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Trockenhefe?
Verfasst: Donnerstag 4. August 2016, 14:57
von Pimpor
Hallo, ich bin noch ziemlich neu und habe bisher nur mit einem Bierkit probiert. Hat auch gut funktioniert. Nun wollte ich alles mal selbst versuchen. Habe Hopfen und Malze sowie irish moss etc da. Jetzt frage ich mich was für Hefe benötige ich. Trockenhefe und wenn ja welche? Gibt ja Sauviele verschiedene.
Ich möchte gerne ein Belgisches Pale Ale machen. Dafür brauche ich ja anscheinend obergärige Hefe. Bin dann auf diese hier gestoßen... SAFALE S-04, obergärige Trockenhefe 11,5 g ...
Ist die zu gebrauchen dafür? Und reicht ein Paket. Habe ungefähr 27L Wasser die laut Rezept am Ende noch 23L Bier ergeben.
Wie verarbeite ich die Hefe dann? Hatte mal ein Bierkit da stand alles bei aber die Anleitung war leider auf der Dose und die ist im Müll...
Und nebenbei... ich bin immernoch auf der Suche nach hellem Trockenmalzextrakt. Welches könnt ihr mir da empfehlen? Oder kann es auch Flüssigmalz sein?
Re: Trockenhefe?
Verfasst: Donnerstag 4. August 2016, 15:10
von PSJaeger
Okay, dann mal eines nach dem anderen:
Belgisches Pale Ale:
Was bedeutet das? Ist da Rohfrucht drin? Soll es geschmacklich in Richtung der Belgischen Biere gehen? Wenn ja, dann passt die S-04 nicht, da die mehr Richtung Englischem Pale Ale geht. Ein Pärchen Trockenhefe sollte für 27l gerade so reichen, wenn du auf Nummer sicher gehen willst dann nimm zwei.
Trockenhefe benutzen:
Steht normalerweise auf der Hefeverpackung drauf. Ansonsten, obergärige Hefe in 25-30°C warmen Wasser rehydrieren und nach 30 min zur Würze geben. Dann die Würze belüften.
Trockenmalzextrakt:
http://www.hobbybrauerversand.de/Bierkits-Malzextrakte
Gruß
Philipp
Re: Trockenhefe?
Verfasst: Donnerstag 4. August 2016, 15:12
von DrFedi
S04 ist eine recht neutrale Hefe, die keine belgischen Geschmacksnoten mitbringt. Ich würde für etwas ausdrücklich belgisches eher auf die safbrew T58 zurückgreifen. Das ist auch eine recht einfach bedienbare Hefe.
Von Malzextrakt habe ich keine Ahnung.
Re: Trockenhefe?
Verfasst: Donnerstag 4. August 2016, 15:15
von Enfield
Hey!
Die S-04 ist eine englische Hefe. Neutral finde ich die keinesfalls, bei mir macht sie typisch fruchtige Aromen, grade wenn sie bei Raumtemperatur vergoren wird. Kannst sie sicher in einem belgischen Ale auch verwenden.
Wenn du ein Klosterbier mit hoher Stammwürze machen willst, nimm die Safbrew BE-256 Abbey, die T-58 ist auch okay. Finger weg von der S-33, wenn du was belgisches brauen willst, die ist relativ neutral.
Einfach zum Rehydrieren die Hefe in eine halbe Tasse WASSER, welches du vorher abgekocht (und wieder abkühlen lassen) hast draufstreuen, 10 min warten und dann gut umrühren. Das ganze dann in die Würze. Wichtig: kein großer Temperaturunterschied zwischen Hefelösung und Würze!!!
Und keine Würze zum Reyhdrieren nehmen, NUR WASSER!
Helles Trockenmalzextrakt kann ich von Brewferm empfehlen. Habe schon mit Light und Amber von denen gebraut. Das Light ist eher wie Pilsner, das Amber geht Richtung Wiener Malz, Pale Ale Malz.
Was hast Du denn für ein Rezept?
Re: Trockenhefe?
Verfasst: Donnerstag 4. August 2016, 15:15
von Pimpor
Als Hopfen hab ich Golding und Saazer sowie ein gemisch aus Caramünch I und trockenmalzextrakt
Re: Trockenhefe?
Verfasst: Donnerstag 4. August 2016, 15:19
von §11
Pimpor hat geschrieben:Als Hopfen hab ich Golding und Saazer sowie ein gemisch aus Caramünch I und trockenmalzextrakt
Dein Golding waere jetzt eher Englisch und der Saazer klassisch Kontinentaleuropaeisch.
Wenn du mit Caramuench als Malz braust, must du dir Gedanken machen wie du laeuterst......
