Probleme beim Läutern

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vH10
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Probleme beim Läutern

#1

Beitrag von vH10 »

Hallo,

ich habe nun seit drei Suden eine Läutertonne ( http://www.besser-bier-brauen.de/selber ... utertonne/ ) im Einsatz. Davor war ich mit dem Küchensieb am Werk :Ahh
Prinzipiell ist das natürlich schon ein schöner Fortschritt sowohl in Sachen Ausbeute, als auch bei der Filtration.

Beim ersten Mal lief auch alles sehr gut und relativ "schnell". Hier habe ich sehr dick eingemaischt und ein Bock gebraut.
Die letzten beiden Male war es nun so, dass gerade Anfangs fast gar nichts gelaufen ist. Daher habe ich immer wieder umgerührt, wodurch natürlich nicht mehr viel mit Filtern war... Trotzdem dauerte das ganze jeweils ca. 1,5 h bis Glattwasser. Einziger nennenswerter Unterschied ist eben, dass nicht ganz so dick eingemaischt wurde ( ca. 1:3, beim ersten Mal 1: 2,5 ).

Kann es an einer zu kurzen Läuterruhe liegen? Ist die bei dickerer Maische kürzer? Ich habe mich imemr an 20 min gehalten. Wie sollte es den nach der Läuterruhe aussehen? Wirklich nur Flüssigkeit obenauf oder sind da weiterhin viele Feststoffe in der Schwebe?
Ich habe auch was gelesen, dass man Wasser vorlegen soll, also unter den Siebboden. Bringt das wirklich etwas?

Gruß
Niko
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Sura
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Re: Probleme beim Läutern

#2

Beitrag von Sura »

Das Wasser hilft, da es die Luft verdrängt. Hier findest du theoretisches: http://braumagazin.de/article/laeutertechnik/

Allgemein: Schmeiss eine von den Tonnen weg, und besorge dir eine Läuterhexe (35€), einen Leuterator (ab 10€), oder einen Strainbuddy (ab 10€).
Jedes dieser Teile wird dir bessere Dienste leisten.
Zuletzt geändert von Sura am Montag 15. Februar 2016, 10:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Micha Ale
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Re: Probleme beim Läutern

#3

Beitrag von Micha Ale »

Guude,
habe genau dasselbe System wie du.
Anfangs mit schwierigkeiten, mittlerweile sehr zufriedenstellend,
seit ca. 15 Suden ohne Probleme.
Wasser vorlegen ist m. e. absolut notwendig!
Und der Würzespiegel darf nicht unter den Siebboden fallen beim Läutern!
Dazu wäre es nat. hilfreich, wenn der aüssere Eimer durchsichtig wäre, damit du den Füllstand siehst.
Zieh die Menge des vorgelegten Wassers halt vom Nachguss ab,
du wirst die ersten Liter ja ohnehin nochmal zurückgiessen.
Aufheizen des Wassers auf NG-Temperatur ist wichtig!

Bei sehr dicken Maischn kann es auch sein, das der Treberkuchen zu hoch wird,
und alles etwas langsamer läuft.
Ich meine mich zu erinnern, das die Idealhöhe so bei 12 cm liegt, aber nagel mich nicht drauf fest...
bei mir ist er meist höher.
In deinem Fall denke ich, es liegt am Wasserspiegel.

Umrühren bringt übrigens gar nichts, wenn der Treber sich verdichtet hat,
kannst du ihn mit einem langen Messer in einem Schachbrettmuster aufschneiden.
Nennt man "aufhacken", aber das Wort ist irreführend....

Hoffe, ich konnte helfen!
LG,
Micha
Fichtenknicker
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Re: Probleme beim Läutern

#4

Beitrag von Fichtenknicker »

Also ich kann nur zum Vorlegen was sagen.

Wenn man das nicht macht, kann es dazu kommen, dass sich der Treber beim Öffnen des Ablasshahns durch den Unterdruck verdichtet.
Das im Zusammenhang mit einer evtl. teilweisne Verstopfung des Auslasshahns kann schon zu so langen Zeiten führen.
Captain Brewley hat geschrieben:Craft Beer ist Hipsterscheiße.
vH10
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Re: Probleme beim Läutern

#5

Beitrag von vH10 »

Micha Ale hat geschrieben:Und der Würzespiegel darf nicht unter den Siebboden fallen beim Läutern!Dazu wäre es nat. hilfreich, wenn der aüssere Eimer durchsichtig wäre, damit du den Füllstand siehst.Zieh die Menge des vorgelegten Wassers halt vom Nachguss ab, du wirst die ersten Liter ja ohnehin nochmal zurückgiessen.
?
Fichtenknicker hat geschrieben:Also ich kann nur zum Vorlegen was sagen.

Wenn man das nicht macht, kann es dazu kommen, dass sich der Treber beim Öffnen des Ablasshahns durch den Unterdruck verdichtet.
Das im Zusammenhang mit einer evtl. teilweisne Verstopfung des Auslasshahns kann schon zu so langen Zeiten führen.
D.h. ich mach den Hahn unten auch nicht voll auf und lass alles rausschiessen, sondern nur soviel, dass eben die Würze noch auf Höhe des Siebbodens steht und kein Unterdruck entstehen kann? Dass der Hahn verstopft ist kann ich ausschließen.

