ich lese hier schon eine Weile mit und habe mich heute endlich registriert.
Als gebürtiger Münchner bin ich praktisch mit Bier aufgezogen worden.
Jahrzehntelang war das Augustiner Weißbier für mich das Maß aller Dinge.
Angeregt durch meinen Bruder, der in der Bretagne lebt, und dessen Freund Clément (Betreiber der Webseite Bières Brétonnes) schaue ich nun seit einiger Zeit über den Tellerrand hinaus und kann teilweise gar nicht glauben, was ich alles verpaßt habe.
Schon lange angetan haben es mir die Biere belgischer Art, und in letzter Zeit entdecke ich immer mehr die Freuden des Aromahopfens in Form von guten IPAs.
Hier in München ist das Angebot an nicht-Münchner Bieren sehr beschränkt, für mich als Favoriten herauskristallisiert haben sich das Steenbrügge und das Progusta von Braufactum.
In Frankreich trinke ich normalerweise Grimbergen, in Tschechien gehört das Velkopopovicky Kozel zu meinen Lieblingen (aber nur vom Faß).
Nun habe ich mich lange eingelesen und möchte es jetzt endlich selber probieren.
Ein paar mal habe ich schon zwischendrin aufgrund der schieren Informationsfülle im Netz aufgegeben, aber langsam lichtet sich der Schleier.
Als zwar nicht praktizierender, aber doch studierter Mediziner sind die biochemischen Vorgänge für mich kein Buch mit sieben Siegeln, aber dennoch anspruchsvoll und interessant, so daß ich mir das jetzt einfach mal zutraue und einen ersten Versuch starten möchte.
Mit sterilem Arbeiten bin ich jedenfalls vertraut; mit Hefe komme ich auch klar, Brot backe ich schon lange selber.
Zum Geburtstag habe ich ein Braukit bekommen, aber das wird wohl bis auf wenige Teile ungenutzt bleiben.
Wenn ich koche, greife ich nicht auf Maggi Produkte zurück, und wenn ich schon den Aufwand des Bierbrauens betreibe, dann möchte ich auch gleich "richtig" einsteigen und kein Standardprodukt erzeugen.
Also habe ich meinen Mut gesammelt, gestern endlich zugegriffen und Folgendes bestellt:
- Grainfather
- Grainfather Sparge Water Heater
- Refraktometer
- Einen langen Rührspatel
- 2 Gärbottiche à 30 Liter
- Chemipro Oxi
- Flaschen, Kronkorken, Kronkorkenzange
Als erste Rezeptur hätte ich mir jetzt mal das Amber/Copper IPA aus der MMM Datenbank ausgesucht.
Gibt es noch irgendwas das ich vergessen habe (was unverzichtbar ist oder zumindest das Leben leichter macht)?
Ist das von mir ausgesuchte Rezept für einen Anfänger wie mich überhaupt brauchbar oder soll ich lieber erst mit was anderem anfangen?
Für meine erste Charge wäre mir wichtig, dass ein nicht allzu bitteres, aber doch sehr aromatisches IPA dabei rauskommt.
Ich liebe Zitrusnoten im IPA. Tipps sind sehr willkommen!
Später werde ich mich mit Sicherheit an belgischen Bieren versuchen, aber die lange Lagerzeit ist für einen Erstversuch too much...

Ich hoffe, über kurz oder lang kann ich mich auch einbringen hier, momentan muss ich aber erst mal Euer Wissen anzapfen...
Vielen Dank schon mal an die Betreiber dieses großartigen Forums!