Jan
Re: Trockenhefe?
Verfasst: Donnerstag 4. August 2016, 15:25
von Neubierig
§11 hat geschrieben:Pimpor hat geschrieben:Als Hopfen hab ich Golding und Saazer sowie ein gemisch aus Caramünch I und trockenmalzextrakt
Dein Golding waere jetzt eher Englisch und der Saazer klassisch Kontinentaleuropaeisch.
Wenn du mit Caramuench als Malz braust, must du dir Gedanken machen wie du laeuterst......
Jan
Hi Jan,
wieso? Gibt es Probleme mit den Spelzen bei Caramünch?
Egal, wenn man einen Caramalz als extra Zutat zu einem Extraktbier benutzen will, kann es "gesteeped" (auf die schnelle eingedeutscht) werden, muss nicht gemaischt werden ...
Cheers,
Keith :-)
Re: Trockenhefe?
Verfasst: Donnerstag 4. August 2016, 15:28
von §11
Neubierig hat geschrieben:§11 hat geschrieben:Pimpor hat geschrieben:Als Hopfen hab ich Golding und Saazer sowie ein gemisch aus Caramünch I und trockenmalzextrakt
Dein Golding waere jetzt eher Englisch und der Saazer klassisch Kontinentaleuropaeisch.
Wenn du mit Caramuench als Malz braust, must du dir Gedanken machen wie du laeuterst......
Jan
Hi Jan,
wieso? Gibt es Probleme mit den Spelzen bei Caramünch?
Egal, wenn man einen Caramalz als extra Zutat zu einem Extraktbier benutzen will, kann es "gesteeped" (auf die schnelle eingedeutscht) werden, muss nicht gemaischt werden ...
Cheers,
Keith :-)
Das schon. Cara muss man ja auch nicht maischen, weil es eh nicht "abzubauen" gibt, aber der Treber muss ja wieder raus.
Jan
Re: Trockenhefe?
Verfasst: Donnerstag 4. August 2016, 15:29
von Pimpor
was ist am caramünch so besonders? läutern wollte ich eigentlich nicht. Ich bin etwas ängstlich und habe auch die Ausstattung nicht zum Maischen. Laut meinen Buch, was mir das Bier brauen überhaupt nahgebracht hat gibts drei Möglichkeiten zum Brauen.
1. Brauen mit Bierkit
2. Brauen mit Malzextrakt oder
3. Das Maischvebrauen
Im Anhang hab ich mal das Rezept angehangen
Re: Trockenhefe?
Verfasst: Donnerstag 4. August 2016, 15:48
von tauroplu
Öhm...Du hast Malze besorgt, willst aber nicht läutern? Ich bin verwirrt...

Re: Trockenhefe?
Verfasst: Donnerstag 4. August 2016, 15:50
von Pimpor
Ich meinte Hopfen
Aber lies mal selber, unten drunter steht die Malzversion ohne richtiges maischen
Re: Trockenhefe?
Verfasst: Donnerstag 4. August 2016, 15:51
von Enfield
Du brauchst nicht läutern, kauf dir ein Wäschenetz bei DM, dort packst du das Caramünch rein, lässt es für 30 min bei 65° C im Wasser ziehen, immer mal wieder durchrühren, und nimmst es wieder raus. Den Beutel gut abtropfen lassen, eventuell vorsichtig ausdrücken.
Das nennt man "steeping", so wie im Buch vorgesehen (welches übrigens ganz gut ist).
Als Hefe würde ich die Belgian Ardennes gegen die T-58 ersetzen, die wird am ehesten das Geschmacksprofil erreichen.
P.S. Rezepte, die auch gut sind in dem Buch und besonders leicht mit Extrakt gelingen und für Anfänger geeignet sind, sind die Single Hops (Amarillo, East Kent Golding, Cascade, etc.). Da kannst du dann das Hopfenaroma mal etwas besser kennenlernen.
Re: Trockenhefe?
Verfasst: Donnerstag 4. August 2016, 16:02
von Pimpor
Kennst Du das Buch?
Aber Danke, deine Aussage hilft mir schon viel weiter.
Nicht dass die anderen das nicht tun würden. Aber mit dem Netz hab ich auch schon mal gelesen.
Reicht ein Paket Hefe? Oder brauche ich zwei?
Re: Trockenhefe?
Verfasst: Donnerstag 4. August 2016, 16:26
von Enfield
Ich habe auch mit dem Buch angefangen und sehr viele Rezepte daraus probiert - und braue auch heute noch "All grain"-Rezepte draus. Ich mag es sehr gerne. Vor allem ist es super, dass zu jedem Rezept auch eine Malzextrakt-Version angeführt ist. Das macht es sehr universell.
