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Goldenes Märzen
Verfasst: Freitag 5. August 2016, 18:19
von schabowski
Hallo,
ich möchte ein goldfarbenes Märzen mit spürbarer Saphir-Note brauen (ohne Stopfen).
Ich habe mir mal folgendes Rezept ausgedacht, bitte kommentieren.
Geschmacklich müsste helles Märzen + Saphir doch passen, oder?
Rezept für 20 Liter:
4,4 kg Wiener Malz
Stammwürze 13,0%
Bierfarbe ca. 10,4 EBC (gold)
Rasten:
Einmaischen 60 Grad
57 Grad 10 Minuten
62 Grad 45 Minuten
71 Grad 20 Minuten
78 Grad Abmaischen
Hauptguss 16,0 Liter
Nachguss 14,5 Liter
Vorderwürzehopfung: 20,9 g Saphir (4,9% alpha) (IBU-Anteil: nach Earls Hopfenrechner 45%)
Bitterhopfung (20 Miuten nach Kochbeginn): 10,6 g Saphir (4,9% alpha) (IBU-Anteil nach Earls Hopfenrechner: 25%)
Aromahopfung: (10 Minuten vor Kochenende) 9,8 g Saphir (4,9% alpha) (IBU-Anteil nach Earls Hopfenrechner: 15%)
Whirlpoolhopfung: (direkt nach Kochende) 13,7 g Saphir (4,9% alpha) (IBU-Anteil nach Earls Hopfenrechner: 15%)
Gesamtkochzeit: 90 Minuten
Nachisomerisierungszeit: 15 Minuten
25 IBU
Hefe: WYEAST 2124 (Bohemian Lager)
EVG: 71%
Gärtemperatur 10 Grad
Karboniersierung: 5,0g CO2/Liter
Gruß,
Björn.
Re: Goldenes Saphir-Märzen
Verfasst: Freitag 5. August 2016, 18:30
von Boludo
Hopfenaroma ist in einem Märzen eher untypisch, kann man aber schon machen.
Ein Märzen darf schon auch 14P haben.
Den Whirlpool würde ich auf 80Grad abkühlen, dann kann man da ordentlich hopfen ohne dass es isomerisiert.
Ansonsten sieht das gut aus. Vor allem 100% WiMa gefällt mir sehr gut.
Stefan
Re: Goldenes Saphir-Märzen
Verfasst: Freitag 5. August 2016, 22:01
von schabowski
Ja, die Stammwürze soll letztendlich bei 13P bis maximal 14P liegen, aber zu stark soll es nicht sein.
Ich habe das Bier mal unter Märzen eingestuft. Was ist sonst ein untergäriges, goldfarbenes, etwas malziges Bier, mit mittlerer Bittere und etwas Hopfenaroma ?
Märzen? Helles? Export? Nichts davon?
Das Hopfenaroma soll jetzt auch nicht zu extrem ausgeprägt sein. Ich habe den Saphir noch vom letzten Brauen übrig und mir ist er zu schade, um ihn nur für die Bitterung zu verwenden. Daher soll das Hopfenaroma schon schmeckbar sein, aber auch nicht zu extrem.
Es ist jetzt das erste Mal, das ich Whirlpoolhopfung mache, daher ist dies jetzt er eine Anfängerfrage.
Normalerweise läuft das Hopfenseihen bei mir so ab:
Kochenende, dann schalte ich den Einkocher aus und lass das ganze 15 Minuten stehen (Nachisomerisierungszeit).
Danach kippe ich den Sud erst durch den Maischesack, da bleibt das grobe hängen und anschließend durch den Sputnikfilter.
Da hat das ganze aber bestimmt noch mehr als 80 Grad. Wie passt in diesen Ablauf eine Whrilpoolhopfung bei 80 Grad?
Re: Goldenes Saphir-Märzen
Verfasst: Freitag 5. August 2016, 22:53
von afri
Wenn du so viele Hopfengaben machen willst, kannst du das tun. Aber ehrlich gesagt, würde ich da eher zur "richtigen" Vorderwürzehopfung raten, die nebenbei von den Mengen her beherrschbarer ist (Komma-Anteile an Hopfen sind schwer zu wiegen). Also: gleich so viel VWH geben, dass die Bitterung passt und nicht mit noch drei anderen Gaben herumhühnern.
