Pale Ale No.3 - Wiener Malz, Centennial und die US-05
Verfasst: Dienstag 11. Dezember 2018, 11:05
Moin moin,
am Freitag war es wieder soweit. Daheim wurde gebraut. Diesmal sollte es ein Pale Ale mit amerikanischem Einschlag vulgo Hopfen werden. Der Centennial war einfach so günstig zu bekommen...
Das Rezept basiert wieder auf dem Pale Ale aus Laudages Buch. Als Experiment bzgl. Schaum habe ich ein paar (kernige) Haferflocken untergemischt. Die Hopfengaben habe ich aus dem SMASH "Happiness is a warm gun" (Link) abgeleitet. Auf Zitronenschalen und Tee haben wir aber erst einmal verzichtet. Das eine haben wir vergessen, das andere erschien und zu experimentell...
Jedenfalls ging es Donnerstagabend los mit den Vorbereitungen. Die Utensilien wurden in die Wohnung geschleppt und das Malz abgewogen und angefeuchtet. Über Nacht durfte es dann ziehen und am Freitag morgen wurde geschrotet. Die Walzen hatte ich wieder auf 1,3mm justiert, weil mir das zuletzt ein gutes Schrotbild geliefert zu haben schien. Schüttung:
5.000g --- Wiener Malz (88%)
500g --- Karamellmalz, hell (8,5%)
200g --- Haferflocken, kernig (3,5%)
5.700g
Hauptguss: 18 Liter
Um 10:30 Uhr habe ich dann den Einkocher samt Hauptguss vorgeheizt. Diesmal die Jungfernfahrt für unseren neuen Weck 24A. Ein heißes Edelstahl-Gerät isoliert mit eine Alumatte und 1,2mm Schaumstoff. Es sollte sich zeigen, dass damit auch bei 11 °C Außentemperatur die Hitze sehr gut gehalten wird. Ich bin begeistert! Gut 20 Minuten später war die Einmaischtemperatur erreicht und das Malz ging baden. Nun für eine Stunde eine Kombirast bei 66 - 67 °C. Den Inkbird also auf 66 °C eingestellt und zugeschaut, wie gut der Einkocher KWS (mit Kampfwertsteigerung ) die jeweilige Temperatur hielt. Tatsächlich hat der gute sehr wenig nachheitzen müssen. Echt besser als bei dem alten Schätzchen aus Mutters Keller. Nur das Überschwingen muss ich noch etwas genauer beobachten. Wie auch immer gegen 12 Uhr war Jod normal und es ging an Umschöpfen und zur Läuterruhe. Gleichzeitig haben wir mit dem alten Einkocher mal 15 Liter Nachguss aufgeheizt. Im Rezept sind zwar nur 12 Liter angegeben, aber erfahrungsgemäß erreiche ich damit noch kein Glattwasser. Jedenfalls war jetzt Zeit für ein Läuterbierchen und eine Brotzeit mit Weißwürsten und Laugenstangen. Danach wurde geläutert. Nach 1/2 Stunde war die Pfanne voll und ca. 20 - 25 Liter durchgeläutert. Ist das schnell? Ich weiß nicht, aber da die Würze mit 16 °Brix deutlich zu kräftig war (Ziel sind ca. 13 °P) haben wir noch in ein zweites Gefäß nachlaufen lassen, bis wir Glattwasser hatten. Damit kamen nochmal rund 8 Liter mit 4 °Brix zusammen. Also kam die ersten Hopfgabe - 22g Centennial - in die Würze. Diese kam mithilfe des Tauchsieders in Wallungen und wir hatten Zeit zum Austrebern und Spülen. Natürlich erst nachdem die Hefe zum Rehydrieren in abgekochtes Wasser eingestreut wurde. Um 14:45 Uhr ging dann das Kochen zuende. Tauchsieder aus, Einkocher aus, Kühlung an, Nachlauf aus der Läuterung dazu, um die Würze zu verdünnen. So sank die Temperatur schnell auf < 80 °C und die zweite Hopfengabe kam in den Whirlpool. 80g Centennial. Danach haben wir zunächst in der Würzepfanne weitergekühlt bis wir dann gegen 15:30 Uhr in den Gäreimer umgeschlaucht und dort gekühlt haben. Alles schön durch den Monofilamentfilter natürlich. Schließlich kam gegen 16 Uhr die Hefe dazu. Gott, gib' Glück und Segen drein! Am Ende hatten wir ca. 25 Liter Ausschlag mit einer Stammwürze knapp über 13 °Brix. Damit liegen wir knapp unter 13 °P, aber ich bin zufrieden. Die Sudhausausbeute liegt bei knapp 60%, auch damit kann ich gut leben.
