Wilder Hopfen
Wilder Hopfen
'N Abend,
Bei uns in der Nähe wächst wilder Hopfen; käme die Verwendung für's Brauen einem Überaschungspaket gleich, wenn er denn sonstige Hopfen-Grundanforderungen erfüllen würde?
mfg
Wauhoo
Bei uns in der Nähe wächst wilder Hopfen; käme die Verwendung für's Brauen einem Überaschungspaket gleich, wenn er denn sonstige Hopfen-Grundanforderungen erfüllen würde?
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Wauhoo
Re: Wilder Hopfen
Du weißt ja erstmal gar nicht ob es sich überhaupt um weiblichen Hopfen handelt, nur der ist zum brauen zu verwenden.Wauhoo hat geschrieben:'N Abend,
Bei uns in der Nähe wächst wilder Hopfen; käme die Verwendung für's Brauen einem Überaschungspaket gleich, wenn er denn sonstige Hopfen-Grundanforderungen erfüllen würde?
mfg
Wauhoo
Zum anderen hast du keine Ahnung wie der Alphasäure Wert des Hopfens ist, das wäre ein totaler Blindflug.
Du kannst natürlich mal ein paar Dolden pflücken und dir einen Tee damit aufbrühen, dann merkst du schon ob da überhaupt
was an Aromen oder Bitterstoffen drin ist, bzw. wie die Geschmacklich rüberkommen.
Ich würde es lassen, bringt nicht viel.
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"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
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Re: Wilder Hopfen
Zwack doch bei einem Sud ein paar Liter für den Kochtopf ab und probier es mal aus.
Re: Wilder Hopfen
Es war ja auch nicht schon immer so. Früher hat man auch männliche Blüten zum Brauen verwendet. Im bayrischen Brauerjournal aus den 1880ern steht sogar ein Bericht das es dafür in USA, Schweden und England ganze Gärten mit gemischten Kulturen.
Gruß
Jan
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Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
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Re: Wilder Hopfen
Ich habs auch schonmal gemacht. Mit wildem Hopfen von 2 Standorten. Von einem wusste ich ziemlich genau, dass es in etwa Magnum war, wegen der riesigen Dolden, der andere war mit sehr kleinen gelblichen Dolden. Ich hab einen Sud einfach auf gut Glück damit gehopft und erhielt ein würziges, leicht grasiges Ale. Nichts, das einem jetzt vom Hocker haut, aber es war schon irgendwie etwas besonderes und kam auch gut bei anderen an, vor allem weil ich gesagt hatte, das es mit wildem Hopfen gemacht wurde. Für die Bitterkeit habe ich nach Gefühl etwas überdosiert, da ich auf jedenfall ein zu süsses Bier vermeiden wollte, das hat auch einigermaßen funktioniert.
Mach einfach. Ich würde einen größeren Sud machen und einen Teil abzwicken und extra Kochen, so wie Brauknecht schon vorgeschlagen hat.
Gru´ß
Mach einfach. Ich würde einen größeren Sud machen und einen Teil abzwicken und extra Kochen, so wie Brauknecht schon vorgeschlagen hat.
Gru´ß
Re: Wilder Hopfen
Was hier gerne (auch mit selbst Angebauten Kulturhopfen) empfohlen wird: Da der Bitterstoffgehalt unbekannt ist, kann man nicht so viel falsch machen wenn man ihn vor allem am Ende als Aromagabe einsetzt. Im schlimmsten Fall ist es dann halt nur wenig Aroma.
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Re: Wilder Hopfen
Also Hopfendolden (die von den weiblichen Pflanzen) von männlichen Blütenständen (die Männchen machen keine Dolden) zu unterschieden, traue ich jetzt mal grundsätzlich jedem zu.
Klar, der Bittersoffgehalt ist unbekannt. Da hilft aber ein Vergleich des unbekannten mit einem bekannten Hopfen. Habe ich zumindest so gemacht, um den Alpha-Gehalt meines selbst angebauten Hopfens abzuschätzen. Die Bittere im fertigen Bier habe ich so erstaunlich gut hinbekommen.
Allerdings sollen wilde Hopfen angeblich zum Teil auch unangenehmen Geruch und Geschmack (z.B. Knoblauch) ins Bier bringen, hab ich zumindest mal irgendwo hier im Forum gelesen...
Fazit: Ausprobieren!
Übrigens möchte ich den Thread-Starter mal ausdrücklich aufs alte Forum verweisen, das einen Quell von Information zu den unterschiedlichsten Fragen rund ums Bier darstellt.
Klar, der Bittersoffgehalt ist unbekannt. Da hilft aber ein Vergleich des unbekannten mit einem bekannten Hopfen. Habe ich zumindest so gemacht, um den Alpha-Gehalt meines selbst angebauten Hopfens abzuschätzen. Die Bittere im fertigen Bier habe ich so erstaunlich gut hinbekommen.
