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				Hefe/Rezept für wärmere Temperaturen
				Verfasst: Dienstag 9. August 2016, 16:50
				von iBeer
				Ahoi,
ich wollte demnächst wieder brauen. Leider habe ich aktuell 22°C im Keller, also eher suboptimal. Welche Hefe könnte man da nehmen die noch neutral vergärt? (Kein Weißbier)
Hatte bei meinem Standardhändler nachgeschaut aber leider nichts passendes gefunden. Optimale Temperaturen waren bei allen OG Hefen mit ca. 13-21°C gelistet.
			 
			
					
				Re: Hefe/Rezept für wärmere Temperaturen
				Verfasst: Dienstag 9. August 2016, 16:58
				von Alt-Phex
				Bei den Temperaturen kannst du alles ausser Weizenhefe vergessen.
			 
			
					
				Re: Hefe/Rezept für wärmere Temperaturen
				Verfasst: Dienstag 9. August 2016, 17:01
				von Boludo
				Alt-Phex hat geschrieben:Bei den Temperaturen kannst du alles ausser Weizenhefe vergessen.
Oder die Augen nach ner günstigen, gebauchten Gefriertruhe offen halten und nen Inkbird kaufen.
Damit hat sich das Problem ein für allemal erledigt.
Stefan
 
			
					
				Re: Hefe/Rezept für wärmere Temperaturen
				Verfasst: Dienstag 9. August 2016, 17:03
				von Blancblue
				Braukollege hatte letztes ein Pale Ale mit ner US 05 auch bei der Temperatur vergoren und ich war überrascht, dass das noch halbwegs neutral geschmeckt hat. Was willst du denn brauen, wenn´s neutral werden soll? Schon mal über ein Saison nachgedacht? Ist zwar alles andere als neutral, aber für die Temperaturen optimaler Bierstil.
			 
			
					
				Re: Hefe/Rezept für wärmere Temperaturen
				Verfasst: Dienstag 9. August 2016, 17:25
				von Sura
				iBeer hat geschrieben:
ich wollte demnächst wieder brauen. Leider habe ich aktuell 22°C im Keller, also eher suboptimal.
So gehts mir auch. Und das einzig sinnvolle ist ein Inkbird und ein Kühlschrank. Da reicht im Prinzip auch ein Gebrauchter, der 
Inkbird besorgt die Regelung.
 
			
					
				Re: Hefe/Rezept für wärmere Temperaturen
				Verfasst: Dienstag 9. August 2016, 17:45
				von Gryps
				OT: Nur mal so nebenbei: Es gibt keine warmen oder kalten Temperaturen!  

 Temperaturen sind hoch,  tief oder niedrig.  
 
 
Sorry,  aber mir stehen jedesmal die Nackenhaare hoch wenn ich das lese.  
 
 
LG  Lutz
 
			
					
				Re: Hefe/Rezept für wärmere Temperaturen
				Verfasst: Dienstag 9. August 2016, 18:28
				von iBeer
				Schon mal über ein Saison nachgedacht? Ist zwar alles andere als neutral, aber für die Temperaturen optimaler Bierstil.
Ja, werde wohl so etwas in der Richtung brauen müssen, eine Gefriertruhe ist aktuell keine Option.
Kann jemand ein Rezept empfehlen?
 
			
					
				Re: Hefe/Rezept für wärmere Temperaturen
				Verfasst: Dienstag 9. August 2016, 18:40
				von Hopfenburger
				versuch´s mal mit einem Kühlakku, den du alle paar Stunden in die Würze wirfst (vorher desinfizieren!), das drückt die Temperatur um einige Grad während der Gärung. 
Idealerweise noch Iso-Matte um`s (nicht zu große) Gärgefäß wickeln. Akkus braucht man natürlich ne Staffette davon, um die paar Tage Gärung durchzuhalten, aber bei mir hat das neulich mit der Nottingham ganz gut geklappt.
Edit: Apotheken oder ähnliche Branchen verleihen dir eine Ladung Akkus sicher gegen Kaution.
			 
