Erneuter Fehlgeschmack [Neu ab #22]

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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cerveceriasultana
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Erneuter Fehlgeschmack [Neu ab #22]

#1

Beitrag von cerveceriasultana »

Hey Leute,

[neues Problem ab Post #22]

habe heute erstmals eine Flasche eines Sommerbieres (gebraut am 10.08.) getrunken und musste feststellen, dass ich den gleichen Fehlgeschmack drin hab, den ich schon bei meinen ersten beiden Suden hatte. Bis eben dachte ich, dass der Geschmack an Anfängerfehlern (kein ordentliches Läutern, unsauberes Abfüllen, etc) lag, zumal meine nachfolgenden Biere echt lecker waren.

Beim Geschmack handelt es sich um einen ganz fiesen Hefegeschmack. Als würde man in einen Brocken Backhefe beißen. Im Nachgeschmack ist es auch unangenehm bitter und hinterlässt einen unangenehmen Geschmack auf der Zunge.

Das Rezept war wie folgt (20L):
72% PiMa, 25% MüMa, 3% Carahell. STW 12°P, 25 IBU
Eiweißrast 10 min, Maltoserast 45 min, Verzuckerung 20 min, Abmaischen bei 78°C
Citra und Green Bullet als VWH, dann 1 g/L Cascade und 2,5 g/L in den Whirlpool (unter 80°C), nach der HG mit jeweils 0,5 g/L Cascade/Citra für 3 Tage gestopft.
Hefe: US-05

Vor der Abfüllung habe ich etwas Gelatine verwendet (also 1-2 Tage vorher -Dosierung wie es im Forum steht). Das Jungbier war auch schon schön klar beim Abfüllen. Es gab bei der NG keine Probleme. Bier ist auch schön klar.

Wo kann dieser Geschmack herkommen?

Was ich mir bisher überlegt hab ist folgendes:
1. Zu hohe Gärtemperatur? Ich meine mich daran zu erinnern, dass es um den Brautag herum echt heiß war. Nach einer schnellen Angärung und heftiger Vergärung (mit tollem, fruchtigem Geruch) an den ersten Tagen, veränderte sich der Geruch schnell in einen sehr hefigen.
2. Autolyse? Habe das Jungbier ca. 1,5 Wochen auf der Hefe gelassen, da ich im Urlaub war. Normal geht das ja nicht zu schnell. Evtl. in Verbindung mit der Temperatur?
3. Infektion? Jungbier sah vollkommen in Ordnung aus, wie sonst auch immer.

Hoffe (bin auch sehr zuversichtlich), dass mir geholfen werden kann!
Grüße
Zuletzt geändert von cerveceriasultana am Samstag 19. März 2016, 08:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Erneutes "Hefegeschmack-Problem"

#2

Beitrag von Crocodile Dundee »

cerveceriasultana hat geschrieben:Vor der Abfüllung habe ich etwas Gelatine verwendet (also 1-2 Tage vorher -Dosierung wie es im Forum steht).
Hallo,
Gelatine? Beim Abfüllen? Wozu? Kannst du das mal erklären und den Link zu dem entsprechenden Tröt zeigen?
Wozu soll das gut sein? Könnt mir vorstellen, daß Dein Problem daher kommt.

Viele Grüße
Frank
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Re: Erneutes "Hefegeschmack-Problem"

#3

Beitrag von cerveceriasultana »

Schau mal hier. War auch nicht das erste Mal, dass ich das so gemacht hab. Kann mir drum eigentlich nicht vorstellen, dass es daran liegen soll. Ist auch in den USA sehr üblich.

Dennoch Danke für die Antwort :Smile
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Re: Erneutes "Hefegeschmack-Problem"

#4

Beitrag von Crocodile Dundee »

Hallo,
OK hab erst 5 Sude gemacht, aber ich bin der Meinung daß Gelatine da überhaupt nicht hingehört. Lieber hab ich die ganzen
"Nachteile" eines Selbstgebrauten, als daß ich mit Gelatine arbeite. Was hast du da für eine Gelatine ?
Pflanzliche oder tierische ?

Ich glaube mir wird langsam klar, mit welchen Tricks die grossen Bierkonzerne arbeiten. Machen die das auch ?

