Hallo zusammen,
obwohl der Thead schon etwas in die Jahre gekommen ist, erreichen mich immer wieder Fragen zum Umgang mit der
Spritzenmethode. Aus den PNs und den Emails, die bei mir im Laufe der Zeit eingetrudelt sind, habe ich versucht eine
FAQ zu
bauen, die im klassischen
Frage/Antwort-Spiel die noch nicht vollständig geklärten Punkte abarbeitet.
Im Threadverlauf und im zeitlichen Versatz wurde einiges an der Methode aufgearbeitet und verbessert, was in der festgestellten Ausprägung noch immer Gültigkeitz besitzt. Meine persönlichen Favoriten vorweg in einer Zusammenfassung:
#1
viewtopic.php?p=169088#p169088
#31
viewtopic.php?p=170330#p170330
#32
viewtopic.php?p=170330#p170330
#40
viewtopic.php?p=353401#p353401
#42 Video
viewtopic.php?p=353424#p353424
#45
viewtopic.php?p=414439#p414439
#67
viewtopic.php?p=440695#p534633
Als Ergänzung dazu die
FAQ:
FRAGE: Um die Schaumbildung während der Spritzenvergärung und beim entgasen der Probe zu verhindern, darf ich ein
Antischaummittel verwenden?
ANTWORT: Ja, bedingt.
Antischaummittel auf
Silikon-Basis sind lt.
MEBAK erlaubt. Sie behindern die Gäraktivität der Hefen nicht und sie haben keinen Einfluss auf den Dichtemesswert oder den Brechungsindex. Angesichts der geringen Probemenge genügen minimale Mengen - eine
Spur davon reicht aus(->
benetzte Nadelspitze oder weit weniger als ein Tropfen davon).
FRAGE: Meine Gärung stoppt bei einem Vergärungsgrad von X-%. Kann ich die
Spritzenmethode noch anwenden, um den EVG nachträglich zu bestimmen?
ANTWORT: Nein. Die Gärrohr- und die Spritzenmethode funktioniert nur im Verbund mit ausreichender Menge an vergärbaren Extrakt und mit einem Überschuß an vitaler Hefe. Basis ist die kräftige Konvektion in der Probe die ausbleibt, wenn mit zu wenig
Reaktions-Hefe oder zu wenig Restextrakt vergoren wird(#42)
FRAGE: Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Probenahme?
ANTWORT: Die Probe/Anstellwürze sollte mit Hefe versetzt sein, aber noch keine Gäraktivität zeigen.
FRAGE: Ich habe keine Hefe mehr für die Spritzenmethode, allerdings habe ich noch Trockenhefe vom Stamm xy. Darf ich die verwenden?
ANTWORT: Nein. Die Zusammsetzung Hefe(Stamm)/Würze im Gärkeller muss der Laborprobe entsprechen.
FRAGE: Die Spritzenmethode ist im Umfeld des EasyDens entstanden. Mittlerweile werden von Anton Paar zwei Gerätetypen angeboten:
GEN1 und
GEN2. Funktioniert das Eindrücken der Probe in das EasyDens GEN2 wie von GEN1 gewohnt.
ANTWORT: Ja
FRAGE: Vor einer Messung sollte die Probe entgast und filtriert sein. Wie gehe ich vor?
ANTWORT:
Best Practice wird sein, die Probe über einen Faltenfilter/Kaffeefilter abzugießen, zu entgasen(schütteln) und im Anschluss zu vermessen - ganz unabhängig vom Messgerät. Je nach Meßgerät(Refraktometer/EasyDens) bleibt die Option, die Probe in der
Spritze zu entgasen und auf eine Filtration zu verzichten:
Zur Entgasung der Probe in der
Spritze legt man einen Finger dicht auf die
Spritzendüse und zieht den Spritzenkolben langsam nach unten. Der so provozierte Unterdruck im Spritzenkörper führt zu einer raschen Entgasung von CO2 aus dem Jungbier - gerne verbunden mit Schaumbildung und einer ungewollten Homogenisierung von Klarstand und Hefesediment. Mit Wiederholung des Vorgangs erhält man eine entgaste Probe.
FRAGE: Ich messe durchgängig in Brix und habe kein EasyDens. Kann ich trotzdem via Spritzenmethode den Endvergärungsgrad bestimmen?
ANTWORT: Ja.
Spritzenmethode beschreibt nur die Methode, wie der EVG bestimmt wird und nicht, wie die Ausgangs-/Ergebnislage vermessen wird. Für die Vermessung von Brix-Werten gelten die bekannten Umrechnungsfaktoren(Brix<->Plato in der Würze, Brix<->Es im Bier ->
Alkoholfehler)
FRAGE: Ich habe alles gemacht wie beschrieben, trotzdem kommt die Gärung in der
Spritze nicht in Gang
ANTWORT: Entweder ist die Würze-Probe zu kalt und/oder der deutliche Überschuss an Hefe fehlt. "
Aufschütteln" könnte helfen. Nach wenigen Stunden sollte sich ein Bild zeigen, wie in
#42 Video dargestellt. An dieser Stelle nochmals der Hinweis:
Die Spritzenmethode(Gärrohrmethode) funktioniert nur ausgehend von unvergorener Würze. Eine Probe mitten oder am Ende des Gärverlaufs genommen und untersucht - das macht keinen Sinn!
FRAGE: Was ist mit der Aussage "
deutlicher Hefeüberschuss" gemeint?
ANTWORT: Eine mögliche Antwort findet sich hier:
#67
Phuu, ich hoffe, ich hab' alle erwischt. Wenn nicht: bitte/gerne/immer hier rein pinseln.