Dosierung Trockenhefe und Auswirkung auf die Gärung

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KaiPi
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Dosierung Trockenhefe und Auswirkung auf die Gärung

#1

Beitrag von KaiPi »

Liebe Hobbybrauer,
und wieder plagt mich eine Frage...

Mein letzter Sud war ein dunkles Hefeweizen, das nun eine Woche im Gärfass ruht.
Für den dritten Brauversuch hatte ich mich für die Danstar Munich entschieden. Die Empfehlungen beim Weizen waren zwar eindeutig auf Flüssighefe, aber ich wollte nicht an allen Schrauben rumdrehen...
Am Abend des Brautags und kurz vor der Hefegabe warf ich zufällig nochmal einen genaueren Blick auf das Datenblatt der Trockenhefe.
1g/l wären bei meinem Ergebnis von 47l also mindestens 4 Päckchen Trockenhefe à 11g gewesen.
Beim Kauf hatte ich das nicht beachtet und habe mich an den Fertigsets orientiert, bei denen für einen 25l Braumeistersud (Ziel rund 22 l Würze) ein Pack obergärige Trockenhefe mitgeliefert wurde.
Das waren die Jack´s Mangrove Worhorse und im 2. Sud die Saflager S23.

Nun gut, ich hatte also 2 Päckchen für 47l ordnungsgemäß vorbereitet und zugegeben.
Nach ca. 12h war eine schöne dichte Schaumschicht vorhanden.
2 Tage geschäftl. Abwesenheit bescherten mir dann mittwochs ein haarscharf übergelaufenes Gärfass :puzz Ziemliche Schweinerei auf dem Deckel - also nur durch den Spund rausgedrückt.

Was sagt mir das nun???
Die Gärung ist zügig angekommen und hat ordentlich Gas gegeben.
Heute messe ich 3°P, von einer Stammwürze von 13°P am Brautag. Bild aus dem Gärfass anbei.
Eigentlich doch alles super und ich lasse dem Ganzen noch eine Woche Zeit, spindle wieder und denke, dass das am nächsten Wochenende in die Flasche kann.

Was wäre denn passiert, hätte ich mit der doppelten Menge Trockenhefe angestellt?
Hätte das noch heftigere Kräusen gebildet?
Obwohl die Gärung so gut läuft, was lässt sich auf die geschmackliche Qualität des Bieres schließen? Braucht´s mehr Hefe für ein qualitativ hochwertiges Gärergebnis?
Was lerne ich daraus grundsätzlich? Im Prinzip würde ich mich ja schon an die enpfohlenen Dosierungen halten...?! :Grübel
Bin einerseits froh, dass es mit dieser Menge wohl ganz gut gelaufen ist, aber andererseits sehr bzgl. der idealen Trockenhefe-Dosierung verwirrt.

Danke für Eure Erfahrungen und Erkenntnisse dazu!
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Viele Grüße
Kai

Arnoldus Bräu
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lebowski
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Re: Dosierung Trockenhefe und Auswirkung auf die Gärung

#2

Beitrag von lebowski »

Hallo Kai

Ich hatte vor wenigen Wochen dasselbe "Problem" zwar mit Flüssighefe aber vielleicht hilft dir das weiter: viewtopic.php?f=7&t=8717&view=unread#unread

Grüsse
Dude
Ich frag mal meine Nachbarin, ob sie noch Hefe im Haus hat. Vielen Dank.
El Gordo

Re: Dosierung Trockenhefe und Auswirkung auf die Gärung

#3

Beitrag von El Gordo »

Mittlerweile frage ich mich wirklich, wer die Texte auf den Hefpäckchen schreibt.
Zwei Päckchen sollten für ein normales obergäriges Bier bei 50 Liter absolut ausreichend sein.
Bei doppelter Menge müsstest Du jetzt putzen.
Leider hast Du bei der Hefe genau die ausgesucht, die am allerwenigsten taugt. Zumindest wenn man typische Hefeweizenaromen haben will.
Die Menge kannst du übrigens hier ausfechnen, Einheiten kann man verstellen:
http://mrmalty.com/calc/calc.html

Stefan
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hyper472
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Re: Dosierung Trockenhefe und Auswirkung auf die Gärung

#4

Beitrag von hyper472 »

Du brauchst - als Faustformel - obergärig halb so viel Hefe wie untergärig, also 0,5gr/l.
Ich setze meine (bisher ausschließlich obergärigen) 25-l-Sude immer mit einem Päckchen Hefe an, das genügte bisher immer, auch beim Weizen (mit Gozdawa Bavarian Wheat).
MrMalty ist prima, wenn Du Dich etwas näher mit dem Thema befassen willst.
Viele Grüße, Henning
"Das Bier aber macht das Fleisch des Menschen fett und gibt seinem Antlitz eine schöne Farbe durch die Kraft und den guten Saft des Getreides."
Hildegard von Bingen (1098-1179)
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KaiPi
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Re: Dosierung Trockenhefe und Auswirkung auf die Gärung

#5

Beitrag von KaiPi »

Danke euch beiden!
Ja, mit der Hefe habe ich eine Weile rumgemacht... Da gab es im Forum ja einige Aussagen zu.
Ich bin mal gespannt, wie's schmeckt. Auf das Datenblatt kann man sich ja offenbar nur bedingt verlassen...
Viele Grüße
Kai

Arnoldus Bräu
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Re: Dosierung Trockenhefe und Auswirkung auf die Gärung

#6

Beitrag von Blancblue »

Zwei Fragen:

1) welche Danstar Munich hast du verwendet? Die Munich Classic oder die Wheat?

