Verwendete Gerätschaft:
* 2L Erlenmeyerkolben aus Borosilikatglas
* Magnetrührer mit Rührfisch natürlich, Marke Eigenbau
Da der Magnetrührer aus Elektroschrott und Bastelkiste zusammengebaut wurde, ist das eine einmalige Investition von nur 20,- Euro. Im Vergleich zu dem, was hier sonst für Braugeräte ausgegeben wird (alles aus Edelstahl, zweite Mühle weil die erste nicht gut genug war, ...) ist das eine Minimalinvestition.
24h vorm Anstellen wird der Kolben mit pasteurisierter Würze von Pi mal Daumen 10°P gefüllt. 100g Trockenmalzextrakt auf 1L Wasser ist ein gutes Mischverhältnis. Auf einem kleinen Campinggaskocher koche ich dazu Extrakt und Wasser direkt im Kolben, durch die Hitze wird der Kolben selbst auch pasteurisiert - der Rührfisch darf auch schon mit rein. Dann kühle ich das ganze im eiskalten Wasserbad auf ~23°C, gutes Laborglas hält das aus. Bitte kein "Normalglas" von kochender Hitze in kaltes Wasser bringen, es wird mit hoher Wahrscheinlichkeit zerspringen. Sobald die Würze auf Temperatur ist, kann die Hefe aus der Herstellerpackung (White Labs oder Wyeast), Ernte vom vorherigen Sud oder vorher schon propagiertem Bodensatz dazu. Zu guter letzt darf das ganze für 24h auf den Magnetrührer, der Kolbenhals wird mit Alufolie gegen Staub abgedeckt. Die Temperatur ist weiterhin ~20-25°C. Nach Ablauf der 24h muss der Starter auf die Temperatur der Anstellwürze gebracht werden. In meinem Fall darf der Starter einfach ein paar Stunden im gleichen Kellerraum verbringen wie das Gärfass mit der wartenden Würze. Schließlich kippe ich den ganzen Starter in die (belüftete!) Anstellwürze, mit Ausnahme der letzten paar ml: dieser kleine Rest kommt zusammen mit etwas Anstellwürze in den Spindelzylinder und wird die SVG.
Wer über Nacht abkühlt und zwischen Hopfenkochen und anstellen 24h Zeit hat, kann anstatt Malzextrakt und Wasser sich direkt Würze aus der Pfanne als Starter abziehen - diese aber auch auf 10°P verdünnen. Von Malzbier als Starterwürze halte ich nicht so viel, erstens ist das mit CO2 gesättigt, was für die Hefe nicht gut ist (wer schwimmt schon gern im eigenen Pups?), zweitens, nachdem das angeblich trotz Alkoholfreiheit schon angegoren ist, habe ich keine Ahnung wieviel da an Nährstoffen noch drin ist. Wer mag, kann sich aber auch vorher frische Würze steril auf Vorrat einkochen und verwenden, sollte das aber im Schnellkochtopf machen. Eine genaue Anleitung dazu gebe ich aus Haftungsgründen keine, das sollte in der Anleitung des Schnellkochtopfs beschrieben sein. Wenn man ohnehin schon Würze und einen Schnellkochtopf hat, ist übrigens der Weg zu Agar-Slants nicht mehr weit

Im Vergleich zu vorherigen Versuchen mit der Methode "in Malzbier kippen und ab und zu schütteln" bekomme ich mit dieser Methode deutlich bessere Ergebnisse: Gestern Abend habe ich einen Sud bei 9°C angestellt, die Hefe (Stamm unbekannt) dazu wurde aus Bodensatz geerntet und in Stufen auf 2l Startergröße vermehrt. Heute früh ist die Oberflächen schon mit weißem Schaum überzogen.
So, das war meine kleine Geschichte, das sind meine Starter. Ich bin kein erfahrener Profi, sondern nur Laie mit angelesenem Wissen (die schlimmste Sorte). Wer Fehler findet, sollte sie nicht behalten sondern bitte für alle deutlich sichtbar korrigieren, wer selbst eine bessere Methode kennt, ist eingeladen diese selbst aufzuschreiben.
PS: Anleitungen zum Selbstbau eines Magnetrührers:
http://www.heise.de/hardware-hacks/proj ... 45612.html
http://www.experimentalchemie.de/versuch-057.htm
http://www.instructables.com/id/Cigar-Box-Stir-Plate/