Läutern kleinerer Sude

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Enfield
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Läutern kleinerer Sude

#1

Beitrag von Enfield »

Hallo Leute!

Meine Küchensieb + 10 Liter Kochtopf Brautechnik stößt langsam an ihre Grenzen und nun mache ich mir um eine Systemerweiterung Gedanken.

Derzeit habe ich 5 - maximal 6,5 Liter fertige Bierwürze pro Brauvorgang rausbekommen. Mein jetziges Systeml ist - sagen wir mal - suboptimal und sehr aufwändig, grade das Läutern mit Sieb und Kochtopf treibt mich teils in den Wahnsinn.

Ich möchte jedoch nicht gleich in die 20 Liter Klasse einsteigen, da bei uns ersten keiner so viel Trink und ich zweitens lieber viele verschiedene und dafür kleinere Sude. So kann ich Erfahrung sammeln, ohne 20 Liter Bier wegkippen zu müssen, wenn was schiefgeht.

Meine Frage an Euch erfahrene Brauer:

Wie kann ich am besten mit einfachen Mitteln 10 Liter Sude läutern ohne große Investitionen tätigen zu müssen? Kochen werd ich wahrscheinlich im Einkocher müssen, so einen muss ich mir auch noch zulegen.

Wäre für Tips dankbar!

lg

Max
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Seed7
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Re: Läutern kleinerer Sude

#2

Beitrag von Seed7 »

Max,

10l ist was ich eigentlich immer braue im Einkocher, läutern mit Hexenaehnliches.

Ingo
"Wabi-Sabi" braucht das Bier.
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torbig
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Re: Läutern kleinerer Sude

#3

Beitrag von torbig »

17 Liter Topf, BIAB-Sack (evtl. DM-Wäschenetz), großes Salatsieb zum abtropfen. Das ist mein Equipment für 10-12 Liter Ausschlagmenge. Das alles ist auf dem normalen Herd möglich. Ich nehme aber recht Gerne die Induktionsplatte vom Discounter.
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beercan
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Re: Läutern kleinerer Sude

#4

Beitrag von beercan »

Denke mit einem Einkocher bist du dafür gut bedient. Ich habe mir günstig einen bei Kleinanzeigen geschossen (30 Euro) nen Hahn angebaut und einen Panzerschlauch zum Läutern. Alles in allem hat mich das nicht mal 70 Euro mit Einkocher gekostet.
Gruß Robert
Finch87
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Re: Läutern kleinerer Sude

#5

Beitrag von Finch87 »

Du könntest doch das Läutertonnen Konzept runter skalieren, indem du das ganze mit 10l Eimern machst.

http://www.besser-bier-brauen.de/selber ... utertonne/

Gruß
Eric
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Re: Läutern kleinerer Sude

#6

Beitrag von Brauknecht96 »

Was hälst du davon? Du nimmst einen Eimer und machst ein Korbsieb in den Boden. Unten kommt ein Silikonschlauch dran mit einer Klemme.

Für den "Kessel" kannst du etwa mit diesen Volumen rechnen:

1 Liter Trub
10 Liter Ausschlag (kalt) -> Ziel
0,5 Liter Volumenänderung beim Abkühlen
3 Liter Verdampfen
=> ca. 15 Liter Pfanne voll (bei Kochbeginn)

Damit du keine Angst vor dem Überkochen haben muss, brauchst du einen Topf mit etwa 20 Litern, z.B. den hier.

Wenn BIAB für dich in Frage kommt, musst du das Maischevolumen mit in Betracht ziehen (BIAB braucht einen großen Topf). Dann hast du folgende Rechnung:

2 Liter Trub (beim BIAB mehr, als beim normalen Läutern)
10 Liter Ausschlag (kalt) -> Ziel
0,5 Liter Volumenänderung beim Abkühlen
3 Liter Verdampfen
0,7*2,5 = 1,75 Liter Volumenerhöhung Maische (bei 2,5 kg Malz)
=> ca. 18 Liter (Maischevolumen)

Du könnest daher mit einem 20 Liter Topf auch 10-Liter-Sude per BIAB herstellen. Sack gibt's hier.

Da du nach einer kostengünstigen Möglichkeit gefragt hast: Probier's mal mit dem BIAB.

Viel Erfolg beim Entscheiden.
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Enfield
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Re: Läutern kleinerer Sude

#7

Beitrag von Enfield »

Danke für die Tipps!

An BIAB hab ich noch gar nicht gedacht. Kann ich da ganz normal einmaischen einfach mit dem Schrot in dem Beutel und den nehm ich dann raus? Damit hab ich mich bisher nicht wirklich beschäftigt.

Denkt ihr es würde so ein Strainbuddy von amihopfen.com auch für nen 17 Liter Mini-Gäreimer geeignet sein oder bring ich den da nicht rein?
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Re: Läutern kleinerer Sude

#8

Beitrag von Brauknecht96 »

Ja, ganz normal im Sack einmaischen und Rasten fahren. Zum "Läutern" einfach Sack rausziehen und abtropfen lassen. Gerade bei kleinen Suden ist BIAB ein stressfreies und schnellen Brauverfahren.

