Matmill Läuterblech - Restmenge Braueimer

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raffineur
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Matmill Läuterblech - Restmenge Braueimer

#1

Beitrag von raffineur »

Liebe Brauer,

ich habe gerade meinen ersten Sud in Flaschen abgefüllt, und im großen und ganzen passt es bis jetzt auch recht gut denke ich. Wird man ja schmecken wenn es fertig ist. Es handelt sich um das Set Maischebrauen mit Almtaler Hefeweizen.

Folgende Beobachtung/Frage:
Abgeläutert habe ich mit dem Matmill Läuterblech. Laut Rezept sind es 13,5l Hauptguss und 16l Nachguss. Mir sind nach dem Kochen noch 17l, Würze geblieben, es sollten aber ca. 23l sein. Ich vermute, dass (trotz langem warten bei offenem Hahn) eine "größere" Menge Würze im Läuterbottich verblieben ist. Meine Frage: Kann/Soll man den Läuterbottich neigen? Als ich das versucht habe, hatte ich den Eindruck, dass am Bode liegende Spelzen aufgeschwemmt werden, und mit der Würze mitgehen. Gibt es da Tricks? Oder ist es Systembedingt beim Läuterblech so? Beim Würzekochen verdampft ja auch einiges (gerechnet: ca. 3,5l), in der Massenbilanz hieße das: 13,5+16 = 29,5 - 3,5 = 26 die ohne Verdampfen da sein sollten, verliert man beim Läutern tatsächlich 9l?

Hoffe auf Inputs, und darauf dass die Frage neu ist, weil ich sie noch nicht in der Form fand.

Braugrüße!
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Scarabeo
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Re: Matmill Läuterblech - Restmenge Braueimer

#2

Beitrag von Scarabeo »

Moin,
ganau aus diesem Grund habe ich mir eine Kippvorrichtung für den Läutereimer, Sudkessel usw. gebaut. Wenn man den Läutereimer langsam und ruhig kippt bekommt man noch einiges raus. Man muß nur aufpassen wann die Brühe trüb wird. Wenn Du es ganz ausreißen willst läßt Du den Rest in ein durchsichtiges Gefäss laufen und dann läßt die Spelzen absetzen und schüttest den Rest in den Sud.

Von meiner Kippvorrichtung kann ich ja mal ein Bild einstellen wenn Intresse besteht. Ist allerdings noch der Prototyp.
Scarabeo
der im wahren Leben Norbert gerufen wird.
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Re: Matmill Läuterblech - Restmenge Braueimer

#3

Beitrag von DerDallmann »

Du musst deine Sudhausausbeute ermitteln und die Rezepte (Schüttmenge, Nachgüsse etc) dahingehend anpassen, nicht jedes Setup ist gleich.
(Unabhängig davon, ob du eventuell noch etwas mehr rauskitzeln kannst aus deinem Setup)

Ich läutere auch mit dem Blech!
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Alt-Phex
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Re: Matmill Läuterblech - Restmenge Braueimer

#4

Beitrag von Alt-Phex »

Welche Stammwürze hattest du denn nach dem Kochen
und welche solltest du laut Rezept haben ?
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raffineur
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Re: Matmill Läuterblech - Restmenge Braueimer

#5

Beitrag von raffineur »

Lt. Rezept sollte ich 13°P haben, es waren 13.6°P, was ich jetzt als ganz in Ordnung empfunden habe, wenn ich aber eben noch die Würze unter dem Blech gehabt hätte, wäre es noch näher an die 13 gekommen denke ich...
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Re: Matmill Läuterblech - Restmenge Braueimer

#6

Beitrag von raffineur »

Kippvorrichtung hört sich gut an, mein Gedanke wäre gewesen, mir in der Lehrwerkstätte einen Läuterbottich mit Kegeligem Boden fertigen zu lassen.
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Johnny H
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Re: Matmill Läuterblech - Restmenge Braueimer

#7

Beitrag von Johnny H »

Ich (ähnliche Vorrichtung mit MattMill-Läuterblech und 30l-Eimer) stecke immer ein passendes 90°-Kupferstück von innen in den Ablasshahn. Dann wird konsequent vom Boden abgezogen, und die meisten Spelzen und Trübstoffe gehen so beim Vorschießen mit weg. Neigen muss man zwar trotzdem noch, aber es verbleibt natürlich auch viel weniger Totraum.
Zuletzt geändert von Johnny H am Mittwoch 27. April 2016, 13:27, insgesamt 1-mal geändert.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
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Re: Matmill Läuterblech - Restmenge Braueimer

#8

Beitrag von El Gordo »

Johnny H hat geschrieben:Ich (ähnliche Vorrichtung mit MattMill-Läuterblech und 30l-Eimer) stecke immer ein passendes 90°-Kupferstück von innen in den Ablasshahn. Dann wird konsequent vom Boden abgezogen, und die meisten Spelzen und Trübstoffe gehen so beim Vorschießen mit weg. Neigen muss man allerdings trotzdem noch, aber es verbleibt natürlcih auch viel weniger Totraum.
Ein Stück Schlauch geht auch.
Das mit dem Totvolumen war einer der Gründe, auf die Hexe umzusteigen.