Am Anfang habe ich auch ein paar der Malzextrakt-Rezpete daraus gemacht, zuerst ganz ohne steeping, dann mit. Ist nicht schwer mit dem Wäschenetz.
Das Brauen auf diese Art ist sehr einfach, dauert bei weitem nicht so lange und man kann sich mal an die Schritte gewöhnen.
Kannst du die Würze kühlen?
Re: Trockenhefe?
Verfasst: Donnerstag 4. August 2016, 16:28
von Pimpor
Würde ich mit Kühlakkus machen, habe kein spezielles Gerät dazu.
Ich hab ein Einkochautomat, der kann aber nur heizen. Darin mache ich die Würze und die Kühle ich dann runter und dann in der Gärbottich. Mit dem Bierkit damals habe ich das ja auch im Bottich abkühlen lassen. Das ging ganz gut. Da hatte ich den Einkochautomat aber noch nicht
Wie viel Hefe sollte ich denn nehmen? Reicht ein Paket?
Das Malzextrakt ist natürlich sau teuer. 10€ pro KG
Re: Trockenhefe?
Verfasst: Donnerstag 4. August 2016, 16:36
von §11
Pimpor hat geschrieben:Kennst Du das Buch?
Aber Danke, deine Aussage hilft mir schon viel weiter.
Nicht dass die anderen das nicht tun würden. Aber mit dem Netz hab ich auch schon mal gelesen.
Reicht ein Paket Hefe? Oder brauche ich zwei?
Was ist das den fuer ein Buch?
Re: Trockenhefe?
Verfasst: Donnerstag 4. August 2016, 16:41
von Pimpor
"Bier selbst brauen" von Greg Hughes. Ist echt alles super easy erklärt, alle Zutaten, Hopfen mit herkunft etc. Malzsorten, Biersorten, Anleitungen für drei Verfahren, worauf man achten muss, hygiene, alles halt... und zig rezepte...
ISBN: 978-3-8310-2740-8
Re: Trockenhefe?
Verfasst: Donnerstag 4. August 2016, 16:43
von tauroplu
@Pimpor: aber wie willst Du denn das Malz entfernen ohne Läutern?
Re: Trockenhefe?
Verfasst: Donnerstag 4. August 2016, 16:47
von Pimpor
Das Malz wird in einen Sack gesteckt und gekocht. Dann wird der Sack wieder mit samt Inhalt entfernt, ohne Sack geht es auch dafür muss das Malz dass ausgesiebt werden.
Schau mal im Anhang
Re: Trockenhefe?
Verfasst: Donnerstag 4. August 2016, 17:10
von tauroplu
Ah, ok, was ich nur sagen wollte: Malz entfernen = Läutern. Dann war ich etwas durcheinander.
Re: Trockenhefe?
Verfasst: Donnerstag 4. August 2016, 17:13
von Pimpor
Re: Trockenhefe?
Verfasst: Donnerstag 4. August 2016, 17:31
von Pimpor
Aber ich weis immernoch nicht wie viel Hefe ich für 23L brauche.
Reichen 11,5g oder lieber das doppelte, man soll ja lieber mehr nehmen oder?
Re: Trockenhefe?
Verfasst: Donnerstag 4. August 2016, 17:34
von tauroplu
Für die Menge reicht ein Päckchen, aber vorher in Wasser rehydrieren.
Re: Trockenhefe?
Verfasst: Donnerstag 4. August 2016, 17:40
von Enfield
Ja, mit einer Tüte kommst du aus. Es wird zwar ein leichtes underpitching, aber da du ja eh Ester produzieren willst, ist das völlig okay.
Das Trockenmalzextrakt ist sauteuer, das ist richtig. Wenn du mal ein wenig probieren willst, halbiere einfach das Rezept, dann hast du nicht gleich so ne Menge auf einmal und nicht so hohe Kosten (und kannst mehrere Biere brauen ohne so viel von nur einem trinken zu müssen).
Mach ein paar Fotos und berichte, wie es geworden ist!
lg
Max
Re: Trockenhefe?
Verfasst: Donnerstag 4. August 2016, 17:41
von tauroplu
Ich würde Dir
die hier empfehlen.
Re: Trockenhefe?
Verfasst: Donnerstag 4. August 2016, 17:57
von Pimpor
Ja ich schau mal ob ich das mit den Fotos hinbekomme. Wird aber erst Anfang September werden, da ich jetzt erst mal im Urlaub bin und das Bier nicht unbeaufsichtigt lassen will

Re: Trockenhefe?