			
					
				Re: Hefe/Rezept für wärmere Temperaturen
				Verfasst: Dienstag 9. August 2016, 18:47
				von Tozzi
				iBeer hat geschrieben:Kann jemand ein Rezept empfehlen?
Doppelnelson (MMuM) ist wohl recht beliebt, das werde ich als nächstes machen...
 
			
					
				Re: Hefe/Rezept für wärmere Temperaturen
				Verfasst: Dienstag 9. August 2016, 18:49
				von cyme
				BRY-97 hat sich bei mir bei warmen Temperaturen noch ganz angenehm verhalten.
			 
			
					
				Re: Hefe/Rezept für wärmere Temperaturen
				Verfasst: Dienstag 9. August 2016, 20:36
				von iBeer
				versuch´s mal mit einem Kühlakku, den du alle paar Stunden in die Würze wirfst
Ist mir ehrlich gesagt zu heikel. Am Ende werfe ich 40l Bier weg weil ich einen Kühlakku nicht richtig desinfiziert hab. Immerhin eine interessante Idee, werds mal meinem Braupartner vorschlagen wenn er wieder ein Bier braut. Dann bin ich wenigstens nicht Schuld wenns schief geht.  
 
 
Doppelnelson (MMuM) ist wohl recht beliebt, das werde ich als nächstes machen...
Nelson Sauvin steht schon seit Ewigkeiten auf meiner Brauliste. Allerdings ist der nie irgendwo lieferbar. 
 
 
BRY-97 hat sich bei mir bei warmen Temperaturen noch ganz angenehm verhalten.
Danke für den Hinweis, werds mir merken.
Vielleicht wäre ein fruchtiges Wit eine Alternative? Bin zwar kein Weizen-Fan, wollte aber immer mal was mit Rohfrucht ausprobieren.
 
			
					
				Re: Hefe/Rezept für wärmere Temperaturen
				Verfasst: Dienstag 9. August 2016, 20:49
				von murph
				ich vergäre auch bei 23°. ohne Probleme
			 
			
					
				Re: Hefe/Rezept für wärmere Temperaturen
				Verfasst: Dienstag 9. August 2016, 21:00
				von Tozzi
				iBeer hat geschrieben:Nelson Sauvin steht schon seit Ewigkeiten auf meiner Brauliste. Allerdings ist der nie irgendwo lieferbar. 
 
  
http://www.themaltmiller.co.uk/index.ph ... ductId=257
http://www.themaltmiller.co.uk/index.ph ... ductId=292
http://www.grainfather.co.uk/#!online-s ... y=12389142
Letzterer liefert eventuell noch ohne Versandkosten, wenn Du schnell bist.  
 
 
Und nein, ich bekomme keine Prozente.  

 
			
					
				Re: Hefe/Rezept für wärmere Temperaturen
				Verfasst: Dienstag 9. August 2016, 21:48
				von iBeer
				Vielen Dank!
Sobald der Hopfen da ist werde ich also einen Doppelnelson brauen.  

 
			
					
				Re: Hefe/Rezept für wärmere Temperaturen
				Verfasst: Dienstag 9. August 2016, 21:52
				von emjay2812
				Die Muntons Gold vergärt meiner Erfahrung nach auch bei höheren Temperaturen relativ neutral.
			 