Gruß
Frank
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Re: Erneutes "Hefegeschmack-Problem"

#5

Beitrag von Alt-Phex »

Crocodile Dundee hat geschrieben: Ich glaube mir wird langsam klar, mit welchen Tricks die grossen Bierkonzerne arbeiten. Machen die das auch ?
Nein, die filtrieren ihr Bier.

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Lässt du dein Bier kalt reifen/lagern oder sthet das bei Zimmertemperatur rum ?
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Re: Erneutes "Hefegeschmack-Problem"

#6

Beitrag von gulp »

1. Zu hohe Gärtemperatur? Ich meine mich daran zu erinnern, dass es um den Brautag herum echt heiß war. Nach einer schnellen Angärung und heftiger Vergärung (mit tollem, fruchtigem Geruch) an den ersten Tagen, veränderte sich der Geruch schnell in einen sehr hefigen.
Das ist dein Proplem. Wie warm war denn die Gärung? Wenn du klares Bier haben willst brauchst du halt eine Hefe wie die US 04, die besser sedimentiert und dann kalte Lagerung. Wenn das Stopfen nicht geholfen hat das Fehlaroma zu überdecken, sieht das nicht gut aus. Das nächste mal auf eine saubere Gärführung achten. :Greets

Gruß
Peter
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Re: Erneutes "Hefegeschmack-Problem"

#7

Beitrag von Dave1987 »

Ich glaube mir wird langsam klar, mit welchen Tricks die grossen Bierkonzerne arbeiten. Machen die das auch ?
Tust du mir einen Gefallen und machst demnächst mal eine Führung in einer Brauerei mit oder ein Brauseminar.
Gelatine ist ein gängiges Mittel von HOBBYbrauern ihr Bier zu klären, genauso wie Kieselsol und Irish Moss. Ja, nichts davon verträgt sich mit dem Reinheitsgebot. Aber wen juckt´s...

Wie die Beiden anderen schon sagen, ist die Gärtemperatur wohl als Hauptschuldiger zu sehen. Besonders da die Gärtemperatur oft 3-4°C oberhalb der Raumtemperatur liegt. Lieber nächstes Mal brauen, wenn es nicht so warm ist, oder den Gärbottich kühler stellen (Bsp: Badewanne mit Wasser). Man sollte versuchen die untere vom Hersteller empfohlene Gärtemperatur zu fahren.
Bei welcher Temperatur gibst du denn die Hefe zu?

Welche Gemeinsamkeiten hatte den dieser Sud mit den anderen Beiden, die einen hefigen Geschmack hatten? Gärtemperatur? Gleiche Hefe?
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Re: Erneutes "Hefegeschmack-Problem"

#8

Beitrag von cerveceriasultana »

Crocodile Dundee hat geschrieben:Lieber hab ich die ganzen
"Nachteile" eines Selbstgebrauten, als daß ich mit Gelatine arbeite. Was hast du da für eine Gelatine ?
Pflanzliche oder tierische ?
Na gut, da hat ja jeder seine eine Meinung, wäre ja auch nicht förderlich, wenn jeder gleich denken würde :Smile Habe ganz normale tierische Gelatine vom Discounter. Macht mir nichts aus, dass es dann nicht RHG konform ist.
Alt-Phex hat geschrieben: Lässt du dein Bier kalt reifen/lagern oder sthet das bei Zimmertemperatur rum ?
Das steht aus Platzmangel im Keller, der derzeit 14-16°C warm ist. Das Bier, was ich probiert habe, habe ich allerdings zwei Wochen im Kühlschrank gehabt.
gulp hat geschrieben: Das ist dein Proplem. Wie warm war denn die Gärung? Wenn du klares Bier haben willst brauchst du halt eine Hefe wie die US 04, die besser sedimentiert und dann kalte Lagerung. Wenn das Stopfen nicht geholfen hat das Fehlaroma zu überdecken, sieht das nicht gut aus. Das nächste mal auf eine saubere Gärführung achten. :Greets

Gruß
Peter
Ja ich glaub auch, dass das der einzige Grund sein kann... Habe bisher bloß noch nicht von hefigem Geschmack gelesen. Meistens fallen dann ja Worte, wie "medizinisch" oder so...
Wie warm die Gärung war, kann ich nicht genau sagen. Ich habe in der Badewanne (14°C Wassertemp) auf 18-19°C abkühlen lassen und habe dann die Hefe dazu gegeben. Der Gärbottich stand dann 36h in der Wanne. Danach wollte dann doch ein Mitbewohner duschen :redhead

Bezüglich der S-04 habe ich glaub ich ein kleines "Trauma", da ich mein erstes (auch super hefiges) Bier damit vergoren habe :puzz
Dave1987 hat geschrieben: Bei welcher Temperatur gibst du denn die Hefe zu?