Gruß
Niko
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Micha Ale
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Re: Probleme beim Läutern

#6

Beitrag von Micha Ale »

D.h. ich mach den Hahn unten auch nicht voll auf und lass alles rausschiessen, sondern nur soviel, dass eben die Würze noch auf Höhe des Siebbodens steht und kein Unterdruck entstehen kann?
Unbedingt!
Mach den Hahn so ca. dreiviertel auf.
sollte nicht grad nur tröpfeln, halt ruhig fliessen... ausprobieren!
Bei mir bleibt der Füllstand meist eher einiges höher als der Siebboden,
das heisst, ich läutere so schnell,
wie die NG durch den Treber laufen, nicht schneller.
LG,
Micha
vH10
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Re: Probleme beim Läutern

#7

Beitrag von vH10 »

Sura hat geschrieben:Das Wasser hilft, da es die Luft verdrängt. Hier findest du theoretisches: http://braumagazin.de/article/laeutertechnik/
Danke auch dafür. Hat viel Verständnisprobleme gelöst. Ich habe immer nach der Läuterruhe voll aufgedreht und damit schonmal einen Unterdruck erzeugt, der alles verdichtet hat und dann offen gelassen und damit Luft unter den Treber bekommen. Also fast alles falsch gemacht, was man falsch machen konnte :puzz . Ein Wunder, dass es beim ersten Mal trotzdem gut gelaufen ist.

Gruß
Niko
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Sura
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Re: Probleme beim Läutern

#8

Beitrag von Sura »

Das Problem ist die Luft. Ist im Zwischenboden Luft, verdichtet der Treber, und dann kommt nichts mehr raus. Wenn du jetzt dazu noch den "grandiosen" Trick mit dem Schlauch am Hahn machst, wie in der Anleitung angegeben, steigt die Luft die vor dem öffnen des Hahnes ist in den Zwischenboden, und dann hilft dir auch das vorlegen nichts.
Willst du bei dem System bleiben, dann leg Wasser vor und sorge dafür das durch den Hahn keine Luft in den Zwishenboden gelangt. Blöd ist halt, das du beim zu schnellen läutern die Luft auch von oben (durch den Spalt zwischenden Tonnen) in den Zwischenboden ziehen kannst und das Spiel dann von vorne losgeht.

Bestelle beim nächsten mal wenn du Malz oder sonstwas brauchst eine der oben genannten Geräte mit und du hast keine Probleme mehr.
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Ulrich
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Re: Probleme beim Läutern

#9

Beitrag von Ulrich »

der doppelte Oska ist ja nun nicht gerade das Läutersysthem, mit dem ich groß geworden bin, aber zufälliger Weise konnte ich eben dieses Systhem am letztem Wochenende "bewundern".

Mir ist aufgefallen:
1.) Wenn man einen guten Spalt zwischen Oska1 und Oska2 hat, dann ist das vorlegen von Waser nicht unbedingt notwendig, das das Systhem "Falschluft" ziehen kann ohne den treberkuchen zu kompensieren. Wenn der Spalt aber sehr klein ist, also Oska1 genau in Oska2 Hineinpasst, dann ist es von Vorteil, wenn man so viel Wasser vorlegt, dass in Luft im Zwischenraum zwischen den Beiden Oskas (Boden/Boden) verdrängt wird.

2.) Mann darf nicht zu schnell läutern, der Flüssigkeitstand darf nicht unter die Hälte des Treberkuchen kommen. Das kann man an dem Flüssigkeitsstand zwischen den beiden Oskars beobachten. Die Flüssigkeitssäule im äußeren Oska2 sollte bei geschlossenem Ventil genau so hoch sein, wie im innerem Oska 1. Nun sollte man den Läuterauslauf so regulieren, dass der Flüssigkeitsstand im Oska 2 (der äussere) nicht unter den Treberkuchen im Oska 1 fällt. Besser noch: nicht unter die Hälfte der Treberhöhe. Wenn man keinen durchsichtigen Oska 2 hat, sollte man sich vieleicht eine Art "Höhenmesser" einbauen. = einen dünnen, durchsichtigen Schlauch am äusserem oska befestigen: den unteren Teil 1-2 cm unter dem Treberkuchen (unter dem Niveau des Lochbodens von Oska 1) und den oberen Teil oben am Oska 2 befestigen.

ich betone nochmals, dass ich nie mit dem Oskar gearbeitet habe und nur von den Ergebnissen meiner Beobachtung rede.
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afri
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Re: Probleme beim Läutern

#10

Beitrag von afri »

Ich habe lange Zeit mit dem doppelten Oskar laut Link oben geläutert. Eins muss man dabei definitiv nicht tun: Wasser vorlegen. Die im Link oben gezeigten Tonnen haben immer einen ausreichend großen Abstand zueinander, so dass der Würzespiegel innen wie außen stets gleich ist, bei geschlossenem Hahn zumindest. Luft unter dem Siebboden des inneren Oskar kann daher nach der Läuterruhe keine verbleiben.