In dem Zusammenhang meine Erfahrungen mit VWH: das Aroma war bei meinen paar Versuchen bei weitem nicht so intensiv und stabil, wie bei anderen hier. Kann an meinem Wasser liegen, aber ich würde es nicht wieder tun. Ordentliche WP-Gabe und Stopfen bringt bei meinem Setup offenbar mehr fürs Aroma.
Achim
Re: Goldenes Saphir-Märzen
Verfasst: Sonntag 7. August 2016, 21:12
von schabowski
Hmm, ich bin ein bisschen skeptisch, ob nur VWH einen so großen Effekt hat.
Zumindest eine Aromahopfengabe kurz vor Kochenende würde ich schon gerne machen.
Whirlpool-Hopfung ist optional, ich dachte, dann ist ves zumindest sicher, dass etwas vom Hopfenaroma zu merken ist.
25 IBU sind halt nicht so viel.
Die Hopfenmengen kommen beim Rechner mit Nachkommastelle heraus, wiegen und zugeben kann ich auch nur ganze Gramm.
Re: Goldenes Saphir-Märzen
Verfasst: Donnerstag 11. August 2016, 18:06
von schabowski
Wie ist denn eure Einschätzung:
Ist auch Hopfenaroma zu schmecken, wenn ich die Whirlpool-Gabe weg lasse ?
Ich könnte stattdessen auch eine Aromahopfengabe 3 Minuten vor Kochenende machen.
Merkt man den Saphir relativ schnell oder braucht man da relativ viel Hopfen?
Re: Goldenes Saphir-Märzen
Verfasst: Samstag 24. September 2016, 23:41
von schabowski
Also, der Plan hat sich etwas geändert, da es doch ein wenig stilechter sein soll.
Daher nur wenig Hopfenaroma.
Bittere wurde von 25 IBU auf 29 IBU erhöht.
Als Hopfen stehen zur Auswahl:
Tettnanger, Saphir oder Styrian Goldings
30% der Bitterung als Vorderwürzehopfung
50% der Bitterung 20 Minuten nach Kochbeginn
20% der Bitterung 10 Minuten vor Kochende
100% Wiener Malz
Stammwürze 13,0%
Bierfarbe ca. 10,4 EBC (gold)
Rasten:
Einmaischen 60 Grad
57 Grad 10 Minuten
62 Grad 45 Minuten
71 Grad 20 Minuten
78 Grad Abmaischen
Gesamtkochzeit: 90 Minuten
Nachisomerisierungszeit: 15 Minuten
29 IBU
Hefe: WYEAST 2124 (Bohemian Lager)
EVG: 71%
Gärtemperatur 10 Grad
Karboniersierung: 5,0g CO2/Liter
Gruß,
Björn.
Re: Goldenes Saphir-Märzen
Verfasst: Sonntag 25. September 2016, 00:31
von gulp
Besser ist das, das trifft den Stil schon recht gut und ich würde den Goldings nehmen.
Gruß
Peter
Re: Goldenes Saphir-Märzen
Verfasst: Mittwoch 28. September 2016, 18:03
von schabowski
Gut, dann nehme ich den Styrian Goldings.
Thema des Threads passt dann icht mehr. ;-)
Andere Frage:
Die WYEAST 2124 scheint ja "identisch" zur W34/70 zu sein.
Bei einer Gärtemperatur von 10 Grad bräuchte ich wohl 1x 2124-Activator oder 2xW34/70, was ja fast das gleiche kostet.
Ich habe keine Lust, einen Starter vorher zu machen.
Was empfehlt ihr? Ist die W34/70 schlechter als die 2124er?
Bei den Rezepten von Michael (tauroplu) sind bei 62 Grad und der W34/70er Hefe immer eine Länge von 60 Minuten eingeplant.
Sind meine 45 Minuten zu kurz bei diesem Biertyp?
Danke und Gruß,
Björn.
Re: Goldenes Saphir-Märzen
Verfasst: Freitag 30. September 2016, 19:59
von schabowski
Ich probiere dann mal die 2124er mit 45 Minuten Rast.
