Schlechter EVG bei Brewferm TOP?

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braunoob
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Schlechter EVG bei Brewferm TOP?

#1

Beitrag von braunoob »

Hallo,

ich hatte ca. 20 Liter Altbier mit der Brewferm TOP in der Gärung und hatte nach 12 Stunden so ca. 4 cm Kräusen und es blubberte kräftig im Gärröhrchen. Gärtemperatur war immer bei 19-20 Grad. Die Stammwürze betrug 13 Grad Plato. Nach einer Woche hatte ich noch 6 Grad Plato Restextrakt, es hatte sich auch ein paar Tage lang nichts mehr getan. Ich habe dann unter Zugabe von Haushaltszucker in Flaschen abgefüllt. Habe ich jetzt Bomben gebastelt? Die Flaschen stehen jetzt schon 5 Tagen bei Zimmertemperatur zur Nachgärung. Bislang ist nichts passiert.

Was denkt Ihr?

Danke
noobie
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dingenz
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Re: Schlechter EVG bei Brewferm TOP?

#2

Beitrag von dingenz »

Welche Malze hast du denn verwendet? Hohe Karamelmalz-Anteile? Viele "dunkle"? Das würde einen niedrigen EVG erklären.
Im Zweifel würde ich mal vorsichtig entlüften/prüfen...
Viele Grüße
dingenz

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deralex
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Re: Schlechter EVG bei Brewferm TOP?

#3

Beitrag von deralex »

Wie hast du den Restextrakt gemessen ? Was war die Schüttung ? Und welche Rasten ? Wie viel Hefe hast du verwendet ?
braunoob
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Re: Schlechter EVG bei Brewferm TOP?

#4

Beitrag von braunoob »

Also, ich habe 12g Hefe benutzt. Das scheint soweit der empfohlenen Menge zu entsprechen.

Schüttung:
3 kg Münchner
1,6 kg Pale Ale
0,5 kg Caramünch 2
40 g Carafa spezial 2

Gemessen habe ich mit eine "Einsteiger-Spindel" mit 0-20 Grad Plato.

Rasten:
Eiweiß 10 Minuten 57°
Maltose 60 Minuten 63°
Verzuckerung 20 Minuten 73°
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tauroplu
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Re: Schlechter EVG bei Brewferm TOP?

#5

Beitrag von tauroplu »

Woher weißt Du, dass nichts passiert ist? Hast Du Flaschen geöffnet?

Am besten immer eine Druckkontrollflasche verwenden, da musst Du nicht raten, sondern hast die Nachgärung genau im Blick.

Gruß
Michael
Beste Grüße
Michael

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Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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cyme
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Re: Schlechter EVG bei Brewferm TOP?

#6

Beitrag von cyme »

Ein EVG von < 55% klingt schon sehr suspekt. Bist du dir sicher, dass der Sud nicht mehr am gären war?
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flying
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Re: Schlechter EVG bei Brewferm TOP?

#7

Beitrag von flying »

Scheint mir ein typischer Maltotriose-Plateau Effekt zu sein, ähnlich wie bei der S-33 auch immer wieder anzutreffen. Ich halte beide Hefen ohnehin für sehr ähnlich, wenn nicht identisch? Es besteht aber immer die Gefähr, dass ein paar wenige, verbliebene Schwebhefen es doch noch lernen wie man die Maltotriose knackt...
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braunoob
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Re: Schlechter EVG bei Brewferm TOP?

#8

Beitrag von braunoob »

tauroplu hat geschrieben:Woher weißt Du, dass nichts passiert ist? Hast Du Flaschen geöffnet?
Damit meinte ich, bislang ist noch keine Flasche hochgegangen. Eine Druckkontrollflasche besitze ich nicht.

Durch's Spindeln in den Tagen vor Abfüllung dachte ich eigentlich, es würde sich nichts mehr tun. Aber vielleicht ist meine Spindel dafür auch zu grob und ich müsste mal in eine 0-7 investieren?!?