Welche Gemeinsamkeiten hatte den dieser Sud mit den anderen Beiden, die einen hefigen Geschmack hatten? Gärtemperatur? Gleiche Hefe?
Die Temperatur war bei dem Sud bei 18-19°C. Ich probiere immer das Bier so kühl wie möglich zu bekommen. Entweder über Nacht am offenen Fenster bei kalten Nächten, oder in der Wanne. Eine Kühlspirale habe ich mir bislang noch nicht gegönnt.

Bei allen 3 Suden kamen andere Hefen zum Einsatz: S04, GOZDAWA Belgian Fruit & Spicy, US-05
Die Gärtemperatur habe ich nicht per Termometer überprüft, angestellt wurde allerdings immer bei ca 18-19°C
Meine anderen (echt guten) Sude hatte ich mit Weizenhefen oder der Notty vergoren.
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Re: Erneutes "Hefegeschmack-Problem"

#9

Beitrag von gulp »

Wieviel Hefe hast du denn in den Flaschen? Vielleicht probierst du mal eine secondary fermentation?

Gruß
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Re: Erneutes "Hefegeschmack-Problem"

#10

Beitrag von Brauknecht96 »

Ja, das ist eigentlich die Frage schlechthin. Wieviel Trub ist eigentlich in der Flasche? Kannst du mal ein Foto von einer Flasche machen?

Und noch eine, vielleicht etwas blöde Frage: Gießt du die gesamte Flasche ins Glas oder lässt du den letzten Schluck mit dem Trub drin?
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Re: Erneutes "Hefegeschmack-Problem"

#11

Beitrag von gulp »

Bei allen 3 Suden kamen andere Hefen zum Einsatz: S04, GOZDAWA Belgian Fruit & Spicy, US-05
Die Gärtemperatur habe ich nicht per Termometer überprüft, angestellt wurde allerdings immer bei ca 18-19°C
Meine anderen (echt guten) Sude hatte ich mit Weizenhefen oder der Notty vergoren.
Welche Weizenhefen waren das denn? Was auffällt ist, dass der Sud mit der Notti, die ja recht neutral vergärt, in Ordnung war. Gozdawa kenne ich nicht aber die anderen Kandidaten bringen schon (gewollten) Eigengeschmack mit. Die englischen Esternoten der S 04 sind halt nicht Jedermanns Sache.
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Re: Erneutes "Hefegeschmack-Problem"

#12

Beitrag von Alt-Phex »

Das steht aus Platzmangel im Keller, der derzeit 14-16°C warm ist. Das Bier, was ich probiert habe, habe ich allerdings zwei Wochen im Kühlschrank gehabt.
Aber wie lange stand das vorher bei diesen Temperaturen rum ?

Oftmals sind Geschmacksfehler oder auch Gushing auf die warme Lagerung zurückzuführen. Und wie Peter richtig anführt
ist die Gärtemperatur natürlich auch entscheidend. Wenn es heiss wird mach halt ein Weizen, da kommt dir die Temperatur
sogar entgegen.

Vieleicht ist die Lösung auch viel einfacher und du hast, wie Peter wieder richtig hinterfragt, einfach zuviel hefe in den
Flaschen. Möglicherweise magst du auch einfach nur die Geschmacksprofile der Hefen nicht. Wie füllst du denn ab ?
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Re: Erneutes "Hefegeschmack-Problem"

#13

Beitrag von cerveceriasultana »

Werde morgen ein Bild vom Bodensatz hochladen. Der ist ca. so hoch wie bei einem handelsüblichen Weißbier. Den letzen Schluck lasse ich in der Flasche.
Das war die FM41, die Weihenstephaner und eine Brauereihefe aus Augsburg. Generell bin ich ein großer Freund englischer Biere, kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass dieser Geschmack ein "typisch englischer Ester" ist. Lasse mich aber vom Gegenteil überzeugen, wenn jemand zufällig ein S04er Bier auf Lager hat :D

Also selbst als es richtig warm war, waren es im Keller maximal 22 Grad. Sollte zur NG eigentlich nicht viel zu warm sein, oder?