			
					
				Re: Hefe/Rezept für wärmere Temperaturen
				Verfasst: Dienstag 9. August 2016, 23:18
				von afri
				iBeer hat geschrieben:Ist mir ehrlich gesagt zu heikel. Am Ende werfe ich 40l Bier weg weil ich einen Kühlakku nicht richtig desinfiziert hab.
Ach?! Und wie genau sollte die Desinfektion eines Kühlakkus aussehen? Sachen gibt's...
Ich würde eine Notti o.ä. nehmen und das Produkt als obergärig ansehen, dann passt das. Wer kühlen kann, wird das abseits der oben genannten Akkumethode  tun; alle anderen lassen halt wärmer vergären und leben/trinken mit den entstehenden Aromen, die nebenbei nicht schlecht riechen müssen.
Bitte nicht falsch verstehen, dies ist kein bashing von Leuten mit minimalem Equipment. Ich finde jedoch, dass man nicht mit Gewalt etwas herzustellen versuchen sollte, was eigentlich nicht vernünftig klappen kann (Würze mit Kühlakkus zu kühlen versuchen, als Beispiel). Lieber hinnehmen, wenn es zu warm ist und das beste draus machen. Bier wird's ja schließlich fast immer.
Achim
 
			
					
				Re: Hefe/Rezept für wärmere Temperaturen
				Verfasst: Mittwoch 10. August 2016, 02:23
				von docpsycho
				Gude, 
also ein Doppelnelson 
http://maischemalzundmehr.de/index.php? ... n%20Sauvin
mit der angegeben Hefe, würde mich durchaus interessieren, allerdings hätte ich warscheinlich ein Problem damit eine Gärtemperatur von 32°C zu halten, Junge Junge. 
https://www.wyeastlab.com/rw_yeaststrai ... .cfm?ID=60
Grüße, der Doc
 
			
					
				Re: Hefe/Rezept für wärmere Temperaturen
				Verfasst: Mittwoch 10. August 2016, 10:18
				von deralex
				Also wirklich neutral wird bei 22 schwierig. Es gibt aber Hefen die da immer noch relativ neutral vergären bzw. du kannst einfach andere Geschmäcker im Bier hervorheben. Denke da an die Old German Altbier oder US-05. Hab beide auch schon bei 21 Grad vergoren ohne massive Nebengeräusche. Du könntest ja mal die GLW35 testen, die bis 22 Grad angegeben ist. Das ist zwar nicht der optimale Bereich, aber vielleicht klappt es damit. Ich habe auch nen relativ warmen Keller und akzeptiere bei den aktuellen Temperaturen auch, dass ich keine wirklich neutralen Hefen habe die bei den Temperaturen noch perfekt ohne Nebengeräusche arbeiten. Dann mach ist halt ein Saison oder ein Wiess, das dann halt etwas fruchtiger ist.
			 
			
					
				Re: Hefe/Rezept für wärmere Temperaturen
				Verfasst: Mittwoch 10. August 2016, 11:33
				von Ladeberger
				deralex hat geschrieben:Du könntest ja mal die GLW35 testen, die bis 22 Grad angegeben ist. Das ist zwar nicht der optimale Bereich, aber vielleicht klappt es damit.
Ob nun ausgerechnet dieser untergärige Stamm, die m.E. schon bei typisch untergärigen Temperaturen recht fruchtig rüberkommt für eine warme Gärung ausgelegt ist? Hefehersteller gehen mit ihren breiten Temperaturbereichen sowieso schon immer Kompromisse aus Verkäuflichkeit und Technologie ein.
Der Wunsch einer neutralen Vergärung bei > 20 °C wird nach allem was ich an Hefen bisher kennengelernt habe nicht zu realisieren sein. Warum das aber nicht in einen Vorteil ummünzen mit expressiven belgischen oder englischen Hefen? Neutrale, obergärige Biere braucht doch sowieso kein Mensch.
Gruß
Andy
 
			
					
				Re: Hefe/Rezept für wärmere Temperaturen
				Verfasst: Mittwoch 10. August 2016, 12:35
				von Boludo
				Ladeberger hat geschrieben: Neutrale, obergärige Biere braucht doch sowieso kein Mensch.
Endlich sagt´s mal einer, Danke!
Stefan
 
			
					