Wenn ich die Daten für die US-05 richtig interpretiere, müsste sie die Würze auf ca. 7 °Brix runterknabbern. Dann läge der scheinbare EVG laut Refraktometerrechner auf MMum bei 74% (Therill-Formel) und der Alkoholgehalt bei 5 %Vol. Damit wäre ich schon sehr zufrieden, denn nach meinem letzten 7%-Bräu wollte ich ein leichteres Bier produzieren. So gärt es nun vor sich hin. Die bei den letzten Besuchen im Keller hatte ich den Eindruck, dass die US-05 viel zurückhaltender arbeitet als die Notti. Jedenfalls waren nie richtige Blubbergeräusche zu vernehmen. Durch die Wand des Eimers hindurch sieht es zwar so aus, als hätten sich Kräusen gebildet, aber etwas unsicher bin ich dennoch. Nach der Hauptgärung möchte ich das Bier noch mit Centennial stopfen. Im Erstversuch wollte ich nicht zuviel nehmen und etwa 50g (= 2g/l) beigeben. Dazu werde ich morgen mal die erste Messung machen. Mal sehen, wieviel die stille Hefe schon verknabbert hat.
Wie immer hoffe ich, Euch hat der Bericht gefallen und würde mich über Feedback freuen. Insb. natürlich, wenn mir jemand bzgl. der US-05 berichten kann, wie der Gärverlauf so ist oder wenn Ihr Erfahrungen mit dem Centennial-Hopfenstopfen habe.
Viele Grüße
Stefan
am Freitag war es wieder soweit. Daheim wurde gebraut. Diesmal sollte es ein Pale Ale mit amerikanischem Einschlag vulgo Hopfen werden. Der Centennial war einfach so günstig zu bekommen...
Das Rezept basiert wieder auf dem Pale Ale aus Laudages Buch. Als Experiment bzgl. Schaum habe ich ein paar (kernige) Haferflocken untergemischt. Die Hopfengaben habe ich aus dem SMASH "Happiness is a warm gun" (Link) abgeleitet. Auf Zitronenschalen und Tee haben wir aber erst einmal verzichtet. Das eine haben wir vergessen, das andere erschien und zu experimentell...
Jedenfalls ging es Donnerstagabend los mit den Vorbereitungen. Die Utensilien wurden in die Wohnung geschleppt und das Malz abgewogen und angefeuchtet. Über Nacht durfte es dann ziehen und am Freitag morgen wurde geschrotet. Die Walzen hatte ich wieder auf 1,3mm justiert, weil mir das zuletzt ein gutes Schrotbild geliefert zu haben schien. Schüttung:
5.000g --- Wiener Malz (88%)
500g --- Karamellmalz, hell (8,5%)
200g --- Haferflocken, kernig (3,5%)
5.700g
Hauptguss: 18 Liter
Um 10:30 Uhr habe ich dann den Einkocher samt Hauptguss vorgeheizt. Diesmal die Jungfernfahrt für unseren neuen Weck 24A. Ein heißes Edelstahl-Gerät isoliert mit eine Alumatte und 1,2mm Schaumstoff. Es sollte sich zeigen, dass damit auch bei 11 °C Außentemperatur die Hitze sehr gut gehalten wird. Ich bin begeistert! Gut 20 Minuten später war die Einmaischtemperatur erreicht und das Malz ging baden. Nun für eine Stunde eine Kombirast bei 66 - 67 °C. Den Inkbird also auf 66 °C eingestellt und zugeschaut, wie gut der Einkocher KWS (mit Kampfwertsteigerung ) die jeweilige Temperatur hielt. Tatsächlich hat der gute sehr wenig nachheitzen müssen. Echt besser als bei dem alten Schätzchen aus Mutters Keller. Nur das