Ach ja, das hätte ich erwähnen können (obwohl ich nicht, denke, dass es einen großen Unterschied macht). Das war der erste Sud, den ich per Autosiphon umgeschlaucht und dann per Autosiphon und Abfüllröhrchen abgefüllt habe. Anfangs hab ich per Auslaufhahn umgefüllt und dann per Auslaufhahn + Schlauch abgefüllt.
Also dieser Hefegeschmack war bei allen Bieren identisch, ich kann mir nicht vorstellen, dass dies ein "Geschmacksfeature" der Hefen ist. Andere Tester haben es auch als sehr hefig unangehem bezeichnet.

Vielen Dank für all die Antworten
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Re: Erneutes "Hefegeschmack-Problem"

#14

Beitrag von Brauling »

Dave1987 hat geschrieben:
Ich glaube mir wird langsam klar, mit welchen Tricks die grossen Bierkonzerne arbeiten. Machen die das auch ?
Tust du mir einen Gefallen und machst demnächst mal eine Führung in einer Brauerei mit oder ein Brauseminar.
Gelatine ist ein gängiges Mittel von HOBBYbrauern ihr Bier zu klären, genauso wie Kieselsol und Irish Moss. Ja, nichts davon verträgt sich mit dem Reinheitsgebot. Aber wen juckt´s..
Moin,
unabhängig davon, dass er danach nicht schlauer sein wird was Filterhilfsmittel oder Klärmittel betrifft, da die Brauereien das bestimmt keinem auf die Nase binden, kommt zumindest eine Art Gelantine in Brauereien zum Einsatz
Zur Vorklärung (vor der Filtration), bzw. besseren Sedimentation kann Kieselsol verwendet werden (natürlich nicht von allen!).
Die Wirkung davon kann schon mit der Wirkung von Gelatine im HB-Maßstab verglichen werden.

Grüße Andy
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Re: Erneutes "Hefegeschmack-Problem"

#15

Beitrag von cerveceriasultana »

Anbei zwei Fotos von zwei verschiedenen Flaschen aus dem Keller. Eine Ploppflasche und eine Euro Flasche. Da kann man zwar nicht so viel erkennen, da meine Beleuchtung + Kamera echt mies sind.
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Re: Erneutes "Hefegeschmack-Problem"

#16

Beitrag von Blancblue »

Wie lange hast du denn deinen Sud gekocht?
Brauen ist zu 50% Kunst und zu 50% Handwerk. Dazu kommen noch mal 100% Erfahrung.
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Re: Erneutes "Hefegeschmack-Problem"

#17

Beitrag von Dave1987 »

Brauling hat geschrieben:
Dave1987 hat geschrieben:
Ich glaube mir wird langsam klar, mit welchen Tricks die grossen Bierkonzerne arbeiten. Machen die das auch ?
Tust du mir einen Gefallen und machst demnächst mal eine Führung in einer Brauerei mit oder ein Brauseminar.
Gelatine ist ein gängiges Mittel von HOBBYbrauern ihr Bier zu klären, genauso wie Kieselsol und Irish Moss. Ja, nichts davon verträgt sich mit dem Reinheitsgebot. Aber wen juckt´s..
Moin,
unabhängig davon, dass er danach nicht schlauer sein wird was Filterhilfsmittel oder Klärmittel betrifft, da die Brauereien das bestimmt keinem auf die Nase binden, kommt zumindest eine Art Gelantine in Brauereien zum Einsatz
Zur Vorklärung (vor der Filtration), bzw. besseren Sedimentation kann Kieselsol verwendet werden (natürlich nicht von allen!).
Die Wirkung davon kann schon mit der Wirkung von Gelatine im HB-Maßstab verglichen werden.

Grüße Andy
Ich war schon in mehreren Brauereien und da wurde auf Nachfrage immer alles beantwortet. Man muss nur eben auch die Fragen stellen, weil meistens nicht die Zeit da ist ins letzte Detail zu gehen. Und 99% der Besucher interessiert das auch nicht.
Mit "eine Art Gelatine" meinst du PVPP oder Kieselgur? Die Wirkung ist ähnlich, mehr aber auch nicht.
Es kommen in der Industrie verschiedene Filtersysteme zum Einsatz (Anschwemmfilter, Membranfilter...) mit ganz unterschiedlichen Bauarten. Manche arbeiten auch ohne Zusätze wie Kieselgur.