Beim vollen Aufreißen des Hahns kann natürlich irgendwann der Zwischenraum leer laufen, dann kann es auch zum Zusammenziehen der Treber kommen, aber wenn man die Nachgüsse immer so aufbringt, dass der Oberteig nicht sichtbar wird, ist auch das kein Problem, habe ich alles durch und das geht. Allerdings habe ich immer den Hahn soweit zugedreht, dass der Zwischenraum nicht leer laufen konnte. Das geht auch zu überwachen, wenn die äußere Tonne nicht durchsichtig ist, denn die Innentonne steht weiter heraus. Wenn der Flüssigkeitspiegel innen höher ist, als außen, dann läuft es über.

Ich habe meist in weniger als einer Stunde in der Einkocherklasse geläutert, das erscheint mir nicht zu schnell und nicht zu langsam. Die Oskartonnen sind nicht toll, aber sie tun, was sie sollen. Panzerschlauch würde ich persönlich nicht nehmen, aber die Hexe ist toll, daher habe ich meinen doppelten Oskar in den Ruhestand geschickt.
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Micha Ale
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Re: Probleme beim Läutern

#11

Beitrag von Micha Ale »

Guude nochmal!
Ich habe meist in weniger als einer Stunde in der Einkocherklasse geläutert, das erscheint mir nicht zu schnell und nicht zu langsam.
Das passt, in einer guten Dreiviertelstunde bin ich auch durch.

Was die Luft im Zwischenraum anbelangt:
Bei mir war es so, das, wenn ich kein Wasser vorgelegt habe, es ewig gedauert hat,
bis ich läutern konnte, weil die Würze extrem langsam durch den Siebboden des inneren Oskars gesickert ist.
Die Luft im Raum zwischen den Behältern blieb, und Ende.
Mit dem Vorlegen von Wasser war dieses Problem gelöst, seither läutert dieses zugegeben etwas umständliche System einwandfrei.

Die Posts von Ullrich und Achim sind sicher nicht an den Haaren herbeigezogen,
aber nachvollziehen kann ich das nicht, war bei mir anders.

Euch allen gut Sud (und gut läutern),
Micha
beerMeBeerYou
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Re: Probleme beim Läutern

#12

Beitrag von beerMeBeerYou »

Servus Niko,

ich habe meine ersten beiden Sude auch so geläutert und hatte ebenso das Problem, dass es ewig gedauert hat. Mit Wasser Vorlegen war ich wenig erfolgreich. Aus eigener Erfahrung habe ich dazu drei Tippps für dich:

1. Tipp
Mein Problem war es, dass der Raum zwischen den Tonnen einfach zu gering war. Den Abstand hab ich vergrößert indem ich einen Edelstahlsieb dazwischen gelegt hab. Damit war ich in 40 min. durch beim Läutern. :thumbsup

2. Tipp
Ein weiteres Problem können die Löcher sein. Wenn sie zu klein oder der Abstand zwischen ihnen zu groß ist, dann verstopfen sie. In dem Fall neue Löcher machen.

3. Tipp
Schmeiß die Tonnen weg. Retrospektiv war es für ein Blödsinn diese Tonnen zu kaufen und einen Nachmittag zu verbringen die Löcher zu bohren und dann ständig sich mit den Undichtheiten herum zu plagen. Ich hab mir jetzt eine Läuterhexe besorgt und läutere direkt im Maischekessel.

LG
Hai
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Re: Probleme beim Läutern

#13

Beitrag von vH10 »

Danke nochmal für alle Antworten. Ich werde jetzt erstmal schauen, wie es mit den Tipps klappt, wenn das alles nicht hilft, muss wohl doch ein Upgrade her :Bigsmile

Gruß
Niko
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Re: Probleme beim Läutern

#14

Beitrag von afri »

Falls du meinen doppelten Oskar haben willst (mit genügend Luft zwischen den Tonnen), gegen Versandkosten schicke ich ihn dir :-) OK, war nur Spaß, eine Hexe tut es einwandfrei, die solltest du dir gönnen. Meine Oskars haben gute Dienste geleistet, aber die Hexe ist einfach besser (das bessere ist des guten Feind).
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Re: Probleme beim Läutern

#15

Beitrag von Micha Ale »

Nur minimal OT:
Sura hat im zweiten Post einen Strainbuddy empfohlen.
Auf Hobbybrauer finde ich nichts weiter darüber, benutzt den jemand,
gibts da erfahrungen?
So gut der Oskar funzt, einfacheren Lösungen stehe ich immer aufgeschlossen gegenüber...
Gut Sud,
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Alt-Phex
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Re: Probleme beim Läutern

#16

Beitrag von Alt-Phex »

Der Treber ist der Filter !

Ich benutze auch so einen Saugkorb zum läutern, funtioniert prima.
Allerdings mittig im Topfboden.
http://hobbybrauer.de/modules.php?name= ... =24567#pid
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