Grüss Dich Leidensgenosse!
ALSO: nachdem ich letztes Jahr auf 50l Kegs umgestiegen bin und das Fiasko und Dauerdepression psychisch überstanden habe, habe ich nun einige Erfahrung und Wissen durch das Forum erstanden.
Die ersten 8 Kegs gingen meist vom ersten bis zum letzten Glas schaumig in die Kanalisation. An jeder schraube in Rage gedreht, und mein unverständnis für dieses Thema verflucht.
Da ich auch 1-2 Kisten in Flaschen hatte wusste ich auch das dies so ziemlich die besten Biere waren (Cascade, Comet, Monroe, Motueka, chinook, wakatu mussten alle meist schaumig dran glauben) So, genug geraunzt.
Dadurch traue ich mich jetzt doch sagen, was eher förderlich ist für gutes hefefreies gezapftes ist:
.) 2-3 cm gekürzter Fitting. Hefe kann sich darunter sammeln. umso gösser das Keg desto weniger fällt der verlust ins Gewicht.
Oder umdrücken..
.) Kompensatorhahn. Hab mir aus verzweiflung den König der Zapfhäne gekauft, wobei der Haussegen dann doch eher
suboptimal hing

Der muss aber nicht sein.
.)Sehr kurzer Schlauchweg zum Hahn ohne Kurven nach unten.
zumSchlauchdurchmesser kann ich nicht wirklich was sagen was besser ist. Also ob besser 4mm, 7mm, oder 10mm. Ich hab halt 7mm.
Ich hab hier irgendwo gelesen dass bei einem Kompensatorhahn eher 10mm gut sind, aber da verliert man auch gut was durch den "Bierwächter". Bierwächter ist das Bier, das im Schlauch verbleibt nach dem zapfen, und vor dem zapfen am nächsten tag abgezapft und weggeschüttet wird. ca 0,3- 0,5l je nach schlauchlänge... bei anlagen wo das Keg im Keller steht und im oberen stock gezapft wird, wir es mehr sein..
.) Zapfkopf, wenns geht, mit Bierausgang gerade nach oben. (kanten vermeiden)
.) Keine Aufspeisung!!! Nach Hauptgärung direkt ins saubere Fass und zumachen. Da ist genug C02 drinnen.
Kalte temperaturen. MEin Küli schafft 2-3 Grad Celsius. Dabei brauch ich dann nur 0,4- 0,6 bar Druck von der C02-Flasche.
Das 50l Keg braucht dafür 2 Tage bis es runtergekühlt ist.
.) Vor dem Zapftag ca. 1-2 Tage ausgasen lassen mittels Zapfkopf dem die Lippenvenile um 180 grad umgedreht wurden damit das überschüssige C02 beim !C02-Ausgang! rauskann.
Mann kann eine Kellerfee oder sonstwas benutzen um den verbleibenden Druck optimal zu überwachen. Meine ist kaputt, da sie mir runterfiel und zerbarst...
Nun lass ich einfach den Schlauch in ein Wassergefülltes gefäß reinhängen.
Wenn nix rauskommt kann das durch zu viel Druck im Fass sein. wenn mann den Bierausgang mit dem Zapfhahn verbunden hat, kann man nun etwas Duck am Hahn in ein gefäß ablassen , dann hört man kurz darauf, dass C02 ausströmt.
Kommt auch da nix (Hahn) weiß man, dass diese Phase abgeschlossen ist oder unnötig war. Was gut aber selten ist.
.) Zwangskarbonisieren: nachdem der Hauptdruck, falls vorhanden, draussen ist, normal anzapfen, und eher zu wenig das C02 aufdrehen. Wenn etwas mehr Sprudel gewollt ist die C02-Zufuhr stückchenweise erhöhen.
.) Den Kompensatorhahn auch nützen! Will sagen, dass man an dem gegebenen kleinen Hahn (viel-wenig => Gaspedal) rantastend herumspielt.
Zuerst zu, dann etwas mehr aufmachen, bis Fließgeschwindigkeit und Schaumverhalten als angenehm empfunden wird.
.) Bedenken dass Druckaufbauen leichter ist, als zuviel Druck ohne Bierverlust (ohne viel Aufwand) wieder abzubauen.
Ich hoffe ich konnte etwas helfen. ist nicht der Weisheits letzter Schluß, aber so funktionierts bei mir sehr gut derweil.
Die alten Profis im Forum haben da sicher noch detailiertere tipps.
Wenns klappt ist gezapftes einfach noch einen Tick besser
Cheers