Ich habe selbst Kieselsol und Gelatine immer parat, aber noch nicht eingesetzt. Bei schlecht sedimentierenden Hefen und bei Zeitdruck auf jeden Fall keine schlechte Wahl. Viele hier haben schon super Ergebnisse erzielt.
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Re: Erneutes "Hefegeschmack-Problem"

#18

Beitrag von Brauling »

Ich meinte Kieselsol, was zur Klärung/Sedimentation vor der eigentlichen Filtration zb. beim schlauchen/umdrücken zudosiert wird.
PvPP und Kieselgur kommen erst zur Filtration zum Einsatz.

Ich wollte eigtl auch nur damit sagen, dass Dundee gar ned so weit daneben lag.
Tut ja nix zum eigentlichen Thema bei, deshalb bin ich wieder raus hier. :)

Grüße Andy
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Re: Erneutes "Hefegeschmack-Problem"

#19

Beitrag von cerveceriasultana »

Blancblue hat geschrieben:Wie lange hast du denn deinen Sud gekocht?
75 Min wallend...
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Re: Erneutes "Hefegeschmack-Problem"

#20

Beitrag von Brauknecht96 »

Wenn ich die Fotos sehe, würde ich sagen, dass du relativ wenig Bodensatz in den Flaschen hast. Daran kann's irgendwie auch nicht liegen. Ich bin etwas ratlos. Sieht auch nicht anders aus, als bei meinen Bieren. Ich kläre auch immer mit Gelatine und mache anschließend einen Cold Crash (24 h bei 2 °C).

Eine Idee wäre vielleicht noch, dass du dir einen ollen Kühlschrank plus externes Thermostat zulegst. Dann kannst du a), wie oben vorgeschlagen, die Gärtemperatur besser kontrollieren und b) einen Cold Crash durchführen.

Vielleicht ist es ja so, dass die Gelatine zwar eine Reduktion von Eiweißpartikeln u.ä. hervorruft (Schönung), nicht aber den Hefeanteil verringert. Ich bin mir aber (fast) sicher, dass der Cold Crash Einfluss auf die Hefemenge hat (kann ich leider nicht wirklich belegen). Meine Beobachtungen sind allerdings die, dass die Karbonisierung nach einem Cold Crash, zumindest "gefühlt", mindestens eine Woche länger dauert, als ohne.

Vielleicht hast du ja so Erfolg.
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Re: Erneutes "Hefegeschmack-Problem"

#21

Beitrag von cerveceriasultana »

Sowas werde ich in Betracht ziehen. Danke. Mir fällt echt sonst nichts ein...
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Re: Erneuter Fehlgeschmack [Neu ab #22]

#22

Beitrag von cerveceriasultana »

Hey Leute,

Also, da es nicht in den anderen Thread passt, frage ich hier nochmals nach.

bei meinem letzten Bier (Weizen) ist mir ein säuerlicher Nachgeschmack aufgefallen, der mir auch schon bei einem belgisch Blond von vor 7-8 Monaten aufgefallen ist. Das Bier ist generell nicht ungenießbar, allerdings ist der Nachgeschmack wie gesagt schon säuerlich. Dadurch macht es keinen Spaß mehr als 1-2 Halbe davon zu trinken.
Meinen PP Gäreimer reinige ich mit Natriumpercarbonat, anschließend sprühe ich ihn mit 70% Isopropanol ein und spühle ihn abschließend mit warmem Wasser nach. Ich kühle die Würze über Nacht ab und fülle dabei das Gärröhrchen bloß mit Wasser (nicht mit Vodka etc wie es teilweise gemacht wird).
Von den ca 10 Flaschen die ich bisher probiert habe, waren 2 überkarbonisiert (allerdings nicht mehr oder weniger sauer im Abgang als die anderen). Zur Nachgärung verwende ich eine Zuckerlösung, die ich (eigentlich??) gut mit der umgeschlauchten Würze vermische.
Was mich jetzt doch sehr stutzig gemacht hat ist, dass bei meinem derzeitigen Sud die Spindelprobe, die ich nach dem Hopfenseihen genommen habe (natürlich ohne Hefe) und noch im gleichen Raum wie den Gäreimer habe rumstehen lassen, "spontan" angefangen hat zu gären. Die Spindelprobe riecht nicht sauer, sondern eher hefig.
Somit stellen sich mir die Fragen:
1. Hat jemand eine Ahnung, warum manche Biere im Abgang säuerlich schmecken?
2. Gehe ich richtig in der Annahme, dass Luftkeime die Spindelprobe "infiziert" haben (das Zimmer ist relativ oft auf Durchzug, damit sich das CO2 nicht so stark ansammelt)?
3. Hängen die beiden Phänomene zwingenderweise zusammen?
4. Was kann ich tun, um a) diesen Geschmack loszubekommen (der bisher bloß bei schwach gehopften Bieren in dem Maße aufgetaucht ist)? und b) Um meine Luft zu "reinigen" ?