Stefan
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Re: Matmill Läuterblech - Restmenge Braueimer

#9

Beitrag von Alt-Phex »

raffineur hat geschrieben:Lt. Rezept sollte ich 13°P haben, es waren 13.6°P, was ich jetzt als ganz in Ordnung empfunden habe, wenn ich aber eben noch die Würze unter dem Blech gehabt hätte, wäre es noch näher an die 13 gekommen denke ich...
Dann ist dir zuviel Extrakt im Treber zurück geblieben. Ursachen können zu schnelles Läutern,
zu geringe Nachgußmenge oder Kanalbildung durch falsches aufbringen der Nachgüße sein.

Die Nachgußmenge in den Rezepten ist eher als Richtwert, denn als Sollwert zu verstehen.
Man läutert solange bis Pfanne voll ist, bzw. aus dem Läuterbottich der Extrakt auf unter
2°P fällt. Du kannst auch noch bis 30min vor Kochende die Verdampfung ausgleichen in dem
du aufgefangene "Läuterwürze" nachgibst.

Das man beim ersten Sud nie die Zielmenge trifft ist aber ganz normal.
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Re: Matmill Läuterblech - Restmenge Braueimer

#10

Beitrag von Flothe »

Alt-Phex hat geschrieben: Man läutert solange bis Pfanne voll ist, bzw. aus dem Läuterbottich der Extrakt auf unter
2°P fällt.
So mache ich es auch :Smile Dann braucht der Läutereimer auch nicht gekippt zu werden. Wenn die Pfanne voll ist, habe ich meistens noch gut 5 Liter Glattwasser im Treber, das ich in einem separaten Eimer auffange und z.T. noch beim Kochen zugieße.
Dabei koche ich immer 1-2 Liter von dem Glattwasser auf dem Herd kurz auf und gieße es dann dazu, dann wird das Hopfenkochen nicht unnötig durch Zugabe von kaltem Glattwasser unterbrochen.

LG Florian

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- Zitat: Hildegard von Bingen in ihrem Buch über Heilverfahren "Causae et Curae"
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Re: Matmill Läuterblech - Restmenge Braueimer

#11

Beitrag von Sura »

raffineur hat geschrieben: Folgende Beobachtung/Frage:
Abgeläutert habe ich mit dem Matmill Läuterblech. Laut Rezept sind es 13,5l Hauptguss und 16l Nachguss. Mir sind nach dem Kochen noch 17l, Würze geblieben, es sollten aber ca. 23l sein.
Das kann nicht klappen. Es bleiben bei dir aber im Treber schonmal bummelig 3-5l, je nachdem wie stark du den Treber hast trockenlaufen lassen. Bleiben von deinen 29,5L nur noch so 25l. Das gekocht minus den Rest im Filter/Topfboden beim abseihen sind: 19l. Ist also alles richtig. Der einzige der einen Fehler gemacht hat, ist der Schreiber des Rezeptes.

Gruß, Kai
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(Karl Valentin)
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Re: Matmill Läuterblech - Restmenge Braueimer

#12

Beitrag von El Gordo »

Flothe hat geschrieben:
Alt-Phex hat geschrieben: Man läutert solange bis Pfanne voll ist, bzw. aus dem Läuterbottich der Extrakt auf unter
2°P fällt.
So mache ich es auch :Smile Dann braucht der Läutereimer auch nicht gekippt zu werden. Wenn die Pfanne voll ist, habe ich meistens noch gut 5 Liter Glattwasser im Treber, das ich in einem separaten Eimer auffange und z.T. noch beim Kochen zugieße.
Dabei koche ich immer 1-2 Liter von dem Glattwasser auf dem Herd kurz auf und gieße es dann dazu, dann wird das Hopfenkochen nicht unnötig durch Zugabe von kaltem Glattwasser unterbrochen.
Beim Blech gibt es trotz 2° Glattwasser Verluste, und zwar weil das, was da unterhalb der Höhe des Hahns liegt, viel konzentrierter ist und sich nicht mit dem Nachgusswasser vermischt. Wer es nicht glaubt, soll mal zum Schluß kippen und sehen, was da für dicke Würze rauskommt, obwohl das Glattwasser ok war.

Stefan
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Re: Matmill Läuterblech - Restmenge Braueimer

#13

Beitrag von Flothe »

El Gordo hat geschrieben:
Flothe hat geschrieben:
Alt-Phex hat geschrieben: Man läutert solange bis Pfanne voll ist, bzw. aus dem Läuterbottich der Extrakt auf unter
2°P fällt.
So mache ich es auch :Smile Dann braucht der Läutereimer auch nicht gekippt zu werden. Wenn die Pfanne voll ist, habe ich meistens noch gut 5 Liter Glattwasser im Treber, das ich in einem separaten Eimer auffange und z.T. noch beim Kochen zugieße.
Dabei koche ich immer 1-2 Liter von dem Glattwasser auf dem Herd kurz auf und gieße es dann dazu, dann wird das Hopfenkochen nicht unnötig durch Zugabe von kaltem Glattwasser unterbrochen.
Beim Blech gibt es trotz 2° Glattwasser Verluste, und zwar weil das, was da unterhalb der Höhe des Hahns liegt, viel konzentrierter ist und sich nicht mit dem Nachgusswasser vermischt. Wer es nicht glaubt, soll mal zum Schluß kippen und sehen, was da für dicke Würze rauskommt, obwohl das Glattwasser ok war.

Stefan
Das glaube ich dir ohne es zu testen. Zuckerlösungen können schön recht stabile Phasen ausbilden. Da ist natürlich so ein 90° Kupferstück sehr hilfreich um immer knapp über dem Boden abzuziehen.

Danke für den Tip! :Smile

LG Florian

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