Ein Bock mit drei Hefen...

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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augenzeuge
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Ein Bock mit drei Hefen...

#1

Beitrag von augenzeuge »

Hallo liebe Braugemeinde.

Am Wochenende habe ich einen hellen Bock gebraut, bei dem einiges unrund lief (meine Tochter wollte mich Ostern wiederholt vom Brauen abhalten :P ), wobei ich dennoch sehr gespannt auf das Ergebnis bin und euch auf diesem Weg schon einmal daran teilhaben lassen möchte.

Die Faktenlage:
37L mit 17.5 °B angestellt
9.2 kg Schüttung (45% PiMa, 15% CaraPils, 20%WiMa, 20%MüMa)
100% Hallertau Blanc 8,1% (40g VWH, 25 g nach 75 min, 35 g nach 85 min.; 90 min Kochdauer)

Da ich feiner geschrotet habe, lag die SHA mit 72% höher als erwartet und ich habe mehr Ausschlagwürze bekommen als erwartet.
Ich wollte eigentlich zwei alte Hefen nehmen, welche noch bei mir herumlagen (WLP833 und die Wyeast 2206). Trotz Starter war ich mir bei diesem meinem ersten UG Sud aber unsicher, ob diese zwei Hefen reichen, um 35 Liter mit dieser STW zu exekutieren. Daher habe ich noch zwei Päckchen W34/70 aus meinem Notfallkoffer als backup dazu gegeben.

Soll heißen: ich vergäre nun diesen Bock bei ca 9°C mit drei verschiedenen Hefen. Nach 36h war schon mächtig was los im Gärfass; von underpitching also keine Rede :-).
Plane 2 Wochen HG und 1 Woche NG in NCs (alles bei 9-10 °C). Dann fünf Wochen Kaltlagerung bei 2-3 Grad C. Soll heißen: Ende Mai (dann wäre es ein wirklicher Maibock) liegen erste Verkostungsergebnisse vor.

Hat jemand von euch Erfahrung mit drei verschiedenen Hefen in einem (UG) Sud? Was kommt da wohl raus?

Ich halte euch auf dem Laufenden.
Gruß, Maik
augenzeuge
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Re: Ein Bock mit drei Hefen...

#2

Beitrag von augenzeuge »

Soviel schon mal vorab, nachdem die ersten fünf Tage HG vorbei sind: habe noch nicht wieder gemessen, aber die Gärung geht optisch schon Mal sehr gut voran. War bei vier Hefegaben ja auch zu erwarten/erhoffen (trotz 9 Grad Gärtemperatur).

Da dies mein erster UG-Sud ist, eine Frage an alle UG-Erfahrenen: es haben sich nach 5 Tagen sehr viel und dichte Kräusen/Schaumteppich auf der Oberfläche abgesetzt. Ist das bei UG normal?

Sieht aus wie bei einer OG-Gärung. Ich dachte immer, dass dies bei einer UG dezenter und vor allem UNTEN abläuft (nomen est omen).

Maik
Ulrich
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Re: Ein Bock mit drei Hefen...

#3

Beitrag von Ulrich »

Kräusen sind typisch für UG, bei der OG ist neben den Kräusen noch die Hefe oben.
schau mal hier, typisches Kräusenbild bei UG:
http://www.bierbrauerei.net/html/brauvo ... eller.html
augenzeuge
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Re: Ein Bock mit drei Hefen...

#4

Beitrag von augenzeuge »

Danke. So sieht es bei mir auch aus. Bin beruhigt. Scheint alles normal zu laufen. Schön.
Gruß
Maik
augenzeuge
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Re: Ein Bock mit drei Hefen...

#5

Beitrag von augenzeuge »

Hallo. Ein update. Nach 3 Wochen HG haben die Hefen bis auf 3 Grad Plato vergoren. Jetzt geht es noch eine Woche in die Nachgärung, danach einige Tage in die Diacetylrast und danach wird 5 Wochen bei um Null Grad gelagert. Ende Mai gibt es also die ersten Tastings zu diesem Bock. Ich bleibe gespannt.
augenzeuge
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Re: Ein Bock mit drei Hefen...

#6

Beitrag von augenzeuge »

Dieses Wochenende wird abgefüllt. Bin gespannt.
augenzeuge
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Re: Ein Bock mit drei Hefen...

#7

Beitrag von augenzeuge »

Sehr interessantes Ergebnis.
Trotzdem die Hefen bis 3 Plato vergoren haben, hat der Bock eine präsente Süße. 15% Cara sind auch nicht übermäßig viel.
Ist aber angenehm und harmoniert mit dem hohen Alkoholgehalt sehr gut. Keine Fehlgeschmäcker oder ähnliches vorhanden.
Habe den Bock geteilt und eine Hälfte mit Blanc gestopft.
Die Hälfte ohne ist ein guter und ordentlicher Bock.
Die Hälfte mit dem Blanc ist der Hammer. Fast wie ein IPA, nur weniger Bittere. Fruchtig wie ein Nelson. Ein Super Bräu. ;-)
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