Liebe Grüße
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Re: Erneuter Fehlgeschmack [Neu ab #22]

#23

Beitrag von GamZuBo »

Moin, meine Erfahrung mit Kunstoffgäreimern sind durchweg negativ. Ich reinige diese mit Sepa und trotzdem stinken die wie Sau, wenn ich sie nach 2 Monten wieder aus dem Keller hole. Kunstoff ist immer etwas Porös, wenn man das auch mit dem bloßen Auge nicht sieht. Ein gutes Versteck für Bakterien.

Ein säuerliches Bier rührt nicht zwangsläufig über eine Infektion her. Der PH-Sturz der Hefe kann das auch verursachen, zu heftige Angärung durch zu warmes anstellen, zu viel Hefe, ungeeigneter Hefestamm etc. Weizenhefen produzieren auch mehr Säure als andere.

Mischst du Milchsäure oder Sauermalz mit unter? Diese Wasseranalysen der Wasserversorger stimmen nicht. Das sind Jahresmittelwerte. Ein PH- Meter kann helfen um das punktgenau zu zu dosieren. Generell ist das Brauwasser wichtig, je weicher, desto weniger Puffer steht zur Verfügung. Meiner Erfahrung nach kann das auch noch ausschlaggebend wärend der Gärung sein. Die BFL hatte mit hartem Wasser recht gute Biere bei mir produziert, mit Osmosewasser waren sie plötzlich zu sauer. Also produziert diese Stamm mehr Säure was für weiches Brauwasser nicht optimal ist.
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Re: Erneuter Fehlgeschmack [Neu ab #22]

#24

Beitrag von marsabba »

Hi,
zu deinen anderen Fragen vielleicht noch:
Hefe oder anderes Zeuch kann über die Luft reinkommen, aber viel warscheinlicher klebt das noch an all deinen Gerätschaften (-.> SPindel& Zylinder -> wie putzt du die ?). Also mach dir keinen kopf über die Luft, sondern hab all deine Gerätschaften genau im Blick und putz dir die Finger wund. Hängt das mit dem saueren Bier zusammen ? Nicht unbedingt, wie der GamzuBu schon dargelegt hat.
Wie bekommst du den Geschmack los ? Im Zweifel halt ordentlich bittern, nicht umsonst sind die IPAs so beliebt bei den Hobbybrauern :-)
Manchmal baut sich das auch bei langer Lagerung ab.

Grüße
Martin
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Re: Erneuter Fehlgeschmack [Neu ab #22]

#25

Beitrag von cerveceriasultana »

GamZuBo hat geschrieben:[...]Ein gutes Versteck für Bakterien.

Ein säuerliches Bier rührt nicht zwangsläufig über eine Infektion her. Der PH-Sturz der Hefe kann das auch verursachen, zu heftige Angärung durch zu warmes anstellen, zu viel Hefe, ungeeigneter Hefestamm etc. Weizenhefen produzieren auch mehr Säure als andere.