---

Der Strainbuddy funktioniert prinzipiell auch bei so kleinen Suden. Du musst aber eine gewisse Überdeckung mit Treber haben. Daher würde ich eher zu einem Filterkorb auf dem Topfboden tendieren. Ist ja im Prinzip nichts anderes als der Strainbuddy.
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markrickenbacher
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Re: Läutern kleinerer Sude

#9

Beitrag von markrickenbacher »

Hi Enfield

Ich denke für Dich eignet sich die BIAB Methode wirklich am besten. Achte darauf, dass Du den Maischesack in etwa dem selben Durchmesser wie den Einkocher wählst. In der Höhe sollte dieser den Einkocher leicht überragen damit Du den umklappen und fixieren kannst. Dann kannst Du während dem Maischen auch Rühren, was die Sudhausausbeute (SHA) steigert. Unbedingt darauf achten, dass der Maischesack nicht den Einkocherboden berührt (Beim Einkocher zumeist ein lebensmittelechtes Kunststoffsieb dabei). Nach dem Maischen macht es Sinn den Maischesack zu heben und diesen in ein Salatsieb zu stellen, welches Du geeignet auf dem Einkocher stellen kannst. Nun kannst Du die Würze bereits aufkochen, während Du oben mittels 5 - 7 Liter NG den Restzucker aus dem Malz holst.

Gruss, Mark
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hutschpferd
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Re: Läutern kleinerer Sude

#10

Beitrag von hutschpferd »

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Enfield
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Re: Läutern kleinerer Sude

#11

Beitrag von Enfield »

@RoDa-Bräu: ja sowas in der Art habe ich mir vorgestellt. Ich habe nur Angst, dass bei so kleinen Suden der Treber nicht ausreicht, da es ja doch ein 30 Liter Eimer ist. Oder spielt das keine so große Rolle? Alternativ hätte ich noch an das Mattmill Läuterblech für 30 Liter Gäreimer gedacht, habe aber hier die gleichen Bedenken wegen der Treberhöhe und er geringen Würzemenge.

Zu BIAB: Das kling alles sehr einfach, kriegt man die Würze denn mit der Methode klar? Wäre also nur den Maischesack rausnehmen und dann mit Nachguss übergießen, hab ich das kappiert?

Es treibt mich fast in den Wahnsinn, so viele Möglichkeiten, die man da hat. Da soll man erstmal das richtige System rausfinden für einen selbst. Auf jeden Fall danke ich Euch vielmals für Eure Hilfe, sonst wäre ich total verloren.

lg

Max
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Re: Läutern kleinerer Sude

#12

Beitrag von freeflyer201 »

Die Würze ist bei BIAB nicht klar das ist aber egal und hat auf die Klarheit des Bieres keinen Einfluss. Ich kann keine Unterschiede bei meinen BIAB zu den Läuterhexensuden feststellen. Ich empfehle dir BIAB: ist schnell günstig und stressfreier. Das DM Wäschenetz benutze ich auch und bin sehr zufrieden damit.
Gruß
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Re: Läutern kleinerer Sude

#13

Beitrag von NiCoSt »

Enfield hat geschrieben:@RoDa-Bräu: ja sowas in der Art habe ich mir vorgestellt. Ich habe nur Angst, dass bei so kleinen Suden der Treber nicht ausreicht, da es ja doch ein 30 Liter Eimer ist. Oder spielt das keine so große Rolle? Alternativ hätte ich noch an das Mattmill Läuterblech für 30 Liter Gäreimer gedacht, habe aber hier die gleichen Bedenken wegen der Treberhöhe und er geringen Würzemenge.
Ich habe den 30l einer und das geknickte matmill Läuterblech und habe am Anfang auch kleine Sude damit versucht, daher kann ich aus erster Hand berichten: Gewisse Trberhöhe muss auf jede Fall da sein, damit bist du theoretisch bei größeren Mengen.
Was ich dann gemacht habe: Ein Alublech exakt so ausgeschnitten, das eine Hälfte des Läuterblechs abgedeckt ist. Darüber habe ich einen (sauberen!) beschwerten 5l Kanister reingestellt. Damit ist ca 1/3 bis Hälfte des Volumens geschluckt und der Treber wird höher. Das geht, aber ist nicht optimal.