2) Bei welcher Temperatur hast du vergären lassen?
Brauen ist zu 50% Kunst und zu 50% Handwerk. Dazu kommen noch mal 100% Erfahrung.
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KaiPi
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Re: Dosierung Trockenhefe und Auswirkung auf die Gärung

#7

Beitrag von KaiPi »

Blancblue hat geschrieben:Zwei Fragen:

1) welche Danstar Munich hast du verwendet? Die Munich Classic oder die Wheat?

2) Bei welcher Temperatur hast du vergären lassen?
Das war die Wheat und die Gärung läuft bei 21°
Ich glaube, die Classic wäre die besser Wahl gewesen (hab ich aber beim Bestellen verdusselt...)
Viele Grüße
Kai

Arnoldus Bräu
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Re: Dosierung Trockenhefe und Auswirkung auf die Gärung

#8

Beitrag von Blancblue »

Ja, da hast du leider die schlechtere erwischt. 21 Grad Raum- oder Gärtemperatur?
Brauen ist zu 50% Kunst und zu 50% Handwerk. Dazu kommen noch mal 100% Erfahrung.
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KaiPi
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Re: Dosierung Trockenhefe und Auswirkung auf die Gärung

#9

Beitrag von KaiPi »

Ich habs geahnt.
Ich hatte versucht die König Ludwig von der Brauwerkstatt zu bekommen, aber da bekam ich leider nicht mal eine Antwort. Nun ja, soll ja noch genügend Möglichkeiten zum Ausprobieren geben.

21° habe ich im Raum
Viele Grüße
Kai

Arnoldus Bräu
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herbie01
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Re: Dosierung Trockenhefe und Auswirkung auf die Gärung

#10

Beitrag von herbie01 »

KaiPi hat geschrieben:Ich hatte versucht die König Ludwig von der Brauwerkstatt zu bekommen, aber da bekam ich leider nicht mal eine Antwort.
Die Kollegen sind eigentlich recht unkompliziert. Ausser vielleicht was die Kommunikation angeht. Ich habe da mehrfach einfach per Email bestellt. Keine Email-Antwort bekommen, aber die Hefe nach ein paar Tagen im Briefkasten, Rechnung beiliegend. Also beim nächsten mal einfach (rechtzeitig) per Email mit allen Angaben (Adresse, Menge(n)) ausprobieren...

Christian
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Re: Dosierung Trockenhefe und Auswirkung auf die Gärung

#11

Beitrag von KaiPi »

herbie01 hat geschrieben:
KaiPi hat geschrieben:Ich hatte versucht die König Ludwig von der Brauwerkstatt zu bekommen, aber da bekam ich leider nicht mal eine Antwort.
Die Kollegen sind eigentlich recht unkompliziert. Ausser vielleicht was die Kommunikation angeht. Ich habe da mehrfach einfach per Email bestellt. Keine Email-Antwort bekommen, aber die Hefe nach ein paar Tagen im Briefkasten, Rechnung beiliegend. Also beim nächsten mal einfach (rechtzeitig) per Email mit allen Angaben (Adresse, Menge(n)) ausprobieren...

Christian
Danke für den Tipp!
Funktioniert das auch für 2 Päckchen zum Testen oder hast Du größere Mengen bestellt?
Ich probiers mal aus...
Viele Grüße
Kai

Arnoldus Bräu
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herbie01
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Re: Dosierung Trockenhefe und Auswirkung auf die Gärung

#12

Beitrag von herbie01 »

KaiPi hat geschrieben:Funktioniert das auch für 2 Päckchen zum Testen oder hast Du größere Mengen bestellt?
Ich probiers mal aus...
Nee, eine Weizen und eine belgische, je 10g. Mehr nicht. Passt super als Brief...

Christian
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KaiPi
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Re: Dosierung Trockenhefe und Auswirkung auf die Gärung

#13

Beitrag von KaiPi »

So, jetzt weiß ich auch dass ich grad selber Schuld bin, wenn mein Weizen nix wird (ist der Brauer wohl eh meist...)
Die Malzwerkstatt hatte mir umgehend geantwortet - leider ist die Mail in meinem Spam Ordner hängen geblieben.
Nun ja, nächstes Mal wird's ein Weizen mit der König Ludwig und ich hoffe die Danstar macht trotzdem irgendwas leckeres daraus :Drink
Viele Grüße
Kai

Arnoldus Bräu
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