Mischst du Milchsäure oder Sauermalz mit unter? Diese Wasseranalysen der Wasserversorger stimmen nicht. Das sind Jahresmittelwerte. Ein PH- Meter kann helfen um das punktgenau zu zu dosieren. Generell ist das Brauwasser wichtig, je weicher, desto weniger Puffer steht zur Verfügung. Meiner Erfahrung nach kann das auch noch ausschlaggebend wärend der Gärung sein. Die BFL hatte mit hartem Wasser recht gute Biere bei mir produziert, mit Osmosewasser waren sie plötzlich zu sauer. Also produziert diese Stamm mehr Säure was für weiches Brauwasser nicht optimal ist.
Und wie bekomme ich die aus ihren schönen Verstecken raus wenn Natriumpercarbonat + Isopropanol + heißes Wasser nichts bringen? Chlorreiniger? Habe jedenfalls mal einen neuen Eimer bestellt.
Laut Wasserversorger hat mein Wasser eine RA von knapp 5 - habe daher bisher noch nicht mit Milchsäure oder Sauermalz gearbeitet.
Habe neulich von meiner Nachbarin einen 50L Edelstahl(?) Topf bekommen und mir überlegt darin mal zu vergären. Habe allerdings keinen Deckel dazu bekommen und wollte eigentlich keine richtig offene Gärung haben, sodass mir noch mehr Zeugs in mein Bier fliegt.
marsabba hat geschrieben:Hi,
zu deinen anderen Fragen vielleicht noch:
Hefe oder anderes Zeuch kann über die Luft reinkommen, aber viel warscheinlicher klebt das noch an all deinen Gerätschaften (-.> SPindel& Zylinder -> wie putzt du die ?). Also mach dir keinen kopf über die Luft, sondern hab all deine Gerätschaften genau im Blick und putz dir die Finger wund. Hängt das mit dem saueren Bier zusammen ? Nicht unbedingt, wie der GamzuBu schon dargelegt hat.
Wie bekommst du den Geschmack los ? Im Zweifel halt ordentlich bittern, nicht umsonst sind die IPAs so beliebt bei den Hobbybrauern :-)
Manchmal baut sich das auch bei langer Lagerung ab.

Grüße
Martin
Spindel + Zylinder hab ich bisher mit heißem Wasser und 70% Isopropanol behandelt.

Was ist denn nun die Quintessenz? Wenn es wohl nicht über die Luft kommt? Es ist also wie gesagt schon "genießbar", bloß der Nachgeschmack ist echt säurlich unangenehm. Das Bier wurde vor gut 5 Wochen gebraut und vor 3.5 Wochen abgefüllt. Ist es noch zu jung? Normalerweise sind Weizenbiere ja schnell fertig. Oder der von GamZuBo angesprochene hohe pH-Sturz?

Danke für die Hilfe,
Liebe Grüße
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Re: Erneuter Fehlgeschmack [Neu ab #22]

#26

Beitrag von Seed7 »

Wass ist den der pH vom Bier?

Ingo
"Wabi-Sabi" braucht das Bier.
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Re: Erneuter Fehlgeschmack [Neu ab #22]

#27

Beitrag von cyme »

Wie Jung/alt ist denn das Bier? Ich hatte auch schon mal eines, dass nach der NG komisch säuerlich war und zum Gushing neigte. Ich hätte es beinahe weggeschüttet - dann kamen aber zwei Monate Dienstreise dazwischen. Siehe da, das Buer war perfekt ohne Fehlgeschmack. Manchmal ist es keine Infektion, sondern nur fehlende Reife.
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Re: Erneuter Fehlgeschmack [Neu ab #22]

#28

Beitrag von GamZuBo »

Ja, nimm den Edelstahltopf, ich bin auch auf Edelstahl umgestiegen. Bastel dir einen Deckel.

Welche Hefe verwendest du den ? Machst du einen Starter?
cerveceriasultana
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Re: Erneuter Fehlgeschmack [Neu ab #22]

#29

Beitrag von cerveceriasultana »

Mein pH Papier ist mir leider ausgegangen, kann den pH daher nicht bestimmen.

Abgefüllt wurde das Weißbier vor 3,5 Wochen.

Edit: Einen Deckel müsste ich mir dann in der Tat basteln. Welches Material würdest du da empfehlen?
Dieser Sud wurde mit der Danstar Munich Classic (11g für ca. 22l -in Wasser rehydiert) vergoren. Nach der HG/bei der NG hat es superbananig gerochen, jetzt leider eher weniger. Gebraut wurde mit hellem WeiMa, Pale Ale, MüMa
Vale más actuar exponiéndose a arrepentirse, que arrepentirse de nunca haber actuado.
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