Wenn die Flaschen jetzt noch bis Sonntag durchhalten (=1 Woche Nachgärung) und sie dann in die Kaltreifung umziehen, kann dann noch viel passieren im Sinne von platzenden Flaschen o.ä.?

Was ratet Ihr mir?


Danke für Eure Tips!
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cyme
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Re: Schlechter EVG bei Brewferm TOP?

#9

Beitrag von cyme »

Um eine zuverlässige Aussage zu machen, müsste man wissen, ob der Sud komplett vergärt war oder nicht - das können wir aus der Entfernung leider nicht. Sollte die Gärung stecken geblieben sein und in der Flasche wieder anspringen, kann das auch schon in einer Woche für deutlich zu viel Druck in den Flaschen sorgen. Übliche Kühlung kann auch nicht einen absoluten Stopp der Gärung garantieren - mir ist mal eine Flasche Apfelsaft, die nach dem Öffnen ein paar Wochen im 0°C-Fach des Kühlschranks gelagert wurde, beim Öffnen fast um die Ohren geflogen.

Benutzt du Bügelflaschen? Dann kannst du zur Kontrolle öfters mal nachschauen. Ansonsten würde ich an deiner Stelle eine Flasche öffnen, in einen sauberen Spindelzylinder mit Spindel darin füllen, Alufolie drüber und an einen warmen Ort stellen. Sollte in ein paar Tagen die Spindel darin einen Wert deutlich unter 6°P anzeigen, kann's brenzlig werden.
braunoob
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Re: Schlechter EVG bei Brewferm TOP?

#10

Beitrag von braunoob »

So, ich habe dann mal eine Flasche unter Hochsicherheitsbedingungen geöffnet - und nix passiert. Kein Überschäumen. Direkt probiert, auch nicht übertrieben carbonisiert. Benutze keine Bügelflaschen. Aber da ich jetzt ohnehin eine Flasche offen habe, werde ich mal cymes Tip befolgen!
braunoob
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Re: Schlechter EVG bei Brewferm TOP?

#11

Beitrag von braunoob »

Moin, jetzt habe ich den Spindelzylinder fast 9 Tage bei ca. 22° stehen und es hat sich maximal ein halbes Grad Plato bewegt, wenn man das überhaupt so genau sagen kann bei der einfachen Spindel. Ist das jetzt ein kritischer Wert?
Lew
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Re: Schlechter EVG bei Brewferm TOP?

#12

Beitrag von Lew »

Das hört sich nach dem Schumachers Alt Rezept an?! ;)

Habe ich auch gebraut. Die HG war nach knapp 3 Tagen durch. Abgefüllt habe ich nach 13 Tagen.

Die Flaschen haben nach der Carbonisierung (14 Tage) und Lagerung ( 1 Monat jetzt) etwas zuviel Druck. Es ist aber okay und mir ist auch noch keine in die Luft geflogen. Werde allerdings beim nächsten Durchgang mit dieser Hefe + Rezeptkombi auch nurnoch mit etwa 5g/l nachzuckern :)
braunoob
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Re: Schlechter EVG bei Brewferm TOP?

#13

Beitrag von braunoob »

Ja genau, Schumacher. Am Wochenende werde ich mal eins testen, bin gespannt!
braunoob
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Re: Schlechter EVG bei Brewferm TOP?

#14

Beitrag von braunoob »

So, Weihnachten mit der Verwandschaft verköstigt. Wurde von allen als lecker befunden, überhaupt nicht überkarbonisiert. Mich freut's, aber seltsam finde ich es immer noch.
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Trooper
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Re: Schlechter EVG bei Brewferm TOP?

#15

Beitrag von Trooper »

Bei meinem Schumacher Klon mit der Brewferm TOP war die Hauptgärung auch bereits nach vier Tagen und 5,3 Gew. % am Ende.

Haben an Silvester die letzten Flaschen geleert und alle waren begeistert. Drei Wochen nach der Flaschenabfüllung war das Bier noch ziemlich bitter, jetzt nach 4,5 Wochen nichts mehr davon zu spüren. Hätte nicht gedacht, dass sich da geschmacklich noch so viel tut.
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