Flämisches rotes obergäriges Bier

GeschmackIntensive Fruchtigkeit, die oft mit Pflaumen, Orangen, schwarze Kirsche, wie auch rote Johannisbeere geschmacklich in Verbindung gebracht werden. Ein milder Vanille- und/oder Schokoladencharakter ist präsent. Würzige Phenole können in niedrigen Mengen ermittelt werden, Komplexität steigt dadurch. Ein säuerlicher Ton reicht von komplementär bis intensiv. Reichhaltige, süße Geschmacksnoten reichen von komplementär bis auffallend. Sowie der säuerliche Charakter steigt, tritt die Süße mehr in den Hintergrund (und umgekehrt). Kein Hopfengeschmack. Zurückhaltende Hopfenbittere. Eine säuerliche, tanninbasierende Bittere ist von niedrig bis moderat vorhanden und unterstützt somit die Empfindung es handele sich hier um einen Rotwein. Diacetyl kann in kleinen Mengen vorhanden sein.
AromaKomplexe Fruchtigkeit mit komplementärer Malzbetonung. Fruchtigkeit ist spürbar hoch und erinnert an dunkle Kirschen, Orangen, Pflaumen oder rote Johannisbeere. Es finden sich auch oft Anklänge von Vanille und/oder Schokolade. Würzige Phenole können in kleineren Mengen vorhanden sein, diese fördern die Komplexität. Das saure Aroma reicht von geschmacksergänzend bis intensiv. Kein Hopfenaroma. Diacetyl kann in kleinen Mengen wahrgenommen werden.
MundgefühlMittlerer Körper. Niedrige bis mittlere Kohlensäure. Niedrige bis mittlere Adstringenz, so wie ein gut gelagerter Wein, oft mit einer prickelnden Säure. Angenehm leicht und spritzig am Gaumen, allerdings ist ein süßerlicher Abgang üblich.
AussehenTief rot, burgunderrot bis rötlich-braun. Gute Klarheit. Durchschnittlich bis gute Schaumhaltbarkeit.
KommentierungLange Lagerung und das Verschneiden von jungen mit gut gelagerten Bieren ist üblich, so dass sanftere und komplexere Biere entstehen. Hin und wieder werden die gelagerten Biere als sog. Connoisseur Biere auf den Markt gebracht. Diese Biersorte wird auch als Burgunder-Wein Belgiens bezeichnet, da es von allen Bieren dem Charakter von Wein am nächsten kommt. Die rötliche Farbe entstammt dem Malz, allerdings kann ein farblich Anflug von Burgunder auch durch eine verlängerte Kochphase erschaffen werden. Lagerung hilft auch dabei das Bier dunkler zu machen. Diese Biersorte ist säuerlicher, die Fruchgeschmacksnoten erinnern mehr an Rotwein als bei einem Oud Bruin (s. Kategorie 17C).
ZutatenDie Grundzutat besteht aus Wiener und/oder Münchner Malz, sowie einem kleinen Anteil sog. Special B-Malz. Zusätzlich kann bis zu 20% Maisflocken oder Mais an sich eingesetzt werden. Kontinental-europäischer oder britischer Hopfen mit einem niedrigen Alphasäure-Gehalt ist notwendig (Hochalpha-Sorten oder ausgeprägte U.S. amerikanische Sorten sollten nicht verwandt werden). Saccharomyces, Milchsäurebakterien und Brettanomyces sind wichtig für den geschmacklichen Charakter dieser Biersorte.
Kommerzielle BeispieleRodenbach Klassiek, Rodenbach Grand Cru, Bellegems Bruin, Duchesse de Bourgogne, New Belgium La Folie, Petrus Oud Bruin, Southampton Publick House Flanders Red Ale, Verhaege Vichtenaar.

Quelle: BJCP.org
Quelle: kgbrauereien.org

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