Überschwingen muss ich noch etwas genauer beobachten. Wie auch immer gegen 12 Uhr war Jod normal und es ging an Umschöpfen und zur Läuterruhe. Gleichzeitig haben wir mit dem alten Einkocher mal 15 Liter Nachguss aufgeheizt. Im Rezept sind zwar nur 12 Liter angegeben, aber erfahrungsgemäß erreiche ich damit noch kein Glattwasser. Jedenfalls war jetzt Zeit für ein Läuterbierchen und eine Brotzeit mit Weißwürsten und Laugenstangen. Danach wurde geläutert. Nach 1/2 Stunde war die Pfanne voll und ca. 20 - 25 Liter durchgeläutert. Ist das schnell? Ich weiß nicht, aber da die Würze mit 16 °Brix deutlich zu kräftig war (Ziel sind ca. 13 °P) haben wir noch in ein zweites Gefäß nachlaufen lassen, bis wir Glattwasser hatten. Damit kamen nochmal rund 8 Liter mit 4 °Brix zusammen. Also kam die ersten Hopfgabe - 22g Centennial - in die Würze. Diese kam mithilfe des Tauchsieders in Wallungen und wir hatten Zeit zum Austrebern und Spülen. Natürlich erst nachdem die Hefe zum Rehydrieren in abgekochtes Wasser eingestreut wurde. Um 14:45 Uhr ging dann das Kochen zuende. Tauchsieder aus, Einkocher aus, Kühlung an, Nachlauf aus der Läuterung dazu, um die Würze zu verdünnen. So sank die Temperatur schnell auf < 80 °C und die zweite Hopfengabe kam in den Whirlpool. 80g Centennial. Danach haben wir zunächst in der Würzepfanne weitergekühlt bis wir dann gegen 15:30 Uhr in den Gäreimer umgeschlaucht und dort gekühlt haben. Alles schön durch den Monofilamentfilter natürlich. Schließlich kam gegen 16 Uhr die Hefe dazu. Gott, gib' Glück und Segen drein! Am Ende hatten wir ca. 25 Liter Ausschlag mit einer Stammwürze knapp über 13 °Brix. Damit liegen wir knapp unter 13 °P, aber ich bin zufrieden. Die Sudhausausbeute liegt bei knapp 60%, auch damit kann ich gut leben.
Wenn ich die Daten für die US-05 richtig interpretiere, müsste sie die Würze auf ca. 7 °Brix runterknabbern. Dann läge der scheinbare EVG laut Refraktometerrechner auf MMum bei 74% (Therill-Formel) und der Alkoholgehalt bei 5 %Vol. Damit wäre ich schon sehr zufrieden, denn nach meinem letzten 7%-Bräu wollte ich ein leichteres Bier produzieren. So gärt es nun vor sich hin. Die bei den letzten Besuchen im Keller hatte ich den Eindruck, dass die US-05 viel zurückhaltender arbeitet als die Notti. Jedenfalls waren nie richtige Blubbergeräusche zu vernehmen. Durch die Wand des Eimers hindurch sieht es zwar so aus, als hätten sich Kräusen gebildet, aber etwas unsicher bin ich dennoch. Nach der Hauptgärung möchte ich das Bier noch mit Centennial stopfen. Im Erstversuch wollte ich nicht zuviel nehmen und etwa 50g (= 2g/l) beigeben. Dazu werde ich morgen mal die erste Messung machen. Mal sehen, wieviel die stille Hefe schon verknabbert hat.
Wie immer hoffe ich, Euch hat der Bericht gefallen und würde mich über Feedback freuen. Insb. natürlich, wenn mir jemand bzgl. der US-05 berichten kann, wie der Gärverlauf so ist oder wenn Ihr Erfahrungen mit dem Centennial-Hopfenstopfen habe.
Viele Grüße
Stefan