Allerdings sollen wilde Hopfen angeblich zum Teil auch unangenehmen Geruch und Geschmack (z.B. Knoblauch) ins Bier bringen, hab ich zumindest mal irgendwo hier im Forum gelesen...
Fazit: Ausprobieren!
Übrigens möchte ich den Thread-Starter mal ausdrücklich aufs alte Forum verweisen, das einen Quell von Information zu den unterschiedlichsten Fragen rund ums Bier darstellt.
- Ladeberger
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Re: Wilder Hopfen
Habe schon verschiedene "wilde" Hopfen bekommen und auf ihren Brauwert hin untersucht. Meistens aus Privatgärten bzw. stadtnah. Diese sind m.E. auch nicht wirklich wild, sondern eher resistente Neuzüchtungen der ersten Generation, die seit einigen Jahrzehnten auch als Deko-Hopfen verkauft werden. Könnten aber natürlich durch Kreuzung auch verwildert sein.
Ich hab hierbei ein vier Stufen Programm:
1. Ist der Reifezeitpunkt passend und die in der Hand zerriebenen Dolden riechen nicht käsig/alt, dann pflücken und trocknen. Ich mache das im Ofen mit Umluft bei 60°C und leicht geöffneter Tür. Immer wieder wenden. Er ist fertig, wenn er sich anfühlt wie gekaufter Hopfen. Danach Ofen aus und Tür schließen zur Konditionierung für paar Stunden. Natürlich kann man ihn aber auch grün verbrauen, wenn's der Terminplan hergibt.
2. Kaltauszug (über Nacht) oder Heißauszug bei Whirlpooltemperaturen (70-80°C für ca. 30min). Ist das angenehm, dann weiter
3. Wenn auch zur Bitterung gedacht, dann Ermittelung der Bitterkeit durch Vergleich mit einem 15min gekochten Auszug bekannter Sorte. Vorgehen nach Kochen: Gleiches Probe-Volumen in graduiertes Becherglas geben und dann den bittereren Aufguss solange mit Wasser verdünnen, bis beide gleich bitter schmecken. Dann lässt sich die unbekannte Alphasäure als Quotient der Volumina multipliziert mit der bekannten Alphasäure abschätzen.
4. Ab in den Sud!
Mein bestes Ergebnis mit "Wildhopfen" hatte ich bisher in einem dezent gestopften ESB. Die etwas kantige, harzige Art kann man mit dem Caramalz, Restsüße und niedrigen Karbonisierung der englischen Stile gut begegnen.
Gruß
Andy
Ich hab hierbei ein vier Stufen Programm:
1. Ist der Reifezeitpunkt passend und die in der Hand zerriebenen Dolden riechen nicht käsig/alt, dann pflücken und trocknen. Ich mache das im Ofen mit Umluft bei 60°C und leicht geöffneter Tür. Immer wieder wenden. Er ist fertig, wenn er sich anfühlt wie gekaufter Hopfen. Danach Ofen aus und Tür schließen zur Konditionierung für paar Stunden. Natürlich kann man ihn aber auch grün verbrauen, wenn's der Terminplan hergibt.
2. Kaltauszug (über Nacht) oder Heißauszug bei Whirlpooltemperaturen (70-80°C für ca. 30min). Ist das angenehm, dann weiter
3. Wenn auch zur Bitterung gedacht, dann Ermittelung der Bitterkeit durch Vergleich mit einem 15min gekochten Auszug bekannter Sorte. Vorgehen nach Kochen: Gleiches Probe-Volumen in graduiertes Becherglas geben und dann den bittereren Aufguss solange mit Wasser verdünnen, bis beide gleich bitter schmecken. Dann lässt sich die unbekannte Alphasäure als Quotient der Volumina multipliziert mit der bekannten Alphasäure abschätzen.
4. Ab in den Sud!
Mein bestes Ergebnis mit "Wildhopfen" hatte ich bisher in einem dezent gestopften ESB. Die etwas kantige, harzige Art kann man mit dem Caramalz, Restsüße und niedrigen Karbonisierung der englischen Stile gut begegnen.
Gruß
Andy
- afri
- Posting Freak
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- Registriert: Donnerstag 17. Januar 2013, 21:19
- Wohnort: 31840 Hessisch Oldendorf
Re: Wilder Hopfen
Ich habe mal auf einer Motorradfahrt in Lüneburg vor den Stadtwerken Rast gemacht und dort wilden Hopfen vorgefunden. Eine zerriebene Dolde offenbarte einen recht guten Geruch, den hätte ich sofort als Aromahopfen gepflückt, wenn ich denn Kapazität gehabt hätte. Fazit, wie oben mehrfach beschrieben: einfach mal probieren, wenn auch nicht als Bitterhopfen.
Achim
Achim
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