (28.74 KiB) 10561 mal betrachtet
Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Freitag 22. Juli 2016, 08:22
von s3b0

Danke!
Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Donnerstag 28. Juli 2016, 00:44
von Tozzi
So weit auseinander wie diesmal lagen meine Messungen noch nie.
Momentan 8 Tage Gärungszeit. Temperatur stieg kurz auf 27 Grad, lag dann konstant bei guten 25 (da ist sie jetzt noch).
Die Spindel sagt, 2,8˚P Restextrakt, das Refraktometer sagt 9,5 Brix, also ca. 1˚P.
Bei einer angenommenen (errechneten) Stammwürze von 22˚P wären das deutlich weit über 90% scheinbarem EVG, mindestens jedoch (Spindel) 87%.
Das Jungbier schmeckt "weinig". Sehr angenehm. Keine "bösen" Komponenten, überhaupt nicht süß, aber sehr alkoholisch.
"Heiße" Fuselalkohole scheinen sich ebenfalls in Grenzen zu halten. Die Ester gehen stark in Richtung Trockenfrüchte.
Definitiv Zeit zum Abfüllen ins Keg, welches ich dann in irgendeiner Ecke meines Kellers erst mal mindestens 1 Jahr lang vergessen werde.
Bis zum Wochenende lasse ich es aber noch stehen, vorher komm ich eh nicht dazu.
Bei der Farbe scheinen alle verfügbaren Rechner (Müggelland, Bru'n Water, und wie sie alle heißen) total daneben zu liegen.
Da hätte ich doch durchaus beim D-180 Sirup bleiben können. Das Jungbier ist kupferfarben, keineswegs auch nur annähernd 99 EBC.
Wass'n Scheiß. Wie berechnen die das denn? Also fälscher kann man kaum liegen. Dieses Bier ist nicht annähernd schwarz und wird es auch nicht mehr werden.
Aber ist ja auch egal. War nur ein Versuch und es wird sicher ein leckeres Bier, wenn auch wohl meilenweit entfernt vom TW12.
Das Blonde wird dann nächste Woche mal verkostet.
Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Donnerstag 28. Juli 2016, 02:14
von Dr.Edelherb
Tozzi hat geschrieben:
Macht das überhaupt Sinn, die Hefe aus dem TW 6 Blonde Jungbier Bodensatz zu ernten?
Soll ich davon erst mal einen Starter machen?
Man nimmt den "Mittelteil" des Sediments, richtig?
Mir muss mal jemand zeigen wie man einen "Mittelteil" aus dem Bodensatz eines Gärbehälters nimmt
Wenn ich das Zeug abfüll bleibt zwangsläufig ein Bodensatz Hefeschmodder und darüber ein kleiner Rest Jungbier im Gärbehälter übrig, das schwenk ich dann auf das es zu einer breiartigen Masse wird und fülle es in einen Hefebehälter und lager es im Kühlschrank. Beim nächsten (zeitnahen) Sud kommt ein gefühlter 1/3 Teil des Inhalts vom Hefebehälter einfach rein und die Hefe geht ab wie Sau.
Kein Mensch wird mich jemals davon überzeugen können das man 20 Millionen Schritte unternehmen muss mit der Hefe bevor man wieder anstellt.. Mit keinem Sud hatte ich je Probleme mit dieser Methode..
Wir füllen mit massig Sauerstoff ab, panschen sonstwie rum von Gärbehälter zu Gärbehälter.. Halten beim Stopfen zigmal den Rüssel rein um zu schauen wies wird.. aber bei der Hefe soll man ausflippen..
Ich desinfizier auch seit einiger Zeit die Gärbehälter und Schläuche nichtmehr, lasse nurnoch Leitungswasser zur kurzen "Aufbereitung" durchlaufen (Wurden natürlich nach Benutzung gereinigt)... Keine Infektion..
Alles Blödsinn meiner Meinung nach.. Hab mich auch anfangs verrückt machen lassen durch die vielen Posts mit den unzähligen Infektionsmöglichkeiten.. Wollte Hefe waschen, Temperaturen zwischen Würze und Hefe auf 0,01°C anpassen, den Braumeister nicht kaufen weil er schrecklichen Sauerstoff reinplätschern lässt.. Dreimal im Kreis tanzen und 5 Vaterunser Beten vor dem Anstellen...
In der Theorie mag das ja teilweiße alles Sinn ergeben was die Profis hier so schreiben... bei den Vollprofis vll. auch in der Praxis.. aber du schreibst selbst das du dich mal eben gewaltig in Stammwürze und Farbe verrechnet hast, meiner Meinung nach solltest du weniger Fachsimpeln und mehr Spass an dem haben was du da zusammenpanscht.. Und glaub mir, mehr Spass machts wenn du nicht permanent versuchst alles richtig zu machen und das womöglich auchnoch mit der edelsten Ausrüstung.. sondern einfach braust.
Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Donnerstag 28. Juli 2016, 13:11
von Blancblue
Naja, jeder wie er will oder? Der eine will einfach halbwegs trinkbares Bier produzieren und geht das easy going an. Andere wollen das maximale aus Ihren Hobby rausholen, es perfektionieren und haben so ihren Spaß daran. Tozzi ist halt letztere und ich kann das gut nachvollziehen. Wenn dein Brauprozess ohne Desinfektion funktioniert ist doch prima, das muss aber nicht für andere gelten. Nach meiner Erfahrung kommt dann doch irgendwann mal eine Infektion und die Heisswasser-Fraktion schwenkt um auf Star San und Co.
Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Donnerstag 28. Juli 2016, 14:21
von gulp
Momentan 8 Tage Gärungszeit.