Wird schon ohne Starter gehen, denn angeblich reichen die Activator auch untergärig für 20 Liter Bier.
Ich vertraue mal dem Hersteller.
Re: Goldenes Saphir-Märzen
Verfasst: Samstag 8. Oktober 2016, 14:35
von schabowski
Hmm, HuM hat gar keinen Styrian Goldings.
Passt der Tettnanger genauso gut?
Oder welchen Brau-shop außer HuM könnt ihr noch empfehlen?
Re: Goldenes Saphir-Märzen
Verfasst: Samstag 8. Oktober 2016, 15:10
von Blancblue
schabowski hat geschrieben:Hmm, HuM hat gar keinen Styrian Goldings.
Passt der Tettnanger genauso gut?
Oder welchen Brau-shop außer HuM könnt ihr noch empfehlen?
Schau mal nach Aurora, das ist eine andere Bezeichnung für Styrian Golding und sollte HuM eigentlich haben.
Re: Goldenes Märzen
Verfasst: Samstag 8. Oktober 2016, 15:46
von schabowski
Ja, Aurora haben sie, dann nehme ich den.
Hat aber 6,2% alpha, ist schon ziemlich viel.
Das letzte Mal hatte der Syrian Goldings 2,5% alpha.
Re: Goldenes Märzen
Verfasst: Samstag 8. Oktober 2016, 19:54
von schabowski
Hmm, der Celeia ist wohl auch ähnlich oder identisch ??
Der hat nur 4,0% alpha.
Re: Goldenes Märzen
Verfasst: Samstag 8. Oktober 2016, 23:41
von schabowski
Ok, dann wird am folgenden Wochenende dieses Rezept gebraut:
Rezept für 20 Liter:
4,4 kg Wiener Malz
Stammwürze 13,0%
Bierfarbe ca. 10,4 EBC (gold)
Rasten:
Einmaischen 60 Grad
57 Grad 10 Minuten
62 Grad 45 Minuten
71 Grad 20 Minuten
78 Grad Abmaischen
Hauptguss 16,0 Liter
Nachguss 14,5 Liter
Vorderwürzehopfung: 20 g Celeia (4,0% alpha) (IBU-Anteil: nach Earls Hopfenrechner 30%)
Bitterhopfung (20 Miuten nach Kochbeginn): 30 g Celeia (4,0% alpha) (IBU-Anteil nach Earls Hopfenrechner: 50%)
Aromahopfung: (10 Minuten vor Kochenende) 19 g Celeia (4,0% alpha) (IBU-Anteil nach Earls Hopfenrechner: 20%)
Gesamtkochzeit: 90 Minuten
Nachisomerisierungszeit: 15 Minuten
29 IBU
Hefe: 2x WYEAST 2124 (Bohemian Lager, Activator)
EVG: 75%
Gärtemperatur 10 Grad
Karboniersierung: 5,0g CO2/Liter
Re: Goldenes Märzen
Verfasst: Sonntag 9. Oktober 2016, 00:21
von Blancblue
schabowski hat geschrieben:Hmm, der Celeia ist wohl auch ähnlich oder identisch ??
Der hat nur 4,0% alpha.
Oh, hatte mich verlesen, so ist´s richtig:
Styrian Golding = Celeia
Super Styrian = Aurora
Re: Goldenes Märzen
Verfasst: Dienstag 17. Januar 2017, 15:33
von schabowski
So, das Bier ist gut geworden.
Nur beim Wasser habe ich mich wohl irgendwo vermessen.
Es sind letztendlich 21,5 Liter mit 12,5 % Stammwürze (statt 20 Liter mit 13,0% Stw.) geworden, also etwas dünner.
Die Bittere liegt dann bei 27,5 IBU statt 29 IBU.
Nächstes Mal würde ich die 62-Grad-Rast auf 40 Minuten verkürzen und statt der geplanten 29 IBU auf 25 IBU heruntergehen, ansonsten ist es gut.
Mir ist es insgesamt ein bisschen zu wenig malzig geworden, aber vielleicht liegt das auch nur an der reduzierten Stammwürze.