am gestrigen Freitag war es soweit:
Nach langer Zeit der Vorbereitung habe ich endlich das neue Equipment eingeweiht und den ersten Brautag mit meinem Braumeister verbracht.
Fazit vorweg: Ich denke, es hätte deutlich mehr schief gehen können – optimieren lässt sich da sicher noch richtig viel – und ich freue mich schon auf den nächsten Sud.
Es hat riesen Spaß gemacht und ich hoffe, dass etwas leckeres dabei heraus kommt…
Für den Einstieg hatte ich mich für das Kellerbier von lernebrauen.de entschieden, das mit 4,7kg Malz, Tettnanger Perle und der Workhorse von Mangrove Jack geliefert wurde.
11.15h ging es los mit Aufheizen von 27l Wasser.
Ich wollte mit 23l HG starten und ca. 7l NG nachlegen – die 4l zuviel bemerkte ich erst beim nachträglichen Lesen des Brauprotokolls… War halt bissl nervös.

Die MattMill beließ ich in der Standardeinstellung, setzte meinen Akkuschrauber an und schrotete in wenigen Minuten einmal alles durch.
Irgendwie schien mir das ganze etwas zu grob…
War gleich zu Beginn schwer verunsichert, erinnerte mich aber, dass es der Braumeister gerne etwas grober hat und vertraute auf das Glück des Neulings…
Mit der super-easy Automatik des Braumeisters liefen die Rasten dann völlig problemlos durch:
- Einmaischen und 10 min bei 53°C
- 50 min Maltoserast bei 63°, nach der ich bereits Jodnormalität nachweisen konnte
- 40 min Verzuckern bei 72°
- und nochmal 10min bei 78°, weil ich es nicht aus dem Rezept rausgedrückt hatte… (na ja, wird nichts so wild sein…?!)
Ich hatte mal neugierigerweise schon nach der Maltoserast gespindelt und nur 6°P gemessen – total erschrocken und schon wieder völlig verunsichert (ich dachte, da entsteht der meiste Zucker), hab ich dann gleich den Nachguss auf 4l reduziert. Was aufgrund meines bis dato unbekannterweise zu hohen HG wohl ganz gut war…
Abläutern lief 15 min lang braumeistermäßig simpel.
Dabei beschlich mich gleich wieder der Verdacht, dass mein Schrot nicht optimal war. Wenn Ihr Euch die Bilder des geschroteten Malzes und des Trebers anschaut: Ist das ein typisches Braumeister-Ergebnis oder hätte ich da etwas sorgsamer sein sollen?
Die Walzen sind – ich hatte hier im Forum ja zuvor fleißig geschmökert – im guten CD-Abstand (die CD hat noch leicht Spiel) und ich habe den Akkuschrauber nicht auf Vollgas laufen lassen. Vielleicht aber doch noch zu schnell? Ich habe auch schon gelesen, "Walzen auf CD-Abstand und zweimal schroten"?!
Danke Euch schon mal für den einen oder anderen Tipp hierfür!
Gespindelt habe ich daraufhin 10°P, Menge ca. 25l.
Da war ich dann doch ziemlich enttäuscht, da doch 13°P lt. Rezept herauskommen sollten!
Wieder haderte ich mit dem Schrot – ohne zu wissen, ob zurecht…
Alla hopp: Hopfenkochen. Vielleicht verdampft ja so viel, dass es passt.
80 min 18g und nochmal 10min 4g des Tettnanger Hopfens – hier habe ich das Rezept nicht kapiert…

80 min sollte gekocht werden: die Bittergabe 80 min und die Aromagabe in der 0. Minute vor Kochende (also ganz zum Schluss) parallel zum Whirlpool setzen.
Das habe ich erst gar nicht verstand und konnte es erst recht nicht in die Braumeister-Steuerung eingeben…
Habe dann 80 min gekocht, am Ende den Rest Hopfen rein, Whirlpool versucht (wurde nix

Ich glaube das war so in etwa gedacht, aber wie programmiere ich das Hopfenkochen ohne Heizen in den Braumeister? (ok, er tut ja eigentlich nichts mehr, außer einem zu sagen, dass er jetzt fertig ist)
Puh, nachdem das Runterkühlen auch prima funktioniert hatte, liefen 20l Würze in das Gärfass.
Ich ließ einigen Schmodder im Braumeister – schätze mal, 22l wären es komplett gewesen.
Die Stammwürze lag dann bei knapp 11,5°P.
Nun ja, die 13° wurden es nicht, die Ausbeute ist wohl unterirdisch, aber für´s erste Mal war ich super zufrieden

Ab das Fässchen in den wohl vorgewärmten Kellerraum und bei 22° ein wenig zur Ruhe kommen lassen.
Dann die Hefe – mein Angstmoment. Einfach reinstreuen und kräftig durchrühren!
Kräftig durchrühren? Wieso das denn? Was stand da nochmal in der Hefeanleitung? Nichts von Rühren… Habe ich sie jetzt zerstört?
Ein wenig frustiert endete mein erster Brautag mit dem ziemlich sicheren Gefühl, die Hefe „zertrümmert“ und den Sud versemmelt zu haben…
Heute Morgen: ab in den Keller. Nix!
Na ja, Hefe braucht Zeit, don`t panic! Wird schon!
Heute Mittag: Nix!
Neute Nachmittag NIX!!! Ich hab´s geschafft: in den letzten 5 min, Totalausfall.
18h ein vorsichtiger Blick: es Blubbert im Gärspund und ich sehe von außen durch das Fass eine 3-fingerbreite Schicht über der Würze. Der Ackergaul nimmt seine Arbeit auf

Jetzt heißt’s warten und dann mal irgendwann nächste Woche messen.
… werde weiter berichten!
Ganz wichtig: Danke Euch allen vorweg für die unzähligen Infos, die ich beim Lesen in den vergangenen Wochen schon sammeln konnte!
Dieses Forum ist eine ganz tolle Sache.
Freue mich auf Eure Hinweise und sicher entdeckt Ihr so manchen Fehler und das eine oder andere Optimierungspotential, das ich beim nächsten Mal gleich umsetzen kann.
Viele Grüße und bis bald
Kai