Lese hier schon seit einiger Zeit mit und habe mit Hilfe des Forums und viel learning-by-doing schon ein paar erfolgreiche obergärige Sude geschafft!

Werde mich dann in einem extra Eintrag auch ordnungsgemäß vorstellen ;)
Bis jetzt ist nie etwas schief gegangen, aber vor einer Woche habe ich mich dann das erste mal an ein untergäriges Märzen gewagt und das führt mich auch zu meiner ersten Frage hier:
Ausgangssituation: ca. 22 L Anstellwürze, sollte laut Rezept 14°P haben, bin aber leider etwas zu hoch bei ca. 15°P rausgekommen.
Als Hefe verwende ich auch zum ersten mal Flüssighefe, die WLP820 (Oktoberfest/Märzen) von White Labs. Habe 1 Päckchen bestellt, ein paar Tage vor dem Brauen einen Starter aus abgekochtem Malzbier, Wasser und einer Prise Traubenzucker angestellt und hatte am Ende ca. 200 ml dickbreiige Hefe. Die habe ich mit ca. 500 ml der gebrauten Würze - genauso wie die restliche Würze im Gärfaß - auf Anstelltemperatur gebracht und dann hinzugefügt. Das ganze sollte bei mir in einem handelsüblichen Kühlschrank gären.
Und da kommt das Problem: Stelle ich den Kühlschrank so niedrig ein wie möglich, hat es eine Temperatur von ca. 7-8 Grad im Kühlschrank. Die optimale Gärtemperatur der WLP820 liegt aber bei 11-14 Grad (hab ich leider beim Kauf nicht beachtet). Ich habe gehofft dass es trotzdem klappt und habe den Sud also mit ca. 8 Grad angestellt.
Am nächsten Tag hat es auch schon langsam aber kontinuierlich im Gärspund geblubbert. Das ging jetzt eine Woche so, ca. alle halbe Minute mal hat sich der Deckel vom Spund gehoben und es hat geblubbert. Kenne ich so - nur ein bisschen schneller - auch von meinen bisherigen obergärigen Suden und deshalb war ich bis jetzt guter Dinge.
Nachdem es auf einmal verdächtig ruhig war, habe ich heute dann mal das Faß aus dem Kühlschrank geholt um zu messen, wie weit denn die Gärung ist. Und was soll ich sagen, ich komme immer noch auf 15°P!

Temperatur der Würze liegt jetzt nur mehr bei 6,3 Grad, das ist natürlich arg wenig. Aber nachdem da die ganze Woche über immer Aktivität sichtbar war, habe ich gedacht das läuft trotzdem vor sich hin und habe nicht früher gemessen. Es kann doch nicht sein dass da in einer Woche überhaupt nichts vergärt ist??

Die Würze selbst sieht nach wie vor gut aus, eigentlich wie beim Anstellen, nur mit ein paar typischen Hefe-Schauminselchen oben drauf und riecht sehr malzig und süß. Da kann ich nichts ungewöhnliches feststellen.
Kann das wirklich an der sehr niedrigen Temperatur liegen dass sich da nichts tut? Oder habe ich möglicherweise beim Handling der Hefe etwas falsch gemacht?
Vielen Dank schon mal für Antworten, Ratschläge, etc.

PS: Hab den Kühlschrank jetzt mal ausgeschaltet und lasse die Würze langsam wärmer werden, mal sehen was sich da bis morgen tut.