Andere Möglichkeit ist den Treber eben flach zu lassen und trübe würze in Kauf zu nehmen. Hab ich aus unwissenheit bei meinem ersten Sud so gemacht und hey, Bier wirds immer.
~~~Bier wird's immer!~~~
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Enfield
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Re: Läutern kleinerer Sude

#14

Beitrag von Enfield »

Danke für die vielen Ratschläge!

Aufgrund der geringen Anschaffungskosten und einem knappen Budget werde ich mir zuerst mal so einen Maischesack zulegen und BIAB versuchen.

@NiCoSt: zum Matmill-Läuterblech: hab ich mir fast gedacht, dass da die Treberhöhe nicht ausreicht. Das mit dem Volumen-Verkleinern ist eine gute Idee, ich möchte es mir sowieso bestellen für größer Sude, sobald ich wieder flüssiger bin ;-). Wieviel Liter Würze (ich weiß, Würze ist nicht korrekt, aber die gekochte Menge Würze, die ich bei so nem Sud rausbekomme ist immer so meine Bezugsgröße)denkst Du, dass mindestens notwendig ist, um die Treberhöhe zu erreichen? 15 Liter?

Ach ja, wenn ich schon dabei bin: wie kühlte ich so kleine Mengen am besten? Meine 6 Liter die ich bisher gebraut habe, wurden einfach im Kochtopf gelassen und in einem kalten Wasserbad in der Spühle runtergekühlt. Geht relativ fix, wenn man das Wasser paar mal tauscht. Aber so 10 - 15 Liter gehen nicht mehr in die Spühle...
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Re: Läutern kleinerer Sude

#15

Beitrag von freeflyer201 »

Enfield hat geschrieben: Aufgrund der geringen Anschaffungskosten und einem knappen Budget werde ich mir zuerst mal so einen Maischesack zulegen und BIAB versuchen.
Falls du den Maischesack von Hum im Auge hast kann ich nur davon abraten. Ich habe den auch und er ist für BIAB ziemlich ungeeignet, die Maschen unten sind viel zu weit. Das DM Wäschenetz ist bisher der beste BIAB Sack den ich hatte. Und es ist so günstig das ich mir manchmal noch nicht mal die Mühe mache es sauber zu machen sondern es gleich entsorge.
LG
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Enfield
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Re: Läutern kleinerer Sude

#16

Beitrag von Enfield »

Guter Tip, ich wollte nämlich schon fragen, wo ich am besten den Maischesack herbekomme, da der bei HuM nicht lieferbar ist... ;-) Werd mich mal auf den Weg zu DM machen heute, hoffe die haben das Ding in der Filiale lagernd.
NiCoSt
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Re: Läutern kleinerer Sude

#17

Beitrag von NiCoSt »

Enfield hat geschrieben:Danke für die vielen Ratschläge!

Aufgrund der geringen Anschaffungskosten und einem knappen Budget werde ich mir zuerst mal so einen Maischesack zulegen und BIAB versuchen.

@NiCoSt: zum Matmill-Läuterblech: hab ich mir fast gedacht, dass da die Treberhöhe nicht ausreicht. Das mit dem Volumen-Verkleinern ist eine gute Idee, ich möchte es mir sowieso bestellen für größer Sude, sobald ich wieder flüssiger bin ;-). Wieviel Liter Würze (ich weiß, Würze ist nicht korrekt, aber die gekochte Menge Würze, die ich bei so nem Sud rausbekomme ist immer so meine Bezugsgröße)denkst Du, dass mindestens notwendig ist, um die Treberhöhe zu erreichen? 15 Liter?

Ach ja, wenn ich schon dabei bin: wie kühlte ich so kleine Mengen am besten? Meine 6 Liter die ich bisher gebraut habe, wurden einfach im Kochtopf gelassen und in einem kalten Wasserbad in der Spühle runtergekühlt. Geht relativ fix, wenn man das Wasser paar mal tauscht. Aber so 10 - 15 Liter gehen nicht mehr in die Spühle...
Im Prinzip kommt es ja nicht auf die Würzemenge sondern wirklich auf das Trebervolumen an. Die Vorderwürzemenge wird ja von der Stammwürze, Verhältnis HG/NG usw bestimmt, ist aber hier nicht entscheidend.
Die Frage dürfte nur sein: wieviel kg Malz werden verwendet. Ich hatte in meinen letzten Suden mit SW zwischen 11 und 15 % zwischen 2,5 und 3,2kg verwendet für angepeilte Ausschlagmengen von ca 12l (muss ich aber nochmal genau nachschauen) und tendentiell ging das Läutern zu schnell und lief erst sehr spät klar (was ja aber nicht so schlimm sein soll wie oft angenommen).

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Re: Läutern kleinerer Sude

#18

Beitrag von haemmi »

Als überzeugter Anhänger des Kombimaischverfahrens habe ich mir für einen 10 l Sud ein Maisch- und Läuterbottich aus einer Campingaz Kühltasche mit isoliertem Deckel (10 l, ca. 30,-- €) gebastelt. Geläutert wird über ein Lochblech (12,-- € bei Metallbau Buchert frei Haus). Als Abstandshalter fungiert ein aus einem Ikea-Schneidebrett (1,95-- €) ausgesägter Rahmen. Der Ablauf erfolgt über eine 3/8 Zoll Tankdurchführung, Gewindemuffe und Schlauchtülle (ca. 5,-- € komplett in Messing bei rst-Versand, hier im Bild zum Teil Edelstahl, weil gerade vorhanden). Funktioniert 1a.

Viele Grüße
Andreas
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HopfenTopfen
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Re: Läutern kleinerer Sude

#19

Beitrag von HopfenTopfen »

Vielen lieben Dank für den Tipp mit dem DM Netz. War gerade dabei zu überlegen wie ich mein Läutern verbessern kann. :Waa Werde ich dieses Wochenende probieren.
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Edles Bier, du tust mir gut.
Gibst mir Zuversicht und neuen Mut.
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