Berichte mal in drei Monaten. Selbst die Farbe kann sich noch ändern. Bei diesen Bomben ist Geduld, Geduld und du ahnst es, Geduld gefragt.
Zu dem Wasserreiniger sage ich besser nichts.
Gruß
Peter
Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Donnerstag 28. Juli 2016, 16:37
von Boludo
Dr.Edelherb hat geschrieben:
Ich desinfizier auch seit einiger Zeit die Gärbehälter und Schläuche nichtmehr, lasse nur noch Leitungswasser zur kurzen "Aufbereitung" durchlaufen (Wurden natürlich nach Benutzung gereinigt)... Keine Infektion..
Alles Blödsinn meiner Meinung nach.
Das hab ich hier jahrelang auch rumposaunt.
Bis ich mir die Belle Saison verschleppt hab und immer übercarbonisiertes Bier hatte.
Nur weil man sehr lange keine Infektion hat, bedeutet das nicht automatisch, dass es mit der eigenen Vorgehensweise nie zu einer kommen wird.
Wir füllen mit massig Sauerstoff ab, panschen sonstwie rum von Gärbehälter zu Gärbehälter.. Halten beim Stopfen zigmal den Rüssel rein um zu schauen wies wird.. aber bei der Hefe soll man ausflippen..
Kann schon sein, dass Du das so machst, ich schau allerdings, dass ich möglichst ohne Sauerstoff abfülle, vor allem bei gestopften Bieren.
Und ja, bei der Hefe sollte man besonders sorgfältig vorgehen, das ist definitiv die empfindlichste Komponente.
Stefan
Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Donnerstag 28. Juli 2016, 17:41
von Tozzi
So eine Flasche StarSan reicht bei korrekter Anwendung im Hobbybereich für ein ganzes Brauerleben.
Der Sauerstoff in meinen Kegs dürfte im homöopathischen Bereich liegen, und den Gäreimer mache ich nur auf, wenn ich muss und dann halte ich auch meinen Rüssel nicht rein sondern trage desinfizierte Einmalhandschuhe und mach den Deckel so schnell wie möglich wieder zu.
Übertrieben? Mag sein. Ich hab aber keinen Bock, bei einem Bier, das ich ein Jahr lang lagere, nachher eine Infektion festzustellen.
Aber zurück zur Farbe (EBC).
Ich denke, mein TW12 Versuch ist recht gut gelungen, die 3787 hat gute und schnelle Arbeit verrichtet (und darf ja im Keg noch lange weiterknabbern, ein paar Chuck Norris Zellen bleiben ja vielleicht noch "wach").
Knappe 3˚P Restextrakt sind ja in Anbetracht der Ausgangsstammwürze schon mal nicht übel.
Aber wie wird denn die angepeilte Farbe eigentlich errechnet?
Laut Müggelland Rechner hätte ich die 100 EBC ziemlich genau treffen müssen. Was ich hier habe, dürften aber eher 40 EBC sein, wenn überhaupt.
Mein Sirup war sogar deutlich dunkler als "dem Markus seiner", was ich halt ausgeglichen habe (so dachte ich) indem ich einen Teil durch helle Cassonade ersetzt habe.
Sonst wären laut Müggelland Rechner 170 EBC rausgekommen.
Bis jetzt hat das Ergebnis eigentlich immer hingehauen, nur diesmal habe ich so einen krassen Ausreißer.
Ist aber auch das erste mal, dass ich dunklen Sirup eingesetzt habe.
Der EBC Rechner von Bru'n Water hat meiner Meinung nach auch gravierende Fehler, der zeigt generell eher die Hälfte an.
Gibt es eine zuverlässigere Möglichkeit, die Farbe zu berechnen?
Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Donnerstag 28. Juli 2016, 19:20
von gulp
Der EBC Rechner von Bru'n Water hat meiner Meinung nach auch gravierende Fehler, der zeigt generell eher die Hälfte an.
Rechnet der wirklich mit EBC, oder mit SRM oder Lovibond? Dann würde das schon stimmen, was er anzeigt.
Gruß
Peter
Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Donnerstag 28. Juli 2016, 19:28
von Tozzi
gulp hat geschrieben:Rechnet der wirklich mit EBC, oder mit SRM oder Lovibond? Dann würde das schon stimmen, was er anzeigt.
Kann man einstellen (ich hab die "Pro" Version). Eingeben kann man EBC oder Lovibond (Malze), angezeigt wird EBC und SRM.
Das Dark Impact hätte demnach z.B. 52 EBC, was definitiv nicht stimmen kann (und nicht stimmt)...
Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Donnerstag 28. Juli 2016, 19:30
von gulp
Tozzi hat geschrieben:gulp hat geschrieben:Rechnet der wirklich mit EBC, oder mit SRM oder Lovibond? Dann würde das schon stimmen, was er anzeigt.
Kann man einstellen (ich hab die "Pro" Version). Eingeben kann man EBC oder Lovibond (Malze), angezeigt wird EBC und SRM.
Das Dark Impact hätte demnach z.B. 52 EBC, was definitiv nicht stimmen kann (und nicht stimmt)...
Nimm halt beersmith, der rechnet korrekt!
Re: Westvleteren TW 12 oder so ähnlich...ein paar Fragen
Verfasst: Donnerstag 28. Juli 2016, 19:41
von Tozzi
gulp hat geschrieben:Nimm halt beersmith, der rechnet korrekt!
Hab ich da, konnte ich mich bisher aber nicht so recht anfreunden damit. Hab mich aber auch noch nicht ernsthaft damit auseinandergesetzt.
Den werd ich dann wohl in Zukunft verwenden, danke für den Tipp!