Verfasst: Donnerstag 4. August 2016, 18:59
von Tozzi
Mit dem Buch habe ich auch angefangen.
Ist wirklich ein guter Einstieg, und mein Bruder und sein Braukumpel haben schon einige Rezepte daraus erfolgreich nachgebraut, alles mit Extrakt, mit wirklich guten Ergebnissen.
Eins der Probleme ist aber, dass eben sehr viele der Rezepte Flüssighefe vorsehen, und die ist halt nicht so sehr anfängerfreundlich...
Die von Michael empfohlene Hefe wird sicher sehr gut passen.
Aber ich hänge mich mal an die ursprüngliche Frage mit dran und würde gerne wissen, was Ihr von der gleichnamigen Danstar (Lallemand) "Abbaye" haltet?
Mit welchem Hefestamm ist die am ehesten vergleichbar?
Ich hab da noch 2 Päckchen rumliegen, die müssen auch irgendwann weg...
Sehr populär scheint sie nicht zu sein, man findet kaum was drüber.

Re: Trockenhefe?
Verfasst: Donnerstag 4. August 2016, 20:33
von hyper472
Tozzi hat geschrieben:Mit dem Buch habe ich auch angefangen.
Ist wirklich ein guter Einstieg, und mein Bruder und sein Braukumpel haben schon einige Rezepte daraus erfolgreich nachgebraut, alles mit Extrakt, mit wirklich guten Ergebnissen.
Eins der Probleme ist aber, dass eben sehr viele der Rezepte Flüssighefe vorsehen, und die ist halt nicht so sehr anfängerfreundlich...
Die von Michael empfohlene Hefe wird sicher sehr gut passen.
Aber ich hänge mich mal an die ursprüngliche Frage mit dran und würde gerne wissen, was Ihr von der gleichnamigen Danstar (Lallemand) "Abbaye" haltet?
Mit welchem Hefestamm ist die am ehesten vergleichbar?
Ich hab da noch 2 Päckchen rumliegen, die müssen auch irgendwann weg...
Sehr populär scheint sie nicht zu sein, man findet kaum was drüber.

Habe einmal ein von ihr vergorenes Bier probiert: Banane pur. Mir hats geschmeckt, aber ob das was für ein belgisches ist?
Re: Trockenhefe?
Verfasst: Donnerstag 4. August 2016, 21:03
von DrFedi
Ich habe Danstar Abbaye einmal benutzt. Erst wollte sie nicht anspringen. Als ich langsam die Temperatur erhöhte (26 Grad), ging es dann doch los, kurz und heftig. Nach dem Abfüllen aber keine Spur von Flaschengärung. Mag sein, dass ich ein schlechtes Päckchen hatte, ich war aber so genervt, dass sie mir nicht mehr ins Haus kommt.
(Die Flaschengärung habe ich mit etwas von der T58 retten können)
Re: Trockenhefe?
Verfasst: Freitag 2. September 2016, 18:02
von Pimpor
So, hab jetzt alles besorgt.... teuer teuer... aber was man nicht alles tu um was eigenes zu produzieren :D Soll ja auch Spaß machen... 3 Kästen 0,5L wären günstiger :D
Aber... bisher habe ich ja nur Bierkit Erfahrung. Da wurde ja Zucker ins Brauwasser gemischt. Nun habe ich ja Caramünch und Malzextrakt. Brauche ich da trotzdem Zucker oder kommt das durch das Mal maischen? Zucker kommt ja nachher noch in die Flaschen... Aber wovon lebt die Hefe ohne Zucker?
Re: Trockenhefe?
Verfasst: Freitag 2. September 2016, 18:13
von Boludo
Eventuell solltest Du noch ein wenig Theorie lernen.
Natürlich kommt der Zucker aus dem Malz bzw bei dir aus dem Extrakt. Es ist dann allerdings hauptsächlich Maltose und keine Saccharose.
Stefan
Re: Trockenhefe?
Verfasst: Freitag 2. September 2016, 18:17
von Pimpor
Klar muss ich Theorie lernen, deshalb frag ich ja
Ist Maltrose oder Saccharose egal? Saccharose kennt man ja...
Re: Trockenhefe?
Verfasst: Freitag 2. September 2016, 18:20
von Boludo
Natürlich darfst du fragen.
Es würde aber den Rahmen des Forums sprengen, wenn wir jedem Anfänger jedes kleine Detail erklären würden.
Ein kleines bisschen musst Du schon auch alleine leisten . Es gibt hier auch ein Wiki.
Stefan
Re: Trockenhefe?
Verfasst: Freitag 2. September 2016, 18:47
von Pimpor
Jo danke...