				Re: Hefe/Rezept für wärmere Temperaturen
				Verfasst: Donnerstag 11. August 2016, 07:00
				von Bierwisch
				Eigentlich wollte ich mich hier nicht outen, nachdem Udo so abgewatscht wurde...
Aber ich habe mit den Aromen, die z.B. die Notti bei Zimmertemperatur produziert überhaupt keine Probleme. Leider habe ich keinen Platz für eine Kühltruhe, darum bleibt mir nichts anderes übrig.
Ich merke aber auch keine deutlichen Geschmacksunterschiede zwischen den Suden im Sommer oder Winter, bzw. integrieren sich diese Aromen ganz gut in meine Biere.
Also mehr Mut zu Experimenten, vielleicht verpassen wir ja was, wenn wir dauernd versuchen, obergärige Biere wie untergärige anzustellen?!
Gruß,
Bierwisch
			 
			
					
				Re: Hefe/Rezept für wärmere Temperaturen
				Verfasst: Donnerstag 11. August 2016, 08:04
				von Kurt
				jetzt wäre auch ein guter Zeitpunkt für ein Saison. Da sind höhere Temperaturen sogar notwendig!
			 
			
					
				Re: Hefe/Rezept für wärmere Temperaturen
				Verfasst: Donnerstag 11. August 2016, 08:30
				von tauroplu
				Zitat: „Neutrale, obergärige Biere braucht doch sowieso kein Mensch.“
Absolute Zustimmung, Andy, DER Grund, warum ich seit Jahren nur OG braue. Biere ohne (erwünschte) Nebengeräusche, egal ob von der Hefe, dem Hopfen oder dem Malz finde ich eher langweilig.
Manchmal möchte man aber einen bestimmten Malzgeschmack in den Vordergrund schieben oder einen eher feinen, zurückhaltenden Hopfen einsetzen, da ist es schon von Vorteil, wenn man eine eher neutrale Hefe nimmt, die auch bei etwas höheren Temperaturen nicht zu viele Gärnebenprodukte erzeugt.
			 
			
					
				Re: Hefe/Rezept für wärmere Temperaturen
				Verfasst: Donnerstag 11. August 2016, 09:49
				von Ursus007
				Nimm doch eine bei diesen Temperaturen relativ neutrale Hefe und hopf oder stopf die Nebengeräusche weg. Als Ergänzung zum Hefegeschmack oder um ihn zu übertünchen.
Bei meinem letzten Bairisch Mandarin Hell, vergoren bei 19-20°C mit der Notti, weiß ich nicht, ob die Fruchtigkeit vom Hopfen oder der Hefe kommt. Oder eine Kombi von beiden. Lecker isses jedenfalls allemal.
Ursus
			 
			
					
				Re: Hefe/Rezept für wärmere Temperaturen
				Verfasst: Donnerstag 11. August 2016, 15:12
				von Hopfenburger
				afri hat geschrieben:Ach?! Und wie genau sollte die Desinfektion eines Kühlakkus aussehen? Sachen gibt's...
[/quote]
Wie die aussehen soll? Ethanol, Isopropanol, H2O2, PVP-Iod...usw. Der Erfolg kann gerne auch per Abstrich und Anlegen einer Kultur kontrolliert werden. Was soll am Kühlakku schwerer zu desinfizieren sein, als z.B. bei einem Gärfass?
Nicht falsch verstehen: ich selbst bin Verfechter eines anständigen Equipments als auch ordentlicher Planung. Es gibt aber genug Komplikationen, mit denen sicher jeder hier zu kämpfen hatte, angefangen von Läuterschwierigkeiten bis hin zu Gärproblemen. Und in denen ist genauso guter Rat teuer, wie wenn du nachts um 2 im Hinterpfuiteufel mit nem kaputten Kühlerschlauch stehst und über jedes Stückchen Klebeband froh bist.
Natürlich kann man´s drauf ankommen lassen und bei hoher Gärtemperatur neue Aromen in Kauf nehmen, die vielleicht auch ganz toll schmecken. Aber ich habe lieber die Option, zwischen zwei Alternativen wählen zu können und genau daraufhin zielte die Ursprungsfrage ab, oder nicht??